Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Das Aussehen und Statussymbole unterbewusst bei der Wahl des/der Partner:in reinspielen ist klar, aber wer bewusst danach auswählt und das auch noch als witzige Geschichte a la „ih der hat mich mit nem alten Polo abgeholt“ erzählt, ist für mich sehr unattraktiv und vermutlich unreif.

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Wer weiß? Vllt hat er sich ja bei Tinder als erfolgreicher Hecht dargestellt und ist dann zum ersten Date im Polo aufkreuzt :man_shrugging:

Natürlich, aber helfen sollte er schon :beanjoy:

Vl war der polo nur sein fünft Auto um zu testen ob der Frau nur das wichtig ist :aluhut:

Sind das diese tollen psychologischen Studien von Tiktokern :smiley:

Keine Ahnung verwende kein Tiktol, dachte nur es passt vom Niveau grad gut rein :beanjoy:

Mir ist klar, dass manche Leute das brauchen und es auch als gottgegeben ansehen, dass man sich in jeder Beziehung ständig fetzen muss, bis einer weint (mal absichtlich übertrieben formuliert). Ich halte das aber für problematisch. Also nicht, dass man sich richtig streiten können möchte, das kann ich schon verstehen, sondern dass man dieses eigene Idealbild eines Beziehungsstreits allen anderen ohne Rücksicht auf Verluste und vor allem ohne Rücksicht auf den eigenen Partner aufzwingen will.

Manche Beziehungen funktionieren mit regelmäßigen heftigen Streits, andere funktionieren ohne. Beides ist okay. Aber dieses oben beschriebene Provozieren wirkt auf mich einfach hochgradig manipulativ und egoistisch. Selbst, wenn da die Annahme dahinter steht, es würde der Beziehung gut tun, sich mal ordentlich zu fetzen, wäre es in meinen Augen nicht der richtige Weg, es so „hintenrum“ zu machen, anstatt offen darüber zu reden, was man sich für die Partnerschaft wünscht und vorstellt.

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Ich wüsste auch nicht, was dagegen spricht, dass das für eine gesunde Beziehung dazu gehört. Meiner Meinung nach, gehört Streit, laut sein dabei, Vorwürfe machen und Dinge ansprechen, sich dann aber auch wieder vertragen und das Problem lösen, genauso zu einer Partnerschaft wie Sex, Zweisamkeit usw. So wie das ja auch in anderen Beziehungen passiert, sei es Familie oder Freunde.

Mir war gar nicht bewusst, wie sehr Streit von Leuten romantisiert wird, deren Leben offenbar völlig frei von Konflikt verläuft.

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Eh nix. Streit ist gut und wichtig.

Ich glaub, das kann ich grundsätzlich auch ganz okay. Aber trotzdem bin ich eher jemand der nicht gerne Laut wird dann eher versucht zu Diskutieren, oder solche krassen Entladungen dann zu beruhigen und verglimmen zu lassen und sich zurück zieht, ehe man sich wieder zum Gespräch zusammensetzt, als auf das Spiel einzusteigen. Aber wie gesagt, ich bin such er Überzeugung, dass ein Streit, der ich auch mal völlig ekstatisch entlädt, bei dem man sich aus dem innersten anschreit, was total kathartisches haben kann. Natürlich um himmelswillen nicht als Dauerzustand und nicht wegen jeder doofen Kleinigkeit, aber ich bewundere das schon auch ein bisschen, wenn man sich so völlig ungefiltert gegenseitig die Wut rausstrampeln kann und sich im nächsten Moment wieder herzlichst in den Armen liegt.

Wirklich laut werden kann ich bei ignoranten Leuten, die mir auf die Nerven gehen und mir mit ihrer Haltung gegen den Strich gehen, aber in Beziehungen tu ich mir da schon schwerer.

Und das meinte ich eben, diese völlig losgelösten Entladungen, nicht jeden Streit.

Das ist allerdings ein Idealbild. Beziehungsstreit darauf zu reduzieren und damit Provokationen zu rechtfertigen, zeugt von einem Anspruch, jederzeit drauflos verletzen zu können (denn damit muss man bei jedem Streit unter vertrauten Menschen rechnen!) und hinterher keine Konsequenzen zu tragen.

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Hm, ich würde nicht sagen, dass lauter/eskalierender Streit zu einer gesunden Beziehung dazugehören muss.
Kann es vorkommen? Ja natürlich und das muss nichts schlechtes sein.
Kann man auch Konflikte klären ohne laut, überemotional und potentiell unsachlich zu werden und nur noch Dinge an den Kopf zu schmeißen und stattdessen versuchen, Dinge früh ruhig anzusprechen und auszudiskutieren? Natürlich.
Dass man überhaupt an den Punkt kommt, dass das Ganze so rausplatzt spricht ja eigentlich erstmal dafür, dass sich da etwas so sehr aufbauen konnte, dass es gar nicht mehr anders rauskommen kann. Und ich denke dass das mit der richtigen Kommunikation vermeidbar ist und schon gar nicht nötig ist, um eine gute Beziehung zu führen.
Stressfaktoren und Charaktereigenschaften spielen da aber natürlich immer stark mit rein.

Achja und nur um es angesprochen zu haben, aber genauso wenig wie sich gegenseitig laut anschreien, muss Sex zu einer Partnerschaft gehören. Finde da gibts keine Allgemeingültigkeit in den Themen.

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Da magst du recht haben.
Ich würde aber trotzdem Streit nicht nur als toxisch und schädlich bezeichnen.
Das ist natürlich sehr stark Situationsabhängig.
Und Typabhängig. Ich selbst, wie gesagt, streite nicht sehr gern.
Und abhängig von der Art, wie gestritten wird und sicherlich auch vom Thema um das es geht.
Aber ich Würde Streit ansich, schon zumindest ein reinigendes und heilsames Potential zuschreiben.
Zu beurteilen, in was für einen Streit man sich befindet, ob der einem gut tut, das richtig einzuordnen und zu bewerten ist wahrscheinlich schon für die Streitparteien selbst sehr schwierig, vielleicht sogar unmöglich, da man in einer hitzigen, emotional aufgelandenen Situation ja beinahe alles als uneingeschränkt wichtig betrachtet.
Auch ein Problem ist natürlich, dass Streit für viele ja mit einer Gewinner*in und Rechthaben einhergeht und nicht bloß mit einem ordentlichen „Dampfablassen“.
Das ist dann der Moment, wos eben schnell kippt und gefahr läuft toxisch zu werden.

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Die Diskussion hat mich auf einen Gedanken gebracht: kann es sein, dass wir aktuell ein extrem krasses Missverhältnis haben zwischen der Menge an Frauen, die einen „soften“ Mann wollen und der Menge an Männern, die gerne dieser „softe“ Mann sind? Also das würde finde ich viel erklären, was die Problematik angeht, dass es so vielen Leuten schwer fällt einen Partner zu finden.

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Dazu müsste man zuallererstmal definieren, was man unter „softer Mann“ versteht, welche Faktoren da erfüllt sein müssen und dann müsste man eine groß angelegte Sozialstudie starten (wo sich mir ad hoc tbh nicht erschließt, wie man das eindeutig nachweisen soll), um die Frage eindeutig zu klären. Aber ganz ehrlich, ich bezweifle es dann doch. Ich sehe nicht, dass die heutige Zeit in dieser Fragestellung anders wäre als andere Zeitpunkte.

Und das ist eben der Punkt. Man wünscht sich eine feurige, aber jederzeit kontrollierte Streitkultur - es gibt aber kein vernünftiges Mittel, um festzustellen, ob man diesen sehr schmalen Grat gerade verlässt.

Toxische Beziehungen fangen selten toxisch an. Dieses Bild vom reinigenden Gewitter und dem Part, der ‚ansagt wo es lang geht‘ hält sich aber in mindestens einem Kopf so lange, bis es zu spät ist, die Streits nichts mehr klären, sondern nur noch neue Verletzungen zu vergangenen hinzufügen und sich die toxische Konflikt’bewältigung’ eingespielt hat.

Aus der wieder herauszukommen, ist eine Ewigkeitsaufgabe, die aber jederzeit mit einem Kontrollverlust wieder eingerissen werden kann. Wohl denen, die dann ihre Leben nach einer Trennung unabhängig voneinander weiter führen und Aufarbeitung für sich selbst betreiben können.

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Ich finde Streitereien blöd und bevorzuge Harmonie.

Also die Präferenzen haben sich definitiv geändert. Sonst hätten wir die Diskussion hier ja gar nicht.

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Oder die Diskussion hat sich durch andere Umstände einfach nicht ergeben.

Glaube eher das Problem ist, dass viele Leute öffentlich sagen sie wollen A, aber nur Personen aus Kategorie B Daten (würden). Zur Vereinfachten Darstellung sind A und B die einzigen Kategorien und gegensätzlich.

Was aber grundsätzlich meiner Meinung nach ein viel größeres Problem ist, passt ganz gut zum Statuslevel, dass durch die Gleichstellung der Geschlechter und ein ungefähr gleiches Lohnniveau viele Männer mitm Ofenrohr ins Gebirge schauen, weil ein Großteil der Frauen sich weiterhin nach oben orientiert was das Finanzielle angeht.
Da ist der gleich verdienende Mann einfach nicht mehr gut genug.
Das wird sich in Zukunft auch nicht großartig ändern, da Mädchen und Frauen im Durchschnitt in Schule und Studium besser abschneiden.

Aber was soll „soft“ sein?

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