Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Könnte auch bloß eine unklare Formulierung im Artikel sein. Vielleicht hat man beim Neuzeichnen von Jim die Kopfform verändert, ohne ein Oval als problematisch zu erachten.

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Ist Frau Mahlzahn nicht auch eine stereotype Darstellung einer Lehrerin, so wie man sie sich Ende der 60er Jahre vorgestellt hat?

Ich meine … come on!

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Der ist ja köstlich der Clip :beanjoy:
Entweder ich hab alles vergessen oder ich hab das nie gesehen oder gelesen.
Kommt natürlich aufs Alter des Kindes und seine geistige Reife an, ob sie das schon verstehen. Und darauf, wie man es vorträgt.

Fände eine Anmerkung viel störender als eine leichte Anpassung von nicht mehr zeitgemäßen Wörtern.

Frage mich, woher diese Info kommt. Mein letzter Wissensstand ist, dass Michael Ende das Original-Manuskript vernichtet hat und sich glaube auch nicht weiter zu dem Buch äußern wollte.

Soll es meines Wissens nicht sein. Die ganze Drachenstadt ist eine Verarbeitung der Nazi-Diktatur. (Halbdrachen vor dem Toren, Eintritt nur reinrassigen Drachen…) Frau Mahlzahn könnte man also eher im Kontext der (gewünschten) Eroberung anderer Länder verstehen.

(Ende konnte Schule aber offensichtlich nicht leiden. Merkt man auch in den anderen Büchern.)

Bis heute eine Kaserne, die man mit freundlicherer Pädagogik zu tarnen versucht. Ein Hort zur Züchtung von Normopathen.

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Danke für das schöne neue Wort :slight_smile:

@Eria beipflichtend würde ich auch bekräftigen, dass Frau Mahlzeit hier als Lehrperson den autoritären Vorstellungen der Härte, des Liebesentzugs, der Uniformität usw. entspricht. Also weniger Anpassung des Individuums, sondern Unterordnung und Unterdrückung, was mit Blick auf das Individuum andere Traumatisierungen bedeuten dürfte. Aber das müssten die Psycholog:innen feiner erklären.

Wusste ich noch nicht, auch nichts über die Umstände oder was es bedeutet/bedeuten könnte.


edit: Gerade mal ein O-Ton zur „Würde des Menschen“ angehört: https://michaelende.de/zitate (Seite ist bei mir sehr langsam). Da knistert zwar im Hintergrund vielleicht ein brennendes Manuskript, aber was er da sagt passt halt für mich null zu Frau Mahlzahns Erziehungsstil, zur autoritären Schule im Allgemeinen (auch in den 1960ern) oder der ganzen NS-Ideologie.
(Bin aber gar nicht mehr sicher, ob das in den Thread gehört.)

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Warte, warte! Da war noch das N-Wort drin?!
Haben due nicht bor Ewigkeiten schon aus China das Kaiserreich Msndala gemacht? Aber das N-Wort haben sie drinnen gelassen?!

Der Südseekönig von Taka-Tuka-Land kann es auch kaum glauben.

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Das N Wort wird ja auch im Original nur von einem Charakter verwendet, der sich durch dieses negative Verhalten auch von den anderne Absetzt.

Solange es nur das N Wort ist, ok, aber es ist eben immer etwas riskant wenn man anfängt da Bücher zu „korrigieren“.

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Gerade wenn es um Kinder geht, sehe ich da keinen Grund es nicht zu machen.
Wenn man alt genug ist, den Kontext zu verstehen, ist das meiner Meinung nach noch mal etwas anderes.

Was aber völlig normal ist. Selbst die „original“ Grimm Märchen sind nicht die Original Grimm Märchen die einmal aufgeschrieben wurden. Auch Übersetzungen werden immer mal wieder überarbeitet oder es gibt eine Neue Version.
Bei Kinderbüchern wird auch ständig ein bisschen was verändert, zb veraltete Worte ersetzt damit die Bücher leicht verständlich bleiben.

Unsere geschrieben Sprache unterliegt einem ständigen Wandel und das ist auch gut so, so bleibt sie lebendig.

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Ich hab immer noch Albträume von dem von Krege übersetzten Herr der Ringe :beansweat: Für mich das beste Beispiel, dass man mit einer Modernisierung auch übers Ziel hinausschießen kann.

Im Allgemeinen hab ich aber nichts gegen angepasste Neuausgaben, so lange die Originale erhalten bleiben und im Idealfall auch weiterhin käuflich sind (denn mir selbst sind die Originalwerke immer lieber).
Bin sicher, es gibt Leute, die nun begeistert die neue Version von Jim Knopf kaufen.

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Hast du ein Beispiel (muss nicht wörtlich zitiert sein) für die Übersetzung von Krege?
Ich weiß gar nicht, welche ich gelesen hab, aber vermutlich eine andere, weil das 20 Jahre her ist.

Wenn du mal gelesen hast wie Sam Frodo mit „Chefchen“ anspricht weißt du Bescheid :smiley:

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Ich hab von Ende kaum was gelesen, deswegen kann ich nicht beurteilen, wie sehr der Rassismus bewusst eingeschrieben und kritisch mit ihm umgegangen wird.

Weiß ich nicht, ob ich das kritisieren würde. Das unterstreicht doch wunderbar die homoerotische Note des Ganzen :kappa:

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Das bekannteste Beispiel wird wohl sein, dass Sam zu Frodo „Chef“ statt „Herr“ sagt.

Wie Ajantis auch schon schrieb ^^

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Ich könnt das nicht lesen, wenn da Chef steht, sach ich wie’s is.

Nun, das klingt natürlich wenig mittelalterlich :smiley:
Bei „[Mein] Herr“ klingt natürlich das Noble mit. Wie ist das im Englischen eigentlich? Sir, Master?

Okay, das ist mir entgangen, obwohl ich Lord of the Weeds bestimmt 20 mal geguckt hab :kappa:
Aber auch da würd ich sagen, dass „Herr“ o.ä. das viel besser konnotieren würde :beanlul:

Da wird Frodo von ihm Master genannt.

Krege wollte näher am Original bleiben, aber es gleichzeitig zeitgemäß gestalten und vor allem die sprachlichen Unterschiede der Charaktere aufzeigen, aber irgendwie ist das leider schief gegangen.

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War halt 2000 schon.
Mein Erstkontakt war auch die Krege Version, naja war schon recht komisch, aber ich hatte da doch keine Ahnung das es verschiedenen Übersetzungen gibt. Inzwischen hat man da aber wohl einiges auch entschärft.
Ich hab mir dann irgendwann auch mal noch die Carroux Übersetzung geholt, diese aber bis heute nicht durchgelesen.

btw als ich gerade nochmal nach dem „Chefchen“ gesucht habe, ist mir der Link unter gekommen zu einer Masterarbeit
Wer sich also noch in das Thema vertiefen will:

Tüften oder Knollen – die beiden deutschen Übersetzungen von J.R.R. Tolkiens Roman Der Herr der Ringe und ihre Rezeption in der Fangemeinde