Naja wirklich gute Argumente für die Uniformen gibt es aber auch nicht. Mobbing wird damit nicht verhindert. Asien und England haben nun nicht weniger Mobbing, trotz Uniformen. Statt Diskussionen, was die Schüler tragen, wird man dann Diskussionen führen, wie die Schüler ihre Uniformen tragen. Auch da kann man Röcke kürzen und Blusen mit ein paar Knoten bauchfrei gestalten und das weiter oben beschriebene Phänomen von ungewaschenen stinkenden Kindern bekämpft es nun auch nicht.
Doch schon.
Dein „man muss es nur wollen“ ist doch der springende Punkt. Es geht ja nicht ums „können“.
Wenn es einen Haufen Kosten verursacht die anderweitig genutzt werden könnten mit fragwürdigem Ausgang ob es überhaupt was positives bewirkt ist das meiner Meinung nach ein ziemlich valides Argument es nicht zu tun.
Nein, nein, Boreas hat schon recht. Das war kein Argument gegen Schuluniformen (und stumpf schon gar nicht, denn dich hat es ja offenkundig gepiekst ), sondern gegen dein „das muss der Staat finanzieren“.
Womit er auch recht hat: du solltest mal Dampf rausnehmen und über Geschriebenes neutraler nachdenken. Ich kämpfe nicht gegen dich oder „deine“ Schuluniform.
Nein, wir müssten jetzt schon viel mehr Geld in die Bildung stecken.
Wie gesagt: die zusätzliche Finanzierung einer Schuluinform würde den Druck nochmal erhöhen OHNE das davon ein Stück Schule oder Unterricht qualitativ besser wird. Du fängst damit „nur“ die Freizügige-Klamotten-Diskussion und Mobbing ab - beides aber auch diskuttabel, wie andere hier aufgezeigt haben.
Schuluniformen auf Staatskosten für alle halte ich einfach nicht für gut. Warum sollte ich mit meinen Steuergeldern Rock und Schlips von den Rechtsanwalts- und Bauingeneurskindern mitfinanzieren, wenn dafür die Schulklos weiterhin unsaniert bleiben und das Höchstmaß an Digitalisierung der Overheadprojektor ist. (Mal ganz plakativ ausgedrückt)
Öffentliche Gelder müssen sinnvoll eingesetzt werden. Werden sie oftmals nicht, ich weiß, aber das ist doch kein Grund dies weiterhin zu betreiben…
Ein Argument könnte man aufbringen.
Es gab eine größere Studie die hat erstmal geguckt ob Schuluniformen etwas bringen (10-14 jährige Schüler in Chile).
Das was du gesagt hat stimmt dann, es gab keine große Änderung bei der akademischen Leistung und den kognitiven Fähigkeiten, beim Mobbing hatten die Schüler selbst das Gefühl dass es weniger wurde (es hing aber wohl auch von der Schule ab -aber darauf wollte ich nun nicht hinaus)
Spannend war dass in der Studie auch Schulen betrachtet wurden die eine „Sport-Uniform“ trugen („polo shirts or t-shirts and sport or short trousers“) (im Gegensatz zur traditionellen Schuluniform mit Blazern, Anzugmäßig, Röcken etc.)
Und da gaben die Schüler an sich am Tag mehr zu bewegen, mehr zu spielen. (signifikant mehr)
Wir haben ja auch das große Problem dass Kinder übergewichtig sind etc.
Das wäre ja also zu überlegen.
Da ist es also. Jogginghosen für alle
Würde ich, wenn meine Aussagen nicht konstant fehlinterpretiert werden würden. Du genauso. Natürlich muss jetzt schon mehr in Bildung investiert werden. Das ist doch so absolut offensichtlich, dass es nicht noch extra dazu geschrieben werden muss. Als ob ich suggeriert hätte, dass aktuell das super ist mit der Finanziellen Ausstattung von Schulen.
Und als ob es ein Widerspruch wäre Schuluniformen zu bezahlen und gleichzeitig Digitalisierung und Sanierung voranzutreiben. Man mag’s kaum glauben aber es ist tatsächlich physikalisch möglich beides gleichzeitig zu tun. Das ist argumentativ auf einem Niveau mit Leuten, die sich darüber beschweren das Geld für soziales Projekt X verwendet wird, obwohl Problem Y ja so viel wichtiger wäre.
Ich würde versuchen, den Kauf der Uniformen an das Einkommen zu koppeln und Einheitskleidung zu bestimmen. Dann hat man Massenware, die billiger produziert werden kann. Die Maschine rattert durch. Deswegen auch unisex, gibt dann halt keine Abwechslung bei den Schulklamotten. Das ist dann wie ein Blaumann im Handwerkerjob. Einfach immer gleich. Jedes Kind kriegt drei oder vier Sets pro Halbjahr (in jungen Jahren) oder Schuljahr (in älteren Jahrgängen).
Dasselbe übrigens auch bei Digitalisierung. Tablet vorgeben (und zwar Lenovo und nicht Apple, wie es z.B. einige niedersächsische Schulen machen).
Jaja, das klingt erstmal ganz fürchterlich, wenn alle absolut gleiche Klamotten haben. Ich find’s aber absolut okay. Gibt dann immer noch die Freizeit, in der sich die Kids „selber finden und darstellen“ können.
„Reiche“ Familien bezahlen selber, „arme“ werden bezuschusst oder voll übernommen.
Alternativ eine Art GEZ Gebühr auf Bildungswesen. Jeder Haushalt zahlt 5,- EUR im Monat. Befreiung wie bei der GEZ möglich, wenn sozial schwach. Egal ob kinderlos oder nicht. An einer gut ausgebildeten Jugend hat die gesamte Gesellschaft ein Interesse. Das kann man m.M.n. vertreten.
Solidargedanken hochhalten, wie wir es auch in der Sozialversicherung machen.
Ich bin dafür, dass alle Leute die Han heißen 50% weniger verdienen. Das klingt erstmal ganz fürchterlich. Ich finds aber absolut okay
Das ist okay. Was ich verdiene, ist nicht wichtig. Nur, was ich bekomme.
Was wird denn Fehlinterpretiert? Es wird aufgezeigt warum wir anderer Meinung sind.
Wie ich schon geschrieben habe: natürlich kannst du gleichzeitig in Schuluniformen und in Digitalisierung investieren. Du kannst auch jedem Schüler eine Rolex finanzieren wenn du lustig bist. Es geht aber nicht ums können sondern darum was sinnvoll ist.
Die eigentliche stumpfe Aussage ist „muss man halt mehr investieren“. Es gibt eben ein begrenztes Buget und das sollte eigentlich auch offensichtlich sein (Öffentliche Ausgaben nach Aufgabenbereichen | Die soziale Situation in Deutschland | bpb.de).
Aus welchem Bereich nimmst du jetzt das Geld: Verkehr, Gesundheit, ich nehme an du würdest wahrscheinlich Landesverteidigung vorschlagen.
Nur haben in einer Demokratie die Leute mitunter andere Prioritäten. Aufgrund des Ukrainekriegs vielleicht das Militär, aufgrund des Klimawandels vll öffentlicher Verkehr, oder aufgrund Corona vll Gesundheit und Wissenschaft.
Worauf ich hinaus will ist: Der Unwille Schuluniformen staatlich zu finanzieren wegen finanzieller Aspekte und anderer Prioritäten ist ein legitimes Argument und kein whataboutism.
Whataboutism versucht im Gegensatz dazu eine Diskussion abzuwürgen oder auf ein anderes Thema zu lenken was ja hier nicht passiert.
Ist schon manchmal ganz interessant, wenn man zurückblickt was eine Diskussion ausgelöst hat und was 100 Beiträge später daraus geworden ist
Immerhin sind wir noch nicht bei Hitler angekommen.
… unter Hitler gabs auch eine Uniform in der Hitlerjugend, da sehen wir wohin das führt !!!11 Reductio ad Hitlerum
Interessante Diskussion in Frankreich, wo nun die Abaya verboten ist (unter anderem alle religiöse Symbole aus Klassenzimmern fernhalten soll). Ein langes Kleid, welches ein kulturelles und modisches Gewand ist und bei Hitze sicherlich auch vorteilhaft. Die muslimischen Verbände sagen, dass das kein Symbol oder nach Außen tragen des Glaubens ist.
Laut dem einen Bericht, tragen es aber viele Schülerinnen, die aufgrund des verbotenen Kopftuchs ein Statement zu setzen.
Finde ich nicht gut. Abayas können im Detail sehr unterschiedlich aussehen (sieht man ja auch im Bericht) und es sind erstmal nur luftige Kleider. Verbot von Kreuzen, Kippa und auch Kopftüchern finde ich an sich erstmal ok, aber bei kompletten Kleidungsstücken geht das zu weit.
Was ist, wenn eine nicht-muslimische Schülerin ein langes Kleid anzieht, das für Laien wie ein Abaya aussieht? Wird dann Beschwerde eingereicht oder erstmal nachgefragt, ob sie Muslima ist? Und wäre es für nicht-muslimische Schüler*innen ok Abaya oder Qamis zu tragen?
Selbst wenn es ein Symbol des Glaubens ist, was ist denn das Problem damit?
In Frankreich gilt doch das Prinzip der Laizität, also die strikte Trennung von Staat und Religion. Was ich an sich auch gut finde, es führt allerdings wie man sieht zu gewissen Spannungen.
Aber ich würde mich auch @Drazon anschließen, dass das Abaya-Verbot ein Schritt zu drüber ist.
Eine Trennung von Religion und Staat ist ja schön und gut, doch das ist ja dennoch Schwachsinn.
Kreuze und kippa sind nicht verboten und dürfen in Schulen getragen werden.
Laut dem Video schon. Bei Kreuzen heißt es aber nur „an den Wänden“ und später „große“.
Hier im Artikel heißt es auch mit Anmerkung und Korrektur:
Bereits 1994 trat ein Gesetz in Kraft, dass in Schulen nur noch diskrete, nicht aber auffällige religiöse Symbole erlaubte. Zehn Jahre später wurden Kopftücher in Schulen vollständig verboten, auch Kippas und große Kreuze wurden aus den Klassenzimmern verbannt. 2010 folgte das Verbot der Vollverschleierung in der Öffentlichkeit.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es, Kippa und Kreuz wären in französischen Schulen nicht verboten worden. Tatsächlich wurden 2004 alle auffälligen religiösen Symbole an öffentlichen Schulen verboten, darunter auch Kippas und große Kreuze. Wir haben die Stelle entsprechend korrigiert.