Das ist ja schon Teil des nordischen Modells in manchen Ländern und führt dazu, dass durch das Zuhälterïnnen-Verbot Leute kriminilasiert werden, die Sexarbeiterïnnen Wohnungen vermieten, mit ihnen zusammen wohnen, sie mit dem Taxi nachhause fahren usw. Es führt effektiv zur Ausgrenzung aus der Gesellschaft. (Zumindest so, wie es dort umgesetzt ist).
Ich muss zugeben, dass mich das Thema Sexwork total überfordert und ich mich da nicht traue, dir dafür jetzt die Absolution zu erteilen.
Hast du noch was? Dann nehme ich selbstverständlich alles über deine Person sofort zurück und behaupte das Gegenteil.
Klar. Allerdings sind ja die problematischen und ausbeuterischen Aspekte an Sexarbeit jetzt auch schon verboten. Von daher ist das gesamte Thema ein Umsetzungsproblem. Ob da jetzt ein weiteres Verbot den großen Spin bringt, ist vermutlich zweifelhaftm
Aber ja, der Vorschlag an sich dürfte prinzipiell nicht antifeministisch sein. Ich finde übrigens deine Positionen zum Klimaschutz (soweit ich sie kenne) auch nicht antifeministisch.
völlig richtig, das ist der einzig vernünftige und auch absolut angemessene schluss, den man aus der gegenüberstellung und zusammenführung dieser zuvor komplett zusammenhanglosen posts ziehen kann.
Ich behaupte auch nichts anderes, ich sehe überhaupt nicht, dass ich eine komplett andere Meinung hätte - ich bemängle lediglich eine populistische Aussage, und wie man dann mit einem umgesprungen ist. Aber für manche ist es dann offenbar leichter zu pauschalisieren, als sich wirklich mit den Inhalten auseinanderzusetzen, bzw. einen Funken nur nachvollziehen zu können, wieso so emotional darauf reagiert wurde.
Ich stehe zu allem, was ich geschrieben habe. Nur wenn ich offensichtlich etwas missverstehe, dann habe ich auch die Courage eine solche Aussage zurückzunehmen.
Das fällt anderen hier deutlich schwerer, beispielsweise wenn man mich durch die Blume als Trans- und Menschenfeind bezeichnet (deswegen habe ich auch kein Interesse daran, mich mit bestimmten Nutzern hier noch auszutauschen, die mit so einem Umgang gar kein Problem zu haben scheinen).
Ich sehe nicht, dass wir unterschiedliche Weltanschauungen haben, weil ich 99% der Dinge zustimmen kann, die du schreibst. Das scheint aber auch irgendwie untergegangen zu sein. Für mich bedeutet Feminismus nun einmal, dass man gesamtgesellschaftlich zusammenarbeitet, und nicht versucht auseinanderzudividieren. Aus meiner Sicht fängt es damit an, dass einem unterstellt wird, dass man Sexismus gegenüber Frauen relativieren möchte, wenn man den gegenüber Männern anspricht.
Ich kann über beides sprechen, ohne dabei das andere kleiner zu machen, als es ist. Das nimmst du aber offensichtlich so nicht wahr, wobei ich hier auch nicht verstehe, wieso man beides nicht thematisieren dürfen sollte, wenn es doch um Feminismus geht? Wäre es Frauen nicht auch geholfen, wenn Männer ihre Erkrankungen früher diagnostiziert bekommen, damit sie ihre Aggressionsprobleme besser bewältigen können?
Das ist doch kein gegeneinander ausspielen, sondern inkludierend.
Ich denke, der fundamentale Unterschied liegt auch nicht in der Feststellung und Beschreibung der Auswirkungen von Sexismus, sondern der Herangehensweise, Behandlung und gesamtgesellschaftlichen Auflösung von sexistischen Strukturen.
Ohne jetzt (hoffentlich) zu sehr ins Detail zu gehen, denke ich, es lässt sich grob wieder auf den universalistischen gegenüber dem identitätspolitischen Ansatz runterbrechen.
Eben, ob man Begriffe wie Sexismus oder auch Rassismus in ihrer neutralen Definition auflöst und ins Zentrum das formulierte Ziel rückt „keine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts/der Herkunft“. Was ja auch das angestrebte Ziel sein sollte, wo ich aber immer behaupten würde, dann sagen wir uns alle einmal kraftvoll und glaubwürdig „ich sehe keine Hautfarbe/kein Geschlecht“ gegenseitig ins Gesicht, machen früh Feierabend und ändern strukturell vermutlich gar nichts.
Dagegen würde ich immer ins Zentrum rücken, den Sexismus so wie er gesellschaftlich entsteht und tief verankert ist, da sonst keine Strukturen aufgebrochen werden.
Und da bleibt eben der Sexismus gegenüber Frauen erstmal stehen, der auch dazu führt, dass Männer kein Sorgerecht bekommen, nicht zum Arzt gehen oder an ihrer Rolle, das starke Familienoberhaupt sein zu müssen, zerbrechen. Was aber trotzdem bedeutet, dass bei den Punkten akute Progression nötig ist.
Und da wird es für mich persönlich manchmal schwierig, da diese reverse sexism/racism Argumentation „es gibt auch Sexismus gegen Männer/Rassismus gegen Weiße“ exakt so, 1:1, aus politischen Richtungen kommt, die absolut kein Interesse daran haben, auch nur irgendetwas strukturell zu verändern.
Und dann bleibt einem oft für die Glaubwürdigkeit der Behauptung, man wolle das gleiche erreichen, nur Reaktionen zu anderen Themen heranzuziehen. Und wenn man dann grade in Diskriminierungsdebatten (und damit bist jetzt explizit nicht du gemeint) damit aufgefallen ist, die Thematiken ins lächerliche zu ziehen, bis ins Bodenlose zu relativieren oder auch plötzlichen aus dem Nichts durch Essentialismus die sexistischen Rollenverteilungen zu verteidigen, wird es gefühlt doch sehr unsicher, ob man wirklich im selben Boot sitzt oder nicht doch schon die ganze Zeit aus allen Kanonen befeuert wird.
Und ich würde behaupten das ist immernoch besser als eine Definition zu nutzen die für mehr Konflikt sorgt als das sie hilft. Die dem Feminismus mehr schadet als jedes Argument der Anti-Feministen, worunter dann alle zu Leiden haben, aber vor allem natürlich Frauen.
Natürlich kann man das immer so auslegen dass Sexismus gegen das eine Geschlecht auch Sexismus gegen das andere Geschlecht ist. Wird ein Geschlecht benachteiligt wird das andere bevorzugt, beides ist sexistisch. Und wird ein Geschlecht anders behandelt, dann ist das ja immer in Relation zum anderen Geschlecht, somit kann man sich immer schön aussuchen gegen wen es nun „wirklich“ sexistisch ist.
Sexismus ist Unisex. Und ich bevorzuge Definitionen die dies direkt widerspiegeln.
Diese Denkweise ist primär für die Probleme in der heutigen Diskussionskultur verantwortlich. Die Argumente nicht neutral betrachten zu können und alle in einen Topf zu schmeißen, von Mitte Link bis Rechts. Das machen die rechts ja genauso, indem sie alles als „Sozialismus“ und „Kommunismus“ abstempeln nur weil sie ähnliches von weiter links hören. Oder gegen Klimawandel, Impfungen und Co. sind nur weil die weiter links etwas gesunden Menschenverstand haben. Sowas ist einfach nervig, egal von welcher Seite es kommt.
Daran solltest du definitiv bei dir arbeiten. Macht eine vernünftige Diskussion sonst kaum möglich…
natürlich existieren kontexte, prozesse / geschichte und perspektiven.
und in dem lichte sollte man auch kommunizieren, einordnen und anschluss erzeugen.
so zu tun, als gäbe es das nicht, oder sogar für sich eine pseudo-objektive position beanspruchen, die vorgibt, ohne kontext, geschichte und perspektive auszukommen, ist v.a. ein mittel, um sich gegen kritik zu immunisieren. aber ebenso anmaßend und überheblich wie dein schlusssatz, der allerdings tatsächlich gift für die diskussionskultur ist (aber vermutlich genau so gemeint war) und im krassen gegensatz zu dem berufen auf eine gute diskussionskultur steht - da erkennt man dann allerdings die eigentliche intention des posts.
und nur um das vorweg zu nehmen, das heißt natürlich nicht, dass ein argument automatisch abgewertet wird, wenn es von einer bestimmten person oder richtung kommt. z.b. hat niemand bestritten, dass auch männer unter sexistischen strukturen leiden. im gegenteil, das wurde mehrfach unterstrichen.
aber es macht einen unterschied, wofür das argument benutzt, in welchen kontext es gesetzt wird und wie es bisher von der jeweiligen perspektive genutzt wurde.
also ich hab auch mehrmals wiederholt, dass es selbstverständlich sexismus gegen männer gibt und sogar leute, die das leugnen, als dumm bezeichnet, aber das hat mit den strukturellen, systemischen gründen beim sexismus gegen frauen nur insofern was zu tun, als dass männer durch letzteren ebenfalls leiden müssen. ein mann ist also nicht im gleichem maße von Sexismus auf Systemebene betroffen wie Frauen, weshalb es absurd ist, dass Kritik an Kleiderordnung für Frauen, mit der der unsinn hier anfing, mit „aBeR dIe MäNnErKleIdUnG“ kommentiert wurde.
Was am Ende nicht bedeutet, dass der eine oder andere besser/schlechter ist, wenn man dasselbe Ziel verfolgt, aber dabei unterschiedliche Wege geht. Das meinte ich damit, dass es in einer Demokratie durchaus Meinungsverschiedenheiten geben kann, aber das was über allem steht, eben nicht außer Acht gelassen sollte. Nur weil man eine bestimmte Meinung nicht teilt, sollte man doch nicht automatisch davon ausgehen, dass einen mehr teilt, als man doch an Gemeinsamkeiten hat.
Das ist gelogen. Das wurde sogar mehrmals bestritten, von diversen Personen. Schon echt faszinierend, wie ihr versucht die Diskussion im Nachhinein umzudeuten. Sowohl in dem Punkt als auch bei diesem hier:
Ich finde spannende, das im Ursprungsbild nirgendwo Frauen- oder Männerkleidung geschrieben wird.
„Ausschnitt nicht tiefer als die Achseln“ betrifft ja auch Männer mit Muscleshirts.
Da steht ja nicht „Für Männer gilt X, für Frauen Y“.
Im Prinzip gibt es Vorschriften an die sich alle halten müssen.
Männer dürften nicht bauchfrei kommen und Frauen nicht mit Hoodie und Cap.