Was ich mir sogar vorstellen kann ist, dass das vielleicht sogar als eine Art Witz gemeint war. Ein mehr als schlechter Witz. Was es um Himmels willen nicht besser macht, aber ich kann mir irgendwie kaum vorstellen, dass ein Arzt heute ernsthaft von ehelichen Pflichten spricht, und man kennt sie ja, die Mediziner mit ihrem trockenen, oft auch unangebrachten Humor.
Wobei, es gibt bestimmt genug Deppen, die auch ernsthaft von ehelichen Pflichten sprechen.
wenn man sagt: „hey,hat die dame ihren gynäkologen eigentlich darauf angesprochen?“
wenn man also im prinzip ihr implizit vorwirft, nicht genügend kontext hergestellt zu haben, um sich ein urteil über ihren behandelnden gynäkologen erlauben zu dürfen,
dann tappt man leider im gleichen moment in dieselbe falle und macht exakt das, was man ihr vorwirft.
denn die frage hat sie im thread beantwortet und diesbezüglich mehr kontext hergestellt.
jemand anderes vorschnelle urteile vorzuwerfen und dabei genau das selber tun, ein vorschnelles urteil fällen, hilft bestimmt auch. irgendwie.
Sorry, aber wer ein Medium nutzt dessen Markenkern die Verkürzung von Inhalten ist, kann nicht erwarten, dass man sich durch „Threads“ wühlt. Zumal das kaum jemand liest, wenn man mal die Menge der Likes/Retweets/etc. des ersten Tweets mit den folgenden vergleicht.
Wo steht das? Sie schreibt doch sogar, dass sie ihm nichts davon gesagt hat.
Außerdem finde ich den Thread extrem umständlich zu lesen weil es ein subjektiver Rant ist.
Da steht das sie dem Arzt nichts gesagt hat. Ich denke das ist gemeint, da es meine „Frage“ aus dem ersten Beitrag beantwortet hätte.
Sorry, die Antwort sollte an Threepwood1 gehen.
Naja, dann waren die Annahmen ja gerechtfertigt.
Würde nicht bestreiten, dass der Gynäkologe das besser hätte ausdrücken können. Aber die Tweets, die danach kommen, sind dann doch etwas merkwürdig. Da direkt den Bogen zu spannen zu Vergewaltigungen in der Ehe ist einfach komplett extrem und da fehlen noch zig Zwischenschritte von so einem Spruch zu solchen Folgen.
Weiterhin einerseits meinen, man war nicht in der Lage den Arzt darauf anzusprechen, um dann aber einen Rant auf Twitter unter seinen Klarnamen rauszuhauen, ist doch auch irgendwo widersprüchlich.
Wer aber bei Twitter ist und sich ein wenig mit der Grundmechanik auskennt, kennt eben auch Threads zu vielen speziellen Themen.
Ob die jeder liest, kann man natürlich nicht sagen. Aber anhand der Likes und Retweets kann man es auch nicht verneinen. Letztendlich ist es normal, dass der erste Thread die meiste Resonanz hat.
Man sueht auch ganz schnell, dass der Beitrag weitergeht. Klar, man hätte es noch kennzeichnen können.
Ich persönlich finde, dass es bei einer solchen Aussage zu sehr auf die vorherige Unterhaltung bzw. die Betonung ankommt, um zu wissen wie es gemeint war. Auch mit einem Arzt kann man in lockerer, entspannter und freundlicher Stimmung reden, wo ein solcher Satz halb scherzhaft gemeint sein kann.
Ohne dabei gewesen zu sein, kann man hier keine Beurteilung von Außen treffen.
möglicherweise hast du ja einen punkt, wenn du sagst, sie hätte ihren arzt darauf ansprechen können, mehr infornmationen einholen können, bevor sie ihr urteil in einem öffentlichen medium teilt.
aber exakt das hast du ja auch gemacht. mehr informationen zu der frage, an der du dein urteil aufhängst, waren ein mausclick entfernt.
aber stattdessen hast du dein urteil über eine andere person in einem öffentlichen medium geteilt.
das ist mein punkt, den ich machen wollte.
Warum wiederholst du ihn dann?
Ich habe dem doch gar nicht widersprochen. Es ist mir lediglich völlig egal, weil die Auswahl des Mediums Twitter solche Verkürzungen provoziert.
weil du ihn in deiner antwort ignoriert hast und ich deshalb angenommen habe, dass du nicht verstanden hast, worauf ich hinaus wollte.
aber klar.
jetzt ist alles klar. du hast alles richtig gemacht. die twitteruserin ist böse böse.
genau so habe ich das natürlich gemeint! Bravo! Immer eine Freude.
Die Twitteruserin generiert Aufmerksamkeit - die Währung von Twitter.
Das ändert ja wahrscheinlich nichts daran das der Arzt den Spruch bei einer anderen Patientin wieder bringt. Und in so einer Sprechstunde ist auch selten die Zeit eine Feministische Diskussion zu führen.
Da gäbe es aber auch viele andere Umschreibungen, die nicht das Gefühl gäben das es da eine Art ‚Pflicht‘ gäbe.
Ja und Nein, Die Rechtsprechung war so, Sex in der Ehe wurde als Pflicht angesehen und wenn einer dieser Pflicht nicht nachkommt, durfte der andere Part es sich einfach nehmen.
Und selbst heute hört man noch von Richtern, die sich mit dem Vergewaltigung in einer Beziehung schwer tun und es nicht als Vergewaltigung an sehen, besonders es mit wenig Gewalt verbunden war.
Ich weiß nun auch nicht was das Problem mit der Tweeterstellerin ist. Diese Sprüche gibt es, weiterhin und auch das Frauen Sex aus einem Pflichtgefühl haben und oder sich in der Hinsicht Unterdruck gesetzt fühlen.
Ich kannte auch zwei Freundinnen, von denen ich ganz sicher wusste, das sie Sex haben aus einem Pflichtgefühl haben.
Und auch im Austausch mit anderen die im Bereich Sexual Beratung oder auch Beratung von Frauen arbeiten, es ist ein Thema was sehr festsitzt und sich nur langsam ändert.
Ich selbst hab meine ersten Beziehungen so geführt, weil man dachte es gehört eben so und besonders Medien vermitteln dieses Bild.
Vielleicht. Menschen mögen aber generell ungern angespannte Situationen. Konflikt ist nicht schön.
Wenn der Arzt also einmal oder mehrfach direkt mit seiner Wortwahl konfrontiert wird, würde ich annehmen, dass er sie in Zukunft ändert.
Vielleicht ist er auch sturr und borniert, aber die Chance sollte man ihm geben.
Ich will ja auch gar nicht abstreiten, dass es die Problematik grundsätzlich gibt. Aber von einem unbeholfenen und taktlosen Spruch auf diesen Allgemeinschauplatz zu kommen, finde ich einfach drüber. So eine Aussage hat vielleicht einen minimalen Anteil daran, dass es noch so veraltete Denkweisen und Handlungen gibt, aber es wird direkt wieder auf das Große und Ganze gegangen.
Wenn sie das vom Arzt unangemessen fand (was verständlich ist), dann soll sie es ihm einmal kurz mitteilen. Dann besteht zumindest die Chance, dass er es konkret bei der nächsten Behandlung besser macht. Aber dann lieber unterstellen, dass sein größtes Problem in der anstehenden Mittagspause sein Essen ist. Sie hätte doch dafür sorgen können, dass er über was anderes nachdenkt und sich reflektiert. Im Nachhinein über Twitter aufregen löst das Problem nunmal erst recht nicht.
Aber es hat eben einen Anteil an dieser Denkweise und besonders ein Frauenarzt der ja eine besondere Autorität hat, sollte auch so einen lockeren Spruch nicht bringen. Und klar kann man nun fragen ob sie es auch angesprochen hat, wir können es aber nicht wissen. Vielleicht hat sie das auch, ihr war es aber trotzdem wichtig es zu teilen und das ohne den Anschein eines bestimmten Falls der nun gelöst wurde.
Das Denken besteht ja weiterhin und setzt Frauen unter druck, wie soll man sonst darauf Aufmerksam machen.
Wenn ich mich nicht verlesen habe, hat sie in den folgenden Tweets selbst gesagt, dass sie ihn nicht darauf angesprochen hat. Das begründet sie zwar durchaus, aber trotzdem wäre es meines Erachtens zwingend notwendig gewesen, weil der Arzt in dieser Situation das Problem war und sie ihn nicht darauf hinweist.
Wenn man dann nicht bereit ist, das ihm gegenüber anzumerken, dann wird er das bei der nächsten Behandlung vermutlich wieder machen.
Versteh das Problem ehrlich gesagt nicht, das hier viele mit dem Tweet haben. Warum sollte man Twitter nicht nutzen um Erlebtes zu verarbeiten und mitzuteilen? Sie hat ja nicht seinen Namen oder Praxis geteilt. Ist also nicht so, als wäre jetzt irgendwie ein Mob vor seiner Haustür und würde ihn beleidigen oder bedrohen.