Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Welche praktischen Umstände verhindern das denn?

Kannst ja mal Obdachlose fragen.

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Kurze Antworten: Bürokratie, zuwenig Wohnungen für Obdachlose, nicht die Miete, nur ein Zuschuss wird bezahlt, Kautionen werden nicht übernommen oder andere Feinheiten wie Wohnungen im Zwischenstock für Rollstuhlfahrer. Weil die paar Stufen wird die Person wohl gehen können.

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Oft muss man auch gewisse Auflagen erfüllen, ist man darüber oder darunter fällt man einfach um.

Ich wär mal fast Obdachlos geworden weil ich vor Jahren zu wenig Einkommen hatte um die Wohnbeihilfe zu beziehen, ohne konnte ich mir aber die Miete nicht leisten :upside_down_face:

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okay, wird wieder zeit für mich, den thread zu meiden.
sehe schon wieder die alljährlichen, diskriminierenden, empathielosen, vorurteilsbehafteten und altbekannten tropes gegenüber obdachlosigkeit und dem privilegierten libertären individualisierungs-fetisch (yaddah yaddah yaddah … jeder ist seines eigenen glückes schmied und jedes leben ist selbst gewählt … yaddah yaddah yaddah) kommen.
obwohl das thema schon gefühlt hundertmal im forum durchgekaut wurde.

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hier wird es schön erklärt

kurzfassung, menschen die oft extrem hilfsbedürftig sind (und nicht nur finanzielll sondern auch psychisch) treffen oft ein komplett überlastetes Amt/Personal an und laufen voll in das Minenfeld deutscher Behördenbürokratie und Paragrafendschungel.

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Ich weiß nicht wie viele Leute so richtig mit Obdachlosen und dem dahinterstehenden System in Berührung gekommen sind.
Ich hab den Eindruck sobald mal da mal wirklich reinschaut merkt man erst mal wie sehr das System eigentlich krankt.
Ich kenne jetzt viele Storys über befreundete Sozialhelfer und komme auch viel über meine Einsätze mit Obdachlosen in den Einrichtungen in Kontakt.
Gerade in der Akutpsychiatrie ist eine Menge aufgelaufen und ohne massivste Hilfe wird sich an den Lebenssituationen nichts mehr ändern.
Aber man ist in Deutschland total festgefahren was das Thema anbelangt und aktuell sehe ich auch mit der Ampel kein Licht am Horizont für diese Menschen.

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Ich glaub in der Stadt Salzburg sind Obdachlose sogar verboten, die werden einfach aus der Stadt gejagt

Um ein bisschen Hoffnung zu machen, empfehle ich einen Blick auf die Stadt Graz in Österreich, die fahren ein interessantes Konzept, das scheinbar gut aufgeht, das jetzt auch auf die Stadt Marburg übertragen wird. Ziel ist es niedeigschwellige Angebote zu machen und die Wohnungslosen eben nicht in große Sammelunterkünfte zu stecken.

Das kenn ich eigentlich nur aus Budapest.

Wo hast du das denn hier im Thread gelesen? Meine Frage war tatsächlich eine aus Interesse, da ich mich eben nicht mit dem Thema auskenne.

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Ah ja, ich erinnere mich an eine Geschichte aus dem Wahlkampf.
Man muss wohl erstmal ne Adresse angeben können um besondere Leistungen zu beziehen und erst wenn man diese Leistungen hat kann man in Heime die man dann als adresse angeben kann.
Irgendso ein bescheuerter zirkelschluss…

(ich hoffe, das ist der richtige Thread dafür)

Ein ehemaliger Bürgermeister einer Gemeinde in Oberösterreich wird wegen Vergewaltigung, sexueller Erpressung und anschließender Verleumdung rechtskräftig verurteilt. Was macht die Gemeinde? Sie demonstrieren gegen das Urteil, veranstalten eine sogenannte „Solidaritätskundgebung“. :see_no_evil:

Aussagen der Leute:

[nachdem er 2021 mit 55% erneut ins Amt gewählt wurde, damals noch nicht rechtskräftig verurteilt]
„Das zeigt es ja, dass sich das keiner vorstellen kann. Er ist kein Vergewaltiger.“

„Ich kenne ihn, seit ich ein kleiner Bub bin, und habe nie was gegen ihn gehabt. Er hat uns immer geholfen.“

„Ich kenne ihn schon, seit er ein kleiner Bub ist und das ist einfach ein herzensguter Mensch und er tut keiner Fliege was zuleide. Geschweige denn, dass er eine Frau belästigt hätte. Das gibt es nicht!“

„Ich kenne ihn 55 Jahre. Nie gegenüber Frauen ungut aufgefallen, immer höflich, zuvorkommend, nett und die Leute haben das mit ihrer Unterschrift bezeugen wollen, wir glauben das auf keinen Fall, dass er ein Vergewaltiger ist.“

und die allerschlimmste Aussage, und deswegen spreche ich hier ausdrücklich eine

TRIGGERWARNUNG

aus, geht gegen das Opfer selbst:

Zusammenfassung

„Welche Frau lässt sich 3x vom selben Chef vergewaltigen, arbeitet noch 3 Jahre mit ihrem Peiniger zusammen und sendet ihm mehr als 50 ganz nette WhatsApp, auch mit Kuss-Smileys dazu? Könnt ihr Frauen euch das vorstellen?“

Hier der ganze Radio-Beitrag dazu:

Beitrag um 18:10 Uhr: Solidarität mit Vergewaltiger: Was ist los in Scharten?

Mal wieder ein sehr gutes Video von Alice

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ob in ein paar Jahrzehnten mal allgemein vergessen sein wird, für welches andere Wort das N-Wort stand? Oder vielleicht sogar, dass es mal für ein anderes Wort stand? :thinking:

Die Diskussion hatten wir ja schon oft genug, und entspricht eigentlich genau meinen Äußerungen dazu.
Wir geben, zb. Nazis viel zu sehr macht, weil wir ihnen unsere Sprache überlassen.

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Video geschaut?

Ja, du?

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Es geht doch gar nicht um die frage ob man anderen Leute, zb Nazis, die „macht“ über Worten gibt. Sondern das sich Bedeutung nur schwer auflösen lässt.

Hast du bis zum Ende geguckt?
Es geht auch darum, das man das eben doch kann, siehe Schwamm.

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Ich war von dem „Nazi macht geben“ verwirrt. Man gibt ihn eben keine Macht, sondern es ist ein Dilemma, besonders bei sowas wie dem N-Wort. Auch wenn es bestimmte Kreise weiter nutzen sollte es die Mehrheit nicht tun.

Sicher gibt es aktuell eine Überkompensation und viele Gruppen streben danach für sich Worte zu definieren, ohne das sich Grundlegend was ändert. Trotzdem ist echt wichtig das Sprache sich verändert und manchmal auch aktiv anpasst.

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