Weiße heterosexuelle Männer sind die eigentlichen Opfer, das ist schon eine steile These.
@mehdig
Der Begriff hat sich zwar daraus geschält, dass in dieser unseren konservativen, patriachalen Gesellschaft, häufig reaktionäre alte weiße Männer an den Hebeln sitzen, entscheiden und die Deutungshoheit haben/hatten, was wie als Diskriminierung in der Öffentlichkeit verhandelt werden kann und was nicht und so Alltagsdiskriminierung eben „institutionalisiert“ halten.
Und so hat sich der Begriff aber, wie du richtig sagst, als Synonym für privilegierte und konservative Menschen weiterentwickelt, ganz unabhängig davon, ob man alt und weiß ist.
Ich sehe nicht, dass das eine was mit dem anderen zu tun hat. Er spricht mit dieser seltsamen Meinung (die ich nur in Bezug auf Witze, was ja der eigentliche Aufhänger war, nachvollziehen kann) ja für sich selbst und nicht für RBTV. Zumal im Statement ja auch gesagt wurde, dass sich auch RBTV-Streamer vermutlich das Spiel anschauen werden, alleine schon dadurch werden die Personen, die das gänzlich ablehnen, nicht wohlfühlen können.
Puh, das ist heavy. Da fehlen mir gerade auch ein bisschen die Worte. Alleine dieses „ich bin Betroffener“ hat einfach so 'n krasses Geschmäckle und ist ja ein absolutes „sich in die Opferrolle schieben“. Uff.
Dann stellt sich aber trotzdem die Frage, warum man die Metapher so wählt. Es ist und bleibt schizophren auf der einen Seite zu sagen Sprache ist so mächtig, dass man Gendern sollte, dieses Begriffe nicht mehr verwenden darf und ab besten noch Triggerwarnungen überall davor klatscht. Und dann gleichzeitig sich drei Körpermerkmale raussucht und diese zu einem sprachlichen Synonym für schlechtes Verhalten macht.
Damit treffe ich übrigens keine Aussage zu Eddis rant. Hab ihn mir nicht angehört und auch kein Interesse daran. Kann Formate mit ihm mittlerweile nur noch kaum oder gar nicht ertragen
Da habe ich mich vielleicht etwas falsch ausgedrückt, den Fakt wollte ich in erster Linie an sich nicht in Frage stellen. Ich habe mir noch keine Statistik dazu angeguckt. Mir ginge es nur darum, dass diese Argumentation in diesem Kontext in meinen Augen nichts aussagt. Im Gegenteil ist das für mich reinste Polemik.
Man muss den Monolog von Ede finde ich aber auch aus einer gewissen Perspektive her betrachten. Er kann kein Frauenfeindliches Klima erkennen, sagt er. Ich glaube nicht, dass Ede damit abstreiten will, dass es an vielen Stellen und Orten noch starke und institutionalisierte Diskriminierung gibt. Aber in der Bubble in der Etienne unterwegs ist, in der die meisten von uns unterwegs sind, in der eigentlich jeder Mensch unterwegs ist der nicht incel oder Nazi/„Rechtskonservativ“ oder so ist, innerhalb dieser Bubble trifft seine Aussage vollkommen zu. Dort stellt man, seit vielen Jahren, eher eine Art Übereifrigkeit fest. Diese Übereifrigkeit zeigt sich dann eben z.B. auch darin, immer den „alten weißen Mann“ zu dämonisieren.
ja, da gebe ich schon recht, dass diese Wortwahl/Metapher schlecht gewählt ist, bzw. einen gegeneffekt haben kann.
Soviel ich weiß hat diese Metapher Sophie Passmann benutzt/groß gemacht, was irgendwie ironisch ist, da ihre letzten Statements und Aussagen im Grunde auch in dieses Metapher passen würde, weil sie Aussagen bezüglich Feminismus und White-Feminisim getroffen hat, wo sie eben nicht im klaren ist, wie privilegiert sie ist.
Aber ja, das Wort an sich, kann man problematisch auffassen.
In der groben Theorie finde ich auch das über jeden Witze gemacht werden darf.
Da gibt es aber immer noch zwei mächtige Aber drin.
Zum einen ist es immer interessant und wichtig aus welcher Position heraus ich witze mache. Trete ich nach unten oder nach oben?
Mach ich sie um meinen Gegenüber zu verletzen?
Und wenn nein, ist es mir einfach egal wen ich treffe, dann geht es mir wahrscheinlich mehr um mich selbst.
Und dann muss ich mir überlegen ob mein Witz überhaupt gut genug ist.
Vieles was früher als richtig witzig empfunden wurde, war es vielleicht auch einfach nicht so sehr wie man denkt. Ich weiß nicht mehr von wem aber jemand hat mal gesagt das je böser dein Witz ist, je besser muss er auch sein, sonst fällst du halt damit auf die Nase.
Und natürlich sterben in der Ukraine auch Frauen.
In der Regel macht so eine Bombe keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern.
Das für den Krieg alte weiße Männer die Verantwortung tragen, vor allem einer, kommt noch mal hinzu.
Heute hat Gronkh auf Twitter wegen Transfeindlichkeit getrendelt. Der eine Teil ist scheinbar auf den Kopf gefallen, innerhalb der JK Debatte und der Rest Trollt wie blöde. Nach 10 Sekunden war mir klar „Ne ich weis warum ich eigentlich Twitter meide“
Das liegt halt an Verkürzung durch ich nenn es mal „medial geführte Diskurse“, der Begriff kommt ja eigentlich aus der Diskriminierungsforschung im Bereich der Soziologie, Politik, Wirtschaft und Philosophie. Dort ging es dann um z.B. mehrfach Marginalisierung von Gruppe oder eben auch Mehrfach privilegierten Gruppen. Privilegien garantieren einem auch kein Glück und Frieden im leben, sie sorgen nur dafür, dass man in bestimmten Situationen potentiell weniger Hürden hat. Eine an Endometriose leidende Schwarze in Armut lebende cis Frau ist z.B. sowohl durch ihre Krankheit, ihre gesellschaftliche Position als Schwarze Frau und ihre Armut mehrfach marginalisiert.
Ich als „gesunder“, Weißer, hetero cis Mann bin z.B. merfach privilegiert.
Hinzu kommt, dass da abstrakterweise Begriffe wie Weiß und Schwarz nicht mit der tatsächlichen Hautfarbe sondern mit gesellschaftlichen Positionierung zu tun haben.
Wie immer entfernen sich dann Begriffe und Ausdrücke von ihren Ursprüngen und werden so in falschen oder unpassenden Kontexten genutzt. Das ist dann so der Nachteil von der Verbreitung von Informationen durch soziale Medien, sehr vielen Leute klärt es auf oder führt es an themen heran aber durch die Tarnsformation und Reduktion der Medien hat man auch eher negativere Aspekte wie z.B. die Nutzung von Begriffen wie „weißer alter Mann“ außerhalb von theoretisch Diskursen.
Mann kann ja auch ohne Opfer Rolle, Aussagen, dass „Männer vogelfrei“ wären oder geschmacklosen Ukraine Bezügen für die Grenzenlosigkeit von Humor argumentieren.
Es muss sich ja nicht mal widersprechen, Humor kann keine Grenzen haben und trotzdem Schade anrichten. Das ist ja nichts was sich ausschließt.
Das sehe ich grundsätzlich erstmal ähnlich.
Allerdings muss man sich eben bewusst sein, dass Humor als Teil der Kultur auch ein politisches Mittel ist/sein kann und so eine Haltung färbt.
Nicht zuletzt wird gerade von Rechts der Satirebegriff bewusst falsch verstanden und auf jede Geschmacklosigkeit draufgepackt. „War doch nur ein Witz, war nicht so gemeint, entspannts euch. Ihr Gutmenschen verstehts einfach keinen Spaß.“
Wie du richtig schreibts, muss man sich immer fragen, wer sagt was über wen und in welcher Form.
Nicht jede*r kann im gleichen Maße kontroverse Themen (humoristisch) behandeln.
Eine Person kann denselben Satz, dieselbe Pointe, die vielleicht manche als zu edgy betrachten, so rüberbringen, dass Denkmuster dekonstruiert und entlarvt werden und die nächste Person, die auf der Bühne steht, bringt die Pointe nur als Beleidigung rüber, allein aus dem Umstand heraus, dass sich die Person, vielleicht noch nie in der Form mit Humor als dekonstruktierendes Medium auseinandergesetzt hat, sondern einfach nur platt Witze erzählt.
Allein der Kontext der aus einer Arbeit heraus entsteht, vielleicht auch die Auseinandersetzung mit Humortraditionen im Programm des Komikers, lässt die Aussagen, die der Humorist erzählt lesen und einordnen.
Ein vielleicht blödes Beispiel, aber wenn South Park mit sehr grenzwertigem aber IMO meist sehr clever platziertem Humor Gesellschaft erzählt, so dass es schon fast weh tut, dann steht nicht automatisch die Let’s Player*in, die diese South Park spiele spielt in der Humortradition und kann einfach dieselben Sprüche und Witze in die Kamera sprechen.
Ich finds auch immer verkürzt nur von Jokes oder Witzen zu sprechen.
Humor findet ja, auch im Stand-Up und Kabarett Bereich, so viel breiter statt, als bloß über Witze und Pointen.
Und es ist natürlich auch ein Unterschied, ob jetzt ein Luke Mockridge über die Freiheit von Humor und Kunst referiert, oder ein John Cleese (selbst wenn der auch mittlerweile recht angestaubt ist - aber ich denke man versteht meinen Punkt).
Das hat dann nicht unbedingt dieselbe Aussage und Wertigkeit.