Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Und was ist mit der Option, dass die Leute (ich habe SmB nie geguckt und kann daher Simon und Gregor hier nicht beurteilen) einfach von sich aus, aus eigener Motivation und Überzeugung, solche Witze sein lassen? Und nicht nur aus Angst vor einem Shitstorm?

2 „Gefällt mir“

Ich weiß nicht, wo du ersteres rausließt, aber das hab ich nicht gesagt und meine es auch nicht so, ich bin mir nichtmal ganz sicher, was du damit genau meinst. Zweiteres hab ich in den letzten Tagen schon öfter gelesen. Ein Witz mag für dich ein Witz sein, das muss nicht für alle gelten. Das mag funktionieren, wenn du mit deinen Freunden unterwegs bist, die sich alle gut kennen. Dass ein Witz von allen gleich lustig wahrgenommen wird, kann ich aber nicht verlangen, wenn ich etwas in einen öffentlichen Raum hineinsage, sei es ein YouTube Video oder das Forum (und ja, ich hab hier selbst schon Sachen geschrieben, für die ich kritisiert wurde).
Wenn jemandem das nicht passt, hat diese Person auch das gute Recht das zu kritisieren, zu sagen, warum das nicht ok war. Die Person, die den Witz gemacht hat hat das Recht, zu entscheiden, ob man sich dieser Kritik annimmt und das eigene Auftreten überdenkt oder nicht.
Der Klassiker „Man darf ja echt nichts mehr sagen“ gilt finde ich für beide Seiten. Man muss nur irgendwo Sexismus, Rassismus, whatever kritisieren, schon kommt jemand mit Relativierungen wie „ein Witz ist halt ein Witz“, „das muss man abkönnen“, Strohmännern oder irgendwelchen ad absurdum Führungen („Muss man bald auch Kinder*innen sagen?“ hammer gag).
Darf man bald nichts mehr sagen? Sicher nicht. Man darf sehr vieles sagen, man muss nur auch damit rechnen, kritisiert zu werden und contra zu bekommen, damit muss man umgehen können.

Bei einem Host auf RBTV ist das wahrscheinlich nicht ganz so simpel, da hier neben den Zuschauern als Adressaten noch RBTV als Sender mit bestimmten Werten dahinter steht, die selbst entscheiden dürfen, welchen Aussagen und Meinungen sie in ihren Sendungen nun eine Plattform geben wollen und welchen nicht.

Das Zitat von Glace verlangt auch nicht, dass RBTV jetzt was ändern soll, es beschreibt nur einen Weg, der gegangen werden kann, wenn RBTV etwas ändern will. Wobei ich auch davon überzeugt bin, dass RBTV auf diesem Weg schon eine Weile ist und das intrinsisch und aus eigener Überzeugung, wie @Braunbaer schon sagte.

Das Video hab ich mir ab deinem Timecode bis etwa Minute 20 angeschaut. Leider scheint mir das nur ein Zusammenschnitt in Richtung „Liberals got owned“ zu sein. Redeanteile der Pro-Seite sind kaum zu sehen, meistens wird diese sogar vom Mann in weiß unterbrochen (analogie unbeabsichtigt). Dazu ist genannter Mann zum Teil auch ziemlich respektlos in seinen Ausführungen, macht sich über die Gegenseite Lustig, das Publikum scheint auch ziemlich voreingenommen zu sein, die Pro-Seite wird eigentlich von allen Seiten eingeschüchtert. Dass das eine besonders fruchtbare Debatte war wage ich zu bezweifeln.
Seine Argumente waren sinngemäß „man hat immer mehr Angst was zu sagen“. Was ich davon halte siehe oben. Dass einen das verwundert kann ich aber nachvollziehen, ich will auch nicht abstreiten, dass Leute vielleicht wirklich Angst haben, etwas zu sagen, schließlich hatte in den USA die Mehrheit die längste Zeit das Monopol auf Meinungen.

Ich will dir persönlich damit nichts vorwerfen, weder dass du ein Sexist bist oder sonst etwas, falls das so klang tut mir das Leid. Noch hab ich jetzt irgendeinen Hass auf dich, ich wollte nur meine eigene Sicht dazu niederschreiben.

7 „Gefällt mir“

Hab ich doch auch vorhin gesagt, dass man nicht immer die Ausrede benutzen kann „War doch nur Spaß!“.

Ja aber niemand lebt in einem Vakuum. Wir alle werden von den Reaktionen um uns herum beeinflusst. Wer also in einem Umfeld lebt wo sich jeder sofort angegriffen fühlt, wird man sich auch selber sofort angegriffen fühlen. Die Frage ist ob man so ein Umfeld fördern will.

Sehe nichts daran verkehrt dass man vielleicht auch mal Fehler bei sich sucht. Um seine Meinung ändern zu können muss man halt kontra kriegen. Und wie bereits gesagt, man kann in den Einzelfällen dann immernoch darüber diskutieren ob es nicht doch zu weit ging. Mich stört nur dieses „Jemand findet den Witz problematisch, das macht den Witz problematisch, weitere Diskussion unnötig“. Ist für mich genauso unsinnig wie alles mit „It’s just a joke“ zu rechtfertigen. Ich bin einfach gegen diese extremen Meinungen.

1 „Gefällt mir“

Hey, deinem oberen Absatz kann ich sogar voll zustimmen.
Im Kontext der anderen Posts hat sich das wohl etwas anders angehört.
Ich frage mich halt wo die Grenze ist ab wann man etwas ändern muss.

Zum verlinkten Video: Das Video selbst ist auch nur ein Zusammenschnitt von Stephen Fry, der eben die Contra Seite der Diskussion eingenommen hat. Deswegen ist das natürlich nur eine Sicht.
Die Debate selbst hat auch die Struktur, dass jeder Redner eine bestimmte Zeit bekommt in der er nicht unterbrochen werden sollte.
Stephen Fry ist dabei auch wesentlich respektvoller als der Mann auf der Gegenseite.
Wie gesagt, ich kann echt empfehlen die Ganze Debate anzuschauen.
Es wurden einige gute Argument vorgebracht von denen ich denke, dass viele die hier öfter Contra geben genau das ausdrücken wollen.

Gibt auch noch eine Folge von Jorden Peterson Podcasts mit Frey zum Thema.

Ja die schaue ich eh gerade häppchenweise.
Man kann natürlich ihren Ansichten zustimmen oder nicht, aber ich finde sie haben eine extrem zivilisierte und kultivierte Ausdrucksweise und es ist angenehm ihnen beim Debattieren zuzuhören.

1 „Gefällt mir“

Jep, ist ein tiefgehendes philosophisches Gespräch, das kann man nicht so nebenbei hören.

1 „Gefällt mir“

Puh, 2 Stunden ist aber auch mal ein Brocken. Wenn man sich die Kommentare anschaut, scheint die Pro-Seite wohl entweder aus low hanging fruits zu bestehen oder die meisten in der Kommentarsektion sind Peterson und Fry Fans.
Ich weiß auch garnicht, ob mir das so viel bringt, mir das alles anzuhören und mich mit noch mehr Argumenten zu beiden Seiten vollzuladen. Ich denke am Ende kann man eh keiner der beiden Seiten (wobei ich es mir schon falsch vorkommt, da von „Seiten“ zu sprechen bei so einem Facettenreichen Thema) endgültig Recht oder Unrecht geben, weil es auf die eigenen Werte ankommt, die man vertritt bzw. worauf man selbst mehr Wert legt.
Ich stehe Identitätspolitik zB. nicht ablehnend (aber auch nicht unkritisch) gegenüber. Ich kann vielleicht einige Forderungen der Befürworter nicht direkt nachvollziehen, aber wie denn auch, meine Identität und die Gesellschaft standen in meinem bisherigen Leben eher selten im Konflikt. Deswegen will ich die Aussagen von Befürwortern nicht kategorisch ablehnen und versuche eher zuzuhören und zu verstehen.

Genau das. Dyson labert viel inkohärentes Zeug mit Buzzwords und Goldberg merkt so sehr, wie wenig sie in der Diskussion überzeugen konnte, dass sie am Ende verzweifelt darum bittet, dass die Zuschauer doch unbedingt das Vice-Interview mit Peterson anschauen sollten.

:nauseated_face:

5 „Gefällt mir“

Eherecht AT:

Die Ehegatten sollen ihre eheliche Lebensgemeinschaft, besonders die Haushaltsführung, die Erwerbstätigkeit, die Leistung des Beistandes und die Obsorge, unter Rücksichtnahme aufeinander und auf das Wohl der Kinder mit dem Ziel voller Ausgewogenheit ihrer Beiträge einvernehmlich gestalten.

Also scheiß auf Haushalt, Kinder und Geld :gunnar:

2 „Gefällt mir“

Freifahrt, den Aporol aus dem Keller zu holen, Freund*innen einzuladen und EM zu gucken, während der Mann malochen, staubsaugen, kochen und die Kinder ins Bett bringen muss :partying_face:

1 „Gefällt mir“

Ick will aber nen Limettenwasser… :beansad:

Limoncello nimmt Caro mit, keine Sorge :upside_down_face:

1 „Gefällt mir“

außer der hat auch einen Arzt, der ihn freistellt :ugly: die Kinder werden dann bei den Großeltern geparkt, die Jobs gekündigt und das Haus angezündet :cat_flamethrower::fire::fire::house::fire:

1 „Gefällt mir“

„Is that really pressure? Isn’t it pressure when you don’t have food on the table?“ When you’ve got to feed your family and you don’t have a job? When you have a life-changing injury? Isn’t that more pressure?" he said.

“You’re 23, you’re healthy, you’re wealthy, your family is good. Where is the f**king pressure?”

Boris Becker hat glaub ich nicht wirklich irgendwas außerhalb vom Tennis im Leben verstanden… :expressionless:

7 „Gefällt mir“

Naja, bei seiner kreativen Buchführung und Begleichung seiner Steuerschulden glaub ich ihm gern, dass sein größeres Problem ist, den Unterhalt für seine Kinder zu zahlen. Wen er es machen würde :woman_shrugging:

1 „Gefällt mir“

Die 57 Porträts, die auf dieser Webseite zu sehen sind, bilden das Herzstück unseres Projekts. Es handelt sich um Menschen, die Neonazis und Rechtsextreme auf sogenannte »Feindeslisten« setzten. Es sind Lehrerinnen, Politiker, Journalistinnen, Wissenschaftler. Sie sind unsere Gesellschaft. Sie haben Träume, Wünsche und eine Vergangenheit. Wir wollen ihnen ein Gesicht und eine Stimme geben. In Deutschland stehen mehr als 20.000 Menschen auf solchen Listen.

Spannendes Projekt, gleichzeitig wird es auch eine Wanderausstellung geben, die in den nächsten Monaten in verschiedenen Städten zu sehen sein wird.

5 „Gefällt mir“

Schön aufgearbeitet wirkt auch das Buch das Ende Juli erscheinen soll, und auf der Seite auch mit einer 26 Seiten Leseprobe vertreten ist :+1:

1 „Gefällt mir“

Mich würde ja interessieren, ob sie Ihren Gynäkologen auch darauf angesprochen hat oder es lieber nur auf Twitter verbreitet.

Vielleicht macht er es auch einfach aus der Erfahrung heraus, dass es vielen aus Scham leichter fällt über „eheliche Pflichten“ zu sprechen, als über Geschlechtsverkehr zu reden. Vielleicht bekommt er auch einfach nie Widerspruch und hat bei Twitter auch keinen Suchfilter auf „2021“ und „Gynäkologe“ gestellt.

Aber klar, man kann auch einfach die eigene Filterbubble anheizen. Hilft bestimmt. Irgendwie.

8 „Gefällt mir“