Das kenne ich nur zu gut.
Irgendwie begleitet mich auch immer die Angst das ich irgendwann garnicht mehr sehen kann, von der Panik mal ganz abgesehen das mir die Brille unterwegs mal kaputt gehen könnte (klar habe ich Ersatzbrillen, aber die nimmt man ja doch nicht zu jedem kleinen Spaziergang mit).
Ich bekam meine Brille in der ersten Klasse, ich habe sie so sehr gehasst und war erschlagen wie bunt die Welt plötzlich ist, denn Werbung oder sonstige Dinge habe ich vorher einfach nie wahrgenommen X).
Mittlerweile ist es normal für mich geworden eine Brille zu tragen, wenn ich es auch dennoch nicht mag. Jeder der im Winter mit Brille einkaufen geht weiß was ich meine.
Leider verschlechtern sich meine Augen permanent weiter, was mir immer etwas Unbehagen beschert. Auf der anderen Seite ist es keine Behinderung und hat vermutlich hier gar nichts verloren. Vielleicht sollte ich also einfach froh sein das ich mit Brille immerhin noch was sehen kann
Also ich kann für mich sagen, dass ich definitiv unverkrampfter geworden bin. Das liegt tatsächlich sehr auch mit meinem Umzug zusammen. In Dresden habe ich fast keine Menschen mit Behinderung getroffen. Die einzige Person mit Behinderung zu der ich regelmäßig Kontakt hatte, war meine Tante, die geistig behindert ist. Aber selbst sie habe ich nur ein paar mal im Jahr gesehen.
Jetzt wo ich in Trier leben, sehe ich Menschen mit Behinderung quasi jedes Mal, wenn ich außer Haus gehe. Und mit manchen aber ich auf Grund meiner Parteiarbeit regelmäßigen Kontakt. Ich würde aber lügen, wenn ich behaupten würde ich wäre jetzt total unverkrampft.
Es ist schon eine Behinderung, die dich je nach Schwere auch sehr in deinem Leben einschränken kann, allerdings ist sie extrem leicht durch das Tragen einer Sehhilfe auszugleichen.
Das ist nach meinen Informationen bei mir nicht möglich.
Zumindest sagte mir mal ein Doc das man erst Lasern würde, wenn die Sehstärke sich nicht verändern würde. Da ich weiterhin Verschlechterungen habe, ist das also laut ihm nicht möglich. Eingestiegen bin ich damals direkt mit -2,5 und -3,0 Dioptrien pro Auge. Jetzt liege ich bei -8,0 und -8,25.
Der selbe Arzt sagte aber auch das die Verschlechterungen aufhören wenn ich aufhöre zu wachsen. Ich wachse zwar seit über 15 Jahren nicht mehr in die Höhe, aber das scheint meine Augäpfel reichlich wenig zu interessieren X).
Vielleicht gibt es da auch mittlerweile mehr Möglichkeiten, aber ich habe nach den Infos vom Doc mich auch nicht mehr informiert um ehrlich zu sein.
Erfahrungen, wenn ich mit Menschen, die behindert werden, unterwegs war:
Im Bus fand es eine Frau als Frechheit, dass sie nicht in der Mitte aussteigen konnte, da sie mit ihrem Rollkoffer nicht an den Rollstühlen vorbeikam.
Wenn man einen Termin mit unserem Landeshauptmann oder Landesrätin für Soziales hat, muss man über eine Rampe die gefühlt 100 % Steigung hat (also 45°). Mein Bekannter war in einem elektrischen Rollstuhl und da brauchten wir jede Bremse (ob mechanisch oder menschlich).
Ein blinder Nachbar hatte seine “Freude” mit der Baustelle direkt vor unserer Tür und daran, dass sie jeden Tag den Bauzaun umstellten.
Busfahrer stoppen ihren Bus so, dass wenn man die Rampe ausklappt direkt im Mülleimer oder der Haltestellenstange endet.
Als Bekannte ihre Wohnung behindertenfreundlich adaptierten, erklärte jede Behörde, welche Rechnungen sie nicht anerkennen, als dass sie die Akten endlich bearbeiten (Sie machten den Fehler und reichten immer alles ein). War bei einem Termin mit zwei Beamten dabei und machte dann Stapel, wer was fördert und reichte es entsprechend ein.
Termine bei Behörden ohne Fahrstuhl und die Ehefrau soll sich doch nicht so anstellen, sie wird doch ihren Mann im Rollstuhl zwei Stockwerke hochschieben können.
Da hab ich dieses Jahr Weg von der GC genau das Gegenteil erlebt.
Eine ältere Frau hat einem Jugendlichen der mir im Zug nicht sofort Platz gemacht hat über eine Stunde lang rund gemacht und wollte mich und meinen online die ganze Zeit das mit reinziehen. Da wir aber ohne Problem sitzen konnten, hielten wir das absolut für übertrieben und haben uns raus gehalten.
Ich trage eine Brille seit ich 14 bin und fand sie früher schrecklich. Inzwischen fühle ich mich ohne sie unsicher. Kommt vllt auch daher das ich fast nix mehr scharf sehe ohne. Bin inzwischen bei -2,5 und -3 angekommen. Ich hatte viele Jahre eine Brille die nicht mwhr reichte(während der Ausbildung) das Geld reichte dafür einfach nicht. Ich musste weinen als ich endlich wieder scharf sehen konnte. War ein wunderbares Gefühl.
Ansonsten habe ich schon alles mögliche an Behinderungen gesehen/betreut(bin Krankenschwester) und bisher haben die meisten Verständnis und machen Platz auch die älteren Damen und Herren.
Nen Rolli ohne Motor ist generell ne Zumutung, aber die Dinger sind halt leider schweineteuer.
Ich weiß auch wie viel Schwierigkeiten man haben kann mit Krankenkassen die nichts genehmigen, Rehas die abgelehnt werden, Ärzte die nicht kooperieren und sonstigen. Ist teilweise leider echt furchtbar und unmenschlich.
Da sehe ich das Problem nicht bei Busfahrern sondern bei der Gestaltung der Haltestelle. Und der Fahrer weiß ja auch nicht bei jeder Haltestelle wer jetzt aussteigt.
Und wenn es halt mal passiert dann bestimmt nicht um zu Diskriminieren.
Man sollte dazu sagen, dass die Haltestellen hier bei uns eigentlich genau markieren, wo man ein- und aussteigen kann inkl. Blindenleitsystem etc. Nur halten sich in Stosszeiten die wenigsten Fahrer daran …
Edit: man sollte auch erwähnen, dass die Rollstuhlrampen normalerweise nur von den Fahrern benutzt werden darf, man als Begleitperson also immer zum Fahrer hingehen darf und ihnen erklären darf, bis zu welcher Haltestelle man fährt und wenn er dann noch immer kein Problem sieht, dass die Rampe direkt vor einem Hindernis endet
Kommt ganz drauf an. Es kann durchaus für Manche auch besser sein einen handbetriebenen zu haben, beispielsweise als Sportgerät. Ich habe zum Beispiel beides nehme aber oft aus Bequemlichkeit den elektronischen.
Beides, leider gilt noch oft, solange es nicht im direkten Umfeld passiert findet man es nicht schlimm. Aber wehe in die Klasse des Kindes soll ein Rollstuhlfahrer komme. Oder meine Schwester (Albinismus) wurde von zwei Frauenärztinnen gefragt ob sie sich denn ganz sicher ist mit dem Kinder bekommen, man will doch nicht das das Kind wie sie wird.
Ich weiß natürlich nich was du hast, aber die erwähnten -2.75 und 4.irgendwas in dem von dir zitierten Beitrag wären für mich auch nahezu ein Traum…
Ich weiß, es is eigentlich egal, ob man nun mit -2 Dioptrin nix sieht oder wie ich mit -10, aber ohne Brille bin ich halt schon einfach komplett aufgeschmissen. Also da geht gar nix. Meine haben allerdings irgendwann aufgehört, sich zu verschlechtern und sind jetzt seit ein paar Jahren konstant. Dafür krieg ichs jetzt mit Augendruck… ey und ich find echt nichts schlimmer, als die Vorstellung, nich mehr sehen zu können
Es gibt da so viel Ignoranz, ich seh das auch am den Bruder von meinem Freund, der geistig Behindert ist. Da hat ein anderer Arzt die neue Medikamenten Einstellung von 2 Jahren zerschossen, weil es fand das das vorher doch viel besser war spoiler war es nicht
Ich muss aber ganz ehrlich sagen, auch ich darf mich nicht ausnehmen und musste vor gut fünf Jahren dann mein soziales Engagement auf Eis stellen, war irgendwann war mal genug.
Höhepunkt war die Einschaltung des Volksanwalts, als einem meiner Freunde gedroht wurde, er bekommt Hausverbot in den Öffis, weil er die Fahrer zu sehr mit seiner Behinderung “nervt” (also sie benutzen will).
ein Kumpel von mir, auch Rollstuhl, musste zum Amt und die waren wegen Bauarbeiten umgezogen und er kam nicht rein. Ruft er an und fragt was er tun soll, sagt der Sachbearbeiter sagt das er da auch nicht helfen kann und dafür nicht zuständig ist, er soll aber ja den Termin nicht verpassen
Muss auch sagen, der Volksanwalt hat das schnell als unbegründeten Einschüchterungsversuch in die Schranken gewiesen und ihnen dann die Hölle heiß gemacht, aber wie [insert Fluchwort] muss man sein, dass zu versuchen … Rege mich wieder zu sehr auf, dein Beispiel erinnert mich an das obige mit der Ehefrau. Zumindest eines haben mich die Erfahrungen gelehrt: ich stelle mich Behörden gegenüber nur mehr mit Titel vor. Traurig.