Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

ich kenne die aufführung nicht, deshalb möchte ich sie nicht bewerten.

du hast den sachverhalt aber darauf

reduziert.
diese reduzierung kritisiere ich. zumal diese reduzierung auch von anderen aufgegriffen wurde und ich die gefahr sehe, dass mithilfe dieser reduzierung das thema derailt wird.
deshalb mein einwand.

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Nicht nur vielleicht mMn.

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Das wäre dann die eigentliche Diskussion.

Nach meiner Ansicht schon. Weil ich denke das Betroffene besser einschätzen können ob die Repräsentation jetzt beleidigent ist oder nicht.

Vielleicht kommt raus wenn du Japaner fragst das sie sagen. „Der Kimono ist unsere traditionelle Tracht. Die macht uns aus“ wo wir nur sehen „oh Kimono. Das ist aber rassistisch“

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Falls irgendein nicht-Deutscher sich auf eine Bühne stellt, eine Tracht anzieht und das deutsche Stereotyp bedient. Gibt es irgendeinen Deutschen der sich dadurch diskriminiert fühlt? Und wenn ja, warum? Solang die nicht negativ konnotiert sind sehr ich ehrlich gesagt nicht das Problem.

Es gibt nicht die Japaner.
Genauso wie es nicht die Deutschen gibt, und du hier genug finden wirst, die keinen Bock haben Lederhose, Sandalen mit Socken, oder Uniform tragen wollen.
Nur weil etwas Tradition hat, heißt das nicht, das ich mich davon nicht Diskiminiert fühlen kann.

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Das hat eine nur das generelle Grundproblem dargestellt. Ob nun auf diese Veranstaltung bezogen oder nicht.

Würde weiße Menschen mit Sombrero und Poncho durch die Städte laufen würdest du es genau so kritisieren. Hier kannst du auch jede andere Form von Kleidung, Frisur oder sonst was einfügen wo jemand den Stempel „kulturelle Aneignung“ drauf packen kann.

Finde ich eben einfach komplett übertrieben, dann kann man quasi jede Form der Brauchtumspflege einstellen die mit Kostümen, Klischees und co arbeitet.

Egal ob Fasching, oder bei den Amis Halloween, etc etc.

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Nein, dürfen wir auch nicht, weil wir keiner Minderheit angehören und eh privilegierte weiße sind. :kappa:

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Aber es gibt repräsentative Mehrheiten. Und wenn die sich beschweren würden bin ich der erste der sagt „dann lasst das mal lieber.“

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spannend fände ich ja wie das Ergebnis einer größeren Umfrage aussehen würde, bei der man den Teilnehmern die 4 Bilder von oben zeigt und fragt, ob sie die Kostüme als rassistisch empfinden

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Wenn sich die Gesellschaft darauf einigt, das wir diese Klischees nicht mehr bedienen wollen, ja absolut. Nur weil etwas Brauchtum ist, hat es keinen Bestandsschutz.

Ich glaube eine andere Perspektive das zu betrachten, die mir persönlich zumindest immer ganz gut hilft ist dass man das ganze im gesamtkontext sieht.

Das bedeutet dann, dass man auch erst mal ein wenig definitionen klauben muss, ich beziehe das jetzt mal alles auf Deutschland der Einfachheit halber):

  • kulturelle Aneignung ist, wenn man eine fremde Kultur ungeachtet ihrer eigenen Aussagekraft für sich beansprucht (man könnte auf deutschland bezogen zb durchaus behaupten amerikanische „Beerfests“ sind kulturelle Aneignung)
  • das reproduzieren von Stereotypen ist, wenn man eine Bevölkerungsgruppe mit ihnen nachgesagten aber nicht zwangsläufig immer korrekten Attributen zeigt. das kann positiv, neutral oder direkt negativ sein, aber sie alle können negativ aufgefasst werden (Deutsche sind stereotyp zum Beispiel humorlos, spießig, mit kackhässlicher Sprache und Nazis, im Positiven haben wir gutes Bier und leckere Würstchen und überall hübsche Schlösser im Wald rumstehen)
  • kultureller Austausch ist wenn man eine fremde Kultur respektvoll zelebriert (das könnte zum Beispiel das Backen von Brot nach deutschen Rezepten sein, oder wenn man deutsche Tracht korrekt trägt, statt das dicke hupen dirndl-Mädchen zu sein)

All diese Dinge können für Deutsche schön, egal oder negativ sein, weil wir keine homogene Masse sind. Du wirst vermutlich sowohl fans von „Beerfests“ finden, als dass du Leute findest, die sauer sind, wenn jemand deutsche Tracht trägt, aber nicht deutsch ist. Genauso ist das mit anderen Kulturen.

Neben dieser heterogenenen Einzelsichtweise gibt es aber noch den gesamtkulturellen Background. Wenn zum Beispiel ein Deutscher Südamerikanische kultur (zur Unterhaltung oder für sonst was) benutzt, dann passiert das nciht im Luftleeren Raum, sondern auf dem Hintergrund von Kolonialisierung. Während indiogene Südamerikaner nie Kollonialismus in Deutschland betrieben haben. Dieser Hintergrund kann dafür sorgen dass der Witz für Teile der Gruppe als deutlich geschmackloser angesehen wird, weils was von „Wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu sorgen“ oder „runterschlagen“ hat, während es andersherum eben diese Facette nicht gäbe.

Kulturelle Aneignung und kulturellen Austausch unterscheidet auch die Art des Respekts mit dem etwas geschieht. Habe ich mich mit der Kultur auseinandergesetzt? Wenn ja, dann wäre ich nicht überrascht dass Kostüme auch diskriminieren können. Wenn nein kann allein das schon beleidigend sein, denn das Mindeste um über irgendetwas Witze reißen zu „dürfen“ ist eben, dass man weiß warum und über was man lacht.

klar nicht für jeden. Aber es bleibt die Frage warum es gerade etwas sein muss, was Potential hat leuten wehzutun, wenn es auch viele andere tolle Alternativen gibt.
Das heißt jetzt nicht dass die Damen an Galoppierende Pferde geknüpft durch die Straßen gezogen werden sollen, aber vielleicht dass ihr Witz nicht den richtigen Ton getroffen hat und man es beim nächsten Mal besser machen kann.

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Du sprachst von einer beliebigen Sitzung. Ich hoffe man das bei den TV Prunksitzungen solche Beiträge nicht dabei sind oder zumind. sensibel gestalten sind.

Hör aber bitte auf Leute abzusprechen eine Stellvertreterrolle einzunehmen, diese ist richtig und wichtig.
Und nun als Stellvertreter kann ich dir sagen, zeig ich das Bild später einer Südamerikanerin, werde ich Augenrollen entern. Und weiß auch schon so aus Gesprächen, solche Klischees kommen nicht gut an, bis starker Ablehnung.

Ich möchte aber noch sagen, das man solche Auftritte durch aus auch sensibel gestalten kann nicht per se rassistisch sind. Aber sowas wie Perücken gehen gar nicht oder eben Mexikaner in einem Hollywood Westernklischee dazustellen.

Entern wäre stereotypisch Karibik und nicht Südamerika

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Und zeigst du es einer anderen lacht sie vielleicht darüber. Das ist doch genau so verallgemeinernt wie es mir Grade vorgeworfen wurde.

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Und was wäre dann deine Schlussfolgerung daraus? Eine Person lacht, die andere fühlt sich beleidigt?
Was würdest du jetzt machen, wenn es um Sprache gehen würde? Trotzdem weiter das Wort, den Satz, die Phrase benutzen? Wie viele müssen sich beleidigt fühlen?

Die Mehrheit.

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Das ist tatsächlich eine gute Frage. Reicht es aus, dass sich nur eine einzige Person beleidigt fühlt, damit man solche Kostümierungen verbietet? Wie Rolly bin ich der Meinung, dass es eine repräsentative Masse geben muss, die sich gegen sowas ausspricht, bevor man über etwas Diskutiert, was möglicherweise am Ende kaum jemanden interessiert.

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Denke halt es kommt da stark auf den Kontext an, wenn er das macht, weil er die deutsche Kultur mag und auch versteht woher die Klischees kommen, dann fänd ich es cool. Genauso, wenn es Comedie ist. Ich verstehe es nicht, wenn er random beleidigt und keine Ahnung hat wovon er spricht. Aber von vornherein würde ich erst mal um Zweifel für den Angeklagten sagen.

Ich meine für uns Bayern müsste ja dann die ganze Wiesen einfach nur beleidigend sein.

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