Bist du behindert? - Leben mit Behinderung

Was meine Erfahrung angeht: Lass die einfach mal mit dir umgehen. Mir hat die Arbeit mit Menschen mit geistiger Beeinträchtigung viel gebracht, da das Bewusstsein für soziale Normen halt nicht so ausgeprägt ist und man da halt schnell mal unvermittelt umarmt wird. Und „glückliches Leben“ ist halt seeehhhhr relativ in diesem Kontext. Ich hab mich mal mit jemandem unterhalten, der seit Jahrzehnten (nach meinen Begriffen) den ganzen Tag in total eintöniger Fließbandarbeit Bauteile für Kehrmaschinen zusammensteckt. Das alles hat er mir aber mit einem unfassbaren Leuchten in den Augen erzählt und berichtete darüber, dass die Dinger in alle Teile der Welt verkauft würden. Das alles mit dem stolzen, aber nicht arroganten Brustton der Überzeugung: „Ohne meine Arbeit hört die Welt auf zu funktionieren.“ Ich bin weit davon entfernt, gegenüber meiner eigenen Arbeit etwas Ähnliches zu empfinden.

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Manche Menschen sind manchmal auch nur schweigsamer als man selber. Bzw würde ich nicht davon ausgehen, dass nur, weil wir etwas nicht gesagt bekommen, es nicht auch bei der Person im Kopf stattfinden kann. Die einen weihen ihre Mitmenschen gerne in ihre Gedanken ein, die anderen weniger.
Ich kann schon nachvollziehen wieso manche sich nicht diese Frage stellen. Zudem da auch ein Gedankenprozess oder eine Entwicklung hinter stehen kann. Irgendwann stellt sich einer diese Frage dann einfach nicht mehr, weil sie ihn oder sie persönlich nicht mehr weiter bringt.
Ich denke man kann sich die Frage nach dem „wieso gerade ich“ stellen, ohne damit automatisch in lähmende oder anderweitig dekonstruktive Gedankenspiralen abzudriften. Ich für mich konnte mir diese Frage erlauben oder musste es sogar für meine Therapie in Bezug darauf eine Akzeptanz zu den Erkrankungen zu entwickeln, die eine Auseinandersetzung mit den dazugehörigen, insbesondere negativen Gedanken und Empfindungen, bedarf. Aber ich lass mich von der Frage nach dem warum nicht in meiner Krankheitsbewältigung aufhalten oder versuche zumindest aktiv dagegen zu steuern zu verbittern, indem ich offen und zuversichtlich bleibe. Und das ist glaube ich bei all dem Zulassen von negativen Gedanken und Empfindungen immer wieder aufs Neue die Kunst- sich dabei rechtzeitig zu bremsen.

Was mir gerade noch dazu einfällt ist, dass es dann auch nochmal für mich persönlich sehr auf die Erkrankung ankommt bei der Frage nach dem Warum: Ich leide unter vielen psychischen Erkrankungen und zur Aufarbeitung und besserem Verständnis dieser, braucht es die Frage nach dem Warum, ganz speziell in Hinblick auf die chronische , komplexe PTBS. Die Distanzierung von dem eigenen, erlernten Scham- und Schuldgefühl bedarf eine Aufarbeitung und ein Verständnis des oder der Traumata, um in der Gegenwart damit leben und klar kommen zu können.

Ich habe auch chronische, körperliche Erkrankungen bei denen sich die Frage nach dem Warum gerade ich? stellen lässt. Aber die gehen dann eher so in die Richtung „Warum hat das keiner ernst genommen oder warum gerade mehrere seltene von denen kaum einer Plan hat“. Ich glaube die Frage stellt sich fast jeder mit einer seltenen oder eher unbekannten Erkrankung im Laufe seines oder ihres Lebens. Das ungerecht zu finden ist so menschlich mMn: Schmerzen haben, die keiner behandeln mag oder kann oder von denen keiner einem sagen kann woher sie kommen. Da befürchte ich, dass es eher ungesund wäre solche negativen Empfindungen und Gedanken verdrängen zu wollen.
Oder sich umzuschauen unter Altersgenossen und immer wieder den Eindruck vermittelt bekommen, dass man anders ist als alle anderen. Oder von Älteren häufig drauf hingewiesen wird, dass man sich nicht seinen Alters entsprechend verhält (aufgrund einer Erkrankung).
Auch da schwer vorstellbar für mich, dass da nicht im Laufe der Zeit zumindest die Frage danach „inwiefern das eigene Leben hier gerecht verläuft“ in einem aufkommt.
Wichtig ist - und da wiederhole ich mich wieder - da rechtzeitig zu stoppen bzw die Balance zu halten und sich von diesen negativen Dingen nicht lähmen zu lassen. „Ja, wir haben das jetzt anerkannt, dass es beschissen ist und dir geht es völlig zurecht so. Nun wo etwas Platz geschaffen wurde im Kopf, kommen wir zum nächsten Schritt.“

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Also die 15 Menschen mit geistiger Behinderung, die ich derzeit im Alltag unterstütze, haben null Probleme mit ihrer Behinderung, sie sind nicht unglücklich und würden gar nicht verstehen, warum jemand mit ihnen Mitleid haben sollte - sie kennen es ja nicht anders, diese Einschränkung gehört wie viele Stärken und Fähigkeiten zu ihrem Leben dazu.
Und reden kannst du erstmal ganz normal mit ihnen reden. Einige sind vom Sprachverständnis etwa auf dem Niveau von Kindern, sie verstehen also nicht unbedingt alles, wenn sie direkt zugetextet werden. Kurz und prägnant, das ist zu Beginn nie ganz verkehrt.

Aber da sie dich schnell in Beschlag nehmen, lernst du sie schneller kennen, als du vielleicht denken magst. :slight_smile:

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Ok, hier jetzt mal ein kurze Help Post, vielleicht hat jemand eine Idee.

Seit neustem braucht man zum registrieren einer Email bei google, web.de etc etc etc eine Handynummer um eine Bestätigungs SMS zu senden.

Die bewohner eines Pflegeheimes haben aber oft keine Handys da körperlich nicht in der Lage sie zu nutzen.
PC haben sie aber und würden auch gerne amazon und co nutzen, aber schwierig ohne eigene Emailadresse, kein Account.

Jemand eine Idee?

Kann man vielleicht eine alternative Nummer von einem Diensthandy angeben (falls das erlaubt ist)

Ansonsten habe ich gelesen, dass wenn man bei Google behauptet man sei 15 oder jünger, würde man nicht nach der Nummer gefragt werden, weil Google denkt, man hätte dann noch kein Handy. Kann das aber nicht bestätigen, ob das so ist.

funktioniert nicht, man darf x accounts auf die gleiche handynr melden.

plus wenn dann was schiefging, kamen anrufe aufs diensthandy, seither ist das nicht mehr erlaubt.

Wenn’s nur darum geht einen Mail Account ohne Handynummer zu erstellen dann guck Mal bei eclipso. Glaube da braucht man keine.

Also ich habe heute erst eine neue email bei google gemacht und musste kein Handynr. angeben.

Ansonsten gibt es auch Dienste wo man sich ein Handynr. zu legen kann ohne Handy, da geht dann die SMS hin und man kann den Code abgreifen.

Und ich hab auch noch nie gehört das die in Pflegeheimen keine Handys haben, meistens haben die zumind. ein billiges Prepaid Ding.

Ging ja um die Bewohner nicht um die Einrichtung an sich

Ich meine auch die Bewohner, bei denen die ich kenne hat jeder ein Handy, auch wenn es fast nicht genutzt wird, allein wegen der viel besseren Erreichbarkeit und Verfolgung.

Behinderung können ja in tausenden verschiedenen auspregungen vorkommen. Ein bettlägeriger braucht kommt ha nicht weg :sweat_smile:

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Ja gut, das stimmt wohl, aber wenn sie nicht mal in Lage sind theoretisch eine Handy zu nutzen, dann brauchen sie auch keine Email. :slightly_smiling_face:

Körperlich behinderte in einer Einrichtung haben zb auf den Zimmern PC und co, den sie auch gerne nutzen.

Handy dagegen sind viel zu empfindlich in der handhabung, kosten Geld im laufenden Betrieb.

Klar, diejenigen die mit zumindest einem arm gut umgehen können, haben teilweise eines, aber beim rest, bringt es eben nicht viel.

Ansonsten liegt es ind er Freiheit der Leute zu entscheiden ob sie eines wollen und ob sie es mitnehmen wenn sie wo hinfahren.

Und für PC gibt es eine vielzahl von Methoden ihn zu benutzen,.

maus auf einem monitor bewegen und klicken geht auch mit Mundsteuerung, Sprachsteuerung oder eben kleinsten handbewegungen.

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Ich glaube wir reden hier von unterschiedlichen Dingen, ich meine wirklich noch Handys keine Smartphones, so ein Samsung oder Nokia sind schon sehr robust und prepaid kostet ja fast nichts außer einmal im Jahr von jemanden aufladen lassen und da reicht ne Euro zu überweisen. :slightly_smiling_face:

Au contraire. Eine gute Freundin meiner Väter hatte bis zu ihrem Tod MS und war deswegen an ihr Bett gebunden, aber dank Email, Laptop etc. konnte sie fast täglich mit meinen Vätern chatten, sich unterhalten und tat es ihr allgemein sehr gut, dass es diese neuen Kommunikationsformen gab.

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Ich meinte jetzt auch geistig nicht dazu in der Lage, deswegen Theoretisch. :slightly_smiling_face: Mit neusten Hilfsmittel geht da schon viel und da kann man dann auch eine email brauchen und hat evtl. auch ein Handy.

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Nur so zur info,

Sim Registrieren, braucht dann aber wieder eine Email, und video call mit Perso vorzeigen etc, das mit bewohnern die dann dazu wieder eine betreuungsttunde bei der Ergo buchen müssten etc.

Alles nicht so einfach.

Das muss man ja erst seit ein paar Jahren so machen. Meist kaufen eben Angehörige das Handy und übergeben es, wenn man das Handy mal hat frag ja keiner mehr wem es gehört.

Mehr kann man da eben nicht machen, gibt viele email Anbieter die keine Handynr. wollen. Google fragt da wohl auch nur zufällig, einfach mal über ein VPN (ist ja bei viel Browsern mittlerweile dabei) versuchen.

ja nach meinem Hinweis, ist man wohl jetzt darauf gekommen, dass es wohl an der IP lag,

da alle Bewohner des Hauses die gleiche IP haben, hat google wohl gedacht, dass das komisch ist und die anderen Emailanbieter auch und gehen da auf nummer sicher.

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Das kann sein, kenn ich von Instagram, wenn man da zu oft den Account wechselt, dann fragen die auch mal nach der Handynr.

Muss man das eben nach und nach machen bis alle eine email haben.