Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Ich mochte Sportunterricht erst in der Oberstufe, als alles etwas entspannter wurde, obwohl meine Sportlehrer nie wirklich schlimm waren. Den einzigen Spruch, den ich mir gemerkt habe, war „man kann aus einem Ackergaul kein Rennpferd machen“. Der hat mir dann meine erste 3 in Sport gegeben (statt vorher immer 4).
Aber ich wusste nicht, dass Geschlechtertrennung im Sport so verbreitet war, davon habe ich zu meiner Schulzeit noch nicht mal gehört. Nur in Taekwondo haben wir gegen das gleiche Geschlecht gesparrt, sonst war es immer gemischt.

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Das ändert ja nichts an meiner damaligen Situation. Das war übrigens nicht nur im Sport so, sondern auch in Mathematik, wo ich lange eine 2-3 hatte. Dann bekam ich eine neue Klassenlehrerin, die in Mathe konsequent alle Inhalte durchbringen wollte, sodass viele gar nicht mehr mitkamen. Das endete darin, dass ich bei 4-5 stand. In der Oberstufe war ich dann kurioserweise wieder bei einer 2-3 und im Fachabitur hatte ich eine 2. :smiley:

Bedeutet: wenn Lehrer keine Rücksicht auf alle Schüler nehmen, dann endet das eben in schlechteren Noten. Das führte aber nie zu Selbstkritik, sondern es hat immer daran gelegen, dass andere und ich zu wenig gelernt haben. Im Sport hieß es dann, dass ich mehr für meinen Körper machen muss bspw.

Irgendwo dazwischen liegt die Lösung.
Ich komme aus nem kleinem Ort da gingen früher 32% zur Hauptschule, 32% zur Realschule 32% aufs Gymnasium und vielleicht 5% zur Sonderschule.
Heute ca. 40%/60% zwischen Realschule und Gymnasium.
Ich glaube nicht das die Schüler alle so viel schlauer geworden sind.

Immer nur das Niveau abzusenken ist auch nicht die Lösung.
Ich habe Azubis mit nem gutem Realschulzeugnis die keinen Dreisatz kennen oder ne Formel umstellen können. Jetzt nach Corona eh nicht mehr.

Die 102% waren übrigens Absicht. Wer hat den Test bestanden?:beannote:

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Das sind sie auch nicht. :smiley: Ich habe das Gefühl, dass es vielen sehr leicht gemacht wird, nur damit irgendwelche Quoten erreicht werden. Das Schulsystem ist generell veraltet und überhaupt nicht mehr auf einen Stand, der einer alternden Gesellschaft entgegenkommen würde. Ein Staat mit wachsender Wirtschaft sollte das Interesse sein, dass das „Humankapital“ möglichst wertvoll ist, also man Arbeitskräfte entwickelt und formt, die dann Innovationen schaffen können, bzw. dass weniger Menschen mehr schaffen können. Stattdessen bleiben wir in einem Klassismus hängen, wo ärmere Menschen statistisch nachweislich sechs(?) Generationen brauchen, um sich hochzuarbeiten. Chancengleichheit gibt es in der Schule nicht.

Das ist alles ein absolutes Armmutszeugnis, und da bringen die vielen guten Noten halt einfach gar nichts. :smiley:

Nachtrag: Ich habe schon Studien gelesen, bei der die Generationen in der Arbeitswelt beschrieben wurden. Die Generation Y, zu der ich mich zähle, möchte möglichst flexibel sein, sich in der eigenen Arbeit entfalten, während es bei der Generation Z in eine Richtung geht, dass man klare Strukturen haben möchte, man möchte erklärt bekommen, was zu tun ist. Gleichzeitig möchten junge Menschen heute weniger arbeiten und mehr Freizeit haben. Diese Selbstständigkeit ist viel weniger ausgeprägt als bei der Generation davor.

nur weil bestimmte Betriebe bestimmte Kleidungen haben, heißt es ja nicht, dass dies auch in der Schule projiziert werden muss.
Ich meine, einen Dresscode zu haben benötigt keine Einarbeitung oder Vorbereitung. Man sieht es an und gut ist.

Schule ist ja nicht da, damit man vollkommen fürs Arbeitsleben vorbereitet ist. Es ist auch ein Ort um sich zu entfalten und seine Stärken und Schwächen kennenzulernen, ebenso auch seine Persönlichkeit aufzubauen.

Ich meine, Kleidung ist ein wichtiger teil für die Entfaltung der Persönlichkeit und auch seiner Interessen und Ansichten darzustellen.

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Außerdem wäre vermutlich die Fähigkeit Ablenkungen nicht nachzugeben deutlich nützlicher für die Arbeitswelt als sich an Kleiderordnungen zu gewöhnen

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sport und Werken, war bei all meinen realschul sportlehrern die kombi

und im gymnasium waren das reine sportlehrer,

bei dem wo es am extremsten war , war es natürlich der klassische Sportlehrer Werdegang
Wehrdienst, Zeitsoldat inkl Einzelkämpferlehrgang und co, dann irgendwie Sportlehrer.

Ja, lass mal. Ich hab das schwache Argument durchaus verstanden.
Ich denke nur

  1. Gibt es in immer weniger Berufen dresscodes. Anzug/Krawatre ist z.b. fast völlig verschwunden.
  2. Traue ich erwachsenen Menschen ohne weiteres zu, sich angemessen zu kleiden, ohne es jahrelang in der Schule trainieren zu müssen. Mein Anspruch an Schule ist da eigentlich ein anderer
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wobei zumindest quasi in der industrie quasi ein informeller dresscode herrscht.

kenne ausser einen kumpel bei der bank, keinen der „offiziell“ einen dresscode hat, aber den fehler mit kurzen hosen zu kommen und die blicken von allen, den fehler macht man nur einmal

zumindest in bürojobs die nicht IT oder „irgendwas kreatives“ sind

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Seh ich auch absolut so und insbesondere in der Jugend ist das Ausdrücken der eigenen Persönlichkeit über die Kleidung enorm wichtig.

Ich fand die Aussage „später im Arbeitsleben darfst du auch nicht xy“ schon zu Schulzeiten meistens ziemlich daneben und seh das heute immernoch so.
Zum einen ist die Arbeitswelt enorm vielfältig und solche Aussagen gehen eigentlich immer zu großen Teilen an der Realität vorbei. Dann werden unnötige Ängste vor der Zukunft geschürt, wenn einem ständig erzählt wird, was dann alles nicht mehr möglich wird, wie gut man es doch jetzt noch habe etc. Außerdem sind Jugendliche nunmal keine Erwachsenen die arbeiten. Persönlichkeitsentwicklung, soziale Entwicklung etc. ist in diesem Alter immens wichtig, nicht nur die schulische Leistung.

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Hat natürlich erstmal nur eine anekdotische Evidenz, aber ich sehe bei Beerdigungen in den letzten Jahren einen enormen Schritt nach vorn:

In meiner Kindheit/Jugend hat selbst im Sommer noch jeder den typischen schwarzen Anzug (oder was mit dunklen Farben, immer aber langärmlig) getragen.
Mittlerweile ist das viel lockerer geworden, sowohl was die Farben angeht als auch den Schnitt der Kleidung ansich. Mittlerweile kann ich auch endlich bei sommerlichen Beerdigungen kurzärmlig tragen, ohne dass da groß drüber geredet wird. Oft steht auch schon in entsprechenden Trauerbenachrichtigungen, dass die Angehörigen (oder die verstorbene Person) sich wünscht, dass alle farbenfroh und wetterangepasst zur Beisetzung erscheinen.

Das eben nur als ein Beispiel, wie sich dieses Verkniffene ändert, dass sich die Gesellschaft öffnet in Bezug auf Kleidung und was man darf und was nicht.
Ich würde daher behaupten, dass es im Berufsleben auch so geht.
Für mich muss auch ein Bänker keinen Anzug tragen.^^

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Meine täglichen Beobachtungen sagen etwas anderes. :sweat_smile:

Was ist denn dein Anspruch an eine Schule?
Bestenfalls sollen da am Ende ja selbstständige und eigenverantwortliche Menschen rauskommen.

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Das letzte, was mir in der Schule beigebracht wurde, war Selbstständigkeit oder Eigenverantwortlichkeit. Was hat das Durchpauken von irgendwelchen mathematischen Formeln oder Gedichten mit Selbstständigkeit oder Eigenverantwortung zu tun? In welchen Fächern wird sowas deiner Meinung nach gelehrt?
Oder glaubst du „macht eure Hausaufgaben eigenständig“ sei sowas schon?

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Ist es bei euch echt noch so Spießig? :smiley:

Oder was ist mit kurzer Hose gemeint? Bis Knie ist ja eine Kurze Hose, aber klar alles was weniger als 20cm über Po ist, sollte man in der Freizeit tragen.

Bitte nicht von der eigenen Schulerfahrung auf die aktuellen Verhältnisse schließen. Gerade in den letzten 10-15 Jahren hat sich einiges getan.

Ich sage ja auch das es bestenfalls so sein sollte.
Lehrer verbringen oft mehr Zeit mit den Kindern als die Eltern und als Pädergoge soll man sich ja nicht nur mit dem Lehrstoff sondern auch mit der Erziehung befassen.

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Vielleicht ist Kindra viel jünger als du :grin:

Gedichte auswendiglernen war schon in meiner Schulzeit kaum mehr ein Ding :sweat_smile:

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Ich musste auch kaum Gedichte auswendiglernen, aber das meinte ich damit ja auch nicht.

Als Schüler liebe ich frontalunterricht
als Lehrer liebe ich offenen Unterricht

:see_no_evil: