Interpret: Dream Theater
Titel: Octavarium
Link im Klartext: https://youtu.be/n_71XNuk3T0
Laufzeit: 26:04 (00:00 - 26:04)
Kommentar:
Jap. Ich weiß, dass das Lied evtl. nicht jedem taugt, und manche es überspringen. Aber ich stehe hinter diesem Lied zu 100%. Es hat mich schon im Leben begleitet, gibt mir Energie und ist ein phänomenales Lied. Es ist für mich ähnlich wie Cold Little Heart von Michael Kiwanuka. Das gibt mir auch ähnlich „Energie“. Lieder, die länger dauern, haben einfach diesen Flow. Diese Entwicklung. Man nimmt sich Zeit, das Lied baut sich auf, Stück für Stück. Und gleichzeitig ist „Octavarium“ nicht nur wie eine Art „Zitatesammlung“ von allen DT-Alben, sondern auch ein Stück das viele Homagen abliefert an andere Bands.
Für dieses Album haben sich Dream Theater wieder gemeinsam zusammengefunden. Die vorherigen Alben wie Six Degrees of Inner Turbulence oder Scenes from a Memory Part 2 waren zum einen sehr Proggig, Dream-Theater-artig, oder eben ein Konzept-album, was eine bestimmte Geschichte aus dem Gedächtnis einer Person erzählte. Für Octavarium wollten sie wieder back2basics gehen. Und das haben sie auch geschafft mit „kürzeren“ Liedern, mehr Melodie- und Riff-fokussierten Stücken, und weniger experimentellen Klängen und Methoden. Gerade das Lied „Walk beside You“ könnte fast schon im Pop-bereich als U2-Lied durchgehen. Aber ganz haben sich Dream Theater es sich doch nicht nehmen lassen, es mal richtig krachen zu lassen.
Denn mit dem Titelsong haben sie ihr bis dato „längestes Lied an einem Stück“ herausgebracht (auch wenn sich das Lied in mehrere Teile unterteilen lässt). Offiziell ist es unterteilt in: 1. Someone Like Him 2. Medicate (Awakening) 3. Full Circle 4. Intervals 5. Razor’s Edge. Ach, und ganz nebenbei haben DT für die Aufnahme von Octavarium zum ersten Mal ein Orchester organisiert. Dieses war vor allem stark geschult auf Akzente und Führung des Dirigenten zu achten. So konnte das Orchester in nur 2 Takes alles Nötige einspielen und aufnehmen, ohne, dass das Orchester sich vorher für richtige Proben getroffen hat.
Am Anfang spielt Jordan Rudess ein wunderbar space-iges Intro, das mich ein wenig an Pink Floyd erinnert, ähnlich wie von Gilmour. Danach bei 7:16 eine Flöte, die an Peter Gabriel von Genesis erinnert, wie im Lied „Firth of 5th“ (das übrigens auch knapp 10 Minuten dauert), dazu harmonisches Gitarrenspiel vom Petrucci. Dann passiert einiges. LaBrie kommt dazu mit Gesang, Petrucci’s Klang ändert sich, die Drums werden prominenter.
Und John Myungs hammer grooviges Bass-solo ab 11:25 markiert den neuen Teil des Liedes (in den Lyrics eingeblendet). Ab hier geht alles los. 14:50 Es übernimmt Rudess am Keyboard den Start zum furios musikalischen Part. Petrucci an der Gitarre, Myung am Bass, Portnoy an den Drums und Rudess am Keyboard harmonieren hier echt fetzig.
Bei 16:30 übernimmt dann LaBrie wieder mit den Vocals. & hier muss mal auf die Lyrics eingegangen werden: "Sailing on the seven seize the day tripper diem’s ready jack the ripper owens wilson phillips and my supper’s ready lucy in the sky with diamond dave’s not here I come to save the day for nightmare cinema show me the way to get back home again”. Sailing on the 7 seas. Seize the Day =Zitat aus einem DT-Lied. Day Tripper= Lied von den Beatles. Jack the Ripper=Lied von Priest, Ripper Owen(s)= ehemaliger Sänger von Priest. Owen Wilson =Kommt im neuesten Album auch kurz vor mit „Wow“! Supper’s ready= lied von Genesis(!), Lucy in the sky with diamonds=Beatles und Dave’s not here= Witz aus Cheech & Chong.
18:40 markiert das Ende hin zu einem neuen Übergang zum letzten Part. Aber davor wird noch ein furioses Feuerwerk abgebrannt, da fliegen einem die Löffel weg. Petrucci lässt die Sau an der Gitarre raus, Myung basst prominent mit. Portnoy drummt die Sche*** aus dem Schlagzeug heraus, und was Rudess am Keyboard macht? Er gibt Ruhe, spielt aber auch wieder mit. Und dann gehts aufs Ende hin. Es werden musikalische Erwartungen aufgebaut und wieder gelöst, wie bei 20:10-20 & 22:15-25.
Danach klingt es langsam aus, der Ton hat sich von zuerst spaceig am Anfang, getragen melodisch zu hart, metallig, proggig rockig hin verändert. Und jetzt am Ende wird es erst nochmal richtig düster, ernst, bevor es dann triumphierend, auflösend wird (23:25). Wie die Lyrics schon sagen, the story ends where it began, full circle.
Für den vollen Kommentar, ins Forum schauen / bit.ly/BSC-DT
Insgesamt muss ich auch anmerken, dass es mir richtig Freude bereitet der Band zuzuschauen. Jordan Rudess grinst am Keyboard oftmals von Ohr zu Ohr, Petrucci freut sich auch richtig, John Myung is ruhig und konzentriert am Bass, das entspricht seiner Natur. Und Portnoy hinter den Drums geht ab, zählt laut mit und ist mit vollem Körpereinsatz dabei. LaBrie geht auf und ab und liefert den Zusammenhang. Das ist einfach eine Freude sowas zu sehen, da sind alle Musiker Meister ihres Faches.
Falls sich jemand wirklich mehr für Dream Theater interessieren sollte, kann ich ihr neuestes Album sehr empfehlen. Es ist das „einsteigerfreundlichste“ DT-Album seit langem, wie ich finde, und enthält aber dennoch genug DT-Essenz.
Weitere Links: Review von Laut.de
Mehrere andere Meinungen
Mhm. Korregt.
Ich kann das nicht immer sagen, aber hier stimmt’s:
Ich bin mir dessen bewusst, was ich tue