Dem einen oder anderen könnte ich empfehlen sich einfach mal mit Männern zu unterhalten, anders kann ich mir diese radikalen Meinungsäußerungen nicht erklären. Wenn man sich offen untereinander unterhalten kann, dann findet man sehr schnell heraus, dass auch Männer unter denen ihnen zugesprochenen Rollenbildern in unserer Gesellschaft leiden.
Männer sprechen wesentlich seltener über ihre inneren Konflikte, als es beispielsweise Frauen machen. Das liegt oftmals daran, weil sie eingetrichtert bekommen haben, dass sie das starke Geschlecht sind. Ich kenne genügend, die in ihrem Leben so etwas gehört haben wie: du sollst nicht weinen, du musst für deine Familie stark sein. Diese ganzen Wechselwirkungen sorgen letztlich dafür, dass Männer sich dafür schämen, wenn sie Schwäche zeigen. Deswegen gehen sie beispielsweise seltener zum Arzt. Daraus wiederum resultieren psychische Erkrankungen, Suchtverhaltensweisen, Suizide.
Das wird vor allem dann relevant, wenn ein Mann ein traumatisches Erlebnis hinter sich hat, aber es eher mit sich selbst ausmachen möchte, und dann das eigene Umfeld darunter leiden muss.
Alleine das ist ein gesellschaftliches Problem, welches man durchaus thematisieren könnte.
Ich habe niemandem individuelle Erfahrungen abgesprochen. Aber ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, mich als Feministin derzeit bei diesem Problem einzusetzen, wenn Frauen seit Jahrhunderten unterdrückt werden und selbst in der jetzigen Gesellschaft JEDE Frau irgendwann in ihrem Leben sexuell belästigt wird. Das sind die Probleme, die ich als Feministin wichtig finde. Dass sich strukturell etwas ändern muss, auch am Bild des Mannes, kommt natürlich dazu. Es nimmt euch aber keiner das Recht, dafür auf die Straßen zu gehen. Nur bitte wälzt das nicht auch noch auf die Frauen ab.
Vielleicht hängen diese Dinge ja zusammen. Und wer weiß, wenn man das eine Problem lösen würden, erledigt sich das andere von selbst. Nur so ganz verrückte Theorie.
Es ist aber ein gesellschaftliches Problem, welches es genauso zu lösen gilt, wie viele andere. Wenn du das nicht für so wichtig erachtest, dann ist das so. Ich wollte damit nur klarstellen, dass es entgegen der aufgestellten Behauptung eben auch systemische Probleme gibt, die man beim Mann auch anpacken kann.
Den letzten Satz finde ich übrigens drüber, also sollen sich Männer jetzt gefälligst selbst um ihre Probleme kümmern? Das ist doch genau das, was nicht sein sollte.
Stattdessen haben doch viele Männer das Gefühl, dass ihre Stimme in der Gesellschaft praktisch keine Relevanz mehr hat oder ihre Probleme nicht wirklich ernst genommen werden. Ich halte das nicht für so gravierend, wie es manche darstellen wollen, aber nach außen wirkt es schon so, dass man als geborener weiß CIS-hetero Mann praktisch gar keine Probleme haben kann.
Womit man wieder beim Punkt wäre: der Mann wird wieder in das alte Rollenbild gedrängt, und dann wundert man sich auch noch, dass manche Männer darauf emotional reagieren, die an sich arbeiten bzw. wissen, dass sie Probleme mit sich herumtragen.
Ich spreche nur für mich. Ich setze mich in erster Linie für unterdrückte Frauen ein. Das heißt nicht, dass ich andere gesellschaftliche Probleme nicht anerkenne oder wichtig finde. Aber Männer müssen halt auch etwas tun, wenn sie Probleme sehen. Nochmal: Frauen werden täglich selbst in unserer ach so aufgeklärten Gesellschaft belästigt. Da kann es doch nicht so schwer zu verstehen sein, wofür ich meine Energie einsetze?
Nein, ist es auch nicht. Das sei dir überlassen, für was du deine Energie einsetzt.
Aber dann verstehe auch, das man kritisieren kann, das du dich nicht für eine Gesamtgesellschaftliche Lösung einsetzt.
Würde auch helfen, wenn du anderer Leute Ansichten nicht einfach ständig verzerrst.
Es wurde nicht die Existenz von Problemen in Frage gestellt. Sondern ob die Begrifflichkeit korrekt ist, und damit einhergehend die Ursache und wie man es bekämpft.
Wenn du tatsächlich glaubst, dass die Beschneidung aus religiösen Gründen einen sexistischen Hintergrund hat, dann möchte ich gerne mal sehen, wie damit das Mannsein attackiert wird, ob in diesen Religionen Männer besonders unterdrückt werden, und ob das maßgeblich von Frauen ausgeht.
Wenn das nicht mit ja beantwortet werden kann, wage ich einen sexistischen Hintergrund anzuzweifeln.
That being said, würde ich gerne mal eine Bewegung sehen, die körperliche Selbstbestimmung mehr über Religion stellt, als den Feminismus.
Ansonsten argumentierst du hier so flach, wie du es Leuten bei anderen Themen nie durchgehen lassen würdest. ‚Annalena Baerbock fliegt als Außenministerin mit dem Flugzeug, den Grünen geht es gar nicht wirklich um Umweltschutz. Gotcha!‘
‚Es stimmt ja gar nicht, dass ne Transformation zu klimaneutralen Energieformen für alle besser und billiger ist. Ne Wohnung erst dämmen und mit Wärmepumpe ausstatten ist ultra teuer und treibt die Leute in den Ruin!‘
‚Unter den Bedingungen sehe ich mich bestätigt, die Klimabewegung nicht zu unterstützen.‘
Die Beschneidung im Deutschland braucht keinen religiösen Grund, damit sie an Jungs durchgeführt werden darf. Aber da du nicht mal dieses Mindestmaß an Beschäftigung mit dem Thema machen willst, lohnt sich eine Diskussion mit dir schlicht nicht.
E: und warum muss das eigentlich von Frauen ausgehen? Männer können gegen über Männern sexistisch sein, so wie Frauen gegenüber Frauen sexistisch sein können. Ist doch egal, welches Geschlecht der Täter hat. Wichtig ist, welches Geschlecht das Opfer hat.
Du kannst dich gerne daran halten, wenn du sagst, mit mir nicht zu diskutieren ich werde mich jedenfalls ab jetzt bei diesem Thema dran halten, also kannst du ab jetzt mit der Hand reden
Lustig weil es eigentlich um Sexismus geht und warum es einige als sinnvoll ansehen würden wenn gewisse Gruppen nicht behaupten würden es gäbe keinen Sexismus gegen Männer und das sogar noch nachdem Studien darüber verlinkt wurden.
Und gar nicht um Feminismus.
Und genau diese Art Kommentar ist der Beweis, dass es Sexismus gegen Männer gibt. Komplett an der Diskussion vorbei, einfach ein Vorurteil dagelassen und sich auf die Schulter geklopft.