Das sie das beim Schreiben und Dreh nicht erwartet haben, gehe ich mit. Ich trauere immer noch hinterher, dass die Academy halt Pachinko-Staffel 1 komplett unbeachtet ließ. Das ist auch ein koreanisches und japanisches Historien-Drama und Familien-Epos. Naja, vielleicht gibt es jetzt zu Staffel 2 mehr Beachtung, denke aber es läuft auch eher weiter unter dem Radar.
Auf der anderen Seite würde ich aber auch nicht ausblenden wollen, dass die Drama-Konkurrenz auch eher übersichtlich war und niemand so herausstach. Da war Shogun in den letzten Monaten schon das heißeste Eisen. Wäre z.B. Shogun auf Succession letztes Jahr getroffen oder wäre dieses Jahr House of the Dragons und The Last Of Us in der Season nominiert gewesen, splittet sich das auch wieder auf. Besonders in den Darsteller-Kategorien, Directing und Writing würde da ordentlich ein Kampf entstehen.
Ich finde gut, dass sie dann aber frühzeitig klar gemacht haben keine Limited Serie zu sein trotz damaliger Ankündigung und es weitergeht. So entgeht eine der Emmy-Kontroversen.
Shogun hat einfach mal 18 Emmys bekommen und damit einen neuen Rekord aufgestellt, nicht schlecht. Nur schade das sie es nicht bei einer Staffel belassen.
Im Drama-Bereich gab es aber auch dieses Jahr nicht wirklich die größte ernstzunehmende Konkurrenz, außer man hätte den Preis The Crown geben wollen, weil es halt die letzte Staffel war. The Gilded Age war eine schwächere Staffel und der Rest kein Award-Material.
Kam immer noch nicht dazu, weil dauernd irgendwas oben drauf landet. Aber ich habe ganz fest vor, die Tage damit anzufangen!
…irgendwann, demnächst, ehrlich
Sorry aber das ist dein Problem, nicht das der Serie. Get over yourself und schau einfach. Finde die Einstellung etwas albern Ein Großteil der Welt schaut Filme einfach mit Untertiteln und kommt damit klar.
Das ist sowieso so ein Ding. Sind Texteinblendungen in Filmen und Serien immer so lang da, dass jeder die komplett lesen kann? Weil fuer mich sind die immer viel zu lang und ich kann es in der Zeit halt mindestens 3x lesen.
Mit Untertiteln zurechtkommen ist meiner Erfahrung nach zu großen Teilen nur Übung bzw zu noch größeren Teilen Gewohnheit.
Irgendwann erfasst man das Geschriebene beinahe ganz automatisch zusammen mit dem Bild, ohne großartig angestrengt runterzuschauen und lesen zu müssen.
Ich find die Ablehnung oder vielleicht bloß Scheu von Untertiteln, weil man es als zu mühsam empfindet, zwar als sehr nachvollziehbar, aber gleichermaßen schade, weil einem so richtige Perlen verwehrt bleiben.
Gerade was das asiatische Kino(ich fasse das jetzt mal bewusst frevelhaft zusammen) betrifft, haben mich Untertitel an diese oft Art der Schauspieltradition herangeführt, die auf mich bis dahin nicht selten als oceracting und sehr übertrieben theatralisch aufgeladen gewirkt hat. Weil eben nicht einfach eine fremde deutsche Stimme flach über den Gesichtern liegt und eine Dissonanz bei mir erzeugt, sondern man die Darsteller auch mit ihrer Stimme wahrnimmt.
Und gerade bei Shogun werden die Untertitel eben bewusst auch als narratives Element verstanden und eben als Teil der ästhetischen Erfahrung.
Ich finde, dieses Video bringt das ganz gut auf den Punkt.
Ich finde es generell gut, wen Filme und Serien es durchziehen und die Charaktere unterschiedliche Sprachen sprechen lassen, wenn man man aufeinandertrefft oder in einem anderem Land ist. Bei Pachinko macht man es noch so schön, dass man sogar Koreanisch und Japanisch im Untertitel farblich unterschiedlich darstellt.
Wenn ich das bei Shogun richtig erlese, hat man sich hier wohl auch auf Japanisch und Englisch fixiert. Denn das Englisch hätte wohl auch noch Portugiesisch, und ein wenig Spanisch und Niederländisch sein können. Das kann man dann sicherlich nachvollziehen. Es ist eine englischsprachige Produktion. Das ist dasselbe wenn Napoleon oder Stauffenberg auch Englisch sprechen oder halt eine Serie wie Chernobyl.
In deutschen Synchronisationen find ich es manchmal schwierig, wenn man alles komplett in Deutsch hört. Zuletzt war das bei Anatomie eines Falls mit Sandra Hüller so, nur damit der deutsche Zuschauer keine Unteritel lesen muss. Aber das nimmt doch was vom Film, wenn eine Deutsche, die mit ihrem französischen Mann auf Englisch spricht, dann vor dem französischem Gericht steht und irgendwann von Französisch auf Englisch wechselt. Das alles in Deutsch zu sehen, nimmt schon die Atmosphäre.
Sehe ich hier nicht so. Mein Beispiel zielt auf ein spezielles Szenario eines Films ab. Da wird filmisch die Atmosphäre genommen bzw. der deutsche Zuschauer wird sich fragen, wieso die Charaktere so handeln.
Bestes Beispiel, Sandra Hüller’s Charakter spricht auf Deutsch, eine Übersetzerin übersetzt in Deutsch, der Zeuge setzt sich die Kopfhörer rein, da er nichts versteht und antwortet dann aber auf Deutsch.
Kann ja gern unterschiedliche Konsumformen geben. Es ändert trotzdem die Atmosphäre des Films und das was die Regisseurin/Autorin im Film umsetzt.
Ich will keinen überzeugen und es ist mir tatsächlich auch eigentlich egal, was jemand anders macht. Ich habe nur geschrieben, dass es in so einem Film etwas von der Atmosphäre nimmt. Und das ist so. Da werde ich mich schlecht überzeugen lassen, dass es anders ist.
Wenn die deutschen Zuschauer dann verstehen, was da gerade passiert und dies auf Grundlage der Synchronisation geschieht und sich nicht nicht wundern, warum da nun eine Übersetzerin und Kopfhörer im Spiel sind und sich Sandra Hüller’s Charakter ein wenig schwer tat. Ist doch fein. Aber ob das jedem auffällt und jeder versteht, mag ich nicht beurteilen wollen. Möglicherweise ist es auch vielen egal und die achten gar nicht auf Kommunikations- oder Verständnisprobleme von Charakteren wegen der Sprache.
Ich schaue auch seit Jahrzehnten schon vieles mit Untertiteln, aber ich schaue auch immer wieder gerne synchronisiert.
Ich kenne viele große Anime-Fans, die so lange auf die neuen Episoden warten, bis sie auf deutsch da sind, weil sie es selbst bei animiertem Content rausbringt. Ist dann halt so ein Ding. Ich könnte auch Krieg und Frieden immer erst auf russisch, slawisch, böhmisch, ungarisch, deutsch usw. in jeweils fünf Dialekten lesen um dann erst danach die Übersetzung zu bekommen, aber das würde mich dann rausbringen, für manche mag das aber die Erfüllung sein.
Nur weil es nicht eines jeden Welt mit Untertiteln ist, muss das ja nicht bedeuten, das er allgemein nicht interessiert ist. Ein Kumpel schaut privat Fußball nur mit Stadionatmosphäre, wenn irgendwo ein Spiel mit Kommentar läuft, ist er zu 90% raus. Eigentlich hätte er ja Recht, wenn man die wirkliche Immersion haben möchte, bevorzugen würden aber die meisten den Kommentar. Und das ist bei Untertiteln eben noch immer so, weil wir in DE eine lange und sehr gute Synchro-Kultur haben.
Es exkludiert eben alle die schlecht lesen, schlecht sehen und deren Sprache als Untertitel nicht vorhanden ist.
Bei Shogun hat es für mich schon einiges der Stimmung genommen, weil entweder ich schau auf das Bild oder ich lese, bei japanisch versteht man ja (in der Regel) nicht mal Bruchstücke bzw. lernt sie, wie bei einem Narcos. Und ja natürlich ist es Übung, nur wenn man nicht drin ist, müsste man für eine bessere Erfahrung die ganze Serie doppelt sehen.