BEANSreport 2022

ich möchte sagen: es war kein problem, weil man nicht aktiv auf diversität geschaut hat.
das hat sich vor einigen monaten geändert und so wird das nun als problem betrachtet.

habe ich es nun besser ausgedrückt?

wie ich das finde, habe ich nicht gesagt, ich habe im sinne der firma gesprochen.

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Das Problem ist nicht Frauen zu finden oder dass sie sich bewerben (sieht man ja z.B. bei Game Two), sondern dass es auch Frauen sind, die in erster Linie als On-Cam-Person auftreten wollen. Wenn sich so etwas auch im nachhinein ergibt, wenn diese bei kleineren Auftritten merken, dass es doch „ganz nett“ sein kann und sie vielleicht sogar richtig Gefallen daran finden, gerne doch!
Aber Frauen, die sich nicht nur für die Redaktion bewerben, sondern auch für Moderation, sind anscheinend rar gesäht - zumindest in dieser thematischen Bubble von rbtv.

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Ich finde es unsinnig, ja sogar bedenklich, wenn Personen nach „Diversität“ eingestellt werden würden. Es sollte (insbesondere hinter der Kamera) immer nach Qualität gehen. Ob die Kamera von einem Mann, einer Frau oder einer diversen Person bedient wird ist egal, solange die Person die Kamera richtig bedient.
Das Einstellungskriterium „Diversität“ ist letztlich eine Diskriminierung und eine unnötige Belastung der scheinbar begünstigten Gruppen.
Eine Frau müsste sich danach immer fragen, hat sie den Job nur bekommen, weil sie eine Frau ist, oder weil sie besser war als die Mitbewerber. Und was könnten die Kollegen und Kolleginnen denken? „Hat die den Job nur bekommen, weil die Quote erfüllt werden muss?“

Ich war als Mann mal in einer solchen Situation in der ich mich über Jahre dies gefragt habe. Es war nicht schön.

Das Ziel der Gleichberechtigung darf daher nicht eine Quotenregelung sein, sondern die Gleichgültigkeit bezüglich dieser „Eigenschaft“. Die Frage, die sich jede Firma immer wieder stellen muss ist die, ob jeder Bewerber, ungeachtet von Geschlecht, Hautfarbe, Religion, sexueller Ausrichtung oder Schuhgröße die selbe Chance.

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Das was du beschreibst wäre natürlich der Optimalzustand. Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass sowas nicht der Realität entspricht und Frauen (und andere Personengruppen) eben oft benachteiligt wurden.

Für eine Firma wie RB stellt sich natürlich die Frage, wenn man z.B. einen Moderatoren-Job ausschreibt, sich ein erfahrener qualifizierter Mann bewirbt, und eine Frau die Newcomer auf dem Gebiet ist, man sich dennoch für die Frau entscheidet, weil man seinem “Portfolio” eine neue Farbe hinzufügen will, weil man eben schon genug Männer vor der Kamera hat.

Auch hinter der Kamera kann man sich bewusst für eine Frau entscheiden, weil man eben dem “Firmenklima” neue Aspekte zufügen will, wenn man bereits ein klares Übergewicht in eine Richtung hat.
Ich glaube Ilyass hat das mal bei GameTalk gut ausgeführt, dass genau dieses immer der beste soll genommen und eingestellt werden, genau zu diesen Missständen in großen Firmen geführt hat (war in Zusammenhang mit den Skandalen in den großen Gaming-Firmen). Daher entscheidet man sich dann eben mal bewusst dafür nach Diversität einzustellen, um eben dem Firmen-Klima neue Stimmen, Erfahrungen und Ansichten hinzuzufügen.

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Äh… nein. Die Entscheidung nach den Qualitäten einzustellen sorgt i.d.R. nicht zu Missständen. Diese Missstände waren nicht die Folge von „zu wenig Frauen“, sondern von schlechten Menschen auf entscheidenden Posten. Das hätten genauso gut Frauen sein können, die nur auf die Zahlen achten. Solche gibt es genauso. Es gibt (leider) genug Frauen, die anderen Frauen bei sexueller Belästigung raten, es runterzuschlucken und weiterzumachen, damit der Laden weiterläuft und ihre Zahlen stimmen. Das ist also nicht zwingend ein Problem des Geschlechts, sondern des individuellen Charakters.
Und wenn die Entscheidungsträger den Leuten einen „Freibrief“ ausstellen, nutzen das leider auch viele immer wieder aus. Bedauerlicherweise liegt das in der Natur des Menschen und ist unabhängig von Kriterien wie Geschlecht, Hautfarbe, Religion, sexueller Ausrichtung oder Schuhgröße.
Eine Quote setzt voraus, dass bei angenommer 50:50 Verteilung auf Männer und Frauen, auch jeweils der gleiche Anteil an beiden diesen Beruf als Ziel hat. Das ist schon die fehlerhafte Grundannahme jeglicher Quoten. Wenn also beispielsweise 5% der Männer einen Beruf in der TV-Welt anstreben, könnten es bei Frauen nur 3% oder auch 7% sein.
Ich sehe es leider, dass im Bereich Spiele (PC, P&P, Tabletop und Brettspiele) die überwiegende Klientel männlich ist. (Ich würde mehr Frauen dort begrüßen!) Daher wäre die einzige halbwegs logische Grundlage das Verhältnis der Bewerbungen.

Um eine Benachteiligung zu vermeiden ist das der Schlüsselsatz:
„Die Frage, die sich jede Firma immer wieder stellen muss ist die, ob jeder Bewerber, ungeachtet von Geschlecht, Hautfarbe, Religion, sexueller Ausrichtung oder Schuhgröße die selbe Chance.“ Das gilt für Einstellungen und Beförderungen usw…!
Quoten sind daher wie oben geschildert destruktiv.

Bei der Frage Newcomer (w) vs Alter Hase (m) ist im Vorfeld zu klären, will ich jemanden mit Erfahrung, oder suche ich lieber eine „frische“ Person die evtl. neuen Wind mitbringt. Das klärt man VORHER! Im öffentlichen Dienst gibt es grundsätzlich immer vorher genaue Beschreibungen von dem was man haben will (sowohl bei Einstellungen als auch bei Sachanforderungen wie Computer). Es werden Kriterien aufgestellt und an die wird sich gehalten.

Wenn man, wie Du eben beschrieben hast, an der Ausrichtung was ändern will. Also dem Inhalt oder in dem Fall Produkt.
Das ist ein Fall von „Wir möchten mit unserem Produkt mehr Frauen als Kunden gewinnen.“
Dann ist das keine Frage der Quotenregelung, sondern der Kundenorientierung. Eine völlig andere Ausgangslage. Aber das ist wieder ein Punkt der VORHER geklärt wird. Vor der Ausschreibung einer Stelle.

Und gerade bei Beförderungen sind Quoten absolut tödlich für Firmen. Ich habe zweimal unter Leuten gearbeitet, die ihre Chefposten nicht aufgrund ihrer Qualifikation bekommen haben. Ich könnte heute noch kotzen. Eine Person wurde aufgrund des richtigen Parteibuches (kein Witz!) in die Stellung gesetzt, und die andere Person hatte keine Mitbewerber. Ein Mann und eine Frau. Das nimmt sich da nichts. Ich war jedesmal froh, dort wegzukommen. Deswegen lege ich Wert auf Qualifikation. Dazu gehört insbesondere bei Führungskräften auch die menschliche Komponente.

Es nützt nichts eine Benachteiligung durch eine neue zu ersetzen. Und Quoten sind eine Benachteiligung. Zudem finde ich es in dem Zusammenhang auch immer seltsam, wenn dann Sprüche kommen wie: „Wenn da nicht eine Frau (ein Schwarzer) als Hauptrolle mitspielt schaue ich das nicht.“ Das finde ich genauso diskriminierend (sexistisch/rassistisch).

Lange Rede versucht kurz gefasst:
Wenn es um ein Angebot geht, dessen Zielgruppe weibliche Personen erfordert, ist das zwar auch bedenklich, aber nachvollziehbar. Das Problem sitzt da eher vor dem Bildschirm.
Aber das Aufstellen und Erfüllen von Quoten ist schlicht falsch. Und zwar immer.

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Kann man auf jeden Fall so sehen, aber ist auch ein bisschen kurz gedacht. Ich hab auch jahrelang geglaubt, dass es egal wäre wie es um die Diversität in einem Team steht. Hauptsache die Performance passt. Außerdem gibt’s im Gaming und unserer Zuschauerhaft nunmal mehr Männer, entsprechend bewerben sie sich häufiger. Na und? Heute seh ich das (glücklicherweise) komplett anders und bin rückblickend schockiert über so manche Situationen (z.B. im Studium; Informatik). Und weißt du was meine Einstellung dazu maßgeblich beeinflusst hat? Frauen.

Ich werde mich im folgenden auf Frauen konzentrieren. Die Situationen sind aber exakt so auf auf alle möglichen Gruppen übertragbar.

Ich hasse wenige Dinge, aber den Begriff Quote kann ich absolut nicht ausstehen. Er suggeriert nämlich genau das, was du schreibst: die jeweilige Person wurde ggf. nur wegen der Quote eingestellt, ist aber eigentlich gar nicht oder schlechter qualifiziert. Ich hab hunderte Bewerbungsgespräche geführt und am Ende unterscheiden sich die besten Bewerber:innen meist nur um Nuancen. Niemand würde auf die Idee kommen jemanden einzustellen, die überhaupt nicht geeignet ist, nur weil sie eine Frau ist. Wäre im übrigen auch illegal. Diese Frage dürfte sich der jeweiligen Person im besten Fall also gar nicht stellen.

Aber manchmal macht man (inkl. uns) sich das Leben eben leicht, bzw. so ist’s ja sogar gesetzlich vorgeschrieben: „Ach, keine Frau beworben? Schade. Na, was soll’s, nehmen wir eben den 100. Mann.“ Und genau diese Einstellung/Vorgabe führt dich am Ende in eine Spirale, die nicht nur ein toxisches Umfeld erzeugt, sondern auch dazu führt, dass zukünftig andere Frauen weiterhin dreimal überlegen, ob sie sich bewerben sollten. Weil wie toll wird man wohl als Frau aufgenommen, in einem Team, das nur aus Männern besteht?

Diese Spirale muss unbedingt durchbrochen werden, um ein Team aufzustellen, dass nicht nur aus High-Performern und Quirky Geniuses besteht, sondern auch sozial, progressiv und als Team arbeitet und denkt. Dadurch entsteht ein viel kreativerer und wertvollerer Ort, der sich am Ende positiv auf alle im Team und nicht zuletzt auch aufs Produkt auswirkt. Wie eingangs beschrieben: ohne weibliche Kolleginnen, wäre ich wahrscheinlich immer noch 10 Jahre zurück was das Thema angeht.

Diese Spirale haben wir in vielen Bereichen bereits überwunden, aber in der Technik und bei On-Airs bspw. tun wir uns weiter schwer. Das liegt auch an Barrieren, die ganz woanders liegen und wenig von uns beeinflusst werden können: auf technische Stellen gibt’s kaum weiblichen Rücklauf. Wenn ich an mein Studium und das Gatekeeping denke, wundert mich das auch nicht sonderlich. Oder bei On-Airs eben der massive Druck überdurchschnittlich abliefern zu müssen, um in einem Bereich akzeptiert zu werden, in dem Männer immer noch glauben, dass es keine „echten Gamerinnen“ gibt. Oder auch die Belastung durch die (vermehrt sexualisierten) Kommentare, die Frauen nur als geile Deko ansehen. Wer hat da schon Bock drauf? Diese Barrieren wollen wir eben weiter versuchen zu überwinden (unter Berücksichtigung aller gesetzlichen Vorgaben), um ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle möglichen Personen wohlfühlen und ohne Diskriminierung ihre beste Performance abliefern können.

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@maexdaemage:
„Niemand würde auf die Idee kommen jemanden einzustellen, die überhaupt nicht geeignet ist, nur weil sie eine Frau ist. Wäre im übrigen auch illegal.“
Ich erlebe Quoteneinstellungen bzw. deren Ergebnis quasi täglich. Das ist in einigen Kommunen inzwischen Standard. Stellen werden nach Geschlecht, Migrationshintergrund und Behinderung bevorzugt vergeben. Das gilt übrigens auch bei Beförderungen. Illegal ist es nur, wenn es beweisbar ist!

Und vorweg, in meiner Abteilung sind etwa 40% Frauen. Ich arbeite gern mit ihnen und habe auch kein Problem damit bzw. mit Ihnen. Und ich war (als Mann) in der Situation die Du beschreibst. Ich war ein Mann in einem reinen Frauenberuf. Wir waren 3 Männer unter ca. 200 Frauen. Die Rundschreiben usw… waren immer auf „Kolleginnen“ getrimmt. Wir waren immer ein Novum. Auf jedem Treffen waren wir im Mittelpunkt. Die Sprache und der Umgang war teilweise auch eher das, was Du als toxisch beschreibst. Ich teile den Gedanken, dass Teams gemischt sein sollen. Aber das als Zielvorgabe für Stellenausschreibungen ist ein falscher Weg, der leider in Deutschland inzwischen weit verbreitet ist.

Du beschreibst die Probleme ja selbst:
Es gibt Männer die Frauen die Fähigkeiten absprechen. Die sie nur als „Deko“ ansehen. Männer, die solche Ansichten haben, ändert man durch gemischte Teams nicht. Sie verbergen sie allenfalls stärker.
Die Problemlösung fängt im Kleinen an. Oder sollte ich schreiben, bei den Kleinen?
Den Kindern muss beigebracht werden, dass sie grundsätzlich alles werden können, egal welches Geschlecht. Man muss ihnen in der Schulbildung alle Möglichkeiten geben die notwendigen Dinge zu lernen. Die von Dir erwähnten Barrieren beim Studium müssen abgeschafft werden.
Wenn sich dann am Ende herausstellt das Studium „X“ nur 10% weibliche Studenten hat, dann kann man schlecht Frauen zwingen das zu studieren. Dann gibt es halt einen Männerüberhang. Deswegen kann man die 10% doch nicht bevorzugen. Das ist doch nicht Schuld der 90% männlichen Studenten.
Es darf im Leben keine Rolle spielen, welchem Geschlecht man angehört. Solange dies eine Rolle spielt, gibt es auch diesbezüglich Diskriminierung.

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Das halte ich für eine gewagte Behauptung. Ich würde eher vermuten, dass solche Ansichten nicht festgemeißelt sind und durch positive Erfahrungen mit Frauen (wie dumm das klingt) damit aufgeräumt werden kann.

Damit und zusammen mit

gibst du die Verantwortung ab, mit dem Argument, man könne bei der jetzigen Generation daran garnix mehr ändern. Dass man heute in eine bessere Zukunft investiert, wenn man schon bei Kindern anfängt, keinen Raum für Vorurteile zu bieten ist richtig, aber nicht der einzige Weg. Ich bin überzeugt davon, dass wir heute schon bei uns anfangen können, keiner von uns hat eine absolut festgefahrene Meinung.
Das Problem ist auch kein Naturgegebenes, wenn in einem Studiengang 90% Männer sitzen hat das einen Grund, und der ist in den allermeisten Fällen wohl gesellschaftlich bedingt. Das fängt schon mit Spielzeug für Mädchen und Jungs an, aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte…

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Ich bin absolut für mehr Frauen bei RBTV on cam, nicht wegen „eye candy“ oder son Quatsch (bevor hier gleich ein Donnie-Emote kommt), sondern weil Frauen eben einfach eine andere Farbe reinbringen und diese Art von Abwechslung für mich als Zuschauer sehr angenehm ist. Ich habe auch absolut die Erfahrung gemacht, dass Teams oder generell Gruppen (in der Regel) fast immer davon profitieren, wenn da Frauen und Männer gemischt sind. Da entwickelt sich oft auch eine andere Dynamik, die ich sehr schätze.
Quoten finde ich trotzdem schwierig. Wenn hier gesagt wird, dass bei Nuancen an Unterschied bei der Qualifikation eher die Frau genommen wird, dann verstehe ich das „aufs Große Ganze“ bezogen durchaus, aber auf mich als Mann als Einzelperson bezogen empfinde ich das halt trotzdem als unfair (wenn ich derjenige wäre).

Was genau beschreibt Gatekeeping eigentlich konkret? Also wie sieht das aus?
Ich habe zB sowohl was mit IT gelernt, als auch etwas im Gesundheitsbereich studiert.
In ersterem waren 90% Männer, in zweiterem 90% Frauen.
Als Sicht eines Mannes habe ich beides als unproblematisch empfunden. Mag sein, dass das für Frauen eben nicht so ist, aber ich habe auch von keiner meiner Freundinnen dazu jemals etwas gehört.
Also wie genau funktioniert Gatekeeping in der IT zB? Was passiert da?

Das ist keine gewagte Behauptung, sondern Ergebnis meiner Beobachtungen einiger Jahrzehnte in der Arbeitswelt.
2.
Wenn man wirklich etwas ändern will, geht das nur nachhaltig und langfristig über die Erziehung der nächsten Generation. Das ist nun einmal so. Man könnte es also gesellschaftliche Evolution bezeichnen. Natürlich kann man auch an den älteren „arbeiten“. Aber hier muss noch stärker die Bereitschaft da sein. Das Aufdoktrinieren von Quoten oder Ähnlichem fördert eher den Widerstand gegen solche Veränderungen, als ihnen zu helfen.
Männer, welche in Frauen eher Schmuckstücke sehen, werden ihre Meinungen nicht ändern. Sprich mal bitte mit Menschen die von berufswegen versuchen, Rechtsradikale von ihrem Weg abzubringen, wie schwer es ist, zu diesen Menschen durchzudringen.
Oder versuch mal bitte einen überzeugten Verschwörungstheoretiker davon zu überzeugen, dass seine Theorie Humbug ist. Das ist durchaus vergleichbar mit Menschen die in Frauen weniger sehen. Oder in der Gedankenwelt leben, dass Frauen nur über die Besetzungscoach Karriere machen können. Die meisten wirst Du NIE überzeugen können.
3.
Wenn bei einer wirklichen Gleichberechtigung ohne Hindernisse in einem Studiengang 90% Männer sind, oder 90% Frauen, dann hat das tatsächlich einen Grund. Nämlich den, dass in diesem Jahrgang das Thema des Studiums die eine Gruppe nicht angesprochen hat. (Mitunter ist eine Ananas nur eine Ananas!)

Kann ich so aus eigener Erfahrung bestätigen. Egal ob auf der Arbeit oder im Freundeskreis, gemischte Gruppen waren immer die die mehr Spaß gemacht haben und die wo man sich einfach mehr neues gelernt hat.
Mich hat die Würstchenparty namens Informatikstudium auch sehr angekotzt. Du kommst grad von der Schule, suchst soziale Kontakte und willst deine Socialskills ausbauen und dann triffst du zu 90% nur den immer gleichen Typus. Da kann die eigene Weltansicht auch schnell mal sehr eintönig werden. Je mehr unterschiedliche Menschen man kennen lernt und regelmäßig mit ihnen arbeitet oder was freizeitmäßiges macht, desto mehr öffnet sich das eigene Weltbild.

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Und Max schreibt von einer exakt gegenteiligen Beobachtung bei sich selbst, jetzt steht Aussage gegen Aussage. Sowieso Quatsch darüber zu diskutieren, weil beides anekdotische Beweisführung.

Halte ich ebenfalls für eine gewagte und vorschnelle Aussage und ein Scheinargument gegen Bemühen an der eigenen Generation etwas verändern zu müssen.

Auf die äußerst fragwürdigen Vergleiche gehe ich erst garnicht ein…

Das ist genau das, was ich meine: Das Problem, dass sich eine Gruppe nicht angesprochen fühlt ist gesellschaftlich bedingt und selbstgemacht. Bspw. durch die Darstellung und Wahrnehmung bestimmter Berufe in der Öffentlichkeit.

https://rp-online.de/leben/beruf/fernsehen-beeinflusst-maedchen_aid-12610553

https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/it-sonderlinge-frauen-fuerchten-das-nerd-image-von-it-jobs/3132280.html

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Sehe ich auch so (und nochmal ein großes „this!“ an @Nesis90 ).
Ich habe durch meine Ex-Freundin eine ganz andere Wahrnehmung bezüglich der Diskriminierung gelernt (sie ist ziemliche aktive Feministin). Ich kann aber auch die Gegenthese und die Erfahrung im Berufsumfeld verstehen, ist bei mir auf Arbeit (sehr „würstchenlastig“, da recht technischer Job) ähnlich. Und ja, die Mitte 50er änderst du nimmer grundlegend.
Aber es führt in meiner Wahrnehmung auch bei solchen Leuten zu einem, wenn auch kleinen, Umdenken, wenn dann doch Frauen ins Team stoßen.

Ist vielleicht etwas befremdlich, aber hoffentlich verdeutlicht das folgende Beispiel meinen Eindruck in solchen Szenarien:
Das gleiche erlebe ich nämlich auch bei meinem Dad. Im Osten groß geworden, der Kontakt zu Menschen mit Migrationshintergrund also fast schon naturgemäß eher gering.
Und das führt dann halt eher zu xenophoben Denkweisen, die sich durch die Durchmischung seines Teams jetzt zumindest auflösen.
Um Missverständnissen vorzubeugen: meine Eltern waren nie groß rechts oder sonstwie geartet, aber man fremdelt halt weiterhin mit unbekannten Kulturen… Der größte Quasi-Migrationsfaktor in meiner Gegend waren die russischstämmigen Spätaussiedler, mit deren " Kultur" man dann auch erstmal zurechtkommen musste😄

Des pudels’ kern: sowohl was fremdenfeindlichkeit und meiner Erfahrung nach auch das unterschiedliche Wahrnehmen der geschlechter angeht, hilft nur konfrontation. Und das führt dann auch zu einem viel bewussterem umgang mit dem gegenüber.
Und zu den misogynen Honks und den Nazis kann man leider auch nur sagen: arschloch bleibt halt arschloch.
Aber der größte Teil der Menschen ist meiner erfahrung nach definitiv in der Lage, auch solche verkrusteten Denkstrukturen aufzubrechen. Man muss es aber auch zulassen😅

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Das geht mMn etwas an der Realität vorbei. Ja sicherlich können Frauen richtig fies sein, und wahrscheinliche wurde jede Schandtat auch schonmal von einer Frau begangen, aber die bisherige Geschichte zeigt, dass es ein unproportionales Verhältnis bei der Benachteiligung von Frauen ggü. Männern gab. Beim Thema Machtmissbrauch oder gar sexuelle Belästigung und Straftaten sind Männer nunmal ganz weit vorne.

Auch hier sehe ich keinen Beweis der diese These bestätigt. Wir hatten Jahrhunderte keine Quotenregelungen. Hat das irgendeine Gleichberechtigung gebracht? Die Quote ist ja nur ein Hilfsmittel um bestehende Ungerechtigkeiten auszugleichen. Im besten Falle benötigt man sie nicht (oder irgendwann nicht mehr), da es sich von alleine regelt.
Das Idealbild der Gleichberechtigung ist mMn in unserer Gesellschaft aber noch lange nicht angekommen, als dass man keine Regeln aufstellen müsste die allen Menschen unabhängig von “Geschlecht, Hautfarbe, Religion, sexueller Ausrichtung oder Schuhgröße” die gleichen Chancen ermöglicht.

Prinzipiell vertrittst du natürlich die richtige Ansicht, diese ist aber nur reine Theorie und deckt sich mMn aber eben nicht mit der Realität in der wir leben. Irgendwo muss man als Gesellschaft dann auch aktiv gegensteuern um nicht immer wieder die gleichen Fehler zu begehen.

Aber genau die Gruppen die du beschreibst, sind doch die, die komplett in ihrer Bubble leben. Glaubst du Rechtsradikale hatten in ihrem Leben echte Erfahrungen mit Menschen anderer Herkunft oder Hautfarbe? Genauso stecken die Verschwörungstheoretiker nur mit gleichgesinnten zusammen, die an den gleich Quatsch glauben. Klar ist es dann schwer die nach Jahren dort rauszuholen wenn sich diverse Denkmuster verfestigt haben.
Ähnlich ist es mit der “Bro-Culture”, wenn du nur mit Männern zusammen hockst, und über Männerthemen sprichst usw. Genau so ein Umfeld kann dann eben auch toxisch werden.

Das ist natürlich die Kehrseite der Medaille. Mir als weißer Mann individuell, hilft es natürlich nicht, wenn man mir erklärt, dass in 70% der Vorstände weiße Männer sitzen, dass in einer Firma der Männeranteil unproportional hoch ist, oder Männer im Schnitt mehr verdienen, wenn ich als Individuum davon am Ende nicht profitiere oder irgendwo abgewiesen werde.
Wenn du als Firma aber der Meinung bist, dass dich mehr Diversität nach vorne bringt, sind das natürlich legitime Entscheidungsprozesse.

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Ich habe heute den Beansreport beim Sport gehört und wünsche mir jetzt ein Navi mit Arnos Stimme.

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1. Bösartigkeit
Oha. Da scheint aber jemand ausgesprochen sexistisch zu denken.
Frauen sind genauso bösartig wie Männer. Sie zeigen es normalerweise nur anders. Sie sind in keinster Weise besser oder schlechter. In keinster!
Das hat auch die Geschichte bewiesen.
Sicher. Die Mehrzahl (in absoluter Zahl) ist Männer gegen Frauen. Aber auch nur, weil Frauen lange Zeit nur selten die Gelegenheit dazu hatten. Es gibt zahlreiche Beispiele in der Geschichte, in der Frauen ihre Macht ausgenutzt haben.
Und es sollte ja nun inzwischen bekannt sein, dass es bei den Zahlen eine große Dunkelziffer gibt bei Männern, die von Frauen belästigt werden. Hier spielt allerdings noch dazu, dass es bis heute für Männer NOCH schwieriger ist, mit sowas an die Öffentlichkeit zu gehen. Ansonsten gilt auch hier: Männer haben in der Vergangenheit schlicht mehr Gelegenheiten gehabt. Das bestätigt nicht Deine Vorurteile gegenüber dem männlichen Geschlecht.
2. Quote in der Geschichte
Ähm… In der jüngeren Geschichte haben wir Quotenregelungen. Eine ausgesprochen fragwürdige Partei lebt Quotenregelungen. Was hat das gebracht? Die Grundsätze der deutschen Demokratie werden ausgehebelt. Personen, die noch weniger Ahnung haben, als der Durchschnitt dieser Partei, werden nach oben gespült. Aber immerhin 50% Frauen.

Wir hatten Jahrhunderte keine Quotenregelungen. Hat das irgendeine Gleichberechtigung gebracht?

Wir hatten auch Jahrhunderte keine Atomkraftwerke. Hat das irgendeine Gleichberechtigung gebracht? Bitte? Was ist das für ein Argument?
Die Quote ist KEIN Hilfsmittel. Allenfalls um weitere Ungerechtigkeiten zu schaffen.
Man muss Regeln aufstellen, ja. Aber keine Quote. Man muss Diskriminierungen bekämpfen. Bei Einstellungen, bei Beförderungen usw… Aber das schafft keine Quote. Die schafft nur neue Diskriminierungen.

Prinzipiell vertrittst du natürlich die richtige Ansicht, diese ist aber nur reine Theorie und deckt sich mMn aber eben nicht mit der Realität in der wir leben. Irgendwo muss man als Gesellschaft dann auch aktiv gegensteuern um nicht immer wieder die gleichen Fehler zu begehen.

Diese zwei Sätze passen PERFEKT auf die Quotenregelungen. Sie sind Theorie, decken sich nicht mit der Realität, was ich weiter oben schon belegt habe und helfen Null einer Diskriminierung entgegenzusteuern, da sie selbst diskriminieren.
3. Menschen in Blasen
Ja. Haben sie. Rechtsradikale und Verschwörungstheoretiker sind jeden Tag unter uns. Ich rede nicht nur von den Glatzen in Bomberjacken auf der Straße. Ich rede nicht nur von den Aluhutträgern im Keller. Diese Menschen sind innerhalb der „normalen“ Bevölkerung. Ich kenne leider genug von ihnen um das zu wissen. Und auch der tägliche Kontakt zu Menschen mit Migrationshintergrund, oder kompetenten Frauen (im Fall der Sexisten) ändert ihre Meinung nicht. „Dann gibt es halt diese eine Ausnahme. Aber alle anderen Migranten sind dennoch böse. Alle anderen Frauen haben sich hochgeschlafen.“
Denen geben die Quoten nur noch weiter Futter. Das bestätigt sie.

Vielleicht führt man diese eh aussichtslose Diskussion im passenden Thread weiter:

Um zum Thema zurückzukommen: Ich hatte bei RBTV nie das Gefühl, das versucht wird, irgendeine Quote zu erreichen. Es wirkte bisher eigentlich immer so, als säßen Frauen vor der Kamera, weil sie dafür geeignet waren, Expertise hatten oder warum auch immer, aber nicht, weil sie eine Frau waren.

Edit:
Ergänzend dazu finde ich auch, dass es einen Unterschied gibt zwischen einer von RBTV selbst festgelegten „Quote“ und einer bspw. durch das Gesetz festgelegten Quote. Ersteres finde ich völlig legitim, wenn eine Firma sagt, sie möchte sich ausgeglichen aufstellen, das wird seine Gründe haben. Zweiteres kann man bestimmt durchaus legitim kritisieren. Ich glaube die beiden Fälle wurde in der ganzen Diskussion etwas vermischt.

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ich wünschte, es wäre so.

Ich möchte diesen Thread nicht weiter derailen, aber hierzu doch noch einmal im Kontext von RBTV Stellung beziehen. Bei der Diskussion um Quote wird von Gegnern wie hier gerne so getan, als seien Quote und Qualität nicht vereinbar. Im Einstellungsprozess ist es in 90% der Fälle, gerade in kreativen Berufen, aber nicht so, dass man Qualität messen kann: „Bewerber X hat 90 Qualität, Bewerber Y nur 80, also nehmen wir Bewerber X.“ Da hat der eine Bewerber halt fünf Jahre mehr Berufserfahrung, der andere aber einen um 0,6 Punkte besseren Uni-Abschluss, der dritte hat das Bewerbungsgespräch gerockt. Wer ist nun der qualitativ bessere?

Und dann muss man noch einmal bezogen auf RBTV das unterstreichen, was @maexdaemaege gesagt hat. Es geht bei kreativen Berufen nicht darum, jede Position mit dem möglichst „qualifiziertesten“ zu besetzen. Dann sitzen am Ende elf Harvard-Absolventen in der Redaktion, die alle aus dem gleichen Umfeld stammen und alle das gleiche geil finden. Das ist nicht gut für kreative Prozesse. Die werden sich nie gegenseitig anstacheln, unterschiedliche Standpunkte aufzunehmen oder etwas völlig außerhalb ihrer eigenen Bubble zu wagen. Ein gutes Team muss miteinander klar kommen, aber auch unterschiedliche Sichtweisen auf ein Problem haben, damit am Ende unterschiedliche Lösungen herauskommen. Solch ein Umfeld schafft man, indem man schon bei der Einstellung guckt, das Team divers zu besetzen.

Zurück zu RBTV: Wenn mehr Frauen gesucht werden, die vor der Kamera agieren, dient das ja nicht zum Selbstzweck. Es ist eine Reaktion darauf, dass gerade weibliche Fans sich wünschen, Frauen vor der Kamera zu sehen. Es hilft zugleich, unterschiedliche Standpunkte und Erfahrungen reinzubekommen, sodass in Talkformaten eben nicht immer fünf männliche Mittelstands-Kinder sitzen, die eh alle das gleiche sagen. Es geht am Ende darum, das Endprodukt besser zu machen, und nicht darum irgendeine imaginäre Quote zu erfüllen.

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Man hier haben einige ja schon wieder richtig Bock ihren Frust abzuladen :slight_smile:

Von mir (deswegen) nur einmal vielen Dank für den sehr spannenden Report von einem Supporter erster Stunde. Macht weiter so!

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