So alle 8 Folge gesehen und nun ja, mich hat sie leider gar nicht abgeholt bzw. wenn man damit wirbt wie teuer doch so eine Serie war, dann erwarte ich einfach mehr, besonders von der Story.
Die Story ist mir zu langsam, es wird zu wenig erklärt, dinge scheinen sich zufällig zu fügen, auch hat man öfters das Gefühl das eher Berlin und die Zeit im Mittelpunkt steht, als die Geschichte. Es werden bekannte Orte abgearbeitet und Gegebenheiten angedeutet.
Geschichtlich bleibt es zu sehr an der Oberfläche, was auch hier das Verständnis etwas schwerer macht.
Am ende wurde viel Potential liegen gelassen und so was wie Dark, Unsere Mütter - unsere Väter oder auch Deutschland 83 fand ich sehr viel besser.
Magst du da mal ein Beispiel nennen. Ich habe die 1. Staffel nun nicht mehr so auf dem Schirm. Mir ist nur noch im Kopf, dass Rath dann in mehreren Dingen involviert war.
Dafür hatte ich an der zweiten Staffel gegen Ende ein paar Kritikpunkte auch hinsichtlich Kommissar Zufall. Wobei die Karte auch wohl bei vielen gewieften US-Ermittlern gespielt wird, wenn sich die Lösung dann vor dem Auge ergibt. Hinzukommt, dass man es für mich bei einem Charakter zu überstrapaziert. Ich mag die Figur, sie ist interessant, aber ich hätte gern noch mehr erfahren. Eine Geschichte wird dann eher nicht mehr aufgegriffen in der 3. Staffel, dafür bekommt dann aber wohl eine andere Geschichte sehr viel mehr Zeit. Spoiler Staffel 2: Das Geheimnis und der Tod des Mönch stirbt einfach mit Bruno.
Ansonsten hat meiner Meinung nach die die Geschichte um Nyssen, den Zug, die Soldaten und der Schwarzen Reichswehr (Keine Ahnung, ob der Begriff schon in Staffel 1 gefallen ist) großes Potential und mir auch mehr gefallen als ein normaler Kriminalfall.
Wobei Dark dafür storytechnisch sehr sehr überambitioniert ist und jegliches Potential abfeuern wollte, was es in dem Genre gibt:
Hauen wir einfach mal verschiedene Zeitlinien rein, ein unheimliches Kraftwerk, einen Kampf um die Zeit (zwischen Böse und Gut?) und der mysteriöse Noah. Auf jeden Fall hat Dark noch so einige Fragen offen gelassen bzgl. Story und Charaktere, die dann hoffentlich in der 2. Staffel wieder aufgegriffen werden plus dem Ende.
Also ich habe die Staffel 1 und 2 schon letztes Jahr gesehen und man muss ganz klar sagen: Staffel 2 ist die bessere. Habe aber auch nicht mehr alles auf dem Schirm.
Vor allem weil es mehr um den geschichtlichen Hintergrund geht (Putsch der “Rechten” gegen die Demokratie in der Weimarer Republik): Verschwörung der Wehrmacht mit den alten Garden aus dem Kaiserreich. Das Ganze vor dem Charme der 20er in Berlin. Ich kenne zumindest keine Serie/Film die das besser eingefangen hat als Babylon Berlin.
ich glaube, das ist exakt das, worum es in der serie geht und was die serie zeigen will: die zeit und das lebensgefühl der ausklingenden 20er jahre vor der grossen katastrophe in berlin darstellen, und zwar aus den blickwinkeln der verschiedenen protagonisten.
Für mich ist es dann aber viel zu ungenau, es wird gescheut das elend konsequent zu zeigen, geschichtlich bleibt man oberflächlich bis inkonsequent. Ich finde nun nicht das in den ersten 8 Folgen nun klar wie groß der Kampf war, alles wirkt eher wie ‘war doch nicht so schlimm’
ich kann verstehen, wenn du sagst, dass dir das nicht gefällt und du dir das anders gewünscht hättest.
ich sage nur, dass es in der serie mMn nicht um geschichtliche und dokumentarische exaktheit geht (z.b. gab es eine “operation prangertag” in wirklichkeit nicht).
die serie ist fiktion.
wem es wichtig ist, dass der alltag dokumentarisch korrekt dargestellt wird, z.b. das elend des proletariats, oder dass eine epische, logische, in sich verschachtelte geschichte mit krasser charakterentwicklung erzählt wird, der wird enttäuscht.
wer aber einen eindruck, einen augenblick oder einen geschmack vom lebensgefühl der zeit in berlin erleben will, wie ein gemälde oder ein musikstück, der bekommt imo gute unterhaltung.
War es ja auch nicht. Es heißt nicht umsonst “die goldenen 20er”. Und genau um deren letzten Monate geht es in der Serie. Um den Übergang von der Aufbruchstimmung, dem Wirtschaftsaufschwung in das was nach 29 kam.
Und Elend wird ja schon gezeigt. Die Familie der Hauptprotagonistin ist ja schon fast klischeehaft am Boden. Die Mutter schwer krank, der Vater Säufer und aggressiv, die eine Tochter überfordert mit den Kindern, die andere geht anstatt zur Schule nähen und sie selbst muss anschaffen gehen um die Familie durchzubringen.
das ist eben genau das Klischee, man muss nur zb Brecht lesen und merk das die zeit nicht golden war. Klar gab es eine Kunstszene die blühte, Berlin war das Hollywood der Welt, aber das war nur ein Aspekt für ein kleinen Kreis.
Hier hätte man mal geschichtlich genau werden können, das Bild anders zeigen, weg von Tanzveranstaltungen und tolle neue Zeit.
Am ende ist es ne nette Serie, mit so einigen Macken und man hätte komplett bei der Fiction bleiben sollen.
@Marcey747 schrieb schon, dass bei den Familienverhältnisse von Charlotte die andere Seite gezeigt haben. Zwar mit dem Holzhammer, aber dort sah man halt eher keine goldenen 20er.
Die Polizei, die kriminellen Strukturen, Unternehmer, die spielen halt in einem anderen Milieu und tanzen und trinken. In diesen von dir beschriebenen kleinen Kreis befindet man sich doch auch. Hätte es denn was zur Gesamtgeschichte und den Ermittlungen beigetragen, wenn man noch mehr von der anderen Seite gezeigt hätte? Das einzige was noch hereinfließt, ist der Extremismus von beiden Seiten.
Seit einigen Tagen wird die “dritte” Staffel auf Sky gezeigt. Von 10 Folgen sind bereits 4 draußen.
Was haltet ihr bisher davon?
Die Mordserie am Filmset finde ich zwar grundsätzlich interessant als Setting, aber die Entscheidung, dass der Mörder im schwarzen Kapuzenmantel quer durch Berlin läuft wirkte schon etwas albern.
Also mir haben die ersten 4 Folgen sehr gut gefallen. Wobei ich Babylon Berlin vor allem für den Hintergrund (Weimarer Republik) sehr mag. Diese Mischung aus fiktiver Kriminalgeschichte aber realem geschichtlichen Hintergrund gefällt mir sehr gut. Bin mal gespannt wie weit das noch geht. So langsam müsste man ja zeitlich auf die Reichtagswahlen 1932 zusteuern und die Machtergreifung der Nazis. Auf jeden Fall eine sehr gute deutsche Produktion, die auf einem sehr hohehen Niveau spielt aber trotzdem etwas eigenes (Deutsches) hat.
Ich kenne die Buchvorlagen nicht, aber rein von der Eröffnungsszene der dritten Staffel her schätze ich, dass “Staffel 3” mit dem Börsencrash 1929 endet. Bis zur Machtergreifung der Nazis könnte es also noch ein paar Staffeln dauern.
Ja stimmt du hast recht. Die Finanzkrise muss natürlich vorher thematisiert werden. Ist auch wichtig für die späteren Entwicklungen. Außerdem wird das ja schon angedeutet mit den Nachforschung rund um vergebene Kredite in den ersten Folgen. Wenn man The Big Short gesehen hat merkt man wie ähnlich die Parallelen zur Finanzkrisen 2008/2009 ist: Gierige Banken die Kredite/Geld an Leute vergeben die das nie und nimmer zurückzahlen können und denen das Risiko nicht bewusst ist.
Okay, ich glaube, das war’s. Bei Wikipedia steht, die Staffel habe wieder 10 Folgen, also kommt da vermutlich erst in der vierten Staffel die Auflösung >=(
Finde das ehrlich gesagt ziemlich doof, eine Handlung derartig aufzuspalten. Und vor allem dann eine Foreshadowing-Szene zu machen, die erst am Ende der nächsten Staffel abgehandelt wird (vermutlich).