Ich habe nun länger versucht diese Umfrage nachvollziehen zu können, weil die Quellenangaben in vielen Beiträgen im Internet kaum etwas dazu liefern.
Plan International hat offensichtlich diese Umfrage in Auftrag gegeben. Aus einer älteren, ähnlichen Umfrage konnte ich ableiten, dass sie mit transpekte und dem Panel von Norstat Deutschland zusammengearbeitet haben. transpekte wird von einem Herrn Eckhard Preis betrieben: https://www.transpekte.de/. Eine sehr spärlich ausgestaltete Website. Nortstat wiederum arbeitet mit einer App, die Umfragen anbietet, für die man im Gegenzug Belohnungen (Gutscheine beispielsweise) erhalten kann.
Wenn Plan International so vorgegangen sein sollte, dann ist das aus meiner Sicht keine wissenschaftliche Herangehensweise. Ich würde noch gerne die genaue Methodik wissen. Wer wurde genau befragt, was wurde genau gefragt, wie wurden die Befragten erreicht. Es hilft halt alles nichts, wenn man nicht einmal weiß, ob eine repräsentative Zielgruppe befragt wurde.
Die Religion spielt bei der Homophobie bestimmt eine sehr große Rolle.
Dabei ist es nicht so wichtig welche Religion das ist, die Ablehnung und Abneigung von Homosexualität gibt es ja im Christentum, Islam und Judentum um mal die drei Religionen aufzuzählen.
Unter Migranten ist der Anteil der religiösen Menschen höher.
Es gab zuvor schon eine Studie zu „Einstellungen gegenüber lesbischen, schwulen und bisexuellen Menschen in Deutschland“
Ebenfalls negativer fallen die Haltungen unter Befragten mit Migrationshintergrund im Vergleich zu Menschen ohne Migrationshintergrund aus. Dabei umfasst das Merkmal Migrationshintergrund eine sehr heterogen zusammengesetzte Bevölkerungsgruppe mit ganz unterschiedlichen Einwanderungshintergründen insbesondere aus Polen, Ländern der ehemaligen Sowjetunion und der Türkei.
Greifen wir z.B. Polen hervor als christliches Land, da liegt der Anteil der konfessionslosen bei gerademal 5-7%, während er in Deutschland bei etwa 40% liegt.
Und so ist in Polen Homophobie weitaus stärker verbreitet.
Zugleich gibt es natürlich gewisse gesellschaftliche und politische Strömungen die das verstärken. Aber Religion wird sehr häufig als Vehikel des Hasses genutzt.
Und gerade die christliche Kirche ist auch weitaus liberaler geworden.
Die Gläubigen des Islam haben da mehr Probleme vor sich für eine Akzeptanz zu erreichen.
Nein, der Gesamtanteil liegt bei 6%, (wobei es 2021 etwas mehr waren. „Das sind 6,4 bis 6,7 Prozent der gesamten deutschen Bevölkerung.“)
Hier ging es aber um junge Erwachsene.
Nehmen wir alle Menschen mit Migrationshintergrund, egal welcher Religion und schauen auf die Kinder
das sind keine 6%, sondern 50% (2022)
Fast jedes zweite Kind unter zehn Jahren hat inzwischen einen Migrationshintergrund.
Zugleich sind gerade unter den muslimischen Einwohner sehr viele junge Menschen
Muslimische Religionsangehörige bilden eine junge Bevölkerungsgruppe. Ein Fünftel (21 Prozent) sind Kinder oder Jugendliche im Alter von unter 15 Jahren. Weitere 22 Prozent sind zwischen 15 und 24 Jahre alt. Nur 5 Prozent sind älter als 64 Jahre. Bei der Gesamtbevölkerung ist der Anteil der über 64-Jährigen mit 21 Prozent mehr als viermal so hoch.
wie viele junge Erwachsene es sind, lässt sich leider nicht herausfinden, aber der Anteil wird um einiges höher sein als der Gesamtbevölkerungsanteil
Hier wird zumindest die Methodik ausführlich(er) beschrieben. Bei der durchgeführten Umfrage wurde ebenfalls auf ein Panel, mit einer eigens aufgebauten Community zurückgegriffen. Auch hier wird wieder mit Prämien gearbeitet: Panels - Marktforschung - moweb research. Bei der befragten Zielgruppe wurde auf Alter, Geschlecht, Bildungsgrad und Wohnort geachtet. Das steht zumindest in der Langversion.
Das eine oder andere Ergebnis hast du ja schon mitgeteilt.
Ich finde eher interessant dass über ein Drittel sich scheinbar nie „traurig, einsam oder isoliert“ fühlt. So viele sind nie traurig? Ich dachte das wäre völlig normal. Aber auch sonst ist die Aussage viel tu vage da „traurig“ und „isoliert“ in einen Topf geworfen werden.
Würde mich interessieren, wie oft Andrew Tate als eine der Vorbilder genannt worden ist, wenn dieser neben CR7 und Musk als häufigstes genannt worden ist. Aber passt ja Tate…
Generell kommt die Theorie und Methodik der Studie nicht sehr gut weg unter den Sozialwissenschaftlern auf Twitter, aber der allgemeine Trend der Ergebnisse wird wohl nicht angezweifelt.
Ich habe gerade eben noch einen Tweet gelesen, in dem die Umfrage mit Ergebnissen anderer größerer Studien verglichen wurde. Alleine, dass 59% der Männer angegeben haben, dass sie viel unternehmen, um muskulös und sportlich zu sein, passt nicht dazu, dass das BMI ermittelt hat, dass in dieser Altersklasse bis zu 50% der Männer übergewichtig sind. Der Umfrage nach müssten wir eine Jugend aus überwiegend durchtrainierten Männern haben. Auch die Ablehnung von Homosexualität deckt sich nicht mit Daten der Antidiskriminierungsstelle.
Ich bleibe dabei, dass die Methodik total anfechtbar ist, alleine durch dieses Panel. Hinzukommt, dass es lediglich 1000 Männer sind, von denen wir hier sprechen. Alter, Wohnort und Bildungsgrad sind einfach nicht ausreichend für eine treffende Aussage. Ein Drittel davon befürwortet Gewalt in einer Beziehung. Das ist derart signifikant hoch, dass sich schon die Frage stellt, wie das noch keine andere Studie derart ermitteln konnte.
Anhand der Reaktionen merkt man schon, wie die Umfrage schon unterschiedlich interpretiert wird, weil es eben an weitreichenden Informationen gefehlt hat. Es ist einfach fahrlässig gewesen, das so rauszugeben.
Deswegen sind Reviews so wichtig, damit andere diese Ergebnisse nachprüfen und einordnen können. Das mache ich übrigens immer, wenn ich irgendwo mit einer Studie konfrontiert werde. Ich lese sie mir durch, schaue mir die Methodik an, und bestenfalls auch den Auftraggeber. Unabhängig davon, wer dahintersteckt, es gibt immer ein Interesse daran, dass unter Umständen ein Ergebnis zusammenkommt, welches einem solchen Verein natürlich zustimmt (was nichts daran ändert, dass die gesellschaftlichen Probleme existieren).
Also bei der Gewalterfahrungen an Frauen passt das in etwa denke ich.
Und irgendwie ist das auch wieder eine zu starke Debatte um die Studie selbst, vielleicht ist das auch ein guter Punkt zur Debatte um gewalttätige Männer gegenüber Frauen.
2022
In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt; etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder durch ihren früheren Partner.
Und in dieser Studie ging es nur um Zustimmung. Nicht um tatsächliche Taten. Dass es dagegen aber soviele Taten sind finde ich eh erschreckender als die Studie
Was wiederum nicht für die Umfrage spricht, wenn so etwas nicht erkannt/hinterfragt wird.
Ich habe leider nicht sehr viel Zeit, aber ein Blick in die Kriminalstatistik verrät, dass die Antwort nicht so einfach getroffen werden kann. Ich denke, dass hier auch niemand widerspricht, dass es das Problem der häuslichen Gewalt gibt. Die Frage ist nur, ob sich das mit der Realität gleichsetzen lässt.
Glaubt ihr die Polizei hat Spaß an solchen Kontrollen oder müssen die X Aktivitäten pro Streifenschicht nachweisen?
Wenn es heißt „Klaus und Günter machen heute Autobahnstreife“ können die ja auch einfach nur ihre Schicht auf und ab fahren und nachher melden, dass sie nichts verdächtiges gesehen haben.
Mit solchen Aktionen machen sie sich ja selbst auch Arbeit. Es ist ja nicht nur die Kontrolle an sich sondern das muss ja später auch zu Protokoll gebracht werden.