Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Danke für den Begriff. Der ist mir bisher noch nicht untergekommen.

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Im Rahmen der Programmreihe „das Problem ist Rassismus“ vom Ringlokschuppen Ruhr und Bahnhof Langendreer, findet morgen Abend eine Online Lesung von Alice Hasters zu ihrem Buch „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten“ um 19:00 Uhr auf der Website des Bahnhof Langendreers statt :
https://bahnhof-langendreer.de/alicehasters.html

Die Veranstaltung ist kostenlos. Also eine gute Gelegenheit sich mit dem Thema und der Perspektive einer von Rassismus betroffenen Person auseinander zu setzen.

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War sehr interresant fuer mich. Bei minute 38:00 kommen auch die sehr realen probleme die kommen wenn man mit Identitaetspolitik anfaengt. Und zeigt fuer mich auch sehr gut was leute meinen das sie ein gefuehl haben auf eierschalen zu laufen.
Auch find ich die unterhaltung bei 16:00 doch sehr interresant wo ich zwar durchaus die angst verstehe das ethnische daten verwendet werden und wie sie missbraucht werden koennen aber auch der gezielte einsatz gerade fuer die betroffene Ethnien gut sein kann.

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Ich bin mir selbst nicht vollständig sicher, da der Film durchaus etwas verwirrend aufgebaut ist und hier und da zu falschen Schlüssen verleiten lässt und die Pointe erst wirklich in den letzten 5 Minuten etwas klarer wird, aber ich bin der Meinung, dass der Film ein großes Plädoyer für bedürfnisorientierte Interessen- bzw. Identitätspolitik ist und dass Weiße Brit*innen in dieser nun auch als gleichberechtigte Gruppe neben den anderen multikulturellen Gruppen ihre Bedürfnisse äußern dürfen müssen.
Ich finde die ganze Herangehensweise und Methode zwar fragwürdig, aber so habe ich es zumindest verstanden.

Also die Story ueber die Kinder bei 38:00 und der Times Autor sind sachen die passiert sind. Ich weiss net was da an falschen Schlüssen sein soll? * Das ist die antwort falls du Schlüssen schreiben wolltest. Sollte es aber Schüssen heissen wuerd ich dich bitten das nochmal neu zu schreiben denn dann versteh ich net ganz was du sagen willst.

Das sind aber zwei unterschiedliche Sachen. Bedürfnisorientierte politik handelt aufgrund von realen Bedürfnissen, die sich aus deiner Lebenssituation ergeben. Identitätspolitik behandelt dich alleine aufgrund deiner zugeschriebenen Identität.

Ich meinte Schlüsse, genau.
Ich beziehe mich da auf die Schlüsse, die man nun aus diesen Fällen, die da beschrieben werden, und auch aus den Kriminalstatistiken insgesamt zieht, die man dann wiederum für eine bessere Aufarbeitung, sowie für
Entscheidungen, wie mit der Situation umzugehen ist, anwendet. Und da habe ich das Gefühl, dass man diese, mit der Pointe des Films im Sinn, anders bewerten sollte.

Das Ziel einer Identitätspolitik wäre ja in diesem Falle nicht das Verheimlichen oder das Beschönigen der Statistik oder das Ignorieren der realen Lebensituationen, sondern dass für eine gemeinschaftliche Lösung des Problems die Perspektiven nötig sind, die eben diese Realitäten leben. Durch Eingriffe von Außen ohne diese Perspektiven vergrößert man das Risiko der Abspaltung dieser Netzwerke wohlmöglich.

Der Film zieht da ja selbst die Verknüpfung zwischen Lebenssituation und Identität. Mir fällt es da tatsächlich etwas schwer zu differenzieren, grade wenn man die Statistiken so in das Zentrum rückt.
Man kann ja nicht nur von Identitäten sprechen, wenn man Barrieren erhöhen will und dann wiederum nicht, wenn Barrieren herabgesetzt werden sollen.

Und die Pointe des Films ist ja mehr oder weniger, dass man die Perspektive von Weißen Brit*innen zulassen muss und ihren Bedürfnissen zuhört, damit sie sich nicht in rechtsnationale Ukip Netzwerke zurückziehen.
Aber das muss dann ja auch für die Schwarzen, asiatischen oder pakistanischen Netzwerke gelten. Identitätspolitik für alle quasi.

Ich kenne mich mit Trevor Phillips nicht so gut aus (nur mit Trevor Philips), aber ich kann mir bei seiner Historie nicht vorstellen, dass er da, was politische Lösungen betrifft, einem Nigel Farage recht geben würde.

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Wenn man sich das Video anhört, dann finde ich es schon etwas verstörend, was sich um die Übersetzung des Gedichts von Amanda Gorman, dass ich übaergings Spitze finde, abspielt.

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Ich zieh da (und aus diversen anderen faellen) den schluss raus das Identitätspolitik so gut es auch gemeint ist abstruseste zuege bekommt. Wenn wir anfangen/weitermachen leute anders zu behandeln aufgrund irgendeiner Identität ist das immer gefaehrlich.
Ich kann dem ganzen konzept an sich nichts abgewinnen. Weder auf politischer noch auf persoenlicher ebene. Es ist viel zu breitflaechig. Egal wer es verwendet. Und wirklich jeder macht seine Identitäten an denen er gerne aufteilen wuerde an sachen fest nach denen man leute nicht bewerten soll (hautfarbe, herkunft, geschlecht, religion).
Respekt fuer das Individuum ist alles was ich da im angebot hab.

Im bezug auf die Polizei daten. Seh ich das auch als eine der gefaehrlichsten stellen an. Weil wie der gespraechspartner da ja gesagt hat Faulheit und generalisierung sind da grosse Gefahren. Ich finde man sollte diese ethnischen daten vorsichtig analysieren um zu sehen ob es diesen zusammenhang gibt und wie man die resource polizei einsetzt. Z.bsp. gibt es in einem gewissen bereich banden die sich um eine gewisse ethnie bilden und ein bestimmtes verbrechen begehen. In dem moment wo ich das aber zu weit spanne wirds arg gefaehrlich weil ich damit wieder Identitaetengruppen schaffe.

Ich muss sagen mich schauderts immer etwas wenn ich lese, das um gegen diskriminierung vorzugehen die nur aufgrund von Identitaetsdenken/politik zustande kommt man jetzt anderes Identitaetsdenken nehmen sollte. Anstatt es endgueltig zu lassen.

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Um 19:00 Uhr beginnt die Lesung.

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Ich finds ein wenig paradox, dass immer die Befürchtungen geäußert werden: Das und Jenes könne sich verhärten oder verhärte sich und gerade selbst eine Rhetorik angewendet wird, die überhaupt nicht hilfreich ist. In diesem Fall: Allein die Beispiele zu Beginn.

Grundsatz Nummer Eins im kulturwissenschaftlichen Arbeiten und der Methode des Vergleichs: Auf welche Ebene findet der Vergleich statt? - Sorry, da passt Picasso, eine japanische Geigerin und eine russische Übersetzung überhaupt nicht. Das schürt die Suggestionen von: Ah, ja, Moment mal, hier gehts doch ums Prinzip oder nicht?

Zudem ist der Beitrag bemüht um eine differenzierte Darstellung, aber der Verlag darf nicht ausreden, Hadija Haruna-Oelker hat bestimmt auch mehr gesagt als einen Satz und es fallen Begriffe wie „Gedankenpolizei“ und es wird von „Hexenjagd“ gesprochen.
Demonstration, nicht Hexenjagd auf Dozierende. (Eine Universität ist dermaßen von Hierarchien durchdrungen, das ist einfach eine reißerische Darstellung.)

Und Caroline Fouest macht es selbst: Sie nennt eine Diskussion um Essengerichte, was völlig ablenkt von „echten Problemen“. - Allein wenn das schon so losgeht, wird hier der selbe Fehler gemacht, wie beim Twitter-Mob, wo wir nur den lautesten zuhören und nicht mehr dem konstruktiven Kern.
Man kann sich doch selbst nicht als differenziert verstehen und sämtliche Kritikansätze pauschalisieren und als eine „überzogene“ Masse von Forderungen darstellen. Da halte ich es genauso für fehlgeleitet Identitätspolitik zu einem Mode-Wort politischer Diskussionen zu erheben und völlig den soziologischen, methodischen Operationalisierungs-Ursprung zu missachten. - Das erscheint mir in diesem Beitrag von Fouest, nichts weiter als eine berechnende Methode um provokativ zu klingen und wohlmöglich Auflagen zu generieren.
Nette und versöhnliche Ansätze verkaufen sich aktuell ja gerade nicht so gut.

Identitätspolitik kommt daher, dass Menschen um die Anerkennung ihrer Identität und ihres Daseins kämpfen mussten. Und das mussten Schwarze Menschen, Natives, andere Minderheiten und Frauen. Das jetzt alle diese rechte Rhetorik nachahmen, daraus die Gefahr und „Totalitarismus“ ableiten wollen, zeigt einfach nur, in welcher Schieflage diese Diskussionen prinzipiell stattfinden und so auch das Framing dieses Beitrages. - Es gibt schon theoretische Ansätze, wie bei Hall, wo Identität mehr ist und komplexer ist, als nur Geschlecht, Hautfarbe und Nation. Genauso wie bell hooks, die dafür plädiert, man müsste EINES TAGES(!) auch Blackness überwinden. Wir können auch den Feminismus gerne überwinden, wenn wir soweit sind, dass es keine Diskriminierungen oder Misogynie mehr gibt und Forderungen nach Gleichberechtigung, Gleichstellung sich erledigt haben.
Warum erkennt niemand die Prozesshaftigkeit hinter den Bewegungen und Forderungen? Es sind keine statischen Fixierungen auf absolute Antworten auf alles in der Welt. Es sind Analysen und Forderungen.

Und Haruna-Oelker sagt es doch treffend: Wieso nicht - wieso sollte bei Übersetzungen nicht ein Team gebildet werden? Ich hab genug falsche Synchronisationen gehört, von black zu „farbig“. Ich habe eine deutsche Ausgabe von James Baldwin, darin sind ebenfalls falsche Übersetzungen.

Das wird mit einer Histerie und Furcht aufgeladen, obwohl wir hier eine simple Sache haben: Einen Prozess. Einen Prozess zum Umdenken und Ausprobieren, hier wird nichts zementiert von „eine Weiße darf nicht“. Hier wird einfach ein anderer Ansatz verfolgt. Ich weiß, Empörungen sind schnell da, aber sind auch schnelllebig.

Ich glaube, bei den Machtstrukturen, die wir haben, müssen wir uns am allerwenigsten darüber Gedanken machen, dass Weißen etwas „weggenommen“ wird oder man irgendetwas fürchten müsse. Und da geht es nicht ums Prinzip, da geht es um neue langlebige und damit nachhaltige, methodische Zugänge zu entwickeln und keine Infragestellung von Qualifikationen. - Ich bin weder ein Fan davon, wenn sich als erstes ein Mob über eine Übersetzerin empört und ich bin genauso genervt davon, wenn hier künstlich Ängste und Befürchtungen weißer Liberalerer, mal wieder, ins Zentrum gerückt werden, wie die Übersetzerin in diesem Beitrag. Da tut sich gerade gar keine Seite ein Gefallen und es nervt einfach nur. - Und das finde ich verstörend, wenn wir hier nicht mal langsam die Kurve kriegen und man immer an den tendenziösen Ansätzen haften bleibt, weil ihnen die verführerische Einfachheit der vermeintlichen Lösung inne liegt.

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Ich finde es halt nicht konstruktiv und da bist du halt nicht darauf eingegangen, wenn man fordert, dass Menschen auf Grund ihrer Ethnie ein Gedicht nicht übersetzen dürfen und damit dem Twitter-Mob nachgeben wird. Das ist für mich der Punkt wo mir einfach echt Mulmig wird. Das mit den Teams finde ich auch nicht schlecht. Ich denke einfach, dass von den Verlagen vollkommen falsch reagiert wurde, weil sie vor dem Mob eingeknickt sind. Es wäre meines Erachtens einfach besser gewesen, wenn sich die Verlage eine Strategie für die Zukunft überlegt hätten, wie z.B. die Teams und für diese Überraschung des Gedichts alles so gelassen hätten wie sie es geplant hatten.

starkes Video, es geht am Anfang auch kurz um fetischisierung

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https://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2021-03/femismus-sexismus-mordfall-sarah-everard-belaestigung-maenner

Ein Text eines Mannes über die Rolle der Männer.

Und er ist lesenswert meiner Meinung nach.

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Man kann es auch so sehen, dass durch das konsequente Aufzeigen der irren Ausprägungen von Identitätspolitik die damit transportierten Ideen geprüft und verfeinert werden, auf das der eigentliche Kern übrig bleibt, der es auch wert ist und nicht überwuchert wird mit absurden Auswüchsen, die abgenickt werden, „weil es ja irgendwie gut gemeint ist“.

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Es geht nicht um Teams, es geht darum das man diese nicht nach Hautfarbe oder Ethnien einteilt. Ganz einfach.
Grundsätzlich schön und gut was du da so alles schreibst, aber du gehst halt nicht auf die Problematik ein.

Die Französische Übersetzerin spricht auch einige, für mich richtige, Themen an, wie zb. das Feminismus oder der Kampf gegen Diskriminierung nie alleine zu Kämpfen sein kann, denn sonst erreicht man Gesamtgesellschaftlich eben diese Gruppenkämpfe.
Aber gut, mit dieser Einschätzung pralle ich hier ja auch schon sehr lange ab.

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Aber sollte man besonders bei diesem wichtigen Text nicht auch mal Out-of-the-Box denken? Ich höre da eben auch viel „ja warum nicht ich/wir“ raus und das sich in so ein gemütliche bubble eingemischt wird. Bei einem anderen Text aus dem Spiegel sagte ein Übersetzerin wie wichtig es doch besonderes bei Poesie wäre, das ganze auch zu fühlen. Aber spricht das nicht dafür das man auch eine Bestimmte Erfahrung mit etwas hat bzw. es überhaupt erfahren kann.
Man steht wieder vor dem Problem, in wie weit man die feine Nuancen des Alltagsrassismus, -diskriminierung, -frauenfeindlichkeit, -behinderungsfeindlichkeit, ect. verstehen kann, wenn es ein selbst nicht trifft.

Ich finde diesen ätzenden Unterton den jetzt nicht nur ein Übersetzer:in an den Tag legte auch sehr bedenklich. Hier wird Leuten abgesprochen es gut zu machen. weil sie es nicht so machen wie es bekannt ist.

Das sind eben auch beides Kämpfe die schon lange gekämpft werden und am Anfang versuchte man ja den Weg des Konsens und was brachte es? Klar viele Errungenschaften, aber vieles hat sich über Jahrzehnte auch nur wenig bewegt. Und besonders beim Rassismus ist es logisch das sich Leute da umso lauter gehört verschaffen wollen und auch keinen Versprechen mehr glauben. Klar sind die Fronten verhärtet, aber warum sie das sind hat eben die Wurzeln im Rassismus selbst.

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Zu deinem letzten Absatz schreib ich nur eins, durch das einteilen und abgrenzen bei Themen die das verbessern der Gesellschaft zum Ziel haben, hat es in den seltesten Fällen funktioniert, diese „Revolutionen“ zum Positiven zu führen.

Also wenn ich den Text sehe denn @anon58091034 verlinkte, dann muss ich sagen, das sich mittlerweile doch schon einiges mehr bewegt als es vorher passiert ist.

Klar wird aktuell viel Porzellan zerschlagen und es geht scharf und auf sowas wie Twitter viel zu scharf zur Sache. Das wird sich aber auch wieder ändern.

Ich glaube, es setzt sich halt vermehrt der Gedanke durch, dass wenn es Künstler, die für die Rolle aufgrund ihres Hintergrundes ihre eigenen Erfahrungen ein authentischeres Erlebnis darstellen könnten - warum die nicht fragen und sie unterstützen?

Wie es in den Interviews bei #actnow gesagt wurde: Nicht alles muss 1:1 besetzt oder beauftragt werden. Wenn sich aber entsprechende Künstler*innen bewerben, warum diese nicht zum Zug kommen lassen? (Zumal mir die Starpower bei einer Übersetzung deutlich geringer vorkommt, als in einem 100e-Mio.-$ Blockbuster). Warum weiterhin auf jemanden klassischen behaaren (der 1.000 andere Sachen machen kann), anstatt die Gelegenheit nutzen und wen fördern, wo die eigene Erfahrung in den Text einfließen kann?

(Zumal Übersetzung ja nie eine 1:1 Übersetzung sein soll, die besten deutschen Übersetzungen bekamen wir ja, weil sie die Leute mal hingesetzt haben und sich Gedanken machten, wie man dies und jenes uns beibringen kann. LotR. Bud Spencer/Terence Hill, …) Glaube es war H.C. Artmann der teilweise sogar Texten und Romanen Kapiteln dazudichtete, einfach weil er so sinnvoller fand :man_shrugging:

Halt alles besser als eine 1:1 Übersetzung mit Hunderten Fußnoten „unübersetzbares Wortspiel: Crap heißt im Englischen sowohl Krepp als auch Scheiße …“.

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Aber genau das ist ja quasi der Dreh- und Angelpunkt der ganzen identitätspolitischen Herangehensweise und ihrer Wichtigkeit, den man, glaube ich, erstmal verstehen muss.
Es ist das diskriminierende Identitätsdenken der Mehrheit, welches Minderheiten in Gruppen einsortiert und dadurch die Identitäten schafft, die sich nun in unterschiedlichen Formen durch gleiche Erfahrungen verbinden und laut werden.
Und dann ist es eben wirklich Interessenspolitik von Gruppen, die das Versprechen von Gleichheit und Respekt für alle einfordern, so wie es im Grundgesetz steht.
Und da finde ich es als Mehrheit schwierig, wenn man vor 5 Minuten noch „wird man wohl doch noch sagen/fragen dürfen“ gesagt hat, sich jetzt wie ein Farage hinsetzen möchte und sich selbst zum Farbenblinden erklären will, sobald ein „nein, darfst du nicht“ zurück kommt.
So funktioniert das meiner Meinung nach nicht, da es auch mit unsere Verantwortung war und ist.

Und bei dem Fall Gorman geht es auch darum, dass Schwarze Frauen in der Branche weniger Zugang zu lukrativen Aufträgen bekommen und jetzt mit der Übersetzung des Gedichts den Verlagen quasi auf dem Silbertablette ein auch symbolischer Auftrag offen lag, hier diverser zu verteilen. Und die Kritik die da laut wird, hängt auch mit dem gefühlten Frust zusammen, dass hier wieder das Versprechen von Gleichheit und Respekt für alle nicht eingehalten wird.
Und da finde ich es auch wieder schwierig, sich über Identitätspolitik aufzuregen, wenn man selbst vorher Teil davon war, dass Schwarze Frauen seltener den Zuschlag kriegen.
Da müssen wir mittlerweile, grade als vermeintliche Mehrheit, souveräner mit umgehen und können uns diese Interessengruppen nicht einfach weg wünschen.

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