Und jetzt würde ich wiederum behaupten, dass du dich mit dem Beitrag schon knietief in der Aushandlung befindest und auch wenn du jetzt Beispiele nimmst, die für dich die absurden Auswüchse der Debatte darstellen, sie trotzdem beweisen, dass eben ausgehandelt wird.
Und da würde ich jetzt auch noch nicht das ideologische Spukgespenst vermuten, da ich auch behaupten würde, dass wir mit der selben Grundhaltung in die Debatte gehen, nämlich die, dass wir am Ende da rauskommen wollen, wo wir uns allen Teilen der Gesellschaft respektvoll gegenüber verhalten. Auch inklusive der marginalisierten Gruppen.
Wir werden wohl nur sehr verschiedene Gewichtungen anlegen, ob man dafür eher den Betroffenen zuhören und sich als Mehrheit aus Rücksicht den Forderungen anpassen sollte, grade auch aufgrund der Schieflage in der Repräsentation oder ob man mehr auf die Akzeptanz und Einsicht der Mehrheit Rücksicht nimmt, damit sich niemand angegriffen fühlt, der das letzte Memo mit den neuen akzeptierten Begriffen noch nicht erhalten hat und am Ende noch einen kompletten Rückzieher macht.
Natürlich wird die Debatte ungleich schwerer, wenn man sich der Offenenheit und der Inklusivität verschreibt und mehr Menschen an den Tisch holt, wodurch mehr Forderungen aufkommen. Zusätzlich kann ein Diversitäts Hype auch für schiefe Entscheidungen sorgen, die vielleicht nicht nur nichts verbessern, sondern sogar verschlechtern. Das bleibt Teil der Aushadlung.
Trotzdem bleibt einem meistens in erster Instanz nur zu fragen, wenn man einer Person mit Respekt begegnen möchte, was als respektvolles Verhalten wahrgenommen und verstanden wird.
Und Annalena Baerbock hätte vorher vielleicht mal kurz bei ihrer Kollegin Aminata Touré durchrufen sollen, die hätte ihr vermutlich gut erklären können, warum das eine schlechte Idee war.
(Obwohl ich aus dem Bauch heraus und ohne jetzt nochmal recherchiert zu haben behaupten würde, dass ihr dieser Fehler zur Diskreditierung eher von rechter Seite länger nachgetragen wurde)