Überraschend? Nein.
Traurig? Ja, einfach ja…
Falls sich noch jemand fragt, wovon die Diskurse ablenken sollen, die das Thema Frauenschutz auf Pseudoschutzräume in öffentlichen Toiletten fokussieren.
Wenn du dich auch nur einen Millimeter mit intersektionalem Feminismus beschäftigt hättest, bevor du die Revolution im Iran dafür instrumentalisiert hast, um auf ihn rumzuhauen, würdest du wissen, dass seit Jahren niemand auch nur irgendwie ne Hoffnung in diese Figuren gesetzt håtte.
Das ist ungefähr so, als wenn du Norbert Rötgen als Symbol für die Klimaschutzbewegung siehst und dann enttäuscht bist.
Ich bin nicht hier, um ein gratis Anti-Rassismus- oder Anti-Diskriminierungs-Seminar zu geben.
Einer meiner Lieblingssätze.
Übrigens noch ein schöner Satz der wunderbaren Johanna Dohnal (erste österreichische Frauenministerin):
„Die Vision des Feminismus ist nicht eine „weibliche Zukunft“. Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündelei und Weiblichkeitswahn.“
Wird halt immer noch noch falsch verstanden:
Feminismus will nicht, dass Frauen besser gestellt sind als Männer (obwohl sie es nach den Jahrtausenden der Ungleichberechtigung meinetwegen ruhig mal so haben dürften), sie wollen doch nur gleich berechtigt behasndelt und respektiert werden, eben so, dass es keinen Unterschied mehr gibt…
Würde ich schon ein bisschen weiter fassen. Also ein paar patriarchal geprägte Eigenschaften, die bisher als erstrebenswert galten zu überwinden. Weil jetzt das gleiche Recht auf Arschlochverhalten zu haben wie Männer, wäre mir persönlich etwas zu wenig.
Da landen wir dann genau wieder beim intersektionalen Feminismus. Denn es kann nicht sein, die patriarchalen Hierarchien und Privilegien zu überwinden, nur um sie dann auf andere Gesellschaftsbereiche strukturell selbst auszuüben.
(nicht als Widerspruch gemeint, sondern als Ergänzung)
JKR twittert damit Probleme gegen Frauen in Deutschland nicht auffallen?
Halte ich persönlich für sehr weit hergeholt.
Das ist ja nun ein globaler Trend, dass Rechte sich Terfs Narrative bedienen und Terfs mit ihnen paktieren. Und joah, das ist jetzt keine Geheimstrategie, dass Rechte gegen Minderheiten hetzen, weil wenn man selbst für nichts ne Problemlösung hat, muss man mit Hetze mobilisieren.
nur konkret zu dem Tweet:
Findest du es gut, WIE auf dem Regenbogenportal auf Pubertäts-Blocker hingewiesen wird?
Siehe die Antworten darunter bzgl. Nebenwirkungen, Risiken, Langzeitfolgen.
Sicher gibt es vor der Verschreibung noch beratende Gespräche, aber der Text scheint ja geschrieben, als ginge es um Vitamintabletten.
Schau mal auf die verlinkte Seite.
Der kritisierte Text ist ausdrücklich in Einfacher Sprache geschrieben (sieht man im Header der Grafik). Das ist nicht der Text, der als erstes erscheint. Dieser Text wurde für Menschen geschrieben, die eine Leseschwäche haben oder für die Deutsch nicht die Muttersprache ist. Die SPÖ in Tirol wurde zB in Tirol ausdrücklich von den Behindertenverbänden und der größten Boulevardzeitung gelobt, weil sie ihr Wahlprogramm in Einfacher Sprache übersetzen ließ.
Zudem der Folder von der letzten deutschen Bundesregierung stammt und die angesprochenen Medikamente seit Jahr und Tag an Kinder verschrieben werden (oft ohne deren Einwilligung und psychologisches Grundgespräch), wenn das Arztpersonal meint, dass sie hinter der „normalen“ Entwicklung des bei der Geburt festgestellten Geschlechts hinterherhinken/falsch entwickeln (was gerade bei inter Personen nicht immer in deren Interesse war).
ok, hab ich.
Würde ja aber trotzdem nichts dagegen sprechen, auf einen Arzt oder eine Beratungsstelle hinzuweisen.
Die Regenbogenportal-Seite scheint ja mittlerweile down zu sein(?), aber weiter unten wurde ja auch auf Ärzte hingewiesen - dort wo es darum geht die Pubertäts-Blocker wieder abzusetzen.
Archiv-Seite:
https://archive.ph/2022.10.12-104240/https://www.regenbogenportal.de/leichte-sprache/jung-und-trans-geschlechtlich
Die Seite ist (war?) mindestens unglücklich aufgebaut.
Ich finde der Ukraine Krieg lenkt von allen anderen Themen ab, ist auch nicht so dass dieses Thema (Trans/Toiletten) groß in den Köpfen der Menschen wäre.
Liest sich schon teils sehr nach Verschwörungstheorie was hier so gepostet wird,
ist halt das große Problem wenn man sich im Kanninchenbau verirrt.
So gewagt ist der Hinweis nun auch wieder nicht, dass das rechte Narrativ sich die Aufmerksamkeitsökonomie in der Form zu eigen macht, indem unaufgearbeitete, unangenehme Themen, die statistisch gesehen dringlich wären, durch Panikdebatten und Kulturkämpfe ersetzt werden.
Dann redet man lieber über die öffentliche Toilette auf der nicht Mann/Frau steht als gefährlichen Ort, als die eigenen vier Wände.
So entlastet man sich easy und muss sich auch nicht kümmern.
Ich glaube das ist ziemlich weit von der Realität entfernt was du da schreibst.
Vielleicht solltest du dir noch mal Reden rechter Politiker anhören, da wird permanent auf ein vermeintliches LGBTQ Problem hingewiesen und Artikel die auf Twitter oder Facebook nur ansatzweise dieses Thema streifen werden überflutet mit Hasskomentaren.
Das ist kein Kaninchenbau sondern eine reale Debatte in der Wirklichkeit die stattfindet.
Komischer Kommentar.
Lustig, ich hatte eben in der Frühstückspause auch ein kurzes Gespräch über das Thema.
Mein Meister meinte: Es nerve ihn, dass nun überall das Thema Schwule und Lesben so groß geschrieben wird.
Ein Putin-Fan schreit aus der Ecke: Genau! Das ist richtig was du sagst!
Ein AFD Wähler stimmte auch mit ein.
Mein Meister lenkt ein: Von ihm aus, soll jeder lieben wen er will, ihm macht es auch nichts wenn sie sich öffentlich küssen würden, aber das Thema muss doch nicht so groß aufgeblasen werden.
Der Putin-Fan grummelt irgendwas unverständliches.
Mein Puls schon am frühen Morgen auf Hochtouren. Konnte mich aber beherrschen. Dann habe ich kurz zu einem Monolog ausgeholt. Inhaltlich, hab ich kurz darauf aufmerksam gemacht, das es eben noch ein riesen Problem in der Gesellschaft ist und auch letztens erst in Deutschland jemand auf dem CSD zutote geprügelt wurde.
Mein Meister hat mir danach zumindest das Gefühl gegeben, die Sache Mal mit einem anderen Auge zu betrachten.
Die anderen beiden blieben danach wortlos.
Sowas ist echt anstrengend und kostet mich auf Arbeit unheimlich nerven. Aber wahrscheinlich koste ich denen auch immer nerven, wenn ich mit meiner Linksgrünversiften Meinung ankomme. Wobei ich es eigentlich in letzter Zeit echt aufgegeben habe etwas zu sagen, aber manchmal muss es einfach raus…
Ich denke, es bestreitet niemand, dass es - vor allem aus konservativen bis zu rechtsradikalen Kreisen - eine Ablehnung gegenüber progressiven Inhalten jeder Art gibt. Ich glaube auch nicht, dass es darum geht irgendeine Problemlösung zu liefern, sondern stets ein und dasselbe Narrativ zu bedienen. Natürlich bedienen die damit ein bestimmtes Klientel.
Das kann man jetzt wiederholt problematisieren, oder man geht in die Aufklärung. Ich habe meinen Eltern auch schon erklären müssen was LGBTQ überhaupt heißt, und was dahinter steckt. Homosexuelle aus meinem Umfeld stören sich extrem daran wie Identität/Sexualität herausgestellt wird. „Ich identifiziere mich als Mensch.“, das ist das wir mir immer gesagt wird, wenn ich mich mit Älteren darüber unterhalte. Auch diese Perspektive kann ich respektieren, weil man es auch anders sehen darf.
Ich kann @anon80240347 bis zu einem gewissen Punkt auch verstehen. In diesem Forum wurden schon Behauptungen aufgestellt, wo man sich offensichtlich nicht weiter damit beschäftigt hat, sondern eben das weitergibt was spezifische Portale schreiben. Dabei wäre es doch ratsam die unterschiedlichsten Perspektiven einzubeziehen, anstatt sich ausschließlich in den eigenen Kreisen zu bewegen, und mit einer Wagenburgmentalität aufzutreten.
Ich mache ein konkretes Beispiel, weil ich das nicht vergessen habe: um antisemitische Gedankenzüge einer J.K. Rowling zu beweisen, wurde ein „sechszackiger Commonwealth Stern“ einfach als „Davidstern“ bezeichnet. Wenn man sich mit dem Drehort beschäftigt hätte, wäre es ein Leichtes gewesen das herauszufinden. Das ist nicht sauber recherchiert und schadet am Ende einer echten Aufklärung, bzw. hinterlässt bei mir den Eindruck, dass die journalistischen Standards klein geschrieben werden.
Ich informiere mich jedenfalls immer so, dass ich das gegenprüfe was mir Beiträge vermitteln möchten. Wenn ich aber früh auf solche Widersprüche stoße, schadet das leider dem Ganzen.
Ja lässt uns weiter vom „Großen Austausch“ und anderen Verschwörungstheorien schwafeln.
Oh wait.
Deutsche Übersetzung der Nachrichten auf queer.de
Die linksliberale slowakische Präsidentin Zuzana Caputová betonte am Donnerstagmorgen, sie habe schon seit Jahren davor gewarnt, dass hasserfüllte Sprache zu Taten führen könne. Bei dem Angriff handle es sich nach aktuellen Erkenntnissen um ein Verbrechen aus Hass gegen die Minderheit der LGBTI-Community. „Um Hass, der lange Zeit durch dumme und unverantwortliche Äußerungen von Politikern geschürt wurde. Dieser Hass kostete unschuldige Menschenleben. Hört auf, bevor er mehr kostet.“
Ministerpräsident Eduard Heger von der konservativen Protestpartei OLaNO schrieb am Morgen bei Twitter: „Ich verurteile aufs Schärfste einen Mord an zwei jungen unschuldigen Menschen, die letzte Nacht in der Hauptstadt #Bratislava von einem Teenager erschossen wurden. Keine Form von #Extremismus darf toleriert werden. #Demokratien sind ständigen Angriffen ausgesetzt, sowohl von außen als auch von innen. Wir müssen unser Möglichstes tun, um sie zu #schützen.“
Da Rowling den Film ja nicht selbst gedreht hat, war das natürlich nicht der maßgebliche Vorwurf gegen sie persönlich. Dass hinter dem Konzept der Elfen ne grundlegend antisemitische Symbolik liegt, kann man ihr allerdings schon vorwerfen. Aber auch das ist bei weitem nicht der Kern der Vorwürfe gegen sie, sondern nur ein kleines Element vom Gesamtbild.
Und wenn ich es mir so leicht mache wie du, hast du jetzt Unsinn erzählt, Argumente verdreht und ich muss dich nie wieder ernst nehmen.