Ich sehe das ähnlich.
Die Community-Schnittstelle ist schon seit Beginn ein Sorgenkind. Das war im Q&A so, als es noch Hauke machte und es ist jetzt bei BtB immer noch so.
Allerdings haben sich die Ursachen dafür gewandelt.
BtB macht mittlerweile sehr viel richtig. Die Aufmachung ist sehr gut, man hat einen lockeren Moderator, der auch mal nachfragt. Durch den Schnitt wirkt es dynamischer und kurzweiliger. Es ist nicht live, so dass man die Antworten ggf. überarbeiten oder rauschschneiden kann. Die Auswahl der Fragen erfolgt im Voraus und es werden die entsprechenden Antwortgeber aufgesucht, wenn nicht, wird die Frage hinten angestellt. Das alles ist positiv zu erwähnen.
Manche Probleme sind aber schlicht nicht auszuräumen, bzw. sind erst neu dazu gekommen. Dazu gehört die Informationspolitik, die mit der Zeit immer zurückhaltender geworden ist, sicher auch wegen schlechter Erfahrungen. Das zeigt sich auch an anderen Stellen, bspw. wenn es akute Diskussionen hier im Forum gibt. Da wird dann teilweise gar nicht reagiert, teilweise erst nach Wochen ein fünf mal geschliffenes Statement veröffentlicht, dass die Kernproblematik ignoriert und derart geschliffen ist, dass es mit Communitynähe nichts mehr zu tun hat.
Mein Problem mit dieser Entwicklung ist, dass sie eher gegenteilig kommuniziert wurde, aber das wurde schon oft genug diskutiert.
Ein weiterer Problempunkt ist, dass man merkt, wie manche Antwortgeber sich von bestimmten Fragen triggern lassen. Ganz offensichtlich wissen sie über die vorangegangenen Diskussionen bescheid und sind teilweise bereits genervt davon. Die Antwort zur Länge von Bohndesliga ist ein Paradebeispiel dafür. Oft genug sieht man auch schon Augenrollen, Seufzer usw. während Fragen vorgelesen werden. Da merkt man oft, dass da keine Profis (in dieser Sache) vor der Kamera sind, bzw. hinter ihrem Monitor versteckt, sondern Leute, die normalerweise nicht direkt mit den Zuschauern kommunizieren.
Dazu kommen noch weitere, teils schon thematisierte Punkte, wie z.B. die hohe Frequenz der Folgen, das Fragen teils gar nicht mehr gestellt werden, weil man keine Antwort erwartet, bzw. noch Angst hat öffentlich gerüffelt zu werden usw.
Ich habe den Eindruck, dass die wenigsten noch erwarten, in diesem Format eine heiss diskutierte Frage ehrlich und umfassend beantwortet zu bekommen, sondern eher Marketingsprech erwarten.
Informationen, die nicht akribisch genau in der Fragestellung abgefragt werden, werden dann auch nicht bekannt gegeben. Es scheint, dass die Antwortgeber oft froh sind, wenn sie möglichst wenig sagen können und möglichst schnell wieder in Ruhe gelassen werden.
Für mich bleibt BtB so eine ganz nette, kurzweilige Sendung in der man ein paar Belanglosigkeiten erfährt und vielleicht jede 1-2 Folgen mal eine interessante Information erhält, die ansonsten erst später bekanntgegeben worden wäre.
Es ist netter, oberflächlicher Community-Service, allerdings ohne wirkliche Communitynähe auszustrahlen, oder das Gefühl zu geben, dass man daran interessiert ist, die Community möglichst nah am Geschehen halten zu wollen.