Natürlich haben sie damit Macht, nämlich über unsere Sprache zu bestimmen, weil wir scheinbar dazu verpflichtet sind, dann darauf zu reagieren. Sie sind in der aktiven Rolle.
Edit: unabhängig von Nazis, kann auch andere Gruppen betreffen.
Ich versteh nicht ganz du meinst. Worte wie N-Wort oder Z-Wort nicht mehr zu nutzen kommt aus den einzelnen Communitys und ist je keine Reaktion darauf das die Worte vorher vermehrt von Nazis benutzt Worten, sondern weil es unbedachte Alltagsbegriffe waren.
Ka warum du immer wieder die alte, rassistische Bezeichnung für eine Ethnie anführst, das war ein kleiner Teil des Videos.
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Weil zb Über/Mehrgewichtig ja nichts mit Nazis zu tun hat, das dieser Begriff vorher von diesen geprägt und oder genutzt wurde.
Joa, ok. Ich hab ja auch ergänzt, das es auch andere Gruppen sein können. Woke, oder andere Beispiele. Symbole, die von der AfD missbraucht werden, oder Sprüche. Meine Güte, jetzt mach doch nicht auf Unwissend. Ich komme mir etwas extra Missverstanden vor.
Ich versteh dieses Sprache überlassen und Macht trotzdem nicht. Das hat ja zu beiden Seiten trotzdem Grenzen, man kann die Mehrheit nicht zwingen Wort zurück zubringen und man auch nichts ändern was die Mehrzahl nicht will, sowas wie Mehrgewichtig wird sich sehr wahrscheinlich nicht durchsetzen.
Ich glaube ich versteh das Dilemma was du meinst, wenn man Worte für sich verbietet und andere sie weiter nutzen, dann ändert sich nicht so viel, wenn nur das Wort geht, aber nicht Bedeutung hilft es auch nicht.
Hab bißchen mitgelesen und wollt’ nur kurz ein Beispiel reinwerfen, aus dem neuesten Stern TV Video über rechte Demos. Fand da diesen kurzen Austausch irgendwie passend zum Thema:
Sophia Maier: Also es geht um Geflüchtete, aber es geht auch um die Energiekrise heute.
Nazi-Backe: Der Begriff Geflüchtete ist schon Framing und den lehne ich ab.
S.M.: Wie würden Sie das besser nennen?
Nazi-Backe: Naja, man muß differenzieren! Wir wollen illegale Einwanderer loswerden.
Er vermeidet sogar den Begriff Flüchtlinge, dem ist die Diskussion darum, ob Geflüchtete besser ist als Flüchtlinge scheißegal, der „differenziert“ auch und lehnt das sprachliche „Framing“ ab - und benutzt bewußt „illegale“.
ca. ab 26:40 Wut auf der Straße – Ist unsere Demokratie in Gefahr? | #WHY mit Sophia Maier - YouTube
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War ja letzte Woche mit der ganzen One Love FIFA und Witze über die deutche Nationalmannschaft und „rückgratlos“. Dass der Begriff einfach furchtbar ableistisch ist, weil es Menschen mit schwachem Rückgrat gibt, die ihr Leben im Rollstuhl verbringen müssen (Spast kommt mir da auch im Sinn) und es ist negativ behaftet und ihr Leben sei nicht willkommen.
Und anstatt das man mal in sich geht und fragt ob das Wort wirklich gebraucht wird, wird argumentiert, warum das Wort als Schimpfwort okay ist. Was mich wieder an die alte „schwul“ Debatte erinnert, weil schwule Männer ja per Definition keine Kinder bekommen und deswegen von der Gesellschaft ruhig geächtet und das Wort als Schimpfwort gebraucht werden darf … (komischerweise hat mein schwuler Vater durchaus vier Kinder zeugen können).
Nein es wird ernsthaft diskutiert, warum wir bestimmte Wörter in gewisse Situationen verwenden dürfen und damit andere Personen eine gesellschaftsunwertige Existenz bescheinigen dürfen, weil es ist einfacher für die Personen, die es sagen, ohne dass sie sich Gedanken machen, was sie damit sagen.
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ist das wirklich dein ernst?
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Vor allem…
Das sind keine Synonyme mit unterschiedlichem Framing.
Ok, MANCHE Flüchtlinge sind unter Umständen illegale Einwanderer. Und manche Illegalen Einwanderer sind unter Umständen Flüchtlinge.
Aber das sind zwei unterschiedliche Dinge.
Ich glaube, da weiss jemand einfach nicht was „Framing“ ist…
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q.e.d.
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Alleine die Unterscheidung in „illegale“ Flüchtlinge und „legale“.
Jeder von ihnen ist ein Flüchtling. Die Bewertung, ob „illegal“ oder „legal“ war zum Zeitpunkt der Flucht eher untergeordnet. Und wir müssen wieder Kategorien schaffen …
(Zumal diese Unterscheidung rein von uns gemacht wird, dass wir morgens beruhigt aufwachen können und wir haben nix Falsches gemacht).
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Sind Menschen mit schwachem Rückgrat für dich rückgratlos? Widerspricht sich ja irgendwie, oder?
Frag das die Leute, die darüber Witze machen. Und nicht erkennen wollen, dass sie diese Personen mit diesen Witzen als Leute 2. Klasse framen. Und diesen Gedankengang jenen Leuten entgegenschmeißen, die damit leben.
Und ja - wenn wir den Witz machen, denken wir gerade nicht an diese Leute. Was uns aber nicht davon abhalten soll, trotzdem mal 2 Sekunden darüber nachzudenken, welche Welt wir damit propagieren.
Ja, stimmt, hier wird auf unterschiedlichen Ebenen geredet. Ich find den Begriff „illegal“ für Menschen aber unpassend (du wahrscheinlich auch).
Mir ging es darum, dass bei handfesten Auseinandersetzungen mit politischen Feinden (nicht Gegnern oder Leuten, die eine andere Meinung haben, aber man kann drüber diskutieren) für die überzeugten Rechtsextremen es keine Rolle spielt, welches Wort vermeintlich feinfühliger ist… unter Leuten, die zu einer vernünftigen Diskussion fähig und willens sind, ist das freilich etwas anderes.
Wenn ich jemanden als rückgratlos bezeichne, meine ich genau das. Jemanden ohne Rückgrat. Als Symonym. Da Menschen komplett ohne Rückgrat nicht existieren, was für mich diesem Vergleich auch zugrunde liegt, finde ich nicht, dass das problematisch ist?
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Es gibt leider sehr viele Menschen, die durchaus Problem mit ihrer Wirbelsäule („Rückgrat“) haben und deswegen ihr ganzes Leben im Rollstuhl leben, von der Sozialhilfen leben …
und ihr ganzes Leben damit leben müssen dass wir Rückgrat mit Engagement gleichgesetzt wird. Wisst ihr wer nich ein fehlendes Rückgrat im biologischen Sinn hat: Jede Person mit einem Bandscheibenvorfall. Naja, wir denken es ja nur „im übertragenen Sinne“, nicht in ihrer Lebenswirklichkeit. Natürlich haben sie ein Rückgrat …
Und dass du da mit medizinischen Fachkenntnissen kommst, die kaum wer weiß, anstelle mal darüber nachzudenken, was du mit dem Begriff aussagen willst …
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Ich denke, darum geht es nicht.
Du kannst ja alles mit Synonymen erklären, und dich darauf berufen, das es nicht genau Wörtlich gemeint ist. Ich kann mich natürlich angesprochen fühlen, wenn ich, Sprichwörtlich, kein Rückgrat habe, weil ich eine Krankheit habe, die dieses nicht mehr funktionieren lässt.
Nicht das ich das Unterstütze, das man sich das so einredet, etwas gutes ist. Es ist nur eine Erklärung.
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Kennst du jemanden der sich tatsächlich davon angegriffen fühlt und im Rollstuhl sitzt?
Weil gerade kommt es so rüber, als ob du dich stellvertretend über etwas echauffierst womit niemand ein Problem hat (Also genau das was in dem Video von @Spique angeprangert wird).
Ja.
Ist inzwischen Jahre her, aber im Studium einer tollen Person geholfen, eine Stadtwohnung zu bekommen. Und dabei genau den gleichen Scheiß von ihr erzählt bekommen, der gerade hier gesagt wird.
Und es erschreckt mich, dass zehn Jahre später die Leute noch doofer wurden, ihren Ableismus zu verdeitigen. (Damals haben sie zumindest zugegeben, nicht daran gedacht zu haben).
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