Bada Binge - Der Serien-Talk [Sammelthread]

Wörtlich natürlich nicht weil dann könnte man was dagegen sagen.

Es wird stattdessen immer wieder suggeriert:

oder in Strohmann Argumenten verpackt:

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Die Aussagen sind aber aber auch genauso nicht von der Hand zu weisen.

Ok dann haben wir eben unterschiedliche Sichtweisen.

Wer entscheidet denn wer in den Writers Room kommt? Unter anderem haben da der Director und die Produktionsfirma ein Wörtchen mitzureden.

Und um bei konkreten Beispielen zu bleiben:
Bei The Last Jedi wäre das naheliegendste gewesen General Akbar zu nehmen und ihn einen Heldentod sterben zu lassen.
Man hat sich aber aktiv dagegen entschieden und eine strong independent women einfallen lassen die sich nichts von einem Mann sagen lässt.

Bei The Foundation hat man sich aktiv entschieden die Rollen zu verändern.

Bei Kenobi wäre das naheliegendste gewesen sich auf Obi-Wan und Luke (Tatooine/seine Mission) oder Anakin (sein Nemesis) zu fokussieren. Stattdessen packt man noch eine Origin/Revenge story mit einer PoC Frau und eine resolute Mädchen Lea mit rein.

Korrekt, mit gutem Writing hätte es durchaus was werden können weil starke Frauen oder PoC nicht das Problem sind. Man hats aber verkackt und die Entscheidungen in diese Richtung zu gehen müssen schon beim Pitch-meeting definiert bzw vorgegeben worden sein, nicht während dem writing process.
Und anscheinend waren die Writer dem Director/der Produktionsfirma gut genug um zu erzählen „Was“ in der Geschichte beinhaltet sein muss ohne viel darüber nachzudenken „Wie“ die Geschichte erzählt sein muss.
Anders kann ich mir nicht erklären wie man so was wie Rings of Power abliefern kann und sich über den backlash wundert.

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? Doch sind sie.
Das von Leelo ist eine Behauptung ohne Grundlage,
das erste von Threepwood ist eine persöhnlich Annahme und das 2. ist ein Strohmann argument, was so hier im Thread nie gesagt wurde und daher für die Diskussion irrelevant ist da schon mehrmals eingeräumt wurde, dass es solche Rassisten gibt.

der umstand, dass das geschlecht, die hautfarbe, die sexuelle orientierung, die sexuelle identität der charaktere oder der schauspieler:innen immer wieder aufs neue als argumente benutzt werden,um nicht evidenzbasierte kausalitäten zu unterstellen und damit ein werk abzuwerten, zeigt,
dass es viel mehr diverse rollen und schauspieler:innen in aktuellen produktionen braucht, um endlich vorherrschende weiße heteronormative erwartungen, sozialisationen und rezeptionsgewohnheiten aufzulösen.
die notwendigkeit zeigt sich allein schon in der abwehrreaktion.

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Ist das so? Würde mich tatsächlich interessieren, ob das so ist. Ich denke, es kommt sehr von der Produktion an. Wer ist Showrunner und Creator, wie ist die Beziehung zu den Produzenten bzw. diese sind größtenteils selbst Executive Producer. Denke kaum, dass da irgendwer z.B. bei Better Call Saul ein Vince Gilligan und Peter Gould Vorgaben gemacht hat, wer da im Writer’s Room sitzt.

Nur als Beispiel nach kurzer Google-Suche:

1. EXECUTIVE PRODUCERS/SHOWRUNNERS

The Admirals of the show.

The lead Executive Producer of the series is also referred to as the Showrunner — and that is precisely what they do. They run the show.

The Showrunner is the individual that has the final say in all aspects of the series — scripts, staff hiring, casting, budget, schedule, and everything else. While the producers, story editors, script coordinators, and staff writers do much of the leg work, the Showrunner calls the shots and makes the final decisions.

Folgendes funktioniert nur noch halb, da viele Serien bei VoDs nicht mehr an TV-Seasons gebunden sind:

Staffing season in Hollywood runs through April and May every year. That is when showrunners are looking for writers by reading sample scripts submitted by the representation of the writers. In June, the hiring can begin because everyone knows what shows have been greenlit, canceled, or picked up.

(https://screencraft.org/blog/simple-guide-to-the-tv-writers-room-hierarchy/)

Der Showrunner hat da letzte Wort, ein paar schöne Hinweise wie es mit Produzenten ausschaut. Natürlich von Serie zu Serie unterschiedlich. Anfang des Jahres schön zusammengefasst von Gennifer Hutchinson (lustigerweise gerade bei Lord of the Rings, davor bei Breaking Bad und Better Call Saul).

https://twitter.com/GennHutchison/status/1364623296176660485

https://twitter.com/GennHutchison/status/1364623882385190912

https://twitter.com/GennHutchison/status/1364624753453981702

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wenn man sich einig wäre, dass hautfarbe, geschlecht, sexuelle orientierung, sexuelle identität etc. egal sind bei der beurteilung eines werkes, dann wäre „woke“ somit auch irrelevant in der debatte um die güte eines werkes.
da sind dann writing, darstellung und inszenierung die kriterien anstelle von unterstellten unterkomplexen kausalitäten.

die benutzung des begriffs in abwertenden kontexten oder in gleichzeitigen begriffen wie „wahnsinn“, „irrsinn“ o.ä. und als signalwort allerdings sind zeichen eines von reaktionär geführten machtkampfs und vereinnahmung des begriffs als plumpe abwehrreaktion gegen progressive bewegungen.

ob eine geschichte und/oder eine person/charakter im jeweiligen medium funktioniert oder nicht, kann sehr sehr viele ursachen haben, wahrscheinlich nicht nur eine.
die diskussion aber um die rezeption und die beurteilung einer serie (o.ä.) wird auf eine unterstellte „woke“ agenda und eine monokausale fokussierung reduziert.

deshalb zeigt exakt diese debatte, wie wichtig progressive bewegungen sind, nicht zuletzt in kultur.

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Ja passt doch.
Häng dich nicht zu sehr auf der Semantik auf.

Mein Punkt war schließlich, dass da nicht allein die Writer die Story definieren sondern noch ein paar andere Leute mitreden.

aber es ist doch evidenzbasierend. Man hat vorhandene geschichten bei marvel die comics, bei lord of the rings die gesamte lore, bei star wars eben bessere alternativen und vmtl auch die lore drum herum.

Das wird dann abgeändert damit es ins narrative passt das erzählt werden will, und es ist nicht von der hand zu weisen egal ob man dafür oder dagegen ist, das diese „woke narrative“ verstärkt eingesetzt wird in vorhandenen franchises.
Aufgrund der tatsache das dann diese abänderung nicht als einfache änderung hingestellt wird sondern als „das große besondere und sind wir nicht besonders und speziell“ von den beteiligten lässt vermuten das heir eben vordergründlich sachen gemacht wurden der sache selbst wegen und nicht weil man ne coole idee hatte

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zunächst einmal sind die zugrunde liegenden geschichten in der regel in anderen medien, zu anderen zeiten, in anderen sozio-kulturellen kontexten veröffentlicht.
jede neue interpretation ist eben eine neue interpretation aus neuer perspektive, in neuen kontexten und in einer historischen entwicklung.
oder es gibt einfach keine vorlage oder vergleich.
niemand kann sicher wissen, ob ein film, eine serie, ein buch, whatever besser rezipiert worden wäre (konjunktiv), wenn man dieses oder jenes getan oder gelassen oder getauscht hätte, solange man diese besagten variablen nicht unter sonst gleichen bedingungen durchprobiert hat.
die kausalität: „wokeness“ → schlechter film kann nicht evidenzbasiert sein, da man keine adäquaten vergleiche hat. es ist schlicht eine unterstellte annahme ohne jeden beweis.

aber selbst wenn man deiner darstellung folgt, sind diese „woke narrative“ kein grund, ob ein film, serie, buch, whatever gelungen ist oder nicht.
ob das werk funktioniert ist unabhängig vom geschlecht, hautfarbe, sexueller vorliebe, identität etc. der personen - sofern man sich denn darauf einigen kann.
deshalb ist „wokeness“ kein argument zur beurteilung.
es sei denn man macht es zu einem, was - wie ausführlich dargestellt - eine unterkomplexe darstellung ist, die v.a. reaktionären narrativen folgt, sie bestärkt und in entsprechenden bubbles als signaling fungiert.

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völlig irrelevant bei science fiction/fantasy, v.a. wenn das argument kommt: „das is science fiction da kannste aussehen wie du willst da mus sdas nicht real sein“ you can not eat your cake and fuck it too!

sry aber das is BS wenn ich eine vorlage habe die sagt: elfen sind wesen von reiner weiser haut, langen haaren udn spitzen ohren dann kann ich die ned ohrlos, schwarz mit glatze machen und sagen: das ist meine interpretation
Aber genau das wird gemacht und das stößt leuten sauer auf

ne aber wenn ich eien gute story habe, wokeness inserte die story dann scheiße wird hab ich was evidenzbasiertes, das die leute unfähig sind kommt oft noch erschwerend/erleichternd hinzu

stimmt deswegen wird es nur oft kritisiert

doch wenn es gezwungen eingestzt wird dadurch die story verschlechtert wird weil man die vorlage kennt dann kann man sagen: hier hat man woke elemente eingeführt die es schlechter gemacht haben.

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die verfasser der geschichten haben in zeiten und in sozio-kulturellen kontexten gelebt und aus perspektiven ihre werke verfasst.
auch wenn sie nicht augenscheinlich sind, beeinflussen sie jedes werk.
alles ist perspektivisch, kontextual und historisch beeinflusst.
wir stellen uns einen mondflug heute auch nicht mehr wie zu Jules Vernes zeiten vor.

natürlich kannst du das. warum denn nicht?
im klassischen athen wurden afaik auch frauenrollen im theater von männern gespielt. heute ist das anders. zeiten ändern sich. interpretationen ändern sich. rezeptionen ändern sich. das ist der lauf der zeit. neuinterpretationen von alten stoffen ist btw. seit jahrhunderten z.b. im theater gang und gäbe.

diesen monokausalen zusammenhang wirst du nicht oder nur mit sehr viel mühe beweisen können. denn du hast keine zig iterationen unter sonst gleichen bedingungen, in denen du nur eine variable änderst, um deine these belegen zu können.

wie gesagt, reine mutmaßung basierend auf subjektive erwartungshaltung.
du kannst weder sicher wissen, ob es gezwungen eingesetzt wird, noch ob monokausal die story verschlechtert wird oder gar erwarten, dass eine vorlage 1:1 übernommen wird.
das einzige, was du sagen kannst, ist, dass deine erwartungshaltung unerfüllt blieb und du deshalb das neue werk nicht magst. aber dann könnte man ja auch mal die eigene erwartungshaltung hinterfragen und überlegen, woher die kommt.
du könntest sagen, wenn du das möchtest, dass dir ein werk nicht gefallen hat, weil bspw. ein elf dunkle hautfarbe hatte, eine protagonistin lesbisch ist oder eine person non-binär. aber zu behaupten, dass diese umstände ein werk objektiv (und evtl. sogar monokausal) schlechter machen, das geht nicht mMn.

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Dein Punkt war halt, dass der Director und die Produktionsfirma ein Wörtchen im Writers Room mitzureden und das habe ich hinterfragt, woher diese Annahme. Das sehe ich halt nicht. Heutzutage kommt jemand mit der Serienidee und ist dann Creator, Showrunner und Executive Producer. Bei allen Serien, die ich so schaue und auch die Interviews lese, scheinen, da ziemlich kreative Freiheit zu haben. Ob das bei deinen Serien nun anders ist, da habe ich keine Ahnung. Einzig halt eine Absetzung könnten ihnen dann in die Parade fahren - oder wie damals bei Lost die Verlängerungen, wo dann immer mehr Mystery und so hinzugefügt wurden ist.

Bei den meisten Serien hat der Regisseur eigentlich auch nicht groß was zum Writers Room zu sagen, außer dieser gehört ebenfalls zu eben diesen. Meist werden die Regisseure dann doch auch angefragt und man arbeitet mit Leuten zusammen, mit denen man früher in Staffeln gearbeitet hat oder sogar der Cast macht auf einmal ihr Regiedebüt. Aber gut, kann bei anderen Serien auch wieder anders sein.

Ich meine Stefan Titze hat mehrmals erwähnt, dass ihnen Netflix bei How to sell drugs online nicht reingeredet hat. Es gab höchstens Vorschläge, die sie dann halt implementiert haben, wenn sie die gut fanden. Dem vertraue ich dann doch mehr, als der Internetagenda, dass Netflix das den Leuten aufzwingt. Vermutlich haben die Serienproduzenten einfach selbst Bock darauf.

@Vulpaex Der Punkt ist doch auch, dass Adaptionen schon immer häufig sehr scheiße waren. Darf ich an Dungeon Siege erinnern? Far Cry? Da gab es noch keine Woke Bewegung und war trotzdem ein Griff ins Klo. Was noch ein Aspekt sein könnte, der hier eine Rolle spielt ist Confirmation Bias. Man hört die Berichterstattung, dass woke Elemente eingeführt wurden, das Internet regt sich direkt darüber auf, weil das ja Franchises „zerstört“ und zack, wird es zur selbsterfüllenden Prophezeiung. Statt das Werk unbeeinflusst wahrzunehmen, sucht man zwanghaft nach den woken Elementen, die es kaputt machen.

da würde ich dir zu einem gewissen grad recht geben v.a. wenn es so extrem wird in den meinungen das man alles was schlecht ist irwie versucht aufs woke zu schieben.

Das Problem liegt mMn immer im writing. Ich denke das es oft eine kombination aus: die schreiber sind allgemein nur mässig gut und haben wenig respekt oder ahnung von der vorlage und schreiben dann ihre woken charaktere rein die dadurch noch mehr herausstechen weil sie das ganze dann für leute die fans der vorlage sind noch schlimmer machen weil eben kanon verändert wird aber nicht zum guten

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Ja, wie gesagt, das ist schon immer bei Adaptionen passiert. Da wurden Charaktere aus den Vorlagen seit jeher verstümmelt. Nur hat man jetzt diesen Überbegriff „woke“ auf den sich alle stürzen können und der nun mal auch aus der rechten Ecke ordentlich gepusht wird.

Du hast geschrieben es liegt nur am Writing.
Ich habe geantwortet da haben auch andere Leute mitzureden.
Produktionsfirma und Director waren nur 2 Beispiele und ich hab extra darauf hingewiesen sich nicht an der Semantik aufzuhängen aber bitte :roll_eyes: ist halt der Showrunner schuld.
Und so pauschal kann man nicht sagen wer bei was involviert ist:

Ob etwas produziert wird oder nicht beginnt ja schon beim Greenlighting bei dem der Vorschlag des Writers gewissen Kriterien entsprechen muss.

Den Punkt gebe ich ihnen, das hat RoP selbstständig gemacht:
„The story comes first. The Inclusion Policy recommends casting characters from all backgrounds, as long as it does not compromise the authenticity of the narrative. For example, when a movie or series focuses on a particular racial/ethnic group, or is set in a homogenous context or location, it will be exempted from the requirements to diversify casting.“

Aber du hast insofern Recht, dass man nicht beweisen wieviel Einfluss das auf die Stories hat und natürlich kann das von Serie zu Serie unterschiedlich sein.

ohje, ich hätte ja die ersten :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie: :donnie:-Posts hier im Thread, spätestens 2 Minuten nach VOD-Upload erwartet. Etwas enttäuscht.

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Kurz und knapp. :eyes: