Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Mein Eindruck ist, dass es da schon eine deutlich höhere Varianz und Bandbreite gibt. Vor allem, wenn man etwas über den Tellerrand guckt.

Die Filmlöwïnnen geben da zum Beispiel einen guten Überblick, sowohl auf der Webseite, als auch im Podcast.

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Natürlich. Sollte nicht heißen, dass er nur schlecht geschrieben Charas gibt.

Aber es gibt sie, sie werden als positiv angesehen und es gibt die grade in den großen Produktionen, „auf dem Tellerrand“, wo jeder hinsieht.

Und die wären?
Was sind denn die schlecht geschriebenen Frauenfiguren, die positiv angesehen würden?

Das bittere ist: Der Schaden ist bereits gemacht und die Fake News, dass die Person trans gewesen sei, wird sich in gewissen Kreisen jetzt auf ewig gefestigt haben. Viele behaupten es einfach weiter.

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Muss man sich doch bald nur noch die tollen Filme von Daily Wire anschauen, die wollen doch alles besser machen. Spoiler: Anscheinend können sie auch keine weiblichen Charaktere schreiben. Und generelle können sie gar nichts Gutes Schreiben. :joy:

Es gibt in den Serien, so viele gute weibliche Seriencharaktere, die auch so gut geschrieben sind (Alles auch Serien, die nicht unter dem Radar laufen). Sogar in einer MCU-Serie wie WandaVision hat man dem Charakter sehr viel Zeit gegeben und hat somit für mich so viel mehr Facetten bekommen, so dass ich den Doctor Strange im Multiverse nicht gemocht hatte.

Gehe ich auch in Mainstream-Produktionen so pauschal nicht mit.

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Wir sollten diesen Thread auf jeden Fall nicht mit echten Problemen wie schlecht geschriebenen Frauenfiguren derailen, sondern weiter „gute Gründe“ für die Hasswelle gegen Finessi wegen ihrer „trans Menschen daten“-Reaction diskutieren, in der sie kein einziges falsches Wort gesagt hat

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Vielleicht entgeht mir hier ja etwas. Aber die Unterscheidung „Männer sind das, was Frauen nicht sind“ ist doch so ziemlich genau das was Stereotype ausmachen. Wenn Stereotype aufgebrochen werden, dann verschwimmen auch die Grenzen hier.

Und man sieht ja jetzt schon den Trend, dass Menschen sich nicht mehr in eine dieser Schubladen schieben lassen wollen. Und das wird sogar gesellschaftlich immer mehr anerkannt. Klar, es wird noch etwas dauern bis das wirklich völlig selbstverständlich wird. Aber es ist schon sehr spürbar.

Und vielleicht definiere ich den Begriff „Stereotype“ hier zu breit aber ich wüsste gerade wirklich nicht, was da sonst noch in dieses Gleichheits-Tabu und so weiter reinspielen würde. Welche Aspekte der komplexen Diskussion fehlen da, die sich nicht mit Stereotypisierung erklären lassen?

M.E. geht’s sowieso nicht an sich darum, Frauen an den Mann anzugleichen bzw. mehr Frauen in Männerberufe zu bekommen, sondern darum, die Strukturen aufzuweichen, die es bspw. Frauen erschweren, in Berufe oder in Führungspositionen zu gelangen. Ob das dann auch großflächig umgesetzt wird, ist völlig unerheblich (auch wenn nach dem „warum“, falls zutreffend, natürlich gern weitergeforscht werden darf).

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Das steht alles im verlinkten Artikel und wird auch im dem von mir verlinkten Podcast diskutiert. Ich weiß ehrlicherweise nicht, was du von mir hören möchtest. Was das übergreifende Geschlechter Paradox auslöst, darüber diskutieren viele Wissenschaftler unterschiedlichster Fachrichtungen.

Die Wissenschaft hat noch keine Antwort darauf, ich übrigens auch nicht. Eine Lösung kann niemand von uns haben, maximal kann man das meinen. Ich weiß nicht wie das Ideal „Gleichheit der Geschlechter“ erreicht werden soll, wenn mehr Gleichberechtigung dazu führt, dass neue Unterscheidungsmerkmale entstehen. Wenn es nur um Stereotype ginge, dann dürfte dieses Paradox gar nicht existieren. Dann wäre sich die Wissenschaft doch einig. Deswegen müssen mehr Faktoren (Selbstverwirklichung, ökonomischer Zwang) reinspielen.

Wer möchte denn „Gleichheit der Geschlechter“ erreichen? Es geht doch eher darum, dass alle die gleichen Chancen haben, oder?

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Dann habe ich es falsch formuliert. Es sollte aber aus dem Kontext ersichtlich sein, was damit gemeint ist.

Mehr Gründe als dass die Plattformen ordentlich mit Content-Creatoren (bewusst nicht gendersensitiv), die misogyne, homophobe und transphobe Wellen verbreiten, ordentlich Umsatz machen und daher nicht engagierter dagegen vorgehen?

Die Plattformen selbst dürften natürlich selbst auch aktiver werden und solche Accounts einfach wegbannen, aber cool wäre auch, wenn diese Hohlfritten selbst darauf kommen würden, dass sie nur Öl ins Feuer gießen und Marginalisierten schaden. :cluelesseddy:

#tldr
. Sprache->Denken->Handeln
. Nicht allen ist bewusst, was Sprachgebrauch anrichtet.
. Auch hier im Forum Sprache und Kommunikation achten, wenn man diskriminierungssensibel diskutieren will…oder so?!

Habe jetzt nicht ganz mitbekommen, was diese „Hohlfritten“ gemacht haben, würde aber fast tippen, dass wir hier - wie auch bei Shurjoka oder dem hitzigen Austausch Sonntag/Montag hier im Forum (und überall woanders rund um die Uhr) - oftmals Personen haben, denen gar nicht unbedingt bewusst ist, was sie mit ihren Aktionen tun oder anrichten.
Dazu gehören auch Worte und Vorstellungen (wo wir meiner Meinung nach bei einem Aspekt von „Strukturen aufweichen“ wären).

Um das zu füttern: In der angesprochenen Diskussion wurde sich argumentativ gelegentlich auf Vorstellungen berufen, die als „normal“, „klassisch“ oder auch „realistisch“ und „ideal“ (als Übersetzung von „maßgeschneidert“) bezeichnet wurden.
Solche mehr oder minder bewussten Kategorisierungen erzeugen Abweichungen und damit die Frage nach dem Umgang mit Ungleichheit (also mit dem, was nicht zum Normalen, Klassischen, etc. passt) und damit auch häufig Ungleichbehandlung.

Das ist, denke ich, soweit ganz gängig. Bekannt ist nach meinem Eindruck aber auch, dass solche Vorstellungen und Bezeichnungen einhergehen können mit allen möglichen Formen der Abwertung oder Ausdruck des ganzen Phobien-Sortiments (Homo, Trans, Ethno, Gender, …) sind.
(Unabhängig von Phobien gibt es auch absichtsvolle Machtsausübungen durch Sprache, Denkfiguren und Familienpolitik, wie bspw. banal „traditionelle Rollenbilder“, aber ich vereinfache hier, um nicht überzustrapazieren.)

Einige nutzen „normal“ dann ganz bewusst, um das „Unnormale“ (Unerwünschte) unsichtbar zu machen, oder schlimmer (böse: „Das Nicht-Schönheitsideale ist hässlich und gehört mir nicht unter die Augen. Man entferne es.“).
Anderen ist es nicht bewusst und die reproduzieren einfach die Vorstellung und den Mechanismus oder nutzen sie gar, um die eigenen phoben Vorstellungen verdrängen zu können (Psyche ist mächtig).

Und da haben wir dann den Mist: Unbewusster Sprachgebrauch lässt sich vereinnahmen, von denen, die gezielt eine menschenverachtende Ideologie verfolgen und lässt diejenigen, die sich des Mechanismus bewusst sind, aufhorchen.
Und das wirkt dann auch auf die Kommunikation, denn wird bestimmte Sprache gebraucht, können sich Beteiligten immer fragen, ob der Gebrauch bewusst ist oder nicht und müssen damit einen Umgang finden, was dann auch schnell verletzt, erregt, erzürnt, etc…

Ich denke, es ist bekannt, aber das flammte in der Diskussion kürzlich auf und einige geben an, diesen Thread zur Selbstreflexion zu nutzen. Ich weiß auch, da steckt noch mehr drin und müsste noch viel feiner und umfassender formuliert werden.

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Als ob Demagogen wie Tobias Huch, die Menschen wie Finessi in den ersten Sekunden seiner Reaction als „Pack“ bezeichnet und ihre Ansicht (Person x = Hitler, was sie nie macht) so framed (argumentum ad absurdum), nur damit sein hirnloses Geschwurbel im Vergleich zu diesem aufgebauten Strohmann besser klingt. Es ist unglaublich naiv, nein fahrlässig, zu glauben, diese Leute (wo auch KuchenTV und der gleichen dazu gehören), wüssten nicht exakt, was sie da tun. Die problematische Sprache wird einzig und allein von Leuten wie Kuchen oder Huch verwendet, nicht von einer Finessi. Das „schlimmste“, was Finessi in ihren Videos sagt, ist: „Das ist schwierig“. SCHWIERIG! Sehr schlimmes Wort, sicher auf der gleichen Stufe wie „Pack“!

Natürlich wissen die das, setzen darauf, dass das in der Plattform zieht und Geld bringt.

Wie kommt dann der zitierte Teil zustande, in dem steht, dass wir „oftmals Personen haben, denen gar nicht unbedingt bewusst ist, was sie mit ihren Aktionen tun oder anrichten“?

Schwerpunkt meines Beitrags sind Sprachgebrauch und Kommunikationsweisen und der Rückblick auf So/Mo, in dem ich diese Adjektive entdeckte. Dieser Aufhänger ist eher allgemein gehalten und soll nicht direkt allen Personen, die in der letzten Woche daran beteiligt waren, vor den Kopf stoßen. Entschuldige, wenn die Kontextualisierung andeutet, die Attacken gegen Finessi zu besprechen.

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Dazu passt, dass die entsprechenden Links mit den unschuldigen Nachfragen hier zufällig oft genau dann auftauchen, nachdem sie vorher durch diese Bubbles zirkuliert sind.

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Mein Anliegen ist es in erster Linie immer möglichst sachlich zu bleiben, und ich kein Interesse daran haben für irgendwen Partei zu ergreifen. Ich erkläre nur, was ich sehe und wie ich es wahrnehme, ohne dabei irgendwen in eine Ecke zu stellen.

Ich kann nachvollziehen, dass eine Streamerin emotionaler reagiert, wenn sie sich angegriffen fühlt. Es darf aber auch nicht sein, dass das Gesagte von Finessi und ihrer Community (es wurde nicht moderiert) relativiert wird. Es ist nicht zielführend jemanden zu beleidigen, oder darüber zu schreiben ihn abzustechen (auch wenn es nur angedeutet wurde). Genauso verfehlen aber die Reaktionen, wie von Tobias Huch ihr Ziel, wenn davon bestimmte Menschen angezogen werden, die ihrer Transphobie in den Kommentaren freien Lauf lassen. Leider habe ich sehr viel menschenverachtende Scheiße (anders kann ich es nicht betiteln) lesen müssen.

Wenn du dir anschaust, worüber Salami sonst Videos macht, nämlich u.a. gegen Transphobie, Homophobie, Mobbing, usw. ist es da nicht auch verständlich, dass er sich bei der Betitelung als Transfeind und Rassist angegriffen fühlt? Die Reaktionen der Streamer hat er nicht kommen sehen. Im Talk mit Dekarldent, den ich nur etwa 10 Minuten sehen konnte, sind beide in ihrer Meinung nicht weit auseinander. Salami war lediglich irritiert, dass ausgerechnet er so von Finessi angegangen wurde, weil er nicht die Absicht hatte jemanden zu diskriminieren. Karl konnte ihm dagegen verständlich machen, dass er so ein Video ggf. nicht gemacht werden sollte. Beide Seiten hatten valide Punkte. Ich kann deren Unterhaltung nur empfehlen.

Am Ende hat jeder Fehler begangen, da kann sich niemand rausziehen. Ich kann die Dynamiken dahinter auch nachvollziehen. Es wäre vermutlich nichts passiert, und so deutet es Salami auch im Talk an, wenn er nicht so von Finessi bezeichnet worden wäre. Bei Tobias Huch weiß ich durch seine Videos zumindest, dass er sich mit Persönlichkeiten anlegt, die Homophobie und Transphobie verbreiten. Ich denke auch nicht, dass Finessi voller Hass ist, nur waren ihre Worte gegenüber Salami schon nicht immer fair. Was KuchenTV macht, das verfolge ich nicht.

Ich kann mir vorstellen, dass das nicht jeder so sehen wird, wie ich. Die Wortwahl hat in diesem Fall einen enormen Einfluss auf die Fremdwahrnehmung genommen. Ich habe gestern kurz in den Stream von Salami reingeschaut, in dem er jemandem klar widersprochen hat, der absolut transphoben Unsinn erzählt hat. Beispiel: Trans Frauen gäbe es nur, weil sie keinen starken Vater hatten. Das wird vermutlich noch hochgeladen, daher kann sich jeder selbst davon ein Bild machen. Bei anderen bleibt jetzt aber zumindest hängen, dass er transphobe und rassistische Ansichten hat (auch das sollte nicht sein). Lasst ihn hier einen Fehler begangen haben, etwas inhaltlich nicht perfekt vermittelt haben, aber sollte ein grundsätzlich toleranter Streamer dann so angegangen werden?

Habe ich alle Punkte untergebracht? Ich denke nicht. Ich halte die Sachlage nur nicht für so eindeutig, wie manch anderer. Wie dann wer welcher Meinung ist, also bezüglich Dating, das wurde schon ausreichend diskutiert. Mehr kann ich im Grunde dazu auch nicht mehr beitragen.