Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Ja, hmm, ist ja irgendwie auch deren Kultur, wir können das als strukturell privilegierte Personen einfach nicht verstehen, und außerdem muss man beachten dass seit 70 Jahren die USA an allem Schuld sind, was im Iran und allgemein im Mittleren Osten passiert.

Die USA allein nicht, da haben auch Frankreich, Großbritanien, Russland, Türkei, Deutschland und noch weitere Länder, genauso Anteile.

Selber!!! Zu rufen ist jetzt nicht gerade ne kluge Reaktion auf die Kritik. Schon gar nicht bei einer so großen Redaktion wie der Tagesschau.

1 „Gefällt mir“

Du meinst intersektionale Feministïnnen sind weniger als die Tagesschau-Redaktion?

Hä?

Das heißt wie bitte :eddy:

Wie du geschrieben hast, provokant formuliert, aber in der Zuspitzung trifft es etwas Wahres. Was im Iran passiert müssten alle, die für Feminismus/Menschenrechte eintreten, begeistert aufnehmen! Viele tun das ja auch, aber im Artikel ging es ja um die Leute mit Reichweite, die anscheinend jetzt aus Vorsicht schweigen, um in kein Fettnäpfchen zu treten.
Oder noch schlimmer, sie schweigen weil sie tatsächlich glauben man dürfe sich da nicht einmischen, weil andere Kultur und so.

Ich kann ja nichts dafür, dass du so komische Thesen aufstellst :sweat_smile:

5 „Gefällt mir“

@Lassic

Intersektionaler Feminismus:

Intersektionalen Feminismus ist „ein Prisma, um die Art und Weise zu verstehen, wie verschiedene Formen der Ungleichheit oft zusammenwirken und sich gegenseitig verschärfen.“ Ein intersektionaler Ansatz zeigt, wie sich soziale Identitäten von Menschen überlappen. Dabei sammeln sich diskriminierenden Erfahrungen an und verstärken sich. „Wir neigen dazu, über Ungleichheit aufgrund von Rassifizierung zu sprechen, als sei sie getrennt von Ungleichheit aufgrund von Geschlecht, Gesellschaftsschicht, Sexualität oder Einwanderungsgeschichte. Was dabei fehlt ist das Verständnis, dass manche Menschen all diesen Ungleichheiten ausgesetzt sind. Die Erfahrung dieser Menschen ist nicht einfach die Summe ihrer Teile”. [Kimberlé Crenshaw, amerikanische Rechtsprofessorin]

„Der Dialog über die Stärkung der Rechte von Schwarzen Frauen sollte sie ins Zentrum rücken.“ Seit 40 Jahren kämpft Nascimento für Gleichberechtigung. „Schwarze Frauen aus Brasilien haben nie aufgehört zu kämpfen“, sagt sie und weist darauf hin, dass Schwarze Frauen Teil waren der feministischen Bewegung, der Schwarzen Bewegung und anderer progressiver Bewegungen. „Wir wollen nicht, dass andere Menschen für Schwarze Feministinnen reden, weder weiße Feministinnen noch Schwarze Männer. Es ist unerlässlich, dass junge Schwarze Frauen diesen Kampf übernehmen“, sagt sie. „Wir sind die Lösung in Brasilien, nicht das Problem.“ [Valdecir Nascimento, brasilianische Frauenrechtlerin]

„Diejenigen, die am stärksten von geschlechtsspezifischer Gewalt und Ungleichheit betroffen sind, sind auch die am stärksten verarmten und marginalisierten Menschen: Schwarze Frauen und Frauen of Color, indigene Frauen, Frauen in ländlichen Gebieten, junge Frauen, Mädchen mit Behinderungen, gender-nonkonforme und transgender Jugendliche“ [Majandra Rodriguez Acha, Jugendleiterin und Kämpferin für Klimagerechtigkeit aus Lima, Peru]

Und natürlich melden sich jene Feministinnen nicht, welche lieber darüber debattierten, ob ein Selbstbestimmungsrecht für trans Personen Frauenrechte zerstört; muslimischen Frauen vorschreiben wollten, dass sie kein Kopftuch mehr tragen dürfen; lesbischen Frauen, als „verloren“ bezeichnen und Bi- bzw. Pansexualität nicht anerkennen wollen, PoC ausschließen wollen, wenn sie nicht 1:1 ihre Meinungen übernehmen …

Würdest du intersektionalen Feministinnen folgen, würdest du erkennen, dass wir das Thema seit dem Ausbruch der Proteste behandeln. Und immer wieder (soweit es unsere Stärke zulässt) die wenigen Videos und Filmschnipsel aus dem Iran verbreiten, auf die getöteten Protestler aufmerksam machen etc.

Leider sind wir nicht die Tagesschau-Redaktion, die lieber mal die Presseaussendungen des Mullah-Regimes 1:1 teilt oder komische Ansichten von sogenannten „Feministinnen“ verbreitet und kritische Personen klein redet.

7 „Gefällt mir“

Aber machen wir es auch hier:

Das war ein (!) Account in den letzten 2 Tage geteilt hat. Medien schreiben halt lieber, wenn sie „linke“ Organisationen offen auf deren Rassismus anspricht. Ist besserer Clickbait.

5 „Gefällt mir“

Tut mir leid, den Satz verstehe ich nicht?

Der betreffende Account war letztens in den Medien, weil er bekannte „linke“ Accounts auf deren rassistische Sprache aufmerksam machte und wurde dafür durchs Dorf gezogen. „Wie kann sie es wagen, die soll doch froh sein, dass wir uns einsetzten, wenn wir ihr sagen, wie sie sich verhalten soll - und unter uns dürfen wir ja gerne über andere herziehen“.

1 „Gefällt mir“

Ahh okay, mit „sie“ war die Twitter-Userin gemeint… bin nicht bei twitter, hab aber trotzdem Vieles mitbekommen, die Zeitungen „retweeten“ ja auch gerne und machen das dann zu schnell zusammengekloppten Artikeln.

Richtig, es sollen diejenigen gehört werden, die betroffen sind. Wichtig ist hier aber, wie man das „für andere reden“ auslegen will. Als ein bevormundendes für, im Sinne von anstatt von oder als ein Fürsprechen, eine Solidaritätsbekundung. Das Erste ist natürlich falsch, das Zweite aber ist notwendig. Das Sprechen von anderen als den nicht direkt Betroffenen (denn im Grunde sollte es alle betreffen, etwas angehen) ist also in diesem Sinne äußerst angebracht.

Der Beitrag von „anderen“ muss auch nicht zwingend allem zustimmen, was als diskursiver Konsens betrachtet wird ganz im Gegenteil! Das war doch immer der große Vorteil von Gruppen, die sich der fortschrittlicheren Gesellschaft nahe fühlten - dass sie sich (am besten produktiv) streiten können um die Sache, ohne Ausschluss, ohne Sprechtabus? Einige essentielle Minimalprinzipien natürlich vorausgesetzt („sei kein Arschloch, kein Rassist/Sexist/Antisemit und respektiere die andere Person und ihre Meinung“)

2 „Gefällt mir“

:beanhug:

Sag das bitte den Medien, die jeden Lärcherlschaß als „Zerspaltung“ rausposaunen. Und ja, hin und wieder sagt wer einen Blödsinn und hin und wieder musst die eigene Meinung (gerade über Vergangenes) revidieren, aber ohne Diskussion, wo alle mal ihre Meinung austauschen (Minimalprinzipien vorausgesetzt) geht nix.

Infotweet zur tollen Rede der wunderbaren Margaret E. Atwood

Um es zu wiederholen: Handmaiden’s Tale ist keine Gebrauchsanweisung. Und viel Liebe für Margaret Atwood.

Wow, danke, dass du dir die Mühe machst, das inhaltlich aufzudröseln. Ich fand die Thesenherleitung schon so wahllos und offensichtlich absurd, dass ich darauf gar keine Lust mehr hatte.

2 „Gefällt mir“

Ich eigentlich auch nicht, aber es war sowas von absurd, dass wollte ich nicht unbeantwortet stehen lassen.

Danke auch der UNO, dass die das alles in mehreren Seiten eigentlich sehr übersichtlich zeigen.

1 „Gefällt mir“

Woher auch immer du wissen willst, wem ich folge. Die Leute die ich dazu posten sehe sind hauptsächlich welche, die weder was mit Intersektionalismus noch diesem Post Colonial Zeug was anfangen können. Aber gut, lassen wir das mal als unterschiedliche Wahrnehmung stehen.
Bleibt trotzdem noch die Frage nach Harris, Obama oder Winfrey. Sind das für dich auch Terfs oder sind die nicht eher als Intersektionale einzuordnen? Und nebenbei die Oberterf Rowling nutzt ihre Reichweite auch, um auf dem Thema aufmerksam zu machen. Also weiß nicht. So wirklich funktionieren tut deine Theorie dann auch nicht

Erinnert mich entfernt an die cannabis prohibition

Biden gibt das historische Unrecht zu. Die Cannabis Prohibition basiert auf Rassismus.

In Deutschland versteckt man sich leider noch hinter dem Deckmantel Gesundheitsschutz. Traut sich leider keiner auszusprechen. Noch.

Hast du dazu weitere Infos? Davon habe ich ja noch nie gehört, aber wirklich wundern würde es mich auch nicht, auch wenn ich persönlich da eher diverse Lobbys als historischen Hintergrund eingeschätzt hätte.