Ich vermute mal, dass man die Räumlichkeit einfach an anderen Dingen erkennt. Größe (also z.B. stehen zwei Stühle im Raum und man erkennt dass einer weiter weg steht, weil er kleiner erscheint), Schatten etc. und zum Teil auch einfach, weil man weiß, was wie weit entfernt ist. Wenn man aber mal ein bisschen hin und herschaut und drauf achtet, findet man immer mal ein paar Dinge, die keine entsprechend eindeutigen Schatten oder so werfen und bei denen man dann wirklich die Entfernung nicht erkennen kann.
Ich Schiele wechselseitig (also immer ein Auge schielt, das weniger Aktive und das andere nicht).
Man sieht schon räumlich, weil das Gehirn nur so sieht, aber es ist nicht richtig, weil die Informationen fehlerhaft sind bzw, eine fehlt. Das Hirn setzt dann ein Bild zusammen was zwar räumlich ist, aber in den Details nicht stimmt.
Ganz simpel merkt man es beim Ball fangen, man greift einfach da neben oder man will etwas vom Tisch nehmen und stößt etwas um, weil man die Hand nicht richtig führt.
Oh ja an die vielleicht OPs erinnere ich mich auch noch sehr gut. Bei mir ist Thorakale 10 betroffen also relativ mittig. Spüre quasi ab dem Bauchnabel abwärts nichts mehr.
Durch die Unterfunktion der Beine sind diese am den Beinen so dünn wie Glasknochen und auf Röntgen Bildern fast unsichtbar. Das hat mir in der Kindheit insgesamt 17 Beinbrüche eingebracht. Die letzten zehn Jahre hat sich das aber irgendwie verwachsen, sodass ich seitdem keine mehr hatte. Zusätzlich habe ich noch einen Hydrocephalus (Wasseekopf). Da ist durch Wachstum irgendwann immer der Schlauch der Hirnwasserableitung gerissen und musste erneuert werden. Das hat sich aber seit ich ausgewachsen bin auch erledigt.
Aktuell habe ich immer wieder mit Nierensteinen zu kämpfen. Die ich durch die Lähmung leider zu Spät bemerkt habe, was mich eine Niere gekostet hat.
Ab wann spricht man eigentlich von Behinderung? Sind Muttermale auch schon behindernd?
Meine nicht hatte auch das mit dem Wasser im Kopf, das wurde soweit ich weiß operiert als sie ein Baby war und hatte da bisher auch nichts anderes soweit ich weiß. Das einzige was da ein Problem war und ist, ist das sprechen, wo sie aber für zum logopäden geht.
Ansonsten muss sie halt 3 mal am tag kathetert werden.
Wo genau das bei meiner Nichte war, weiß ich nicht, da müsste ich meine Schwester frsgen.
Ich nuschele auch ziemlich stark. Bei mir ist es 5 Mal am tag.
Sie kann an sich eigenständig auf die Toilette (wenn sie denn mal trinkt was man ihr alle 5 Minuten sagen muss) daher ist es nur dazu da die reste heraus zu holeb.
Kommt mir wirklich alles erschreckend bekannt vor
Inwiefern schränkt dich ein Muttermal in deinem Leben ein? Es mag von manchen als unästhetisch empfunden werden, aber ist doch nicht einschränkend
Wenn man sich dadurch nicht traut ein Schwimmbad zu besuchen?
Ich habe ja extra etwas Kleines genommen.
Dann hat das was mit deinem Selbstbild zu tun und nichts mit dem Muttermal. Sonst könntest du genauso sagen das „hässlich sein“ eine Behinderung ist
Ich bemitleide Leute, die erst irgendwann im Erwachsenenalter eine Brille benötigen. Ich hab meine seit ich denken kann (ich war auch immer der Junge im Kindergarten, der ein Brillenglas abgeklebt hatte ) , hab aber schon Erwachsene Leute kennengelernt, die irgendwann mit 50 oder so eine Brille brauchen und sich damit extrem schwer tun. Für mich gehört die einfach dazu, ich fühl mich falsch, wenn ich sie nicht im Gesicht hab. Hab auch schon Kontaktlinsen gehabt für ne Weile, da kam es schon vor, dass ich erst die Kontaktlinsen angezogen hab, und danach aus Reflex noch die Brille drüber, weil ich mich irgendwie nackt gefühlt hab.
Aber so sehr ich mich auch dran gewöhnen kann, es wird niemals etwas daran ändern, wie beschissen es ist mit Brille durch Nieselregen zu laufen, oder im Winter vom kalten Draußen in’s warme Drinnen zu laufen
Ich hatte bei meinen Linsen eher das Problem, dass ich reflexartig die nicht vorhandene Brille nachrücken wollte, einfach aus Gewohnheit
Ich trage seit dem ich 13 bin eine Brille. Am Anfang hab ich sie gehasst aber mittlerweile mag ich Brillen und hab sogar mehrere.
Oder diese Schlaganfallartigen Gesichtsewegungen, die sonst die Brille etwas zurechtgerückt haben, die man dann einfach immer noch macht…
Welche Stärken hast du denn? Ich hab -2,75 und -4,75 inklusive Hornhautverkrümmung, was bedeutet, dass eine neue Brille immer mit einem Optikerbesuch und ner Menge Geld zusammenhängt
Wie hat sich denn eurer Meinung nach die Gesellschaft im Zusammenleben mit Menschen mit Behinderung entwickelt?
Ist es allgemein besser/entkrampfter geworden oder geht es eher in eine falsche Richtung?
Als Beispiel: Während einer Projektwoche an meiner Schule gab es ein Projekt bei dem Schüler und behinderte Menschen zusammen Sport machen konnten und halt Vorurteile abgebaut werden sollte. Einzige Einschränkung: Es durften nur Mädchen teilnehmen, weil Jungs im alter von 13-15 zu ruppig sind…
Das war ja genau mein Punkt, wo ich hoffe das sich das mittlerweile besser entwickelt hat.
Ich finde die von Herzer oben aufgeworfene Diskussion über „ab wann ist man eigentlich behindert“ auch sehr interessant.
Die deutsche rechtliche Definition wurde ja oben schon gepostet:
- Menschen mit Behinderungen sind Menschen, die körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, die sie in Wechselwirkung mit einstellungs- und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate hindern können.
- Eine Beeinträchtigung nach Satz 1 liegt vor, wenn der Körper- und Gesundheitszustand von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweicht.
Soweit ich weiß ist diese „Definition“ relativ neu und wurde bewusst so allgemein gefasst, damit mehr Menschen darunter fallen, die es wirklich benötigen.
Gut/Interessant finde ich es vor allem, dass zunächst „körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen“ genannt werden und dann auch noch der Teil mit der gleichberechtigten Teilhabe hinzu kommt. Der letzte Teil, in dem auf den konkreten Fall geschaut werden kann und ob hier das ‚normale‘ Leben beeinflusst wird, halte ich für wichtig.
In meiner Vorstellung denken die Menschen bei „Behinderung“ erstmal an körperliche, sinnesbehinderungen oder geistige Behinderungen. Laut der Definition sind aber auch Menschen mit psychischen Krankheiten behindert, wenn sie unter die oben beschriebenen Regelungen fallen.
Ich bin kein Rechtsexperte, aber ich glaube, dass das bloße vorhandensein eines Muttermals nicht ausreicht um als Behindert zu gelten. Wenn dich dein Aussehen jedoch so belastet, dass du dadurch nicht mehr raus gehen oder am normalen Leben teilnehmen kannst, fällt das sicher unter die Definition. Dann ist aber wohl nicht das Muttermal die Behinderung, sondern die psychische Störung, welche das „nicht-rausgehen-können“ auslöst.
Ich hoffe es ist klar, dass ich das hier jetzt nicht schreibe um zu diskutieren, ob jetzt die eine Behinderung schlimmer ist als die andere, denn sowas lässt sich wahrscheinlich nur persönlich beantworten. Die Definition ist ja vor allem wichtig, da wir uns ja hoffentlich alle einig sind, dass der Staat und die Gesellschaft jedem Menschen so weit helfen sollte, dass sie hier ein gutes und möglichst gleichberechtigtes Leben führen könnten.
Leider sind wir aber in der Realität noch weit von diesem Ideal entfernt.