Na dann kannst du mir ja dankbar sein
„Männer, ihr müsst mehr Gefühle zeigen und darüber reden!“
Männer zeigen ihre Gefühle und reden drüber
„Boar, Männeregos sind so fragil“
Ok, so einer bist du, verstanden, gg hf
Es ist im Grunde immer derselbe Reflex, wenn man über die eigenen Probleme sprechen möchte. Es sind immer wieder dieselben Vorurteile, die reproduziert werden, nur um sich bloß nicht damit beschäftigen zu müssen. Am Ende steht der Mann wieder alleine da, und darf sich noch nachsagen lassen, dass man sich nicht so anstellen solle.
Abgesehen davon halte ich das für ziemlich diskriminierend. Ich würde nie auf die Idee kommen so über Frauen zu sprechen. Wenn man hier Unterschiede macht zwischen den Geschlechtern, dann verfolgt man nicht das Ziel Gleichberechtigung. Es stellt hier auch - und da wiederhole ich mich - niemand infrage, was Frauen in unserer Gesellschaft geschieht. Nur weil man das eine anspricht, heißt es nicht automatisch, dass das andere weniger wichtig ist.
Ich glaube, dass sich eher einige hier angegriffen fühlen, weil sie merken, was für einen Unsinn sie hier erzählen, bzw. nicht in der Lage sind zuzugeben, dass man einen guten Punkt gebracht hat. Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, wie pauschalisierend hier über Männer gesprochen wird. Wenn das bei Frauen so gemacht werden würde - ich will nicht wissen, was hier los wäre.
Nur um das einmal wissenschaftlich zu unterfüttern.
This study adds support for the role of masculine norms in men’s experience of depression and related outcomes and engagement in mental health services. Masculine status may be protective against depression and promote engagement in preventative mental health services, while masculine anti-femininity and toughness may reduce men’s likelihood of engaging in mental health services, with toughness norms especially detrimental to engagement in psychological health services for men who are suffering from depression.
Die Studie unterstreicht nochmals, dass männliche Normen in unserer Gesellschaft das erhöhte Risiko von negativen Folgen unbehandelter psychischer Erkrankungen, als auch verringerter Inanspruchnahme von psychologischer Hilfe. Außerdem wird herausgestellt, dass junge Männer aus einkommensschwachen Gebieten, sowie mit Migrationshintergrund besonders davon betroffen sind.
Research reports that hostility as well as related constructs captured in our measure of hostility, such as anger, aggression, and irritability, may be male-specific symptoms of depression not captured by typical measures of depression.
Aggressive Verhaltensweisen können als männerspezifische Symptome für Depressionen gesehen werden. Wenn diese Männer das jedoch für „männlich“ erachten, und Depressionen, Beratung und Behandlung als Schwäche sehen, endet das in einer negativen Spirale.
In dieser Studie sind mehrere andere verlinkt, womit das auch Konsens in der Wissenschaft sein sollte. Es scheint aber auch so zu sein, dass noch nicht alles erforscht wurde, sodass Fragen heute noch offen bleiben. Feststeht: Normen sollten aufgebrochen, oder die Kommunikation für psychologische Beratung an Männer angepasst werden (das meine ich auch schon öfters so gelesen zu haben).
Wenn man gerne über toxische Männlichkeit reden würde, die eigene einem dabei aber im Weg steht. Ein Dilemma.
Das ist keine toxische Männlichkeit, das ist einfach nur toxisch.
Und ausgerechnet „es gibt keinem Sexismus gegen Männer“-Naitomex hat den Beitrag geliked. Wie verblendet kann man eigentlich sein?
Wie unfassbar schlecht kann man Argumente verstehen?
Ich hab echt versucht wie ein Leerdenker zu denken und kann einfach keinen plausiblen Grund erkennen warum Frauen die sich in der Bahn schminken ein Problem darstellen.
Liegt es daran das Männer benachteiligt werden weil die sich meistens eher nicht in der Bahn bzw überhaupt nicht schminken?
Gaga einfach.
Weils den Grund wahrscheinlich nicht gibt oder er irgendwo in der Kultur liegt, in einigen Asiatischen Ländern ist es ja auch ok sich während der Arbeit kurz schlafen zu legen und das wird dann als: „der Arbeitnehmer ist sehr Fleißig“ angesehen. Wenn man das hier macht sieht das eher anders aus.
Das ist ganz einfach dieselbe Form der sozialen Kontrolle, die Männer über Frauen weltweit und historisch ausüben oder ausgeübt haben: In Europa waren es früher mal das Beine zeigen oder das Kämmen in der Öffentlichkeit. In streng muslimischen Ländern auch die Haare (Kopftuch) oder jede nackte Haut. Oder in China aktuell halt das öffentliche Schminken.
Das Schminken passt am besten eigentlich zum Haarekämmen in der Öffentlichkeit, wobei letzteres lange her ist, mindestens 18. Jhd.
Deiner Reaktion nach anscheinend sehr schlecht. Dann erkläre es mir bitte, was ich da falsch verstanden habe.
Ich gebe mal einen Denkansatz dazu: Die Probleme die du bekämpfen willst, haben ihre Ursache im Männlichkeitsbild unserer Gesellschaft. Du schaffst keine netten Menschen, wenn du sie dazu erziehst, immer dominieren zu müssen, immer die Ersten zu sein, nur Aggression und Stolz zeigen zu dürfen. Die nur etwas wert sind, wenn sie groß, sportlich und attraktiv sind, ansonsten werden sie im besten Fall gehänselt und im schlimmsten Fall verprügelt. Damit schaffst du keine guten Väter und nette Ehemänner, sondern Leute die du in den Krieg schicken kannst. Das hatte früher durchaus Mal Vorteile, als wir uns alle einig waren, das es schon legitim ist sich für drei Ackerböden gegenseitig umzubringen, ist in der heutigen Gesellschaft aber problematisch.
Ist das die alleinige „Schuld“ oder Aufgabe der Frauen?
Natürlich nicht, aber dieses Bild wird dir nicht nur von deinem Vater mitgegeben, sondern auch von deiner Mutter und der Gesellschaft als solches. Die gesamte Gesellschaft vermittelt, das schwache und hässliche Männer wertlos sind. Sieht man ja auch ganz gut an der ganzen Incel-Scheisse, wohin die Extreme davon führen. Das gesamte Männlichkeitsbild durchläuft quasi gerade eine Sinnkrise, da einerseits das alte Klotz-Bild vermittelt wird, und ihnen dann andererseits erzählt wird, wir scheiße sie sind, das sie das Bild vertreten, das ihnen beigebracht wurde.
Das ist auch das, was (ich glaube) @Sedov8 in seiner Antwort auf dich mit gesamtgesellschaftlich meinte. Deine Probleme mit Sexismus gegen Frauen hängen mit den Problemen von Männern mit der beigebrachten Männlichkeit zusammen. Um das eine zu lösen, musst du eigentlich auch das andere lösen.
Und du hast durchaus einen Punkt, das sich natürlich mehr Männer selbst gegen diese Probleme stellen könnten, aber das sind wir wieder beim Männlichkeitsbild: Wer jammert ist schwach, wer schwach ist, ist nichts wert, wer nichts wert ist, ist kein Mann.
Natürlich haben alle genannten Problematiken, die @anon13321949 hier fleißig gepostet hat, mit der Thematik der toxischen Männlichkeit im Patriarchat zu tun. Mit was den bitte sonst?
Und nur weil Männer auch durch die gesellschaftlich aufgezwungenen Rollenbilder des Patriarchats extrem leiden, entsteht dadurch noch kein ungleiches Machtgefälle von Frauen gegenüber Männern. Weshalb @NaitomeaX natürlich von Anfang an recht gehabt hat, wenn man nicht willentlich missverstehen will. Oder warum solltest du das wollen?
Außerdem sind für mich diese Problematiken, seit dem ich mich mit Feminismus auseinandersetze, sehr präsent im Diskurs. Eben grade durch die feministischen Debatten . Daher fällt mir auch kein plausibler Grund dafür ein, dass man dies nun als Angriff für ein antifeministisch Narrativ claimen will. Und auch nur vorbringt, um gegen Feminismus zu wüten.
Außer man versteht die Thematik nicht so richtig, weil man sie sich von den Springer Medien oder dem City Journal hat erklären lassen. Oder vielleicht was @MaxiMabuse vermutet hat, dass es einem im Ego kränkt, dass es nicht nur um die eigenen Probleme geht, sondern sie nebenan- oder sogar unterstellen soll. Oder das diese Themen nicht aus einer eigenen Bewegung in denen man selbst der Star ist kommen. Erklär du es mir.
Zusätzlich wäre ich vorsichtig mit solchen Anschuldigungen wie dem verblendet sein. Vielleicht ist man ja selbst grade auf die für mich sehr durchsichtige und rein zur Provokation dienenden reverse Argumentation eines antifeministischen Männerrechtlers reingefallen und hat sich ganz zu Unrecht gegen den Feminismus aufstacheln lassen.
Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie ich es noch anders ausdrücken soll. Offensichtlich bin ich die falsche Person, um das zu vermitteln. Was ok ist, gibt ja Leute, die das hauptberuflich tun.
Ich kann es nochmal mit einem anderen Beispiel probieren.
Wenn ein weißer Mann in D obdachlos wird, ist das vermutlich die Folge von struktureller und systemischer Diskriminierung.
Das System dahinter ist aber nicht automatisch Rassismus gegen Weiße, weil die Person weiss ist, oder Sexismus gegen Männer, weil die Person ein Mann ist. Sondern vermutlich Klassismus in unserer Gesellschaft.
Also ja, ich streite nicht ab, dass Männer von struktureller Diskriminierung betroffen sein können, was ich hier auch schon mehrfach klar gestellt habe.
Ich habe bisher nur noch kein Beispiel gehört, bei dem ich das Diskriminierungssystem Sexismus überzeugend fand.
Bei manchen hier ging die Argumentation ja nicht weiter als ‚Männer sind von Diskriminierung betroffen, also muss es Sexismus gegen Männer sein‘ und auf der Ebene habe ich keine Lust mehr, weiter zu diskutieren. Wenn man sich nichtmal gedanklich auf die Differenzierung einlässt, um welche Form von Diskriminierung es sich handelt.
Nö die Argumentation ist es gibt Diskriminierung gegen Männer aufgrund des Geschlechtes. Somit gibt es Sexismus gegen Männer. Ganz einfach.
Derartige -ismen sind aber eine detaillierte Kategorisierung der Diskriminierung.
Und Begriffe wie Sexismus beschreiben lediglich näher, worauf sich diese Diskriminierung bezieht, in diesem Fall auf das Geschlecht.
Im Endeffekt verliert ihr euch hier mal wieder in einer Semantikdiskussion. Hab jetzt mal ein wenig über den Wikipediaartikel zu Sexismus drübergelesen und anscheinend gibt es da viele unterschiedliche Definitionen und Unterkategorien und je nach Wissenschaft (z.b. Soziologie gegenüber Psychologie) wird etwas anderes in den Fokus gestellt. Und je nach Definition und Kategorie gibt es Sexismus gegen Männer oder auch nicht.
Aber ich konnte da zumindest nicht klar rauslesen, dass das eine oder das andere komplett ausgeschlossen ist.
Und irgendwie geht es doch um die inhaltliche Thematik der Probleme von Männern und Frauen mit Diskriminierung aufgrund des Geschlechts vorbei.
Also ihr könnt natürlich auch weiterhin darüber streiten und sagen, dass man mit der Gegenseite ja gar nicht diskutieren braucht, weil eure Definition von Sexismus nicht genutzt wird, aber das bringt doch auch irgendwie niemanden weiter oder?
Mir hat auch nur viel daran gelegen, den Unsinn zu widerlegen, dass Männer nicht von Sexismus betroffen sein können. Sie sind alleine von Geburt an davon betroffen, wenn mit männlichen Babys weniger gesprochen wird, als mit weiblichen. Sie werden weniger bemuttert, weniger getröstet. Da setzt sich das fort, was später in weiteren klassischen (veralteten) Rollenbildern äußert. Das ist sexistisch, nur eben nicht so direkt sichtbar, wie es bei Frauen der Fall ist.
Ich würde bei toxischer Männlichkeit immer noch zwischen der Sozialisierung und dem System unterscheiden, in dem wir leben. Es ist praktisch unmöglich, dass jeder Mann gleichermaßen aufgezogen wird, um somit dasselbe Rollenbild ausfüllt. Anders sieht es aus, wenn man die gesellschaftlichen Strukturen betrachtet, in denen Männer bevorteilt werden - vor allem solche, die sich den Rollenbildern anpassen.
Das ist auch nur meine persönliche Meinung. Deswegen finde ich es immer etwas unfair, wenn man Männer alle gleichermaßen über einen Kamm schert, obwohl jeder seine eigene Biografie schreibt.
Da man das immer wieder klarstellen muss: ich finde dadurch nicht, dass Sexismus gegenüber Frauen weniger Relevanz hat, oder dass wir jetzt nur über Männerprobleme diskutieren sollten. Es ist schlicht ein Teil des Ganzen, und das wird man nicht verbessern, indem man Männer einfach nur verteufelt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wir so eine Gesellschaft erreichen, die wir uns alle wünschen.
Weiss nicht, ob du den Beginn der Diskussion mitbekommen hast. Da ging es um eine Kleiderordnung, die für weiblich gelesene Personen als sexistisch eingeordnet wurde. Daraufhin bestanden Leute drauf, dass die Kleiderordnung für männlich gelesene Leute ja auch irgendwas ähnliches sein muss.
Wie soll man das denn auflösen ohne eine Semantikdiskussion?
Zudem ist mal schnell über Wikipedia drüberlesen gerade bei dem Thema auch nicht grad die beste Grundlage, da Wikipedia auch Ausdruck des Sexismus-Problems ist. Auch wenn es inzwischen schon etwas besser geworden ist.