Das offener Konflikt Aufmerksamkeit und Reichweite generiert ist keine Glaubensfrage.
Es ist aber nicht das Einzige, was Aufmerksamkeit generiert und ab nem bestimmten Punkt ist unwidersprochene Aufmerksamkeit dann schädlicher.
Aber nette Täterïnnen-Opfer umkehr.
Inwiefern?
Du gibst Leuten, die sich gegen transfeindliche Kampagnen wehren und aufklären die Schuld an deren Reichweite. Was erstmal viel zu sehr vereinfacht, welche Dynamiken und Netzwerkeffekte da noch alles im Spiel sind. Was ignoriert, dass solche Kampagnen genau darauf aufbauen, dass sie für ein unaufgeklärtes Publikum erstmal auf dem ersten Blick plausibel klingen und daher in Kombination mit Ignoranz mindestens genauso gut funktionieren.
Aber selbst wenn ich mich auf deine zu kurz gedachte Logik einlasse, bringt das dann ja den Aufklärungen genauso mehr Aufmerksamkeit und ist daher also nicht so pauschal schlecht, wie du es darstellst.
Ich denke ich verstehe schon was du meinst, aber ich würde nie von Schuld sprechen, wenn sich jemand gegen eine Ungerechtigkeit wehrt. Mir geht es nicht um Schuld, sondern um Wirkung.
Woran würdest du denn Erfolg oder Misserfolg im Kampf gegen so eine Figur wie Matt Walsh messen?
Vielleicht dass nicht unabsichtlich Artikel hochgestellt werden und im gleichen Atemzug der trans Community „Mittlerweile glaube ich, dass das Schutzraumargument von der Transcommunity absichtlich missverstanden wird, weil man keine echte Antwort darauf hat. So schwer zu verstehen ist der Punkt nun wirklich nicht.“ unterstellt wird - welches exakt die Argumentation ist, die eben Matt Welsh (und andere Akteure) in seinem Umfeld tätigen.
Und dazu muss nun mal darüber aufgeklärt werden, woher diese Argumente kommen, wer sie absichtlich falsch versteht (gerade dieses Vorurteil, Diskriminierung würde nur trans Frauen betreffen - richtig hochgekommen ist die Sache erst, als ein trans SchülER klagte, weil seine Schule ihn nicht auf das MÄNNERklo gehen lassen wollte; in der Folge wurde dann mehrfach SEIN Foto rumgereicht mit der Warnung, dass dieser Mann bald auf Frauenklo gehen darf, was ja gerade NICHT seine Indention war).
Und ja, dass wird in Jessie Genders Video auch aufgeworfen, warum diese Aufklärung wichtig ist: Diese Meinungen sind oft die ersten zu findenden Videos/Artikel/Tweets/Beiträge, welche interessierte Personen finden, wenn sie danach suchen und wissen diese Personen nicht, wie diese Meinung zu werten ist und woher sie kommt. Deswegen ist die Aufklärung wichtig.
Denen wird schon genug Platz gelassen siehe Marie-Luise Vollbrecht. „Absage wegen Sicherheitsbedenken“ - und alle haben es nachgebrüllt, Stimmung gegen die ach so „gewaltbereite trans* Lobby“ gemacht und damit ihre Schundblätter verkauft/Klicks generiert. Täter/Opfer-Umkehr inklusive.
Und weil Donnerstag ist:
Bestimmte Feministinnen sprechen einem Opfer von Kindesmissbrauch (!!!) ihr Rederecht ab, weil sie befangen sei (nachdem sie diese Leute mal aufforderte, statt gegen trans zu hetzen, doch lieber den Opferns zu helfen).
DIE Hotline in Groß-Brittanien, die für trans Personen da ist, muss ihre Zeiten verkürzen, weil Transfeinde sie missbrauchen und die ehrenamtlich dort Arbeitenden mit Hass übersähen.
Es ist nichtmal 17.00 Uhr und muss nun los mit Freundinnen, die mal in Innsbruck sind. Seid friedlich.
Und bevor ich es vergesse: Helft unseren Schwestern im Iran. Zeigt auf, was da gerade abgeht. Ein Teil, warum es ermüdet, sich darum zu kümmern, wo ich aufs Klo gehen darf - der Kampf von Frauen um ihr Recht zu leben, wie sie leben wollen geht unter. Unser Kampf ist ein kleiner Kampf. Ihr Kampf - den gilt es zu bestreiten. Für uns. Mit uns. Für sie.
Und um Bosettis letzten Rant weiterzudenken:
Wenn du keine trans Person lieben kannst - nicht mein Problem.
Wenn du aber sagst, dass ein trans Mann und ein Mann nicht „wirklich schwul“ sind, oder trans Frau und Frau oder trans Frau und Mann oder trans Mann und Frau - was ist falsch bei euch. Das inkludiert Fragen, die ich öfters im Forum bekam, dass ich mich klar als (trans) Frau geoutet habe und noch immer fragen bekomme, wie ich zu non-binarys oder inter Personen stehe.
Gleiches Recht für alle.
Edit
Edit 2:
Samstag ist.
Weiß jetzt, warum das Thema zur Zeit so hochgekocht wird - Schottland will ein Selbstbestimmungsrecht einführen und ist natürlich unsere „liebste“ Autorin an der Spitze der Vorsitzenden des schottischen Parlaments vorzuwerfen, sie will Frauen abschaffen.
Ansonsten war ich mit Freund*en auf dem Konzert von Mavi Phoenix und es war einfach toll. Seine Musik, die Ambiente.
Und der doofe Türsteher, der mich aufmerksam machen musste, dass ich aufs Frauenklo gehe
Trotz dieses Zwischenfalls einfach eine tolle Zeit gehabt. Sogar ein Foto mit Marlon abgegriffen und mit ihm plaudern können
(Ja, bin ein Fangirl)
Und noch eine besondere Nachricht von meinen Freund*en an die, die meinen, dass trans Männer nicht diskriminiert werden:
Der letzte Punkt wirkt extrem übertrieben und passt überhaupt nicht in die 50er.
Solangs in der Ehe passiert, darfs ja ruhig etwas verrückter sein
Weiß nicht, klingt unecht.
Gerade nachgegoogelt, ist fake, das ist die Originalgeschichte - auch nicht viel besser:
Aha, wusst ichs doch!
Den letzten Punkt hätte man weglassen sollen.
Uff.
Das zeigt wunderbar, wie erfolgreich die Diskursverschiebung aus rechten und konservativen Kreisen war
Ich formuliere es mal bewusst provokant: die westlichen „Feministinnen“ schweigen dazu so viel, wegen diesem ganzen Post-Colonial und Intersektional-Schwachsinn. Die haben Angst als islamophob zu gelten, weil sie als weiße (bzw. Westliche) Kritik an einem nicht-westlichem Land äußern.
Wo bleibt denn die Solidarität der Tagesschau, die regelmäßig die Propaganda des Regimes weiterverbreitet?
Ja, hmm, ist ja irgendwie auch deren Kultur, wir können das als strukturell privilegierte Personen einfach nicht verstehen, und außerdem muss man beachten dass seit 70 Jahren die USA an allem Schuld sind, was im Iran und allgemein im Mittleren Osten passiert.
Die USA allein nicht, da haben auch Frankreich, Großbritanien, Russland, Türkei, Deutschland und noch weitere Länder, genauso Anteile.