Ja, ich sag mir das auch immer wieder selbst, aber das erste mal hatte mich doch etwas abgeschreckt,
ich war da glaub ich auch einfach noch zu jung und als ich später nochmal drübergelesen habe, war es mir zu kindlich und einfach gestrickt vorgekommen, weshalb ich damals beschlossen hatte, erstmal die Geschichte selbst zu überarbeiten und innerhalb meines Kopfes hat sie sich doch inzwischen um einiges weiterentwickelt.
Mein Problem ist auch, dass mir einfach kein guter Anfang einfallen will, der zu der Geschichte passt.
Ich habe ein Fantasy Setting gewählt und ich weiß einfach nicht, wie ich alles einleiten soll, sodass der Leser dann auch versteht, wie die Welt funktioniert und er trotzdem nicht mit Information überladen wird, ohne das etwas Handlungsrelevantes passiert. Ich könnte wahrscheinlich besser mitten in der Geschichte anfangen zu schreiben, weil ich dort bestimmte Szenen schon sehr genau vor Augen habe
Hallöchen, ich bin auch leidenschaftlicher Schreiberling und habe ähnliche Probleme wie ihr ^^ Einfach anfangen ist ein sehr guter Tipp, denn immer wenn ich versuche mir „Schreibzeit“ einzuplanen, klappt das so gut wie nie. Was mir auch immer sehr geholfen hatte, ist sich gegenseitig mit anderen zu motivieren, Dinge ggf. auszutauschen oder einfach über die Sachen mit anderen zu reden. Das hilft einem nicht nur in der Materie zu bleiben, sondern andere Leute können einem vielleicht Tipps und Kritik äußern Also, wer Lust hat ich stehe gerne zur Verfügung ^^
Ich habe vor nicht ganz 20 Jahren in einer Nacht, Anfang und Ende meines Fantasy-Romans geschrieben (ca. 20 DinA4-SeitenSG12/14), weil ich irgendwie das Gefühl hatte, es aus meinem Kopf bekommen zu müssen. Für die 200 Seiten dazwischen habe ich dagegen Jahre gebraucht. Seit nun mehr oder weniger 10 Jahren ist es nahezu unverändert, hatte vor, es via BoD (Books on Demand) drucken zu lassen, nur gefällt mir nach so lange Zeit eben vieles nicht mehr. Mit dem Alter sind eben auch meine Ansprüche gestiegen, leider und besonders auch an das eigene Buch. Um deine Frage zu beantworten, in dieser Nacht hatte ich die Idee und Geschichte als Ganzes klar vor Augen, habe bis in den Vormittag hinein geschrieben und bin dann irgendwann eingeschlafen, daher denke ich, jeder Schreiberling hat diese Momente in denen er sich zwingen muss, auch mal wieder mit dem Schreiben aufzuhören, ebenso gibt es aber auch längere Zeiträume, in denen so gar nichts kommt oder es nur für ein paar Zeilen reicht, welche man dann beim nächsten Mal Lesen vermutlich ohnehin wieder rausnimmt. Ich halte es für wichtig, gute Ideen und Einfälle zu notieren oder wenigstens irgendwie anders festzuhalten. Wenn du einen Teil der Mitte und des Endes schon geschrieben hast, an den Stellen also derzeit nicht weiterschreiben kannst und dir kein guter Anfang einfällt, du aber theoretisch in Schreiblaune bist, dann schreibe wenigstens einen schlechten Anfang, denn manchmal, stellen sich diese vermeintlichen „Lückenfüller“ am Ende als gar nicht so schlecht heraus und selbst wenn das Geschriebene wirklich Mist ist, hast du dann, wenn dir doch noch etwas Besseres einfällt, eine direkte Vergleichsmöglichkeit, du kannst dir selbst dann nicht nur sagen, oh ich glaub der Anfang gefällt mir besser, sondern kannst ganz direkt sagen, der Anfang ist 100x besser wegen dem, dem und dem. Generell verwandeln und mutieren die meisten längeren Geschichten ohnehin diverse Male, bevor sie in den (druck-)fertigen Zustand übergehen.
Ich wünsche dir viel Glück bei deinem Vorhaben - auf die Gefahr hin, dass es so geklungen haben könnte, ich habe die Zeit, die ich an dem Roman geschrieben habe, nie bereut. Es gab Zeiten, wo ich gern auch beruflich Geschichten geschrieben hätte, mein Leben sich aber anders entwickelt hat. Papier ist geduldig, das gilt für den Schreibprozess, den Autor und das fertige Werk. Plage dich nicht mit dem Gedanken an eine mögliche Schreibblockade oder was passiert, wenn du viel Arbeit hineinsteckst und am Ende nichts dabei herauskommt, denn beim Schreibprozess ist der Weg das Ziel, denn es ist das Schreiben selbst, was dir Spaß machen soll (nicht immer aber imm öfter, wenn du soetwas ernsthaft und länger machen willst ), wenn du beim Schreiben schon keinen Spaß hattest, wird das Lesen später auch niemandem Freude bereiten.
Warum machst du dann nicht genau das? Fantasy ist ja nun ein weites Feld, aber wenn du zum Beispiel eine epische Schlacht als Climax/Höhepunkt deiner Geschichte hättest, stürze den Leser mitten ins Geschehen und wenn du ihn/sie am Haken hast und man wissen möchte wie’s weitergeht, machst du eine Rückblende und erzählst von Anfang an, etliche Bücher, Filme und Videospiele machen das so, so schlecht kann das also nicht sein und das Rad neu erfinden, funktioniert leider gerade in der heutigen Zeit ohnehin nur noch so mäßig gut.
Besser die Motivation verlieren weiter zu machen, als gar nicht erst anfangen.
- Klingt vlt. nach Platitude, ist aber so.
Wenn du gern mit dem Schreiben einfach mal anfangen möchtest, schau doch mal hier vorbei und mach mit
Das wäre natürlich eine Überlegung wert, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das den Verlauf der Handlung nicht zu sehr spoilern würde. Meine Geschichte besteht aus zwei Handlungssträngen, von denen einer eine Art Heldenreise darstellt.
Wenn ich nun den Höhepunkt der Geschichte an den Anfang packen würde, würde ich damit ja auflösen, dass sie es bis zu diesem Punkt der Reise schaffen würden. Und das würde zumindest teilweise den Sinn, von der Reise an sich zu berichten, unnötig machen, weil der Leser dann ja nur wissen möchte, wie die Geschichte endet.
Klar der Weg ist das Ziel, aber dennoch sollte ja ein wenig spannend bleiben, wo die Reise der Helden hingeht.
Beim zweiten Handlungsstrang wäre es ähnlich, auch wenn dieser nicht direkt eine Heldenreise darstellt, so macht die Figur doch eine Entwicklung durch, welche der Leser Stück für Stück erfahren soll.
An was schreibst du denn zur Zeit so? Also bist du gerade dabei eine Geschichte zu schreiben, oder hast du es schon geschafft, sie abzuschließen?
Bei Interesse kann ich auch gerne ein bisschen über den Inhalt meiner Geschichte schreiben, es wäre nur ein bisschen umfangreich für den Anfangspost geworden und es soll sich ja nicht umbedingt nur um meine Geschichte drehen.
Aber falls eben das Interesse bestünde, sich eventuell auch inhaltlich auszutauschen, hätte ich nichts dagegen.
Danke für den Hinweis. Über den Thread bin ich vorher auch schon mal gestolpert. Es würde mich schon reizen, aber ich möchte mich mit meiner Geschichte jetzt nicht so hetzen, indem ich versuche, sie in einem Monat abzuschließen. Und für eine komplett neue Geschichte habe ich zur Zeit keine Ideen. Aber vielleicht werde ich nächstes Jahr mal dran teilnehmen, wenn ich hoffentlich in meiner jetzigen Geschichte weitergekommen bin und vielleicht Platz für neue Ideen habe.
An was schreibst du denn zur Zeit so?
Ja, das ist nämlich das Ding^^ ich bin jemand, der mehrere Projekte gleichzeitig hat, aber bei keinem so richtig weiterkommt beziehungsweise voran kommt. Und das nervt.
Am sinnvollsten wäre es wahrscheinlich, sich auf ein Projekt zu beschränken und die anderen Ideen im Hinterkopf zu behalten, allerdings wenn du bei allen Projekten eine Schreibblockade hast, bringt es dich wahrscheinlich auch nicht weiter.
Wäre aber vielleicht ein Anreiz, konkret an deiner Geschichte zu arbeiten, und das auch noch mit anderen Leuten zusammen.
Ich glaube, die wenigsten von uns gehen davon aus, in diesem Monat wirklich ein Buch fertigzuschreiben, sondern es geht eher darum, wirklich mal konzentriert an einer Geschichte zu arbeiten und soweit wie möglich voranzutreiben. Bei mir zumindest Im optimalen Fall kommt dabei ein Gerippe von einer Geschichte raus, an dem dann mit der Zeit noch rumgeschnippelt werden kann und das im Nachhinein noch ein bisschen was an Fleisch verpasst bekommt.
Aber klar, dich verhetzen sollst du ja jetzt nicht Aber wir freuen uns über jeden, der da noch mitmacht!
Ich schreib jetzt seit circa 5 Jahren hobbymäßig. Hab da ein paar Sachen gelernt, die für mich so funktionieren und vielleicht helfen sie ja auch dem ein oder anderen weiter.
Anfangen zu schreiben ist das Wichtigste. Gibt Leute, die im vornherein sich alles schon gerne ausdenken und erst dann mit dem Schreiben anfangen, aber auch die müssen ja irgendwann anfangen. Wenn man zu lange wartet verliert man sich in Gedankenspielen und denkt die eigene Geschichte tot. Und wenn das, was beim Schreiben rauskommt einem doch nicht gefällt und totaler Müll ist kann man ja immer noch redigieren. Die Worte sind ja nicht in Stein gemeißelt.
Sucht euch einen “Lektor”. Also jemandem, dem ihr vertraut, der gut Feedback geben kann und kritisch liest. Also nicht jemand der auf die Frage, wie der Text denn nun war mit “Gut” antwortet. Der sollte alles, was ihr schreibt nochmal durchlesen. Nicht nur wegen den Rechtschreibfehlern, sondern weil ganz viel im eigenen Kopf einfach anders klingt, da man ja das ganze Hintergrundwissen hat, was die Leser nur teilweise oder gar nicht haben. Manche logischen und inhaltlichen Fehler fallen einem da gar nicht auf.
Ich finde es ist auch okay und gut, wenn man einen Text mal abbricht und den entweder in den Müll wirft oder vielleicht erst 1 Jahr später weiter macht. Kann ja nicht alles, was man schreibt gut sein und bevor man Tage, Wochen oder sogar Monate an einem Text sitzt und einfach nicht weiterkommt, weil die Idee halt doch nicht so gut war, lässt mans einfach bleiben. Gebracht hat es ja trotzdem was, weil man beim Schreiben was gelernt hat und neues ausprobieren konnte.
Und das wichtigste für mich ist, dass man Selbstzweifel hat. Selbstzweifel sind gut und wichtig. Ich glaube ich lehne mich nicht weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass fast niemand als Autorengenie geboren wird, sondern das das immer ein Lernprozess ist. Und wenn man Selbstzweifel hat, bewahrt das einen davor Scheiße zu schreiben. Wenn man sich für den Geilsten hält und alles was man schreibt perfekt findet, kommt glaube ich nichts gutes bei raus.
Zu der Thematik mit dem Anfang (@Thaliena) : Vielleicht hilft es wenn du so kurz wie möglich nach der Exposition anfängst zu schreiben. Versteht man was ich meine? Also direkt hinter dem Anfang. Vielleicht reicht das schon als Cold-Opener und falls nicht, fällt dir während des Schreibens auf jeden Fall ein Anfang an.
Oder du schreibst wirklich einen Cold-Opener, wie schon vorgeschlagen wurde, direkt in einer spannenden Szene. Da muss vorher nicht viel erklärt werden, da es nur auf die Action ankommt. Alles andere kann einfach in dem Hauptteil danach so nach und nach mit einfließen. So ne Art von Anfang hab ich schon relativ oft gelesen und funktioniert eigentlich genreübergreifend.
Als Tipp könnte ich vielleicht noch geben, viele Filme zu schauen und einfach da drauf zu achten, wie die das machen. Das geht schneller als jetzt die Anfänge von 10-50 Büchern zu lesen und bringt am Ende genauso viel, vielleicht sogar mehr.
Ich hab beim schreiben oft das Problem, dass ich für ein paar Tage/Wochen richtig drin bin in einer Geschichte und dann auch jeden Tag schreibe und gut voran komme. Dann lasse ich den Text mal 1,2 Tage liegen und bin für Wochen raus und nicht mehr “in der Zone”. Das dauert dann ewig, bis ich mich wieder an den Text dransetze und weiter schreibe. Weiß jemand, wie man das Problem umgehen kann? Oder hilft da wirklich nur sich zu zwingen?
Auf /r/writing gibts auch öfter mal gute Tipps!
Moinmoin!
Ich habe tatsächlich eine meiner Geschichten in einer Anthologie veröffentlicht bekommen.
Geschichten von der ersten bis zur letzten Zeile durchzuschreiben ist schwer und sehr oft frustrierend weil man praktisch dauernd irgendwo hängen bleibt und sich nicht “bereit” fühlt genau dort jetzt weiterzumachen. Deswegen hab ich es schnell wieder bleiben lassen und immer die Szene geschrieben, die mir grad im Kopf rumging. Diese Szenen anschließend sinnvoll zusammenzufügen ist gar nicht so schwer wie man denkt. Und beim Zusammensetzen der Einzelteile bekommt man auch ein Gefühl dafür, wie sich die Dynamik verändert wenn man diese oder jene Szene nach vorne stellt. Vllt findest du auf die Art ja eine, die dir als Anfang gefällt.
Und die wichtigste Regel beim Schreiben: Man ist nie zufrieden. ^^ Das muss so ein ungeschriebenes Gesetz sein. Genau wie viele Menschen sich auf Fotos hässlich oder peinlich finden, man findet sein Geschreibe beim Korrekturlesen immer hochgradig müllig. Das ist es aber nicht.
Es ist der Stand auf dem du dich grade befindest und der ist zu diesem Zeitpunkt auch völlig OK.
Das man mit mehr Lebenszeit auch mehr Erfahrung hat und Dinge anders beurteilt ist doch völlig normal. Wenn ich mir heut meine zweite Geschichte (die nie veröffentlicht wurde) angucke, dann denk ich auch “Gut so, das kann doch kein Mensch lesen!”, aber damals fand ich es großartig und habe mir den Kopf darüber zerbrochen was ich denn bitte schön noch dazu erfinden sollte um mehr als 70 Seiten zu haben! Es ist doch ALLES da was da sein muss!
Heute grins ich und denke, “Tja Nilpferdchen, wie wärs zum Beispiel mit einer Einleitung?” Das ich keine habe und die komplette Handlung “in media res” angegangen habe, macht aber die Geschichte nicht schlecht, sie ist vom damaligen Standpunkt zu betrachten. Und damals habe ich auch bei Büchern die ich selber gelesen habe, viel Wert auf eine geile Handlung (sprich Action) gelegt und keine auf die Figuren oder irgendwelche langatmigen Hintergrundgeschichten.
Also lange Rede, kurzer Sinn, Verunsichere dich nicht selber, schreib einfach und lass das alles erst mal einfach so stehen bis du mit der Geschichte fertig bist. Das Korrigieren und überarbiieten kommt im Zweiten Schritt.
Vllt hilft dir ja die Methode, keinen Computer zu benutzen und es per Hand zu schreiben? Zumindest ich, komme bei Handschriften nicht auf die Idee, erst mal stundenlang drin rumzukritzeln bis ich denke “so, und jetzt kann ich weiterschreiben” denn da wird schnell ein “oh, schon 1 Uhr, dann geh ich doch lieber schlafen” draus ^^"
Ah die süße Gefühl, wenn man jedes mal beim Korrekturlesen kurz davor ist, alles einfach direkt zu löschen
Also mir Z.B. hilft es immer den Text den ich bereits geschrieben habe noch mal zu lesen. Und wenn durch lesen allein nicht hilft, laut vorlesen, (als ob man jemandem die Geschichte vorliest, mit verstellter Stimme und Betonung und allem).
Deswegen der Trick mit dem Handschriftlichen, da kann man nix löschen, nur wegwerfen und dann steht mein Geldbeutel vor mir und schreit mich an „DAS TUST DU NICHT!“
Hab seit der Schule nicht mehr viel handschriftlich geschrieben. Da hol ich mir doch direkt ne Sehnenscheidenentzündung!
Also wenn du wirklich eine Geschichte auch in solchen Phasen weiterführen willst, kommst du um etwas Zwang wohl nicht herum. Vielleicht hilft dir dabei, dir eine tägliche Mindestwortanzahl zu setzen, die du dann auch konsequent jeden Tag erfüllst. Das müssen dann ja keine 10 000 Wörter sein, wie sie King angeblich jeden Tag raushaut. Es reichen ja schon 500, damit du in deiner Geschichte und im Schreibprozess an sich drinbleibst.
Versuchen kannst du es ja mal. Wenn es sich dann wirklich zu sehr nach Zwang und Arbeit anfühlt, kannst du ja auch wieder damit aufhören.
Ist es okay, dich zu fragen, wie du das gemacht hast?
Ich würde aus den Notizen und Ideen ein Konzept-Papier erstellen, je strukturierter desto leichter fällt mir dann das Schreiben:
Was willst du erzählen? Welches Ende soll die Geschichte nehmen und was brauchst du wann dafür (Kapitel, Figuren, Wendungen, Twists…). Das hilft mir sowohl narrativ kongruent als auch motiviert zu bleiben.