Automatisierung. Das große für und wider

Da das Thema gerade an anderer Stelle aufkocht, wollte ich ihm hier mal ein zu Hause bieten. Wie steht ihr zur Automatisierung? Was habt ihr für Erfahrungen? Habt ihr angst oder freut ihr euch drüber?

Diskutiert bis zum auch dieses von einer Maschine übernommen wird!

Hier nochmal mein Beitrag aus dem anderen Thread:

Habe letztes Semester zu Industrie 4.0 und der Umgang mit dem Menschen eine Hausarbeit geschrieben und mich daher ein wenig in das Thema eingelesen.
Klar ist, dass Jobs, die eine sich immer wiederholende Tätigkeit mit sich bringen, automatisiert werden. Jedoch wird es in gleichem Maße neue Jobs geben, die andere Anforderungen haben. Viele Industrieunternehmen bereiten sich schon länger darauf vor und versuchen Leute weiterzubilden/umzuschulen usw. . Wer das nicht mitmachen möchte bleibt dabei natürlich auf der Strecke. Aber insgesamt ist davon auszugehen, dass die Anzahl an Jobs ca. gleich bleibt.

Falls sich jemand genauer dafür interessiert: ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/gutachten/Kurzexpertise_BMAS_ZEW2015.pdf
Das wäre ein guter Anfang. :slight_smile:

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Ich finde es gut weil es mir als Informatiker Arbeit verschafft :wink: Es ist natürlich schlecht für die die jetzt diesen Beruf ausüben. Es wird aber bis zu einer vollständigen Automatisierung noch so lange dauern, dass der Übergang kein Problem mehr sein sollte. Jetzt noch diesen Beruf zu lernen würde ich aber wohl teilweise nicht empfehlen.

Du hast offensichtlich Kaineahnung… :smiley:

Ne, im Ernst. Da muss ich dir leider Widersprechen. In meiner Branche (Metaller) ist jede Art von Modernisierung mit massiven Entlassungswellen verbunden.
Bringt den Firmen auch nix wenn sie zwar alles automatisieren, dafür aber die Leute deren Arbeit nun eine Maschine macht irgendwo reinquetschen müssen statt sie zu entlassen.

Jetzt könnte man mit dem Argument kommen „aber diese Maschinen muss ja auch jemand bauen!“. Das ist korrekt, jedoch braucht man nicht so viele Leute dafür… die Prozesse sind ja weitgehenst automatisiert. Service und so Kram spart man mit outsourcing ein.

Man siehts ja am Arbeitsmarkt wie das in der Realität läuft :wink:

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Zu mal die Automatisierung nicht ohne Menschen auskommt. Zumindest bis jetzt. Die Maschinen sollen die Arbeit erleichtern und nicht gänzlich abschaffen. Viele Anlagen müssen bedient werden bzw. befüllt etc.
Es fallen Jobs weg, aber es kommen auch neue dazu und dabei handelt es sich nicht nur um Wartungsarbeiter.

Siehe einen Post über dir. In der Realität gibts aber nicht genau so viele neue Jobs wie man für die Entlassenen benötigen würde. Mal abgesehen davon, dass die eh keiner will, weil es sich dabei meist um Leute handelt die Ü40-Ü50 sind und somit sowieso komplett uninteressant für den Arbeitsmarkt sind

*edit
Übrigens wird bei hochautomatisierten Betrieben oft nichtmal mehr Personal bei Expansion benötigt. Viele Arbeitsschritte sind durch Maschinen nach oben skalierbar und können dennoch von den selben Personen bedient werden.

Ob nun ein Typ einen Bildschirm für ne Maschine überwacht die Pommes in 10000L frittiert… oder in 50000L spielt keine Rolle :wink:

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Es gibt aber auch Beispiele wo die Automatisierung den Prozessoptimiert und dem Angestellten besser koordiniert. Wird in der Lagerverwaltung gerne eingesetzt. Nicht jede Aufgabe ist so simpel wie Pommes frittieren

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nun das war einmal das Versprechen der MArktwirtschaft. Das irgendwann Maschinen unsere Jobs übernehmen und die Menschen mehr Freizeit haben. Bin mal gespannt wies ausgeht.

Ich sag ja nicht das es schlecht ist. Ich find Automatisierung gut. Beschäftige mich privat auch viel damit.

Das Beispiel Pommes frittieren habe ich nur gebracht weil mir das eingefallen ist. Habe vor Jahren einen Auftrag für so ne Firma gehabt. Da waren zuvor ein Dutzend Leute für so einen Kessel verantwortlich. Danach war nur mehr einer da der den Bildschirm überwacht hat.
War etwas defekt hat derjenige dann unsere Firma angerufen.
Stellen abgebaut wurden aber in beiden Betrieben…

Die Leute die da entlassen wurden können halt nicht alle als Berater, im Pflegedienst oder sonstigen sozialen Dienstleistungsbetrieben arbeiten.

Haha ja der is gut…
Ich frage mich bei diesen Argumenten dann immer: “Und wie soll der Mensch diese Freizeit finanzieren?”

Es geht aber nicht immer nur darum Menschen durch Maschinen zu tauschen. Es gibt halt auch den Punkt Fehler zu minimieren und Zeiten zu reduzieren.

So traurig es klingt, aber es gibt wirklich Leute denen von einem Kopfhörer oder einem Bildschirm genau gesagt wird, was sie wie wann zu erledigen haben,

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Naja, genau dann werden aber meist Menschen durch Maschinen ersetzt.
Es sei denn es wurden bereits Menschen durch Maschinen ersetzt und diese Maschinen werden weiter optimiert…

Das ist aber keine Automatisierung. Das ist Prozessoptimierung

Ich studiere Maschinenbau und meine Vertiefung ist im Prinzip Automatisierung.

Rein fachlich finde ich das ziemlich spannend und es macht auch Spaß, aber je länger mein Studium geht, desto mehr wächst auch meine Skepsis, ob das wirklich das ist, was unsere Gesellschaft braucht. Gerade wenn man mal in einem Praktikum für eine Prozessanalyse ein zwei Tage bei einem Arbeiter sitzt um ihn zu beobachten, muss man sein Gewissen schon sehr weit runter schlucken…

Natürlich geht es auch darum, Arbeiter vor gesundheitsschädlichen Aufgaben zu entlasten, oder höhere Qualität zu erreichen (was dann die Sicherheit der Benutzer erhöht). Aber am Ende geht es halt trotzdem auch darum, Personal einzusparen und die Wahrscheinlichkeit, dass man dem Typ, mit dem man sich zwei Tage super versteht, am Ende den Arbeitsplatz kaputt macht, ist hoch…

Auf der anderen Seite gibt es auch einfach richtig viele eintönige Scheißjobs und wenn die von Maschinen übernommen werden und die Arbeiter, die den ganzen Tag Teile von links nach rechts gelegt haben, stattdessen eine Schulung bekommen, wie sie die Maschine bedienen, sind die sicher froh. Ist halt die Frage wie so oft soetwas passiert und wie viele einfach komplett ersetzt werden.

Ich habe irgendwo mal gelesen, dass die Anzahl der Arbeitsplätze durch mehr Automatisierung sogar eher steigt, weil die Produktivität insgesamt überproportional zum Abbau der einfachen Arbeitsplätze steigt. Und wenn man aufgrund fehlender Modernisierung gleich den ganzen Betrieb dicht machen oder ins Ausland verlagern muss, hat auch keiner gewonnen.

Bis jetzt habe ich noch keine endgültige Meinung zu dem Thema…

Nur so viel, wenn ich wüsste, dass es ein bedingungsloses Grundeinkommen oder ein soziales Netz gäbe, das diese Menschen auffängt, würde ich mich deutlich wohler bei meiner Arbeit fühlen…

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Ich habe jetzt nur das Fazit gelesen und konnte die Studie deswegen nicht ganz verstehen. Da du eine Hausarbeit dazu geschrieben hast, mal eine Frage:

Wird in der Arbeit auf das autonome Auto eingegangen? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass wir den Job Wegfall durch diese technische Revolution auffangen können.
Es sind ja nicht nur die Taxi Bus etc. Fahrer, sondern die ganze Branche. Wir werden viel weniger Auto benötigen als zur Zeit und in Deutschland hängen so viele Beschäftigungen mit der Auto Branche zusammen.

Was sollen die denn alle machen?

Autos bauen?

*edit
Oh,… wait,… damn!

*edit2
Autobranche ist übrigens eine der wenigen Branchen wo man mit Automatisierung nicht viel weiter kommt als bisher. Viele Arbeitsschritte dort können zum Glück noch lange Zeit nur von Menschen ausgeführt werden.

Gerade in der Autobranche sind Roboter allgegenwärtig.

Die einzige Tätigkeit, die die Arbeiter am Fließband noch haben ist, Armaturenbrett, Sitze ect. einbauen.

Das Auto wird sonst von Robotern lackiert, geschweißt und überhaupt in Form gebracht.
Nur eine Frage der Zeit bis Roboter auch noch Sitze einbauen können.

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Das ist ein gutes Beispiel wo man sieht wie die unterste Ebene auf der Strecke bleibt. Mein Vater hat bis Mitte der 90er in einem Zentrallager als Schichtleiter gearbeitet. Dann wurde das gesamte Lager modernisiert, nur war der größte teil der einfach Lageristen nicht mehr nötig, weil die Arbeit Maschinen übernommen haben. Meine Vater wurde noch eine neue Stelle angeboten und auch ein paar der Lageristen wurden woanders in der Firma unter gebracht.
Der größere Teil wurde aber entlassen, Männer mit meist Haupt/Realschulabschluss (manche nicht mal ne Ausbildung) zwischen 35 und 45 und die finden eben nur schwer wieder ein Job.

Automatisierung fängt eben “unten” an und für diese Leute gibt es immer weniger Jobs von den sie leben können.

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Stimmt schon, allerdings ist die Endmontage voll von Leuten. Und Logistik gehört da dann auch dazu. Da sind schon immer noch ziemlich viele Leute beschäftigt.

Von einer großen Firma hier in Wien weiß ich zum Beispiel auch, dass die keine Leute entlassen (also wenns nicht wirklich absolut notwendig ist) sondern die einfach irgendwo anders neu eingeschult und dort dann eingesetzt werden.

So wünscht man sich das Zusammenarbeiten von Mensch und Maschine. Ist aber eher die Ausnahme

ehrlich gesagt glaube ich das informatiker zu grossen teilen nach einer kurzen boom phase recht schnell überflüssig werden. wenn ai`s eins schnell beherrschen werden sind es logik, mathematik und prozesse und zwar auf einem ganz anderen level wie je ein mensch es könnte. die brauchen im zweifel nichtmal mehr den umweg über programmiersprachen nehmen