Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Ist auch das Alter in der man maximal danach bewertet wird, was man anzieht und entsprechend auch dafür gemobbt wird, sobald man nicht der erwünschten Norm entspricht. Mir hätte es zumindest einen sehr relevanten Teil meiner Schulzeit sehr viel angenehmer gemacht, wenn wir Schuluniformen gehabt hätten.

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Das stimmt, ich glaube allerdings nicht, dass sich das durch eine Schuluniform tatsächlich verhindern lässt. Dann gibt es immernoch die Schuhe, den Rucksack, die Brille, die Zahnspange, zu klein, zu groß, zu dick, zu dünn. Und vielleicht ist die Schuluniform für die eine Person super geschnitten und die nächste Person fühlt sich darin total unwohl. Man kann die Pubertät nicht unterbinden indem man Jugendliche in Uniformen presst.

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Natürlich wird eine Schuluniform Mobbing nicht komplett abschaffen. Aber es nimmt trotzdem sehr viel Angriffsfläche weg. Vor allem für Kinder aus finanziell schwächeren Familien. Für mich hat das schon fast was klassizistisches, dass man die „Selbstverwirklichung“ von den Leuten, die sich das leisten können höher ansetzt als die Sicherheit jener, die das eben nicht können.
Und was Sachen wie den Schnitt angeht. Warum bietet man da nicht einfach ein paar Varianten mehr an? Halt eine Variante mit einem etwas weiterem Schnitt oder einem engerem, für die die das mögen. Das ist wieder so ein „Problem“ was als Argument gegen Schuluniformen an sich herhalten muss, obwohl es dafür doch ne relativ einfache Lösung gibt.
Ich würde btw. auch die Schüler darüber abstimmen lassen, wie die Uniform aussehen soll. Man könnte da sogar einen Wettbewerb draus machen, bei dem verschiedene Designs von den Schülern selbst eingereicht werden.

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Würde da entgegenhalten, dass meine älteren Schwestern in ein Gymnasium gingen mit Uniform-Pflicht - und ja, wir durften die Uniform zwei Mal zahlen. Wüsste nicht, wie da finanziell schwächere Familien geholfen wird.

Zumal du diese Kleidung dank Pubertät jedes Jahr neu kaufen musst.

Mein Bruder und ich gingen ins Buben-Gymnasium (ja - das war echt die richtige Entscheidung :beanjoy:) - und komischerweise war da eine Uniformpflicht nie auch nur ansatzweise eine Frage.

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Wie oben bereits von @Lassic geschrieben, indem der Staat die Kosten übernimmt.

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Selbstverwirklichung muss nicht grundsätzlich teuer sein und bedeutet auch nicht, dass man andauernd neue Kleidung braucht. Und wie gesagt, das Problem mit den Statussymbolen wird auch durch eine Uniform nicht gelöst weil es sich verlagern würde. Die Persönlichkeitsentwicklung gehört zur Pubertät dazu und kann nicht einfach durch Uniformen unterbunden werden.

Es gibt nicht nur enge und weite Kleidung. Wenn im Laden von zehn Hosen eine sitzt und die eine Person Hosen komplett meidet und nur noch Röcke trägt während die andere nicht einen Rock hat der ihr gefällt, sind zwei verschiedene Varianten wohl kaum ausreichend dass sich alle wohl fühlen.

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Also, um es zusammen zu fassen

Schuluniformen JA, wenn

  • Staat die Kosten übernimmt
  • unisex

Ja, ich bin da zynisch, und könnte so funktionieren, aber einfacher: die Schüler*innen ziehen einfach das an, was ihnen gefällt.

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Ich denke die Schuluniform wäre nur eine Symptombehandlung und greift nicht das wahre Problem an. Schule wird von den Jugendlichen einfach nicht mehr ernstgenommen und wertgeschätzt. Capy, Tanktop und Jogginghose bei den Männern. Im Winter wird das Tanktop dann mit einem Pullover ausgetauscht, die Kapuze natürlich nach oben gerichtet. Dazu, stilecht, rutschende Jeanshose mit ständiger Aussicht auf das Bauarbeiterdekoltee.

Ich hatte diese Woche eine Schülerin mit einem Top (natürlich Bauchfrei) auf dem fotorealistisch zwei Brüste abgedruckt waren. Andere Schülerinnen tragen immer das gleiche Shirt, was wirklich stinkt und dreckig ist. Zu mündlichen Prüfungen werden Miniröcke angezogen und dann setzen die sich vor den Prüfern da breitbeinig hin. Ich will nicht wissen, welche Unterwäsche die tragen.

Sich ausprobieren ist schön und gut, auch wichtig bei Teenagern. Aber gerade so ab der 9. Klasse aufwärts ist die Schule halt auch der „Arbeitsplatz“ und keine Freizeit. Und wenn das für die Ausübung des Berufs nicht angemessen ist, sehe ich mich da auch schon in der Pflicht mir die Leute bei Seite zu nehmen und sie darauf hinzuweisen, wenn es zu Hause anscheinend keiner mehr tut. Die Idee der Schuluniform finde ich im Grundsatz gut, aber die Umsetzung wird eine Katastrophe werden.

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Ja wirklich vollkommen unrealistische Forderungen. Dann doch lieber einen Haufen Kinder haben, die ein gestörtes Selbstbild entwickeln, weil sie in der Schule dafur gemobbt wurden, welche Kleidung sie tragen. Das nenne ich mal progressiv. :+1:

Also ich muss sagen, so kann ich mich sogar dafür anfreunden. Aber, ich kenne einfach keine Welt, wo sie das durchsetzten. Darum mein Zynismus, weil sie es einfach immer schafften, es zu vergeigen :beansad:

Vor allem ist das ganze einfacher gelöst wenn wir einfach sagen, dass wir uns nicht vom äußeren leiten lassen (Ein Buch nicht nach dem Umschlag beurteilen).

Und wenn die Regeln aufstellen wie ich mich zu kleiden haben - ja, ich würde jede Regel lesen und sie genau ausreizen, eben um aufzufallen. Glaube das ganze macht mehr Ärger als es angeblich gut ist.

Natürlich. Kritisieren progressive Leute doch schon lange, dass aus gendergerechter Sprache so ein großes Fass gemacht wird.

Auch hier ist die Argumentation wieder entscheidend. Wenn du sagst, gendergerechte Sprache bringt nichts…dann gibt es gute Belege, die das widerlegen.
Wenn du sagst, das wird vor allem von Rechten thematisiert, weil damit gut mobilisiert und gederailed werden kann, gibt es da stichhaltige Hinweise für.

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Ähm :man_shrugging: was denn nun?

Wieso werden solche Beispiele eigentlich häufig als nicht wertschätzend eingestuft? Einerseits sagst du, du willst nicht wissen welche Unterwäsche Schülerinnen tragen (was ich bei den da genannten Extrembeispielen sogar verstehen kann, weil man da als Lehrer am Ende wohl oft dumm da steht, egal was man tut oder auch nicht ), aber andererseits macht es für dich einen Unterschied ob da jemand eine Jeans trägt oder eine Jogginghose oder es ist wichtig wie lange die Ärmel am Oberteil sind? Verstehe ich wirklich nicht.

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Ist halt genau das, was unsere Schulen brauchen: ein weiteres Budget, nit dem die bauliche Unterhaltung um Mittel konkurriert.

Dann kass die Kids doch lieber hr eigenes Zeig anziehen und steck die Mittel in die Digitalisierung undoder Sanierung…

vor allem brauchst ja dann mehrere sätze der uniform, plus normale kleidung, weil sonst geht die uniform eben auch schnell hinüber wenn sie in normalem einsetzt.

Plus im Vergleich, wenn alle die gleiche Kleidung tragen, sieht man eben auch instant, wessen seine ausgewaschen und geflickt ist und wer quasi Jedes Jahr alles neu kauft.

Schuluniformen bringen mMn im Grunde gar nix. Klar, die Kinder tragen das gleiche und können sich dementsprechend nicht der Kleidung wegen mobben, aber dann transferiert sich das auf andere Sachen, wie Smartphones, Uhren, welche Spielkonsolen man (nicht) hat, etc. etc.
Zusätzlich sind sie eine weitere finanzielle Bürde (die ohnehin schon bei Kleidung für Kids recht hoch ist), egal wer schlussendlich dafür aufkommt. Und den Punkt mit der respektlosen Kleidung versteh ich bis heute nicht. Gefällt es mir, wenn die Kids in Jogginghose und Schlabberleiberl in der Klasse sitzen? Nein. Geht es mich als Lehrperson was an? Auch nein. Wirkt sich diese Art Kleidung auf den Lernerfolg aus? Möcht ich wohl bezweifeln.
Wohl fühlen müssen sie sich und solange sie nicht komplett nackt o.ä. herumlaufen, ist das eine Sache, die nur sie selbst und maximal die Erziehungsberechtigten was angeht.

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Das Argument zieht doch aber einfach nicht. All diese Sachen hat man doch ohne Schuluniform auch. Nur dass man dann zusätzlich noch wegen der Kleidung angegangen werden kann.

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Mir ist es ehrlich gesagt egal. Schuluniformen haben ihre Vor- und Nachteile. Nur eine anekdotische Evidenz: in meiner Schulzeit hätte mir das sehr gefallen, weil ich gerade als Kind aus einer sozial-schwachen Familie mir eben nicht die Kleidungsstücke leisten konnte, um aus der Sicht meiner Mitschüler und Mitschülerinnen eine Norm zu erfüllen. Wenn es aber Uniformen gegeben hätte, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass man anderes gefunden hätte (Uhren, Schmuck, Schuhe, usw.).

Aus meiner Sicht hat es auch etwas mit Respekt zu tun, wie man sich kleidet. Ich würde auch nicht auf die Idee kommen bei einer Beerdigung mit Jogginghose und Kapuzenpulli aufzutauchen, genauso würde ich bei meiner Hochzeit verfahren. Es gibt nun einmal gewisse Regeln, die nicht irgendwo festgeschrieben sind, aber eben unser Zusammenleben definieren. Wenn es zu viel verlangt ist von Schülern zu erwarten, dass sie eine normale Hose tragen, dann sollte man sich nicht wundern, dass viele Schüler eben keinen Respekt mehr vor Lehrkräften haben.

Hier muss man einfach von Einzelfall zu Einzelfall schauen, und ich würde auch nicht pauschal sagen, dass dies oder jenes zu knapp ist, oder dass das nicht angemessen ist. Wie gesagt, ich sehe für beides gute Gründe. Irgendwer schrieb hier, dass das schon im Unterricht durchgekaut wurde: same!

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Klar. Auch bei den gleichen Schuluniformen gibt es die mit schlechtere Qualität, die Ausgewaschenen und schlecht Sitzenden.
Genauso wie man bei ner Horde Männern in schwarzen Anzügen erkennt, welche von der Stange, welche maßgeschneidert und welche vom Bruder geliehen sind.

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Mobbing wird nicht mehr und nicht weniger durch Schuluniformen. Will wer mobben, gibts immer was und wenn mans erfindet.

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Darüber hab ich in der Schule mal ne Arbeit geschrieben tatsächlich :smiley: Also ob Schuluniformen besser oder schlechter sind / vor Mobbing schützen oder nicht. Und ich hab dazu dann richtig recherchiert damals und sogar statistiken gefunden, die zu dem Ergebnis kam dass Uniformen nix nutzen.

Zum Einen sind die gar nicht so einheitlich. Meistens gibt es verschiedene Varianten (Pulis, und Hemden, Hosen und Röcke, Strümpfe und Strumpfhosen etc) und wer die ALLE haben will muss auch wieder viel Geld in die Hand nehmen. Zum anderen sind die farblich festgelegt und Farben stehen nicht jedem gleich gut, also gibts auch Mobbing weil man in den Schulfarben aussieht wie ne drei Wochen vermisste Wasserleiche. Dazu kommt dass zum Teil die Uniformen noch angepasst werden von den Schülern (Röcke umgeschlagen, Shirts umgenäht) und diesen Trends zu folgen ist auch nicht leicht.
Nicht zuletzt ist es auch so dass die Jugendlichen in ihrer Freizeit nicht in der Uniform rumlaufen und die Schule nicht in einem Vakuum existiert, das heißt wenn du nachmittags in Shirts vom Aldi rumläufst sehen deine Mitschüler das trotzdem.

Eigene Kleidung dagegen hilft Jugendlichen dabei sich selbst auszudrücken, zu definieren und kennen zu lernen, es kann dabei helfen dazuzugehören, ja. Aber auch dabei sich explizit abzugrenzen. Oder schon von weitem Gleichgesinnte zu finden bei denen man sich aufgehoben fühlen kann. Es hilft Jugendlichen ein Stück weit dabei erwachsen zu werden. Es ist also nicht alles schlecht daran eigene Kleidung zu tragen und wie gesagt: sie tun es ja eh.

Schuluniformen können gegen eine einzige Art von Mobbing helfen: im Klassenraum nicht dazugehören, wenn man dazu gehören will, weil die Kleidung nicht stimmt.

Mobbing wegen:

  • Frisuren
  • Make Up
  • Geschlecht
  • Sexueller Orientierung
  • Dem Essen was man mitbringt / nicht mitbringt
  • Den Hobbies
  • Den schulischen Fähigkeiten
  • Der Kleidung die man in der Freizeit trägt
  • Armut die anhand der Schuluniform oder des Rucksacks erkennbar ist
  • Der Herkunft
  • Der Sprache
  • Des Gewichts
  • Des Gesichts
  • Behinderungen

sind alle noch da.

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