Arbeitslosigkeit - Erfahrungen?

Schon probiert?

2 „Gefällt mir“

Danke! Junge, wer hat sich das ausgedacht?

Arbeitslosigkeit ist so ein ausführliches Thema, dass man es gar nicht in 1-2 Beiträgen posten kann.

Also folgendes; Aus Mangel an Arbeitsplätzen und gesundheitlichen Gründen war ich insgesamt fast 5 Jahre meines Lebens arbeitslos. Ich möchte das Thema gleich mal in mehrere Themen aufteilen:

  1. Es ist okay, arbeitslos zu sein.
    Klingt jetzt natürlich asozial gegenüber den Steuerzahler, aber ist es eigentlich nicht.
    Es mag Menschen geben, die tatsächlich nicht arbeiten wollen, was natürlich ein No-Go ist, aber es ist besser eine Zeit auf Staatskosten zu leben, als Drecksarbeit zu machen wie sie gerne von vielen Jobcentern vermittelt wird. Die Angestellten beim Jobcenter (aber nicht alle, es gibt auch richtig gute Leute dort) reden einen gerne ein dass man asozial ist wenn man sich weigert die Jobs anzunehmen die niemand freiwillig machen will. Dann werfen die auch gerne mit Sanktionen um sich. Das dürfen die aber überhaupt nicht. Ich empfehle daher immer Ausschau nach Anwälten für Sozialfälle zu halten.
    Mir wollte das Jobcenter schon mehrfach in die Kniekehle treten weil ich ein Gewerbe starten wollte und weil ich studieren wollte und dementsprechend nur nach Nebenjobs gesucht habe.
    Da musste ich mehrfach mit Anwälten kommen aber da reicht schon ein Brief mit einem Kanzleistempel, dann macht das Jobcenter alles was du willst. Traurige Wahrheit. Bei guten Sachbearbeitern ist das nicht nötig, die argumentieren sachlich und nehmen einen ernst wenn man zeigt dass man auch was macht, aber manche Angestellte da können echt fies sein und die fallen sofort auf die Knie um einen die Schuhe zu lecken wenn man einen Anwaltsbrief in der Hand hält, sonst helfen die gar nicht und werfen nur mit Sanktionen und aufgezwungenen Bewerbungsgesprächen um sich.
    Das muss man sich nicht gefallen lassen. Dann sollte man doch lieber seine Menschenwürde behalten und nichts drauf geben was unsympathische Menschen zu einem sagen, auch wenn sie für eine Behörde arbeiten.
    Die meisten Staatsgelder kommen sowieso von Wirtschaftsgeschäften und Großkonzernen aller Art, der normale Arbeiter zahlt vielleicht 10%-20% seiner Steuern in die Sozialkassen und das ist mehr als nur Arbeitslosengeld 2.

2, Arbeitslosigkeit heißt nicht gleich Untätigkeit
In meiner Arbeitslosenzeit habe ich viel für meinen Körper getan, dazu gehörten Jogging, gesundes Kochen und Fitnesscenter oder Training zuhause. Wenn ich gearbeitet habe fehlte mir entweder die Zeit oder die Energie dafür, sowas täglich zu machen.
Außerdem war ich immer da wenn Freunde Hilfe brauchten, Babysitten, Shopping, Renovierungen, Umzüge und so weiter. Das fand ich sehr toll und hat mir echt Spaß gemacht, vor allen wenn ich im Sommer Gründe gesucht habe raus in das gute Wetter zu gehen.

  1. Alternativen zu schlechter Arbeit
    Als mir gezeigt wurde wie schnell und leicht man ehrenamtlich arbeiten kann, habe ich dies sofort getan. Ich war ein halbes Jahr lang Flüchtlingshelfer, da habe ich manche Leute im Malen unterrichtet, habe bei Renovierungen geholfen, war mit den Leuten in Baumärkten und auf Wohnungssuche. Das hat echt Spaß gemacht und ich habe viele coole Leute kennengelernt, sowohl bei den Syrern als auch bei den Helfern und Läden, zu denen es mich geführt hat.
    Nach meinen Umzug nach Sachsen Anhalt wollte ich ehrenamtlich im Altenheim als Sozialhelfer arbeiten, aber das war leider schwierig, eine Stelle zu kriegen.

  2. Nicht aufgeben!
    Es gibt viele Leute die einen tatsächlich helfen können. Bei mir war es ein Arzt beim Jobcenter, der mich auf meine Tauglichkeit prüfen sollte. Der hat mich zum Kolleg geführt, auf dem ich jetzt mein Abitur nachhole.
    Bevor es den Mindestlohn gab, gab es in Mecklenburg Vorpommern viele Stellen die gerade mal 5€ pro Stunde bezahlt haben. Dementsprechend war ich unmotiviert mir Arbeit zu suchen und mir wurde von einen Sozialarbeiter geraten ehrenamtlich zu arbeiten bis ich eine gute Stelle finde.

Das war jetzt mal ein kleiner Überblick zum Thema.

Angenommen ihr hättet den schlimmsten Job der Welt und werded kündigen (müssen).

Würded ihr am letzten Tag des Monats oder am ersten Tag des Folgemonats kündigen? Ich bin noch in der Probezeit und kann sofort raus. Ich will aber noch ein volles Gehalt mitnehmen weil ich ziemlich sicher direkt in die Arbeitslosigkeit gehen werde.

Ich würde erst kündigen, wenn ich einen neuen Job gefunden habe und ansonsten zum Ende der Probezeit. Wenn ich es wirklich gar nicht mehr aushalte, sodass mir sowohl Geld als auch wie das auf dem Lebenslauf aussieht komplett egal sind, dann wohl so schnell wie möglich, also wohl zum letzten des Monats.

8 „Gefällt mir“

Es ist zweiteres. Ich habe heute schon einen netten Vorgeschmack bekommen wie meine nächsten 2 einhalb Wochen aussehen werden. Der einzige Vorteil: Ab jetzt ist mir deren Scheiß egal. :ugly:

Ich würd mir an deiner Stelle wirklich gut überlegen, ob du nicht aushälst bis du wenigstens nen neuen Job hast.
Aber ansonsten hast du dann ja deine Antwort. Einfach jetzt die Kündigung zum nächstmöglichen Zeitpunkt einreichen und dann zusehen dass du nen anderen Job findest

3 „Gefällt mir“

Naja wenn er in der Probezeit ist können die ihn ja auch einfach rauskicken wenn die Kündigung kommt. Ist aber immer noch besser als selber zu kündigen^^

joa, wär besser für ihn. Muss aber nicht passieren. Unternehmen freuen sich nen Arsch ab, wenn Mitarbeiter selber kündigen. Dann “einvernehmlich” ne Kündigung rauszuschicken ist ja in der Regel ein entgegenkommen und hier les ich ein eher schlechtes Verhältnis zum Arbeitgeber raus. Fraglich ob die das machen würden. Zumindest mal würd ich nicht damit planen.

Und DaDude: denk dran sofort die Arbeitsagentur anzurufen, damit du innerhalb von drei Tagen nach Einreichen der Kündigung nen Termin da kriegst. Sonst hast du dafür gleich auch noch ne Sperre

3 „Gefällt mir“

Der Rest des Betriebes scheint bis auf ein paar Stories die ich gehört habe recht nett zu sein. Aber die drei Mädels in meinem Labor kann man vergessen. Eigentlich nur eine wirklich, aber jetzt haben sie sich verbündet.

Ich schätze die Chancen, dass sie mir entgegenkommen sind nicht bei 0, aber auch nicht über 50%.

Doch so schlimm? Hätte jetzt irgendwie gedacht, dass sich die Sache in den letzten Monaten gebessert hat. Zumindest hast du dich hier nicht mehr beschwert. :thinking:

1 „Gefällt mir“

Plans einfach nicht ein. Nichtmal wenn du ein gutes Verhältnis hättest.

Rechne im Zweifel mit ner Sperre. Das ist das womit du umgehen können musst: Sperre und nicht schnell genug nen neuen Job finden

4 „Gefällt mir“

Letzte Woche war die schlimmste überhaupt. “Der Seargeant” war schlimmer denn je, weil eine Kollegin im Urlaub war und viel Arbeit zu erledigen war. Jede Frage wurde sehr pissig beantwortet, sodass man echt gern Sachen nachgefragt hat. Aber ich bin immerhin schon zwei Wochen an den beiden Geräten, da muss das auch so flutschen.
Heute kam die Kollegin aus dem Urlaub zurück und der Seargeant hat sie prompt zu mir geschickt um mir durch die Blume die Kündigung nahe zu legen.

Ich werde auch nicht mehr über anstehende Dinge informiert. Morgen steht eine Art Schulung an, das ist alles was ich aus dem Gespräch zuwischen den Mädels raushören konnte. Ich weiß keine Details und rate wessen Schuld das morgen sein wird.

Die Sperre nach der Kündigung ist anscheinend nicht so drastisch wie ich immer dachte und ich habe noch Rücklagen. Ich habe derzeit leider nur eine Stelle auf dem Schirm auf die ich mich bewerben werde. Deadline 31.7.

1 „Gefällt mir“

Das dürfte nicht funktionieren und du kriegst maximal noch ein halbes Gehalt und musst eventuell sogar auftauchen, wenn sie es drauf anlegen.

Klingt bisschen nach Mobbing am Arbeitsplatz?

5 „Gefällt mir“

Okay, an deiner Stelle würde ich mich aus dem Staub machen und dem Herrn Chef mal erklären dass das Problem anscheinend mangelnde Kompetenz seinerseits ist. :ugly:

1 „Gefällt mir“

Vielleicht rufe ich es durch die hinter mir zufallende Tür. :simonhahaa:

Warum nicht? Ich war den vollen Monat da.

Betriebsrat oder eine Stelle an die du dich wenden kannst gibt es nicht? Für die Firma an sich ist es ja auch nicht super wenn sie eine Arbeitskraft nur wegen eines bissigen Mitarbeiters wieder verlieren.

Dann lass sie dich doch kündigen, damit fährst du idR weitaus besser, als wenn du kündigst :man_shrugging:

Es müsste einen geben, aber ich mache mir die Zeit da nicht einfacher wenn ich sie anschwärze.

Sie kann mich (leider) nicht kündigen. Das müsste die Leitung tun.