[Archiviert] Kino+ Sammelthread

Die Rolle ihres Lebens.

https://youtu.be/4IQIUsVpKZo

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“Looks like we’ve got a long night of cocaine ahead of us.”

Auch wenn diese Woche Gamescom ist, und das Thema sicherlich sehr übermächtig ist, hab ich eben diese meldung gefunden. Regisseur Paul Greengrass (3 Filme der Bourne-Reihe, Captain Phillips) will mit Netflix zusammen einen Film über Anders Behring Breivik drehen.

Puh, ich weiß ja nicht…

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Fragwürdig.

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Kommt doch drauf an wie man das Thema behandelt… in der Art wie die Bourne-Reihe wird es nicht werden.

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Er hat ja schon einen Film über 9/11 gemacht “United 93”.
Ist ein schmaler Grat, aber mal schauen.

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Ich vermute eher ein: Was passierte bevor…

Es ist natürlich

  1. Irgendwie schon fragwürdig
  2. Fette Werbung für Netflix
  3. Im schlimmsten Fall Ansporn für ähnlich geartete Egozentriker

Find ich nicht gut

Edit: Außer man stellt den verirrten Spinner DEUTLICH als solches dar.

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Gibt es denn eurer Meinung nach Themen, über die man grundsätzlich keine Filme machen darf?

Sehe das so wie @anon39622057. Wenn der Film was taugt (was natürlich immer subjektiv ist), dann hat der Zuschauer am Ende gewonnen. Es wurden gute Filme über Hitler, den Holocaust, Idi Amin, Völkermörde, etc. gemacht.
Wenn es am Ende so wie Auschwitz von Uwe Boll wird, dann gute Nacht. Zeitlupenaufnahmen von der Erschießung von kleinen Kindern brauchen in dem Zusammenhang wenige, um betroffen zu sein. Im Gegenteil.

Man kann pietätvoll mit dem Thema umgehen und man würdigt die Opfer dadurch, dass die Tat nicht vergessen wird.
Ich persönlich bin jedenfalls auf den Ansatz gespannt. Schildert er die Tat aus der Sicht der Opfer, geht es nur um die Gerichtsverhandlungen, wie die Familien damit umgegangen sind, was die Medien aus linken / rechten Lagern darüber geschrieben haben? Gibt da viele Ansatzpunkte und ich denke nicht, dass Greengrass die Taten glorifizieren wird.

Kennt jemand den Film Elephant (http://www.imdb.com/title/tt0363589/)? Für mich mit der wichtigste Film über Amokläufe und sollte in der Schule gezeigt werden. Schwieriges Thema, aber für mich hervorragende und abschreckende Herangehensweise, die sich eher mit dem Drumherum und wie sie von außen erklärt wird, als mit der Tat an sich beschäftigt.

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Dann muss man sich die Frage stellen, aus welcher Sicht der Film gedreht wird. Wenn Breivik als Hauptcharakter fungiert besteht die Gefahr der Sympathisierung, der Glorifizierung und der Verewigung Breiviks in der Popkultur.

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Der Unterschied ist doch, dass Breivik noch lebt und sich wahrscheinlich ziemlich über so etwas freut. Wäre er schon tot, wäre der Film mMn auch deutlich unproblematischer.

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Mir ist es relativ egal, aus welchem Blickwinkel der Film erzählt wird.

Alleine die Tatsache, DASS ein Film stattfindet ist übel. Jemand wie Breivik lacht sich doch in’s Fäustchen!!!

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Logik: Wir töten Breivik, dann können wir beruhigt diesen Film machen :ugly:

/Disclaimer: Dieser Post kann leichte Spuren von Ironie enthalten.

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Ja, denn…

Der Stoff muss von Greengrass besonders geschickt angefasst werden, immerhin arbeitete Breivik stets selbst daran, seine Ideologien und seine Person berühmt zu machen – nicht nur durch den Massenmord. Breivik verschickte vor der Tat ein langes Manifest an Rechtsradikale in verschiedenen Ländern, mit Klagen gegen den Staat Norwegen (es geht meist um seine Haftbedingungen) will er immer wieder in die Öffentlichkeit. Breivik zeigte sich stets sehr sendungsbewusst, ein Film über sich selbst könnte ihm sogar gefallen – Netflix begibt sich auf dünnes Eis.

Quelle

Den Wunsch sollte man ihm nicht erfüllen und generell finde ich das man ihm keine öffentliche Bühne bieten sollte.

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Den schnellen Tod hat er nicht verdient.

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Wenn man einen Film über Breivik dreht, kann es nur fragwürdig sein. Der Hund keult sich doch bei der News schon einen in seiner Zelle drüber ab. Einen Film über den Anschlag kann man machen. Einen Film über den Täter ist nicht in Ordnung. Egal wie er dargestellt wird, adelt ihn das nur. Jeder weiß auch ohne Film, wie schlimm das ist, was er getan hat, da brauch ich keine dramatisierte Darstellung. So ein Film bringt ihn als Figur in die Popkultur und wird den “Fans” Breiviks als Glorifizierung dienen.
Mal anders: Einen Film über Eric Harris und Dylan Klebold zu drehen fühlt sich komisch an. Ein Film über das was in Columbine passierte hingegen eher weniger.

Edit: Außerdem emotionalisiert und dramatisiert ein Spielfilm über ihn die Person an sich. Glaube kaum, dass der Film dokumentarisch aufarbeitet was für ein hardcore Nazi der Typ ist und die Ideologie dekonstruiert.

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Es müsste vor allem viel mehr Zeit dazwischenliegen. Ich meine, als bekannt wurde, dass Tarantino einen Film über Charles Manson machen möchte, kamen ähnliche Bedenken hoch und diese Morde liegen weit länger zurück

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Es sollte ein übelst dilletantischer Mistfilm werden, der Breivik als dümmsten Idioten aller Zeiten charakterisiert. Und der Film wird ihm dann jeden Tag gezeigt!

Alles andere ist mehr als meh!

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Das nenne ich doch mal eine fundierte Meinung und kann ich vollkommen nachvollziehen.

Doch auch hier bin ich der Meinung, dass es darauf ankommt, wie der Film gemacht wird. Man darf so ein Thema auch nicht totschweigen, nur weil die Chance besteht, dass jemand in seiner Ideologie bestätigt wird. Wenn es nicht im Doku-Stil gehalten ist, dann sehe ich eher die Chance, dass man den Opfern eine letzte Würdigung gibt für etwas, das sie nicht verdient haben.

Ich kann wie die anderen hier auch nur spekulieren, denke aber, dass ein Drehbuchautor die Ideologie wie auch die Taten nicht verherrlichen wird.
Solche Bedenken gab es und wird es immer geben, so auch beim Kampusch-Film, der sich am Ende aber darauf konzentriert hat, dem Opfer ein Forum zu geben (was auch nicht jedem gepasst hat).

Es ist ein schwieriges Thema, durchaus, aber gerade vom Medium Film erwarte ich heutzutage auch, dass schwierige Themen angepackt werden.
Kann die Bedenken allerdings nachvollziehen. Am Ende liegt es am Drehbuchautor und auch an Greengrass.

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Du sprichst da was an.

Der Typ findet sich doch selbst so toll - schon deswegen sollte es keinen Film über ihn geben, da fühlt der sich doch gleich noch besser ob der Beachtung und “Würdigung”. Und das sollte nun wirklich nicht passieren.

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