Die Synergie der Arbeiten von Newman mit John Adamsâ Harmonielehre (vielleicht hört ja jemand hier ein Vorbild fĂŒr Don Davisâ wahnsinnig tolle Komposition fĂŒr Matrix heraus) funktioniert ĂŒbrigens super find ich.
Das kommt auch dazu, Moderne Kunst wirkt nur schwer durch Bilder o.Ă€. man muss es live sehen um alles zu erfassen und seine Wirkung zu verstehen.
Ich wĂŒrd generell behaupten, dass bildende Kunst live ganz anders wirkt als jetzt in einer Abbildung. Bei GemĂ€lden âalter Meisterâ kommen halt noch andere Aspekte hinzu, die das ĂŒberschatten.
Ja, aber man muss halt auch zugeben, dass man moderne Kunst auch Live durchaus fĂŒr etwas absurd halten kann
Also moderne Kunst funktioniert halt in ganz vielen (natĂŒrlich nicht allen) FĂ€llen ausschlieĂlich im Zirkelbezug zur Kunst und weniger im Dialog mit der Gesellschaft, was ich immer ein wenig schade finde.
Hab aber selbstverstĂ€ndlich auch keine Ahnung, wie man das besser machen kann. Vielleicht will die Kunst das ja auch gar nicht, aber dadurch ist (fĂŒr mich) das Thema immer etwas ĂŒberhöht und ist ja irgendwie auch ein sehr elitĂ€res.
Auch wenn es natĂŒrlich viele KĂŒnstler gibt, die versuchen möglichst unelitĂ€r zu sein. Am Ende freuen sie sich vermutlich trotzdem sehr drĂŒber, wenn sie irgendwann von ihrer Kunst sehr gut leben können, weil es verrĂŒckte reiche Sammler gibt
ja, finde ich auch. Vor allem sollte man auch offener damit umgehen und nicht dieses typische âist das kunst oder kann das wegâ-MentalitĂ€t besitzen. FrĂŒher war ich auch einer, der immer recht pessimistisch sowas gesehen hat, aber je öfter ich mal dazu was lese oder gucke, merke ich wie viel Tiefe diese âach so simplenâ Werke besitzen.
WĂŒrde aber nicht sagen, dass ich jetzt jegliche Art der (modernen) Kunst gut finde und man immer noch gewisse werke mehr kritisch beĂ€ugt und nicht alles hochlobt, nur weil es bei einer groĂen Galerie / Museum prĂ€sentiert wird.
Ein Maler, den ich iwie besonders spannend finde, obwohl ich nicht wirklich verorten kann warum ist Jackson Pollock
Portrait and a Dream
Blue Poles
Ein KĂŒnstler, der v.a. hier in Niederösterreich insbesondere von Seiten eines Exlandeshauptmanns Ausmerksamkeit bekommt ist Hermann Nitsch. Er ist v.a. durch seine Blutspritzbilder bekannt geworden. Wirklich was anfangen konnte ich mit ihm allerdings noch nicht. Spielt wohl auch der Widerlichkeitsfaktor eine Rolle
ich bspw. war irgendwie nie so ein âfanâ von Pollock und von Action Painting im Allgemeinen.
Ist aber irgendwie schwierig zu sagen warum.
diese Bilder befinden sich auf dem schmalen Grad zwischen âDas kann ich doch auchâ und âWieso sieht das bei mir nicht so aus, wenn ich es versuche?â
Ich finde halt irgendwie moderne / bildende Kunst schöner, die aus der reinen âKunst-Bubbleâ raustranszendiert ( )
In Kopenhagen war ich in einem Museum und stand vor nem StĂŒck Metall und wusste nichts damit anzufangen. Im Museumsguide gabs dann die Info, dass das ein Werk eines KĂŒnstlers ist, der die Lady Liberty in ganz vielen Einzelteilen nachgebaut hat und weltweit verteilt in unterschiedlichsten Museen ausgestellt hat. Quasi als Replik auf die Dominanz der amrikanischen Kultur in so vielen LĂ€ndern auf der Welt.
Sowas finde ich dann cool, da kann ich was mit Anfangen.
Bei Pollock habe ich das GefĂŒhl, da sind irgendwie immer alle so fasziniert, einfach weil es ein Bruch mit der Kunst-Bubble war, und er die âTraditionalistenâ damit irgendwie brĂŒskiert hat.
Das finde ich dann als Nichtteil dieser Bubble halt irgendwie super lahm und interessiert mich auch nicht weiter^^
Ich war und bin auch nicht der gröĂte Freund von Nitsch gewesen, das waren so mit die ersten Disskussionen in der Verwandtschaft, als ich zu studieren begonnen hab und ich mich plötzlich in der Situation fand, die Arbeit von Nitsch zu âverteidigenâ (und so auch irgendwie meine Berufswahl).
Bei Nitsch gehts halt auch nie nur um das âEndproduktâ, das Bild.
Wiener Aktionismus ist halt so ein Begriff, den man mit Nitsch immer in Zusammenhang bringen Muss. (Brus fand ich bei den wiener Aktionisten irgendwie immer den interessantesten)
Ekelfaktor, ich weiĂ nicht so recht. Den Begriff mag ich nicht. Auch wenn Ekel, Körperlichkeit, (Selbst)zerstörung und auch Schock sicher Begriffe sind, die Eng mit dem wiener Aktionismus im Allgemeinen und mit Nitschs Aktionismus im Speziellen verschrĂ€nkt sind, so wĂŒrd ich das nicht an vorderster Stelle anfĂŒhren.
Nitsch arbeitet sich halt ganz stark an christlich-katholischer ikonographie oder auch dem Dionysuskult ab und hat da mit seinem Orgien Mysteriem Theater schon ein wichtiges Werk hingelegt.
Sind ĂŒbrigens natĂŒrlich auch alles höchst machistische Gesten, die hier Bedient werden. Ob das Anselm Kiefer ist, Markus LĂŒpertz oder Nitsch - das sind schon alles ziemliche eklige Machotypen.
Ich hab vor paar Jahren mal erwĂ€hnt, dass ich mir gerne surrealistische Kunst angucke, worauf mein Papa DalĂ-Kunstpostkarten gesammelt und mir geschenkt hat
Neben der BestĂ€ndigkeit der Erinnerung (flieĂende Uhren) hat es mir vor allem die Passionante angetan, wĂŒrde ich genau so aufhĂ€ngen:
Ansonsten mag ich Max Ernst gerne, seinen Napoleon hatte ich lange als Handyhintergrund:
Ich habe mal eine Kunstgruppe fĂŒr GrundschĂŒler geleitet undsie fuhren total auf Keith Haring ab. Ich musste nicht einmal etwas sagen und sie fingen bereits an, abzuzeichnen. Bis heute wundert mich, dass sich sein Stil nicht hĂ€ufiger in der Ăffentlichkeit blicken lĂ€sst.
War bei uns im Kunstunterricht auch Thema
Das Musikvideo âCanât Stopâ von Red Hot Chilli Peppers (2003) ist im Grunde auch eine Reproduzierung von Erwin Wurms âOne Minute Sculpturesâ, welches in die Kategorie des Body-Arts zĂ€hlt, wo eben das Subjekt und das Objekt der Umgebung in (meist) absurde Weise zusammengefĂŒgt werden. Das Ziel ist es eben, diese Pose dann eine Minute lang zu halten. Was eben eine gewisses ZeitgefĂŒhl hervorruft. WĂ€hrend eine Minute im Grunde nicht so lang ist, fĂŒhlt es sich bei den âOne Minute Sculpturesâ wie eine ganze Ewigkeit an.
Das Subjekt selber wird zum Werk und alltagsgengenstÀnde erhalten Eintritt in die Kunstwelt
Danke fĂŒr den Ohrwurm
Ich bin zwar nicht der gröĂte Erwin Wurm Fan, aber was man ihm und seinen Arbeiten nicht absprechen kann, ist ein Humor, der bei vielen in meinem Umfeld so eine Art erster AnknĂŒpfungspunkt zu zeitgenössischer Kunst war.
Leicht zu verstehen und schmunzeln kann man dabei auch.
Da Fotografie ja auch unter Kunst fÀllt, hier mal beispielhaft zwei Bilder von Gregory Crewdson:
Im Prinzip geht es bei ihm weniger um den Akt des Fotografierens an sich, sondern um die Inszenierung. Fasziniert mich jedes Mal aufs Neue.