Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Also mein „Arbeitsplatzhoodi“ wird wirklich ab und zu einfach so entwendet :smiley:

Was ich hieran bemerkenswert finde, dass es beweist, dass Wohlstand und Bildung auch nicht vor Rechtsextremismus bewahren. Und ich hab das Gefühl, dass wir gerade in D uns darauf immer als Hauptantworten verlassen.

Einen 100% Schutz bietet das natürlich nicht aber es schon recht offensichtlich, dass Rechtsextreme eher aus sozial schwachen und den unteren Bildungsschichten kommen.

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Mein Eindruck ist ein anderer. Es gibt doch super viele Rechte aus priveligierten Schichten, gerne auch aus altem Geldadel. Aber ob und welche verlässlichen Zahlen es da gibt weiß ich auch nicht. Aber die meisten Rechten, die mir bisher über den Weg liefen, deren Herkunft ich einschätzen kann, kamen eher aus priveligierten Schichten.
Achtung: anekdotische Evidenz, um nochmal ganz klar drauf hinzuweisen, dass ich da keine gesicherten Schlüsse draus ziehen will.

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Eigentlich gar nicht. Zumindest nicht was die Vordenker von so was angeht. Die sind eher Bürgerliche oder im Finanzadel anzusiedeln. Die AfD zum Beispiel überlebt ja nicht, weil sie so viele ärmere Leute wählen. Sondern weil sie Millionen spenden von Adel und Superreichen bekommt.

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Finde es übrigens mal schön hier eine zweistellige Anzahl neuer Beiträge zu sehen, ohne dass sich gestritten wird

Die NSU Gruppe zeigt ja ganz gut wie divers die Szene ist, es gibt zwar schon mehr Männer. Aber der Bildungshintergrund ist bei weiten nicht so gering wie das Klischee sagt. Einer war Professoren Sohn, einer Mittelschicht und eine Untere Mittelschicht. Und das sagen auch Studien.

Auch @Lassic Beitrag ist sehr richtig, es gibt auch eine große Gruppe von gebildeten Konservativen die sich selbst rechts sehen und auch Unterstützung leisten.
Rechte Burschenschaften sind ja so ein Hort für Konservative Rechte und die sind gut vernetzt und Einflussreich.

Es gibt fast keine Bewegung, wo die „Dummen“ an der Spitze sind. Man sollte da nicht die Führer einer Bewegung mit der Zielgruppe/ dem Durchschnitt der Bewegung durcheinander bringen.

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Naja Fakt ist, dass in Schweden eine rechtsextreme Partei in der Regierung ist. Und bisher dachte ich immer, dass es wohl kaum ein Land gibt, das sozialer ist und ein besseres Bildungssystem hat.

Das heisst für mich, dass wir unsere Taktiken gegen rechtsextreme Einflüsse breiter aufstellen müssen. Weil wenn wir erst warten müssten, bis es überall noch mehr Wohlstand gibt, dann können wir ewig warten.

Rechtsextremismus/Faschismus/Nazismus war noch nie von einem Bildungsgrad abhängig.

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Dann wünsche ich mir, dass Politikerïnnen in D in Zukunft nicht mit so einfachen Antworten davon kommen.

Dumm ist ja auch nicht das gleiche wie ungebildet. Die ganzen Arbeiterbewegungen hatten durchaus ungebildete aber sehr intelligente Anführer. Abgesehen davon ist der Begriff „Bildung“ ja auch nicht sonderlich trennscharf. Man kann in einer Sache Experte und in einer anderen komplett ahnungslos sein. Ist man das gesamt gesehen eher gebildet oder ungebildet.
Und warum Bildung vor Rassismus schützen soll, war mir noch nie klar. Jemand der 5 Sprachen fließend kann, Quantenphsyik verstanden hat und alle Länder Afrikas kennt, kann ja trotzdem Ausländer hassen. Nicht von den Sachen steht dem im Wege.

Vielleicht wenn man ein Bildungssystem mit klar antifaschistischem Bildungsauftrag hat :thinking:

Hat er ja (zumindest hier bei uns), bringt halt für sich alleine nix, wenn in anderen Aspekten der Gesellschaft man am rechten Auge blind ist.

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Also das ist Falsch und wird auch von jeder Studie widerlegt.
Das ist noch nichtmal. ein Streitpunkt sondern wird in jedem Land, jeder Kultur so beobachtet

Studie: Die Deutschen werden immer ausländerfeindlicher - Politik - SZ.de

Deutlich zeigt sich, dass Menschen mit Abitur viel seltener rechtsextrem sind als jene ohne Hochschulreife. Außerdem erreichen Männer in allen Kategorien, die abgefragt wurden, höhere Werte als Frauen. Deutlich mehr Männer (26,3 Prozent) stimmen zum Beispiel ausländerfeindlichen Aussagen zu als Frauen (22,2). Ältere Befragte tendieren eher zu rechtsextremen Positionen als jüngere.

Rechtsextremismus: Vermessung der Rechten - Politik - SZ.de

Je mehr Bildung, desto seltener rechts: Die Studie zeigt deutlich, dass eine hohe Bildung die Menschen am ehesten von rechten Ideologien fernhält. Befragte mit Abitur stimmen den Thesen in allen Dimensionen des Rechtsextremismus-Fragebogens deutlich seltener zu als Personen mit einem niedrigeren Bildungsabschluss. Zum Beispiel sind nur 6,8 Prozent der Menschen mit Abitur ausländerfeindlich eingestellt, aber knapp 21 Prozent der Befragten ohne Hochschulreife.

https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/13691830124482

International, Vergleich von 10 Ländern

Der Artikel kommt zu dem Schluss, dass der Einfluss des Bildungsniveaus nicht länderspezifisch ist. Mit anderen Worten: Das Ausmaß an nationalistischen und fremdenfeindlichen Einstellungen nimmt in allen untersuchten Ländern mit steigendem Bildungsniveau ab, obwohl es erhebliche Unterschiede zwischen den Bildungssystemen der einzelnen Länder gibt.

Selbstverständlich ist Xenophobie (und im deutschen Fall Rechtsextremismus vom Bildungsgrad abhängig), aber es ist nur ein Faktor und auch „Gebildete“ sind vor Rechtsextremismus nicht gefeilt, ebenso gibt es auch ganz viele Menschen mit niedriger Bildung die nicht Rechtsextrem sind

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Ich denke, du hast mich missverstanden.
Klar gibts ne Verbindung, aber mein verkürzter Kommentar richtet sich eher an das falsche Bild, dass man ungebildet sein müsse, um rechtsextrem zu sein. Sprich dass Bildung alleine verhindern könne, dass jemand rechtsextrem wird. Das alleine reicht lange nicht, leider.

Weil man davon ausgeht, dass Leute mit Bildung eher in der Lage sind zu reflektieren und andere Ansichten zu akzeptieren.
Vielleicht schließe ich da auch zu sehr von mir oder meinen Erfahrungen auf andere aber ich bin auch aus einer rechten Vergangenheit und NPD Wähler durch Bildung (Schulabschlüsse nachgeholt, weitere Ausbildung) und dadurch mit ganz anderen Kreisen und Denkweisen zusammen gekommen. Nun bin ich ein Grünen Wähler der für Flüchtlinge spendet und gerne beim Türken essen geht :smiley:

Mir hat auf jeden Fall Bildung und der Umgang mit gebildeten Menschen sehr geholfen diese alten Denkmuster abzulegen und zu reflektieren was ich für ein Idiot als Teenager und in den frühen 20er war.

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achso, ja, Bildung ist nur ein Einfluss-Faktor den wir beobachten (ob es der größte beobachtete Faktor ist, kann ich derzeit auch nicht sagen, aber er scheint größer zu sein als z.B. das Geschlecht) der mit einer niedrigeren Einstellung zur Fremdenfeindlichkeit korreliert.

Aber ja, auch Gebildete können fremdenfeindliche Einstellungen haben.
Aber gleichzeitig verringert Bildung auch fremdenfeindliche Ansichten, daher würde ich auch sagen dass es wichtig ist

Ich persönlich bin da eher der Überzeugung (nein ich hab ra jetzt keine Studie parat, das ist meine persönliche Arbeitsthese), dass in erster Linie das Umfeld eine entscheidende Rolle spielt, nicht jetzt primär ob man arm oder reich ist, sondern wie sehr solche Gedanken in den eigenen Peergroups toleriert werden und wie die einflussreicheren in den Peergroups dazu stehen. Je mehr dieser Peergroups solche rechten Gedanken zumindest zulassen und tolerieren und je mehr sich das in die Makroebene der Gesellschaft sich etabliert, desto eher wird man mMn rechts.

ich glaube das hängt auch damit zu tun, ohne da jetzt recherchiert zu haben, dass hohe bildungsabschlüsse in westlichen industrienationen auch oft mit hohen einkommen und somit ökonomischer sicherheit vergesellschaftet sind. das alleine ist natürlich kein ausschlusskriterium für xenophobie.
aber ich denke, dass unsicherheit und angst vor ökonomischen abstieg einfachen angst-erzählungen wie „wir müssen uns und unser land vor überfremdung schützen“ tür und tor öffnet.
in der hinsicht hilft bildung dann indirekt gegen xenophobie. individuelle ökonomische sicherheit steht davor.
dabei ist die gefühlte unsicherheit gewiss gewichtiger als die tatsächliche und die angst vor dem weniger wiegt schwerer als die frage, ob das weniger tatsächlich die lebensqualität einschränkt.

aber das ist sicher auch nur ein faktor unter vielen.

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