Arbeitslosigkeit - Erfahrungen?

Ich meinte wenn man z.B. nach dem Studium Hartz 4 Empfänger wird (Geld teilweise mitbringt) und dann Gründen möchte… Dann muss man es ja aufbrauchen, bevor man Gründen kann. Man kann nicht mit einem 400€ Job Geld sparen, um dann mit der angesparten Summe aus der Arbeitslosigkeit zu gründen.

Bafög ist aber nicht mehr das, für das es „gedacht ist“. Leute mit schlauen Steuerberatern und Finanzeberatern schaffen es auch irgendwie Bafög zu bekommen und ein Auto zu fahren, obwohl der Vater Unternehmer ist.

Das ist falsch was du da schreibst! Ich habe nicht geschrieben, man soll jemandem was wegnehmen! Ich kritisiere, dass man ÖPNV-Nutzern den Anreiz setzt, sich für Hartz 4 ein Auto zu kaufen und gleichzeitig Studenten das Leben schwer macht.

Ja richtig.

Wobei ich auch da das Problem nicht so sehe. Für Gründer gibt es mittlerweile eine Milliarde Programme zur Unterstützung.

Wenn ich direkt gründen will, aber niemand mir Geld dafür geben will, ich selber keinen Job finde, und auch sonst keine Möglichkeit habe irgendwie an Geld zu kommen, bleibt mir halt der Weg keine GmbH zu gründen, sondern eine Rechtsform bei der ich kein Eigenkapital braucht.

Das Risiko ist dann natürlich größer, aber so ist das dann halt. Wüsste auch nicht, wieso (in diesem doch ziemlich speziellen Fall), der Staat jemandem Sozialhilfe zahlen sollte, damit der auf sein eigenes Unternehmen hinsparen kann.

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Es gibt sogar Förderungen von der Agentur, wenn man aus Hartz4 heraus selbständig werden will. Und wenn es unbedingt eine Kapitalgesellschaft sein muss, kann man die UG wählen wo kein Startkapital benötigt wird.

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Selbst wenn das so wäre (was man mir irgendwie mal beweisen müsste, weil man beim BaFÖG beantragen ja das jeweilige Einkommen der Eltern offen legen muss), dann müsste man am Ende das Geld zu 50% immer noch zurückzahlen

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Irgendwie ist es auch sinnlos Bafög mit Harz4 zu vergleichen, zwei völlig unterschiedliche Ansätze und Systeme. Das einzige was beide vereint sind die großen Schwächen im System.

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ja und? was hat das mit der diskussion zu tun? achja nichts. sozialsysteme, die keinen spielraum für missbrauch geben, existieren nicht.

doch, sogar mehrfach hast du gefordert, dass man arbeitslosen das auto wegnehmen soll, da es ja ein wertgegenstand ist, bevor du dann irgendwann den nicht passenden bogen zum bafög versucht hast zu schlagen, um deine sichtweise irgendwie zu rechtfertigen :slight_smile:

Die Unterstützung für Gründer ist viel schlechter, als sie scheint. Die Corona Soforthilfe war die beste Unterstützung für Gründer in NRW in den letzten 5 Jahren. Das ist alles nicht so schön, wie das Wirtschaftsministerium es präsentiert. Viele Fördergelder versickern in der Verwaltung und in irgendwelchen Netzwerken, Workshops und Beratungen, die am Ende in der Umsetzung überhaupt nicht hilfreich sind.

Weil die Chancen dann größer sind, dass der Arbeitslose sich aus der Arbeitslosigkeit befreit und gleichzeitig die Anzahl der Unternehmensgründungen steigt und vielleicht sogar neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Dann wäre die Sozialhilfe zum Überleben da und während sich andere vielleicht einen 4K Fernseher auf Raten kaufen, spart man in diesem Fall für eine Unternehmung.

Soweit ich weiß muss man da aber auch schon wieder mindestens X Monate Hartz 4 Empfänger sein und bis dahin hat man alle Ersparnisse aufgebraucht. :ugly:

Kannst mich gerne korrigieren wenn ich falsch liege!

Da tricksen die schon herum die Schlingel.

Maximal 10.000 € musst du zurückzahlen. Alles darüber darfst du zu 100% behalten. :slight_smile:

Lol dann zitier mal.

Weiß ich nicht. Kenne das aus meinem persönlichen Umfeld allerdings anders. Dort haben 3 Leute (unabhängig voneinander) gegründet und waren mit der Unterstützung ganz zu frieden.

Ja mei, tun manche Leute bei der Steuer auch. Manche werden erwischt, manche nicht. System hat Schwächen. Kein Grund es abzuschaffen.

Auch hier kann ich nur aus persönlicher Erfahrung berichten, aber ich kenne niemanden mit dem ich studiert habe, die Bafög nur durch Tricksereien bekommen haben.

Das mag jetzt arrogant klingen, aber wenn jemand aus dem Studium kommt, keinen Job findet, und gleichzeitig für seine Idee keine Finanzierung findet (die man ja auch bei der GmbH für weit mehr als 25k€ braucht), dann weiß ich nicht ob dass die erste Person ist, der ich zutraue aus der Arbeitslosigkeit heraus nach jahrelangem sparen erfolgreich zu Gründen.

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Weißt du zufällig was die bekommen haben? Das Gründerstipendium ist das einzige, was mir da noch einfällt. Die anderen Sachen sind zT nur darauf ausgelegt, dass Startups von Konzernen gepartnert/übernommen werden.

Aber es grundlegend zu reformieren.
Man könnte über sowas wie elternunabhäniges oder bedingungsloses Bafög für alle nachdenken. Dafür ohne Rückzahlungsobergrenze. Dann würde man sehr viel an Verwaltungskosten sparen. Die ganzen Anträge, die ganzen Mitarbeiter, das ganze Telefoniere, der Ärger mit dem Verwaltungsgericht… Alles würde wegfallen.

Ist mit der Grund dafür, warum es in Deutschland so wenige Startups gibt. In den USA hat man mehr Vertrauen in irgendwelche College Dropouts als Leute mit sehr guten Abschlüssen bei uns. :sweat_smile: Wir haben auch eine ganz andere Denke was die Vergabe von Geldern angeht. Sowas wie VC ist bei uns total klein. Aber das ist in Krisenzeiten eine Stärke, weil unser Geld „sicherer“ ist.

u.a :slight_smile:

Nichts davon sagt aus, dass man den Menschen ihr Auto wegnehmen soll.

Ja, man kann es auch einfach wie in Dänemark machen und jedem Studenten 800 Euro im Monat schenken. Das hilft auf Dauer aber auch nicht. Wenn jeder die 800 Euro hat, dann startet jeder von diesem Sockel und alles (z.B. auch die Mieten für Studenten) werden entsprechend teurer.

Ist mittlerweile aber auch weit weg vom eigentlichen Thema des Threads.

Nope, die hatten nur mal gesagt, dass das ganz gut geklappt hat und sie die Unterstützung aus der Stadt gut fanden. Hat mich dann aber aufgrund kompletten Mangels an Interesse an Gründung auch nicht weiter interessiert.

Das sind aber alles Leute, die bereits mit einer sehr guten Idee um die Ecke kamen und dann entsprechend Investorengelder eingesammelt haben. Diese Option ist bei deinem Beispiel ja bereits fehlgeschlagen, sonst müsste man nicht in die Sozialhilfe.

Ich würde auch fast meine Hand dafür ins Feuer legen, dass die Zahl als College Dropouts die in den USA erfolgreiche Unternehmer werden auch eher gering ist. Auch wenn natürlich solche Stories wie von Zuckerberg und Elon Musk stark herausstechen. Solche “Geschichten” haben wir in DE aber auch zur genüge.

Ist das denn so? Also in Dänemark? Im Verhältnis?

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Ich hab keinen dänischen Studenten kennen gelernt, der auch nur Ansatzweise von dem staatlichen Geld leben konnte. Die Mieten in vielen Studenten-WGs waren fast so hoch wie in normalen Wohnungen, einfach weil es in Kopenhagen halt super Wohnungsmangel gibt. Wenn also jeder mindestens 800€ zur Verfügung hat + Geld der Eltern + Arbeit, sind die Leute entsprechend bereit mehr zu zahlen für ihre Wohnungen.

Ob das jetzt statistisch nachweisbar ist, keine Ahnung :smiley:

Aber als ausländischer Student, der ne Zeit lang nicht genug gearbeitet hat um diese Unterstützung zu bekommen, sieht es da ohne Ersparnisse dann eher düster aus :smiley:

Der einzige Grund, warum sie dir das Auto bei Hartz 4 nicht auch noch wegnehmen, ist das die Chance wieder Arbeit zu finden ohne Auto geringer ist. Der Sinn von Sozialhilfe ist nicht, dass man ein schönes Leben hat, sondern bestenfalls bald keine Hilfe mehr braucht. BAFÖG-Studenten bekommen ja auch keine Weiterbildungen finanziert oder Bewerbungskosten für Praktika übernommen.

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Ist echt interessant auch wenn es wahrscheinlich nicht hier rein gehört:

Für Emil Chemnitz ist das ein wichtiges Kriterium. Der 23-Jährige studiert Politikwissenschaft an der Universität Kopenhagen. Zwar arbeitet er ein paar Stunden pro Woche für eine Gewerkschaft. “Das mache ich aber vor allem, um Berufserfahrung zu sammeln. Die SU würde mir zum Leben reichen”, sagt er. “Ich könnte mir nicht vorstellen, von meinen Eltern noch Unterstützung zu erhalten. Ich bin erwachsen, da möchte ich nicht um Geld betteln.”

Viele seiner Kommilitonen verdienen sich ohnehin noch etwas hinzu. Gerade in der Hauptstadt, wo die meisten Dänen studieren, sind die Lebenshaltungskosten hoch: Ein kleines Bier oder ein Milchkaffee kosten in der Regel umgerechnet mehr als vier Euro, auch Wohnungen sind teuer. “Für Freizeitvergnügen ist der Staat natürlich nicht verantwortlich”, meint Chemnitz. “Und jeder hat die Möglichkeit, in ein günstiges Wohnheim zu ziehen.” Er selbst lebt mit anderen Studenten zusammen in Frederiksberg, etwas außerhalb vom Zentrum Kopenhagens. Ab und zu ins Kino oder Restaurant zu gehen sei durchaus drin.

Im Vergleich zu Deutschland bewundert er vor allem eines: wie unkompliziert das dänische System ist. “Nachdem der Antrag gestellt ist, dauert es nur zwei Wochen, bis das Geld auf dem Konto liegt”, sagt Schilling. “Jeglicher Papierkram fällt weg.” Alle Angaben würden über ein Onlineportal an den Staat übermittelt; Gehaltsnachweise brauche es nicht, und auf Steuerdaten könnten die Behörden automatisch zugreifen.

Das Unterste ist

Wegnehmen halte ich auch nicht für sinnvoll. Leute zu benachteiligen, die kein Auto haben, ist aber auch nicht gerade durchdacht in meinen Augen.