Musst du nicht. Nur wenn du Geld von denen willst
Nö. Empfohlen wird:
" Allen Schulabgängern, die bislang keine Ausbildungsstelle gefunden haben, ist zu empfehlen, sich bei der Agentur für Arbeit ausbildungssuchend zu melden und sich über die Meldung eine entsprechende Bescheinigung ausstellen zu lassen. Diese kann für eine spätere Klärung des Rentenversicherungskontos wichtig werden."
Müssen tut man es nicht.
Du bekommst kein Geld von “denen” nur weil du dich arbeitssuchend meldest. Dazu musst du vorher was gearbeitet haben. Dann bist du arbeitslos.
Ich weiß nicht, ob ich musste… aber als Teil einer ALG2 „Gruppe“ in Form von Familie war ich eh bereits im Blickfeld der Agentur und quasi automatisch drin… … und ohne 1 Cent lebt es sich schwer auf’m 500 Leute Dorf (Dorfgemeinschaft aus 2 Dörfern) mit einziger Chance auf Nebenverdienste in Form von Zeitungaustragen und in den kalten Monaten Steine auf’m Feld einsammeln…
Äh doch. wenn du nach der Schule nicht direkt arbeiten gehst und auf das Geld angewiesen bist, musst du dich zwangsläufig da melden. Kriegst natürlich kein ALG1 aber hast trotzdem Anspruch auf ALG2 - mit dem ganzen Zirkus der dazu gehört.
Ist das so schlimm? Zeitung habe ich auch 2 Jahre ausgetragen und während des Abis 10 Stunden die Woche Briefe sortiert.
Es liest sich halt so als ob du einfach zur Arge gegangen bist, ein paar Anträge ausgefüllt hast und quasi davon ausgegangen bist, dass du ein Überbrückungsgeld bekommst. Das finde ich irgendwie blöd.
Alg-2 bekommst du nur, wenn du nicht mehr zuhause leben kannst. Oder aber die Eltern auch arbeitslos sind. Gibt also durchaus Fälle. Die Agentur für Arbeit ist aber sicher nicht dazu da, Schülern die einfach mal locker machen wollen das Leben zu finanzieren.
Also wenn man darauf angewiesen ist.
Den letzten Satz hab ich oben auch schon geschrieben. Was willst du denn?
Die Frage ist ja, wann man darauf angewiesen ist. Das sehen die einzelnen Personen, die das Geld gerne beziehen möchten, und der Staat aber komplett unterschiedlich Selbst in Fällen wo es einem logisch erscheint klingt das einfacher als es ist.
Ich kann nur von mir reden und sagen dass ich mich schon vor meinem Abschluss damals bei der Agentur für Arbeit gemeldet habe, dass ich eine Ausbildungsstelle bräuchte. Hier war dass auch durchaus nicht so das große Problem, Geld wollte ich aber da halt auch keins haben. Das war wohl der Unterschied. Brauchte ich aber auch nicht wirklich, da ich ja schon etwas Taschengeld bekam. Das hatte mir bis dato ja auch gereicht.
Ich glaube nur um Geld zu haben, hätte ich mir in der Zeit auch niemals einen Job gesucht. Einen Ausbildungsplatz hat mir die Agentur für Arbeit am Ende zwar nicht verschafft, dass habe ich mir dann selber erarbeitet. Aber geholfen wurde mir auf jeden Fall.
Nach meiner Ausbildung stand ich dann aber erst einmal da und wollte in dem Beruf eigentlich noch eine Zeit weiter machen. Arbeitslos habe ich mich dann zum ersten mal gemeldet (was ja auch nötig war, nachdem ich nun schon einmal gearbeitet hatte). Ich bekam also das Geld und hatte auch schon einige Bewerbungen geschrieben inkl. Vorstellungsgesprächen. Doch da wurde nichts draus bzw. ich bin dann doch nicht hingegangen. Dann habe ich dass gemacht was ich eigentlich sowieso machen wollte, halt eigentlich noch nicht sofort: Ich habe studiert und dass war dann wohl auch die beste Entscheidung die ich machen konnte.
In meinem Ausbildungsberuf wollte ich auf lange Sicht ja sowieso nicht arbeiten. Heute bereue ich diesen Schritt in keinem Fall und bekomme jetzt mit der Hälfte der Arbeitszeit in meiner Ausbildung fast das doppelte Gehalt nebenbei.
Wirklich einen Job verschafft hat mir die Agentur für Arbeit zwar nie, man hat mir aber geholfen mich darauf vorzubereiten. Mehr kann man hier wohl auch nicht erwarten.
Manchmal scheint es auch so, dass die Agentur für Arbeit auch nicht dafür da ist, wenn man jahrelang eingezahlt hat und erstmal ein wenig Abstand braucht. (Halt je nachdem, wie das Ende letzte Arbeitsverhältnis zu Ende gegangen ist und wie dringend ein neuer Job ist).
Man bekommt Termine aufgedrückt und bekommt auch ab und an sinnlose Stellen, weil ein Schlagwort passt. Ich mein, mir wäre es egal. Ich müsste auch nicht ins System einzahlen. Am Ende wenn man sich abmeldet, dann interessiert es auch kein Schwein. Gott sei Dank aus der Statistik raus und der bezieht kein Geld mehr. Wasman nun macht, egal.
Als ich zurück kam aus Australien hatte ich glücklicherweise Eltern, die ein großes Haus haben und noch ausreichend Rücklagen. Da habe ich mir es dann gespart, mit meinen Anspruch auf ALG I bei der Agentur vorstellig zu werden. Klar, gibt dann auch keine Zeit im Rentenversicherungskonto, aber die gibt es für Reisen auch nicht. Haha.
Naja, hat auch nun auch so geklappt, wieder ins Berufsleben zu kommen und ohne die interessanten Stellengangebote vom Berater. Hätte mich aber brennend interessiert, was der mir nach meinen letzten Job so rausgesucht hätte.
Nein. Es gab nix. Glaub mir.
Steinesammeln war ich ja mal…
Nee… so war es nicht… es lag an den familiären Umständen und dem abgelegenen Dorf mitten in Brandenburg… und ich muss hier nicht alles preisgeben, aber meine Familie war tatsächlich sehr, sehr arm… und es gab für mich nun mal Verpflichtungen… ich wurde so großgezogen, dass ich mich um die Familie zu kümmern hab… und zu unterstützen, wenn es nötig war… meine Eltern haben sich quasi während meiner Ausbildung von meinem kleinen Ausbildungsgehalt noch Geld geliehen, dem ich hinterher rennen musste… und ich musste sie dafür bezahlen, wenn ich am WE zu Besuch kam und vom Bahnhof abgeholt werden wollte und Geld für’s Essen… Es war früher oft Thema, dass ich kein Geld vom Amt wollte… da galf dann halt die frühe Parentifizierung und der kleine Bruder, der erst 3J alt war und den man ja nicht hängen lassen kann… Ich musste erst über Jahre lernen, dass ich mehr Verantwortung für mich übernehmen sollte, statt mich immer nur für andere Aufzuopfern… und irgendwie helfe ich verdammt gern anderen, nur das maximale Maß für die eigene Gesundheit war damals noch nicht vorhanden.
Ich wollte ALG2 nicht… aber ich musste aus familiären Forderungen/Druck heraus… und ich konnte nicht weg, da ich nichts hatte… und meine Welt sehr winzig klein war… zusätzlich war ich depressiv (also wirklich, nicht nur so als Spruch) und war ratlos, geldlos und alles… ich fühlte mich wertlos und hilflos… Feiern, Suff und Freunde halfen… die erste Miete zahlte ich vom Verdienst aus der ABM… sonst wäre ich verschuldet gestartet… den ersten Monat der Ausbildung hungerte ich, da ich kein Grld hatte und nie lernte, wie man sich Essen zubereitet… und die ersten Monate nahm ich ab, sah fertig aus und mehrere Ausbildungslehrer sprachen mich mehrfach besorgt an… ich war im Arsch… und alles wurde besser, als ich mit meiner Familie abschloss… nach 1 Jahr Kontaktlosigkeit, obwohl ich häufiger im gleichen Dorf meine Freundin besuchte, war mir klar, wenn ich jetzt nicht den Kontakt wieder aufnehm, war’s das… ich wäre familienlos… und so kam ich gestärkt und selbstbewusster zurück zu ihnen, stellte Regeln auf und alles lief besser, weil ich mir endlich bewusst war, dass sie nichts mehr zu sagen und zu fordern haben, was mein Leben betrifft.
Da ist was dran. Das ganze System an und für sich ist komplett marode und lässt sich auch kaum noch in richtige Bahnen lenken. Unter anderem deshalb bin ich Befürworter des Bedingungslosen Grundeinkommens. Dann hätte man den Terz nicht.
Ich räume zuhause immer den Geschirrspüler aus und bringe den Müll raus. Und in der Schule hatte ich regelmäßig Tafeldienst. Das würde ich mir gerne anrechnen lassen.
… und nach der Schule gab’s dann Essen von der Tafel! So schließt sich der Kreis!
Die Schule bereitet einen wirklich auf alle Eventualitäten vor.
Mir hätt’s schon geholfen, wenn die mir beigebracht hätten, dass man Miete nicht bezahlt, nachdem man schon ein Monat in der Wohnung wohnte, sondern via Vorrauszahlung… ich hatte echt null Ahnung von irgendwas.
Müsssen musst du gar nichts.
Ich hab mich den Monat zwischen Zivildienst und Ausbildung auch niemand gemeldet, wäre ja quatsch gewesen
Du kriegst dann eben nichts, hast kein Anrechts auf nichts und wenn du dich dann X Monate später meldest kriegst eben eventuell noch ne Sperre und Mecker, weil dich so spät erst meldest.
Glaube er meint eher, dass es diesen Job eben normal nicht einfach so gibt.
Der Zeitungsausträgerjob oder WErbeblättchen am Mittwoch , ist auf dem Dorf oft die einzige Verdienstmöglichkeit für Leute unter 18, ausserhalb der Sommerferien (wo man irgendwo einen Ferienjob machen könnte)
Auf 80 Kids die den Job wollten, kommt ein so Job, sprich der Job wird von Kumpel zu Kumpel oder von großem Bruder an kleinen Bruder weitervererbt.
Die 2 Kids die Austräger waren bie uns im Ort, waren vom Millionärskind im Ort abgesehen, für uns Kids “reich” weil wir eben nur 15-30€ Taschengeld bekamen und die einen dreistelligen Betrag durch das Austragen verdienten.
Bitter. Bei uns in der Stadt machen das mittlerweile alles Rentner und Sozialhilfeempfänger.