Rachel, Jack and Ashley Too war wirklich gut. Beste Folge der Staffel. Als ich den Nine Inch Nails Song gehört habe dachte ich erst das geht so in die Richtung “Sie klaut die Songs von alten Bands anstatt davon zu träumen”, aber da brauchten die Filmmacher wohl einfach Inspiration.
Das war doch auch, und das lag nicht an Miley Cyrus, Kinderserienaction (allein als sie da als verkleidete Kammerjägerin vorm Security stand, ihn mit der Mausefalle ausschaltete und dann die Verfolgungsjagd direkt in die Halle, ohje) mit peinlicher “hey Kiddos kennt ihr noch richtige Musik? LET’S ROCK!”-Message.
Dabei werden offenbar ohne spürbaren Einfluss auf die restliche Welt, nur bei einem Popstar, einfach mal gesamte Persönlichkeiten und Körper kopiert. Und dann der Roboter natürlich nach Monaten im Verkauf von zwei Mädchen gehackt, die dreimal in einem fremden Programm rumklicken können, und der Limiter entfernt weil so funktioniert das. Und am Ende ist der Roboter, wie alle, auch ganz froh um seine Rolle, weil er hat jetzt lustige Rock-Accessoires.
Hätte wirklich auch auf dem Disney Channel laufen können.
Habe die 5. Staffel nun endlich nachgeholt und muss auch sagen, dass es sich etwas mager anfühlt, nur drei Folgen zu haben. Hätte mich gefreut, wenn die Episoden allesamt kürzer gewesen wären, man dafür aber fünf davon bekommen hätte.
Nun zu den Folgen an sich:
Striking Vipers fand ich richtig gut. Hier gibt es mehrere Ebenen der Gesellschaftskritik und obendrauf die eine oder andere Moralfrage. So setzt man sich mit den Themen Eheleben, Verpflichtungen, Lust(losigkeit), Konventionen und Gefühlen auseinander. Zudem wird die Frage aufgeworfen, was für uns mit technologischem Fortschritt überhaupt noch als aktiver Betrug bezeichnet werden kann. Wenn sich dann auch noch die Geschlechterrollen verdrehen und man anfängt, zwischen digitaler und realer Persönlichkeit und Sexualität zu unterscheiden, wird’s richtig tricky und spannend. Alles in allem eine gut gespielte, vielschichtige und interessante Folge!
Smithereens hat stark angefangen, konnte im letzten Drittel aber zu keinem befriedigenden Abschluss finden. Ich fand es sehr konstruiert, dass die Scharfschützen den Entführer nicht längst von der Seite abgeschossen haben. Er schien ja wirklich schlecht vorbereitet gewesen zu sein und von der Seite wäre massig Platz gewesen. Alternativ hätte man sicherlich irgendein Betäubungsgeschoss verwenden können. Hat sich daher leider sehr unrealistisch angefühlt, wie lange der Entführer Polizei und Social-Media-Firma an der Nase herumführen konnte. Trotzdem hat mich diese Folge ganz gut unterhalten können, was in erster Linie daran liegt, dass Andrew Scott das super weggespielt hat.
Rachel, Jack and Ashley Too war für mich das erschreckende Lowlight dieser Staffel. Es ist leider eine langatmige Aneinanderreihung von Tropes und Klischees. Die unterschiedlichen Teenie-Schwestern, der achtlose Vater, die böse Managerin, die grimmigen Schlägertypen, die Hatsune Miku Anspielung, die good teenager gone bad Miley Cyrus usw. Hinzu kommt ein schlechtes Pacing und eine wahnsinnig langweilige Auflösung. Am meisten hat mich da noch die kleine Schwester interessiert, deren Geschichte in Kombination mit der Puppe zumindest etwas Potenzial gehabt hätte. Aber ich weiß echt nicht, was das Ganze von den Machern sollte. Das ist genau die Art Black Mirror, die ich nicht sehen möchte. Billige Technologie-Effekthascherei, die auf Charakter-Tropes fußt und zu keinem spannenden Diskurs einlädt.
Was zieht man da also für ein Fazit? Eine sehr gute Folge, eine halbwegs unterhaltsame und eine, die ich beinahe als Zeitverschwendung bezeichnen würde.