Ich erinnere mich nur an eine Rocket Beans-Produktion, die in meiner Erinnerung aber auch von Frauen kritisiert wude.
Naja, give it a try:
Danke fürs raussuchen, die kenne ich tatsächlich schon. Passt leider hier nicht so ganz, da die „nur“ erzählen.
Wäre dann nicht das Kriterium „zeugungsunfähig“ besser. Ich will ja nicht aus Versehen ne Frau swipen, deren Eizellenanzahl nur noch gering ist.
Zum Workshop passend auch die aktuelle Studie:
Spätestens seit ich ca 30 bin kam bei jedem date bzw online Kennenlernen entweder noch vor dem ersten Treffen oder innerhalb der ersten 1-3 treffen irgendwann das Thema Kinderwunsch ja oder nein auf. Mal von den Frauen, mal von mir und es war eigentlich nie ein Problem. Man hat halt offen darüber geredet, komplett unaufgeregt.
Weiß jetzt nicht warum das Thema in die eine oder andere richtung eine Red flag sein sollte ob man generell mal Kinder will oder nicht.
Weiß nicht genau, warum du ausgerechnet auf meinen Beitrag antwortest, weil es bei meinem ja explizit nicht darum ging, dass man trans Menschen oder zeugungsunfähige Menschen aufgrund von Kinderwunsch nicht daten kann. Es ging lediglich darum, solche und andere Themen ansprechen zu dürfen und Themen nicht pauschal als Red Flag zu bezeichnen.
Außerdem könnte es ja auch sein, dass man es selbst ansprechen möchte, weil man selbst zeugungsunfähig ist und dem Date keine falschen Hoffnungen machen möchte. Ich selbst habe auch noch nie erlebt, dass ein Date aufgrund irgendeiner Frage von mir irritiert gewesen wäre oder sie als unangemessen empfand. Trotzdem kann das natürlich aber passieren, aber wenn die Frage für einen selbst wichtig war, ist es doch gut, es trotzdem frühzeitig anzusprechen?
Ich frage mich halt immer, ab wann es denn dann okay ist, solche Fragen zu stellen, die darüber entscheiden, ob ich mir eine Beziehung mit einer Person vorstellen kann? Muss ich da zwingend das dritte Date abwarten? (Und müsste das Thema nicht in den Dating-Thread verschoben werden? )
Eine Studie mit 1.100 befragten Frauen, die gewollt kinderlos sind, wurde von der Hochschule in Gera durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass sich die meisten Frauen so entschieden haben, weil sie so mehr Freizeit zur Verfügung haben, es mehr Raum zur Selbstverwirklichung gibt und keine Verantwortung für ein Kind übernommen werden muss. Aber auch die Finanzen spielen eine Rolle.
28% der kinderlosen Frauen in einer Umfrage gaben an, dass sie nicht das Bedürfnis haben Kinder zu bekommen. Dieses Bedürfnis scheint mit dem Bildungsgrad zu korrelieren.
Statista zufolge spiele es für Frauen auch eine Rolle erst den richtigen Partner zu finden, um sich den Kinderwunsch zu erfüllen. Immerhin durchschnittlich 20% (schätze ich aufgrund der dort getätigten Angaben).
Bedeutet: es gibt individuelle und persönliche Gründe für Frauen keine Kinder bekommen zu wollen, und es korreliert oft stark mit dem Bildungsgrad (Karriere, Selbstverwirklichung). Es ist aber eine bedeutende Menge, die sich Kinder vorstellen kann, und die auch noch mit einem entsprechenden Abschluss nach dem richtigen Partner sucht.
Wenn man sich weitere Untersuchungen raussucht, dann wird deutlich, dass sich viele in einem immer höheren Alter beispielsweise mit der künstlichen Befruchtung beschäftigen. Die Familienplanung spielt für viele Frauen eine größere Rolle, auch wenn sie bei der jüngsten Generation immer mehr abnimmt (siehe mein erster Absatz).
In dieser etwas älteren Umfrage sind es nur 4%, die sich zum Fragezeitpunkt kein Kind vorstellen können.
Ein Kind bzw. eine Familie haben zu wollen, sind somit Lebensentscheidungen, die zum Teil auch in jungen Jahren als Vorstellung bereits feststehen können. Das kann dann auch beim Dating eine tragende Rolle spielen, ob man nun eher auf den eigenen Beruf fokussiert ist, oder eben doch eher auf Familie. Manche versuchen sogar beides zu vereinbaren, was dann nochmal ganz andere Herausforderungen in unserer Gesellschaft aufmacht. Eine „Red Flag“ ist es aus meiner Sicht daher nicht, sondern kann durchaus ein wichtiger Aspekt bei einem Date sein, wo man mit der Vorstellung reingeht, sich langfristig eine gemeinsame Zukunft vorzustellen.
Na ja, wenn wirklich nur auf eine längerfristige Beziehung aus ist, wird es bei diesem Thema früher oder später zu großen Problemen kommen, von daher kann ich das schon verstehen.
Natürlich kann man trotzdem noch einen schönen Abend haben, aber alles darüber hinaus wäre für einige halt Zeitverschwendung.
Ja eben, deswegen macht es doch Sinn wenn man das direkt abklärt statt dass es dann nach Wochen/Monaten/Jahren Probleme deswegen gibt.
Wenn man nur ficken will ist die Frage natürlich Quatsch
Absolut, ich hab dich da wohl falsch verstanden.
Gnu hat dazu was gemacht und Press Select hatte es ebenfalls als Thema. Bei MDR Dok gibt es ein kurzes Porträt von Shurjoka.
Merci, die hab ich tatsächlich alle gefunden, aber waren auf den ersten Blick nicht so passend, hab aber nur durchgeskippt. Ich schau nochmal durch. Mir geht es vor allem um direkt gezeigte Beispiele, nicht nur drüber reden. Danke dir dennoch!
Durch den Podcast vom SWR bin ich auf eine Thematik gestoßen, die mich nachdenklich gemacht hat. In einer Studie von 2018 wurde das „Gender-Equality Paradox“ (Geschlechter-Paradox) erforscht. Dabei wurden MINT-Fächer begutachtet, die traditionell als Männerdomäne gelten. Was fanden die Forscher heraus? In einem Land wie Algerien haben sich prozentual mehr Frauen für MINT-Fächer entschieden, als beispielsweise in Norwegen oder Finnland. Dabei hat Algerien patriarchalische Strukturen, während die skandinavischen Ländern bei Gleichberechtigung vorbildlich sind.
Das Ergebnis: je gleichberechtigter ein Land, desto seltener wählten Frauen ein MINT-Fach. Ähnliche Ergebnisse wurden bereits vor einem Jahrzehnt von Soziloginnen ermittelt. Außerdem haben US-Forscher vor einiger Zeit herausgefunden, dass sich die Geschlechter in Afrika und Asien deutlich stärker ähnelten, als in fortschrittlicheren Ländern des Westens. Aus wachsender Gleichberechtigung folgt demnach nicht, dass Frauen und Männer sich annähern.
Über die Interpretation der Ergebnisse wird in der Wissenschaft gestritten. Die Psychologen argumentieren, dass diese Verteilung geschehe, da Frauen sich in einem freien Land eine zunehmende Möglichkeit haben, sich selbst zu verwirklichen. Sie sind nicht gezwungen bestimmte Fächer zu wählen. Soziologinnen behaupten wiederum das Gegenteil: die Gesellschaft würde durch Stereotype auf Menschen Einfluss nehmen.
Eine Paderborner Soziologin führt den Begriff „Gleichheits-Tabu“ ein. Dieses Phänomen aus der Geschlechterforschung beschreibt, dass sich Geschlechter über ihre Unterschiede definieren. Wenn die Gleichheit in bestimmten Bereichen zunimmt, dann erfolgt die Abgrenzung über andere Ebenen.
Auch werden weitere Faktoren, wie die Gene und die Rolle von Vorbildern genannt, die Einfluss darauf nehmen, wie Menschen entscheiden.
Was jedoch bei all dem feststeht: das Geschlecht Paradox existiert, es ist nur unklar, auf welche Faktoren dieses zurückzuführen ist. Daraus ist zudem mitzunehmen, dass eine gewisse Abgrenzung zwischen den Geschlechtern immer vorhanden sein wird.
Kann jetzt nur anekdotisch sprechen, aber so meine Erfahrung,
wenn du es in diesen Ländern als Frau eben zu etwas bringen, oder „RAUS“ schaffen willst, wählst du eben Mint Fächer und prügelst dich durch BA; MA, etc.
Freundin kommt zb aus Tunesien und sagte eben, dass als Frau, wenn du es schaffen willst, du eben etwas handfestes studieren musst/willst.
Sprich nicht Soziologie, Geschichte, Gender XY, Kunst etc, sondern Dinge die die Wirtschaft will.
Wohingegen in westlichen Ländern Frauen da mehr die Freiheit haben auch zb einfach mal Theatherwissenschaften zu studieren ohne dass sie deswegen dann in Familienstrukturen gefangen sind, weil sie mit Mitte 20 keinen guten Job haben.
Beim Artikel lesen hatte ich mich schon gefragt ob niemand das aufbringt aber doch, hier wird es von der US-Soziologin Maria Charles angesprochen (aus dem ersten Artikel den du gepostet hast):
In individualistischen Gesellschaften gelte heute zunehmend das Mantra, sich bei der Karriere für ein Gebiet zu entscheiden, das man liebe, schrieb sie kürzlich in einem Wissenschaftsblog. »Die meisten von uns wissen aber gar nicht im Voraus, was sie lieben werden oder worin sie gut sein werden (besonders als Heranwachsende). Also ist es am einfachsten, auf stereotype Vorstellungen davon zurückzufallen, was Leute wie wir lieben.« Die gesellschaftlichen Vorstellungen legen demnach unseren Gedanken, Wünschen und Interessen ein Korsett an – und zwar so subtil, dass wir davon gar nichts merken.
Also ja, die Freiheit wählen zu können heißt nicht, dass auf einmal sämtliche gesellschaftlichen Stereotypen etc. aufgebrochen werden. Die Vorurteile, Ängste etc. sind immer noch da und es dauert lange, bis diese Dinge sich verändern.
Ich weiß aber nicht ganz wo du da herausliest, dass eine „gewisse Abgrenzung immer vorhanden sein wird“. Je mehr Stereotype aufgebrochen werden, desto größer wird ja auch die Chance, dass irgendwann auch das „Gleichheits-Tabu“ aufgebrochen wird usw. Es wird halt dauern.
Jupp. Und vor allem gehört zu diesem Aufbruch ja gerade auch, dass eben nicht alle Menschen männlich geprägten Erfolgsidealen hinterhereifern müssen, um gesellschaftlich anerkannt zu werden.
Anderes Thema: so sieht transfeindliche Hetze weiterhin aus:
https://twitter.com/Cis_for_Trans/status/1757316379659632712?t=lVvUddZIosy71uLYPA8r4Q&s=19
Es wird über die Interpretation der Ergebnisse gestritten, was ich auch so geschrieben habe. Es kommen die unterschiedlichsten Forscherinnen und Forscher zu Wort, die unterschiedlichste Meinungen vertreten. Es gibt u.a. eine ökonomische, soziologische und psychologische Perspektive. Darüber kann man sich austauschen, da muss niemandem etwas vorgeworfen werden. Das ist nicht gerade förderlich für einen produktiven Austausch.
Die Wahrheit wird vermutlich irgendwo in der Mitte liegen oder mehrere, unterschiedliche Faktoren beinhalten, wenn man sich mit den unterschiedlichen Expertenmeinungen beschäftigt.
Ich erkläre dir aber gerne, wieso aus meiner Sicht eine Abgrenzung immer vorhanden sein wird. Das Gleichheits-Tabu ist ein Phänomen, welches über Jahrzehnte beobachtet werden konnte. Mit mehr Gleichheit ist es immer zu Abgrenzung auf anderen Ebenen gekommen.
Geschlechter definieren sich sehr stark über ihre Unterschiede, so nach dem Motto: Männer sind das, was Frauen nicht sind. Wenn die Gleichheit in bestimmten Bereichen zunimmt – wenn Frauen zum Beispiel mehr politische Rechte erhalten –, dann muss die Abgrenzung auf einer anderen Ebene erfolgen.
Daher kann ich nicht nachvollziehen, wie du zu dieser Schlussfolgerung kommst:
Je mehr Stereotype aufgebrochen werden, desto größer wird ja auch die Chance, dass irgendwann auch das „Gleichheits-Tabu“ aufgebrochen wird usw. Es wird halt dauern.
Das ist deine Meinung, es muss aber nicht die Lösung sein.
Was Fakt ist: das Geschlechter-Paradox existiert, und auch das Gleichheits-Tabu ist als Phänomen in der Geschlechterforschung existent. Wie genau verhindert werden soll, dass keine Abgrenzung auf anderen Ebenen gesucht wird, oder dass mehr Gleichheit durchaus das Gegenteil (bei MINT-Fächern) bewirkt, darüber wird aktuell gestritten.
„Stereotype aufbrechen“ klingt als Lösungsverschlag sehr gut, wirkt aber nicht überzeugend, weil es nur einen einzigen Aspekt in einer komplexen Diskussion wiedergibt.
Und doch machen wir - grade da wo es zählt wril alle hingucken - genau das Gegenteil: in den Medien, Filmen, Serien werde grade jetzt Frauen so charackterisiert, wie es es Männer in den 70ern und 80ern wurden. Und alle klatschen.
Danke fürs Teilen.
Zum letzten Absatz und dem in der Folge Verhandelten fällt mir ein, dass doch bestimmt eine paar Philosoph:innen ausgiebig über das Verhältnis von Differenz und Identität gesprochen haben. Also Differenz definiert als das Nicht-Identische, und das was nicht-identisch ist, also voneinander differenziert, ist Identität.
Und das Tabu, wie es Gruhlich im Spektrum-Text, beschrieben hat, ist so schön umgekehrt zu ähnlichen „Geschlechtsbestimmungen“ wie sie bspw. bei Lacan zu finden sind.
Weiß nicht, ob das dein Nachdenken bestärkt.
Ich bin immer offen für Input. Es ist mir nur wichtig zu verdeutlichen, dass Fakten erst einmal für sich stehen, aber alles andere diskutiert werden kann. Die Interpretationen und der Meinungsaustausch sind doch das, was wir alle anstreben sollten. Nur weil ich etwas Bestimmtes so sehe, muss es nicht richtig sein. Ich versuche deswegen auch möglichst nicht mit Vorwürfen oder Provokationen zu arbeiten, weil ich mir eine gewisse Ambiguitätstoleranz antrainieren möchte.
Philosophie ist tatsächlich nicht mein Thema, dafür müsste ich mich viel intensiver damit beschäftigen, bzw. überhaupt erst eine solide Grundlage schaffen.