Ein Interview zum Karl May Thema mit einem Navajo-Österreicher
Der letzte Satz ist mMn besonders wichtig:
„Genießt unsere Kultur, wie sie ist, und nicht eine romantisierte Version von einer Person, die diese Kultur nie erlebt hat.“
Ein Interview zum Karl May Thema mit einem Navajo-Österreicher
Der letzte Satz ist mMn besonders wichtig:
„Genießt unsere Kultur, wie sie ist, und nicht eine romantisierte Version von einer Person, die diese Kultur nie erlebt hat.“
Das muss man eben ganz klar sagen, oftmals gibt es keine weitere Einordung. In Schulen sind Indigene entweder so früh ein Thema das man nicht das voll Grauen Schildern kann oder es ist später keine Zeit. Ich kann mich auch nur erinnern das wir in einer Projekt Woche etwas zu Amerikas Ureinwohner gemacht haben, aber da ging es negativ gerade mal um Vertreibung und die Reservate.
Ich bin auch echt gespannt was sie in der Der Schwarm Verfilmung mit dem Thema gemacht habe. Eine Hautperson im Buch ist Inuit und eine zweite Nebenfigur ist Halbindianer. Schätzing ist hier sehr feinfühlig und auch ausschweifend mit dem Thema umgegangen. Wirklich ein gutes Beispiel wie es in Büchern auch sein kann.
Egal was ich von Ungarn les, ich muss quasi jedesmal kotzen
Das ist sehr allgemein formuliert. Kann ich so nicht bestätigen.
Würde auch die Tage von Interessen Vertreten so gesagt. Und kannte ich schon als Kritik zum Thema Rassismus, das ein zu Oberflächliches Bild vermittelt wird.
Sehr gut.
Das Buch, das er zum Thema rausbringt, habe ich mir direkt bestellt.
Nur das Ende des ziemlich langen Artikels:
[…]
Meine These lautet: Linke Identitätspolitik schadet vor allem der politischen Mitte und dem aufgeklärten Lager. Sie hilft einem bestimmten politischen Milieu, sich seiner selbst und seiner höheren Moral zu vergewissern. Die Dogmen und Sprachregelungen in dieser Blase aber sind so rigide, dass sie auf eine Mehrheit der Wählerinnen und Wähler abstoßend wirken – unabhängig von Geschlecht und Hautfarbe.
Die Verführungskraft des neuen Dogmatismus liegt darin, schwierige Abwägungsfragen mit dem Gestus moralischer Empörung vom Tisch zu wischen: Nie wieder Zäune und Mauern in Europa! Transrechte sind Menschenrechte! Hass ist keine Meinung! Es sind Sätze, mit denen man eine Talkshow besteht, aber nicht unbedingt eine Wahl gewinnt. Kein Wähler schätzt es, moralisch belehrt zu werden, und ähnlich wie in den USA neigen auch in Deutschland Arbeiter dazu, in gesellschaftspolitischen Fragen eher konservativ zu denken.
Wörter und Akronyme wie Latinx, BIPoC (Black, Indigenous and People of Color) oder Geflüchtete sollen inklusiv sein, um im Jargon des progressiven Milieus zu bleiben, aber sie sind eben auch ein Distinktionsmerkmal. Der Glottisschlag ist in der Frühschicht einer Autofabrik nur selten zu hören. Die Sprache der Inklusion ist auch ein Mittel, sich über den ungebildeten Pöbel zu erheben – und ein Weg, jene zu verdammen, die leider zu beschäftigt waren, die letzte Windung des progressiven Diskurses mitzubekommen.
Für den Aufstieg von Populisten wie Donald Trump gibt es keine einfache Erklärung. Aber eine wichtige Rolle spielte, dass die Demokraten in den USA seit Beginn der Neunzigerjahre immer mehr den Charakter einer Arbeiterpartei verloren haben. Nichts offenbarte die Entfremdung von Teilen ihrer Wählerschaft mehr als das Wort Hillary Clintons von den sexis¬tischen und rassistischen »deplo¬rables«, den Erbärmlichen, bei einer Spendengala im September 2016 in New York: Es war nicht nur die offene Verachtung, die Clinton zeigte, sondern die Lacher im Publikum waren Ausdruck eines heiteren Einvernehmens, dass man mit dem vermeintlichen Pöbel in den »flyover states« im Mittleren Westen nichts zu tun haben will – wo¬raufhin der sich die Freiheit nahm, für Donald Trump zu stimmen.
Demokratie ist im Kern der Streit um das beste Argument und die Fähigkeit zum Kompromiss. Identitätspolitik ist die Verabsolutierung der eigenen Position. Wenn darüber hinaus progressive Anliegen des demokratischen Diskurses enthoben werden, ist das Ergebnis nicht eine bessere Politik, sondern die Aufspaltung der Gesellschaft in jene, die sich moralisch im Recht fühlen, und in den Rest, der sich als rückständig verunglimpft sieht und sich deswegen Populisten wie Trump oder Björn Höcke zuwendet. Es entsteht eine Gesellschaft, die nicht miteinander spricht, sondern sich gegenseitig verachtet.
Meinungsfreiheit ist mehr als nur ein gesetzlich verbrieftes Recht. Es braucht eine Kultur, die den offenen Dialog fördert und schätzt – an den Universitäten, in den Medien und auch im Internet. Die Angst vor dem Shitstorm prägt längst auch die etablierten Medien. Die meisten Journalisten, die ich kenne, sind auf Twitter; alle jüngeren Kollegen sind mit dem Medium und seinem speziellen Belohnungssystem auf¬gewachsen. Das wiederum hat den Effekt, dass sich die Filterblasen¬logik des Netzes auf den Journalismus überträgt – und Leser und Zuschauerinnen das Gefühl bekommen, die Berichterstattung und Kommentierung sei merkwürdig uniform. Der neue »New York Times«-Chefredakteur Joe Kahn beklagte in einem seiner ersten Interviews, dass seine Kollegen häufig heikle Themen nicht mehr anfassten, weil sie die Wut im Netz fürchteten.
Noch haben wir in Deutschland keine amerikanischen Verhältnisse. Dennoch: Die AfD ist in den neuen Bundesländern längst Volkspartei. Umfragen zeigen, dass sich Bürger sorgen, die Grenzen des Sagbaren würden sich verengen. Einige AfD-Wähler dürfte man kaum für die Demokratie zurückgewinnen, und es gibt Tabus, auch sprachliche, die zu Recht bestehen. Aber die Demokratie kann nicht dadurch geschützt werden, dass man den offenen Diskurs erstickt. Nicht jeder Maskengegner ist ein Wissenschaftsfeind. Nicht jeder ist transphob, der sagt, dass nur Frauen Kinder bekommen können. Nicht jeder ein Rassist, der an das Prinzip der Selbstverantwortung glaubt.
Hass und Dogmatismus sind die Feinde des liberalen Diskurses. Er kann aber auch von der Empfindlichkeit der Wohlmeinenden erstickt werden. Ich habe ein Buch geschrieben, weil in den USA, dem Land, in dem ich gerade lebe, etwas verloren geht: ein cooler und lässiger Freiheitsbegriff, der andere Meinungen respektiert und sie nicht als Treibstoff für Empörung benutzt. Figuren wie Trump und Björn Höcke sind ein Unglück. Aber wer sie nicht an der Macht sehen will, sollte nicht die Nase über ihre Wähler rümpfen und sie als »deplorables« beschimpfen. Sondern mit ihnen reden. Eine Toleranz, die nur das eigene politische Weltbild respektiert, ist wertlos und öde.
Wer aus Trotz gegen vermeintliche moralische Bevormundung Rassist wird und Nazis wählt, war schon immer Rassist und hat einfach nur nach einer Ausrede gesucht, um das auch ausleben zu können.
Und weder Trump noch Höcke sind „Unglücke“. Sie sind die logische Konsequenz aus aus neoliberaler Wirtschaftspolitik und einem absolutistischen Begriff der Meinungsfreiheit. Das Problem ist nicht, dass man manche Sachen nicht mehr sagen dürfe. Sondern dass viel zu viele Sachen, die objektiv falsch sind, immer noch verbreitet werden dürfen. Der Irrglaube man müsse nur Argumente austauschen, dann setzt sich die richtige Ansicht schon durch, wird von der Realität mittlerweile hundertfach widerlegt. Wir brauchen nicht mehr vermeintliche Meinungsfreiheit, die in Wahrheit nur ein Recht auf Lügen und Hassrede ist. Sondern wir brauchen endlich wieder einen gesellschaftlichen Konsens, was richtig und was falsch ist.
jaja, die selbe alte leier in ein neues buch gepackt - wurde hier auch schon dutzendfach durchgekaut:
bei linker identitätspolitik geht es in erster linie um die eigene moralische auf- und die abwertung der anderen.
insbesondere abwertung derer und überhöhung gegenüber denen - und da entdeckt man auf einmal sein herz für den „pöbel“ - die hart körperlich arbeiten und weder zeit noch muße haben, um sich über sowas gedanken zu machen.
da ist natürlich der einzig logische schritt, aus trotz rechtsextrem zu werden - keine frage.
die identitätslinken verantworten also zum einen das, wogegen sie vorgeben zu kämpfen, und schaffen zugleich über ethische fragestellungen nach gerechtigkeit, teilhabe und gleichbehandlung eine elitäre meinungsdiktatur, die die meinungsfreiheit bedroht. dieses recht steht schließlich über allen anderen rechten.
diese als tatsachenbehauptungen geframten ansichten kann man aber selbstverständlich in tausendfach offen verkauften büchern, leitartikeln, wortbeiträgen im TV und nicht zuletzt auf social-media überall verbreiten. die donalphonsos dieser welt können ungestraft menschen markieren und ihren hasshorden zum abschuss freigeben und ein us-präsident kann mit hetze, hass und fake-news einen putsch anzetteln und unterstützen - aber man darf ja nix mehr sagen, is klar.
verantwortung dafür tragen natürlich allein die linken, also die antifa und die kommunisten, is ja eh das selbe.
die sollen mal lieber auf uns rechtschaffene, hart arbeitende „mitte“ zugehen, alles andere spaltet die gesellschaft und führt zum bürgerkrieg.
[sarkasmus ende]
und demokratie ist keineswegs gleichbedeutend mit kompromiss.
demokratie ist ein instrument der machtverteilung u.a. mit dem ziel minderheiten teilhabe zu ermöglichen, da es auf den idealen der freiheit, gleichheit und solidarität für gerechtigkeit für alle bürger fußt.
deshalb bedeutet demokratie diskurs, streiten, widerspruch, unbequem sein. es muss ständig für diese werte gerungen und gekämpft werden.
damit eben nicht figuren wie höcke und trump demokratische strukuren für sich ausnutzen können. denn sie sind kein „unglück“, das schicksalhaft über uns kommt. sie nutzen eben genau diese erzählungen schamlos für sich und die ihrigen.
was dieses buch und dieser artikel aber in affirmativer darstellung statt in kritischer in einem thread, in dem es um diskriminierung gehen soll, zu suchen hat, erschließt sich wohl auch nur denjenigen, die sich tatsächlich in der im artikel dargestellten form diskriminiert sehen.
Also wenn ich mich bemühe, meine Sprache „gleichberechtigter“ zu gestalten, um niemandem zu diskriminieren, bin ich links-radikal und erhebe mich über andere? So ein Schwachsinn. Sprache entwickelt sich weiter und das ist auch gut so. Manche Begriffe sterben aus oder sollten aussterben. Und was auch immer vergessen wird: Jeder kann sprechen, wie er will. Aber wer darauf bestehen will, Z* * ****sauce oder ****kuss zu sagen, der muss halt damit leben, dass das andere richtig scheiße finden. Und wer sich beispielsweise weigert, trans Menschen richtig anzusprechen, ist halt ein, Verzeihung, A ** *** *** .
Ich verstehe nicht, warum man die Sache mit Winnetou überhaupt diskutieren muss. Geschichtlich ist doch ganz klar zu sehen, wo die Problematik liegt. Aber auch hier gilt: Siehst du das anders, ist das nicht verboten. Ich darf es aber dumm finden.
Zumal in dem Artikel ja die These auch nicht mit Argumenten unterfüttert wird. Der funktioniert rein auf Meinungsebene und Leute wie Baum denken sich dann ‚jawoll, seh ich auch so‘.
Es ist am Ende nur eine Selbstvergewisserung der eigenen Ansicht, also mal wieder genau das, was der ‚anderen Seite‘ vorgeworfen wird.
Das stimmt halt einfach nicht…
wie kann er nur.
Du liest Artikel zum Thema wahrscheinlich auch lieber in der TAZ als in der Welt
Natürlich stimmt das. Er zeichnet ein Bild von Linken und behauptet, dass die Dinge aus Gründen tun, ohne dafür auch nur den geringsten Beleg zu haben.
In denen wendet man halt nicht die gleichen Manipulationstaktiken an, die man anderen vorwirft (Projektion), sondern versucht Dinge zu belegen. Durch sowas ganz absurdes wie Forschung zum Beispiel.
Hast du den Artikel wirklich gelesen und nicht nur den Teil, den ich hier reinkopiert habe?
Die ganze Argumentation fällt aber auch sofort in sich zusammen, wenn man dem Lösungansatz folgt und mit Trump oder AfD Wählern redet und dann merkt, dass es meist doch schlicht und ergreifend die propagierten rechten Inhalte sind die greifen und dass es bei dem Versprechen, bevorteilt bzw. nicht mehr gefühlt benachteiligt zu werden, bei vielen dann auch nicht mehr weit her ist mit den Rechten anderer Menschen und dafür auch eine autoritäre restriktive Führung in Kauf genommen wird, solang sie einen nicht selbst trifft.
Grade als aufgeklärter Vertreter der politischen Mitte, sollte man das nicht unter den Tisch fallen lassen und nur einseitig von einer gruseligen progressiven Linken erzählen, die arme unmündige Arbeiter in die Hände von Faschisten mobbt, mit deren Politik sie sich gar nicht befasst hätten. Zumal man damit auch nur die Argumention eben jener unterstreicht und jeden Wähler entlastet, der vielleicht auch einfach nur gegen Zuwanderung, gegen Abtreibung oder gegen schärfere Waffengesetze sein will.
Mit so einer Einseitigkeit lassen sich vermutlich besser Bücher verkaufen, einen Beitrag zur Verbesserung des Diskurses oder gar eine Lösung gegen die Zugkraft solcher Antipolitiker sehe ich darin allerdings nicht.
Sorry, dass ich diese alten Kamellen wieder hervor hole. Ich weiß das ist jetzt schon viele Jahre her (2016). Aber ich habe es erst vor ca. einen Jahr mitbekommen, dass das passiert ist. Da sowohl Gino als auch Flo Harten nun kürzlich wieder in Formaten von RBTV erschienen sind (Gino sogar auf der Gamescom) kann ich gerade nicht locker lassen. Vielleicht wissen ja einige von euch die RBTV schon etwas länger verfolgen als ich, ob es damals eigentlich irgendwelche Konsequenzen gab für die beiden, oder ob sie sich vielleicht zumindest mal von ihren Verhalten von damals distanziert haben in der Öffentlichkeit? Es macht mich nur so wütend, dass so ein Verhalten immer noch völlig konsequenzlos bleibt und damit auch weiter ermöglicht wird.
Achja, für alle die nicht wissen wovon ich rede. Gino und Flo Harten haben 2016 bei der Gamescom für ein RBTV-Format vor laufender Kamera Frauen gecatcalled (weil sie es scheinbar für witzig hielten) und sind dabei teilweise auch zudringlich geworden. Ihr könnt euch ja selbst ein Bild machen [RBTV Sexismus Classics] "Nummern von Mädels auf der Gamescom klar machen"-Challenge (20.08.2016) - YouTube
Du solltest dir das Almost Döhli von heute ansehen, da wird etwas zu dem Thema gesagt.
Meines Wissens nach gabs keine Konsequenzen für die beiden. Gut möglich, dass beide intern auf die Finger bekommen haben, schließlich wurde das Video bei RBTV rausgenommen. Mehr aber auch nicht. Flo Harten hat RBTV aus freien Stücken irgendwann verlassen. Gino moderiert bis heute Beat Yesterday, gehört aber seit Ewigkeiten nicht mehr zum Stammpersonal von RBTV.
Denke hier passt es am besten hin
Das soll erst Donnerstag als Vod rauskommen. Was wurde denn da gesagt?