Danke für die guten Worte und auch hier nochmal danke, dass ich hier mein Herz ausschütten darf. Vor allem, dass ich hier ich bin. Den Schritt zu wagen, war eine Entscheidung. Aber als Feedback all die Herzen zu bekommen … Danke.
Heute mein erstes Vernetzungstreffen in einer LGTBQ+ Community gehabt (was ich mir ewig vornahm, aber Zeit, Arbeit, ). Und sich einfach mit anderen „Trans“*menschen austauschen ist wichtig. Tipps zu bekommen, wohin man sich wenden kann zB das Barthaar wegzulasern (jeden Tag rasieren an arbeitsreichen Tagen nervt, aber ohne das ist frau einfach nicht Frau).
Nächster Schritt, die Faktenlage in der Arbeit auch nach außen klar zu stellen - Will einfach ein schönes Foto auf unserer Homepage, mich klar deklarieren dürfen (hab als Geschäftsführerin eine Position wo ich legal gezwungen bin, weiterhin meinen Deadname zu benutzen bis zur Personenstandsänderung, etc. usw. - das nervt!).
Ich fand es sehr traurig, dass sie das Video aus Druck machen musste, aber wie sie es gemacht hat, hat mich auch gefreut. Sie wirkt einfach sehr stark und auch erleichtert.
Heute mal ”offiziell" unterwegs und wie bin ich froh, mich vor der Wahl geoutet zu haben.
Konnte auch mit Arbeitskolleginnen quatschen und auch sie sehen wie sehr viel mehr es mir besser geht. Und das wir nun ehrlich darüber reden können. Teilweise wünsche ich mir ich hätte diese Stärke schon viel früher gehabt.
Und eines der schönsten Komplimente einer Freundin: ja, du bist halt eine Frau. Und kann die mich nicht als Mann mehr vorstellen.
Hab mal mit einer Kollegin in der Arbeit gesprochen, wir glücklich ich bin, mich vor der stressigen Zeit (zur Zeit) geoutet zu haben. Sie meinte nur: Wichtig ist, dass du jetzt blühst. Dass ist uns allen aufgefallen, wie viel besser es dir jetzt geht.
Später Geburtstag mit Kollegin gefeiert, die mich nur als Dora kennt. Tausende Beauty-Tipps, irgendwann musste ich aufs Klo und war natürlich wer auch dort, die mich belehren musste, dass das Klo nur für Mädchen ist. Tief durchatmen. Freundin hätte am liebsten einen Barfight gestartet. Später gings darum, wie es mit mir weitergeht (und ja, ich hab ein wenig Bammerl vorm psychologischen Test), und sie nur - wenn du keine Frau bist, weiß ich auch nicht.
Zu guter Letzt heute mir anderer Arbeitskollegin geredet und warum ich solange brauchte für mein Outing. Und wieso nicht schon vor 10, 20 Jahren (ja danke - hätte ich gern gemacht). Hab ihr dann mal so Sachen wie das forcierte Outing von Nikki oder Lilly Wachowski und anderen Dreck, mit dem man halt konfrontiert wird, gezeigt. Liebe Mitbohnen. Wir leben in 2020. Und eure Familie, eure Freunde und alle die euch wichtig sind, verstehen euch. Lasst euch bitte nicht wie mich vor solchen Horrorgeschichten ängstigen - genießt euer Leben - wie ihr wollt.
Meine Waage sagt mir, ich hab seit meinem Outing 10 Kilo abgenommen, dabei ernähr ich mich gar nicht anders
Noch 6 Tage bis zur Verhandlung mit diesem Idioten, der mir die Hand gebrochen hat.
Dachte als Juristin eigentlich, ja, kein Problem - Schmerzensgeld bekomme ich eh nicht und dank meiner Freunde (und Vitamin B hinsichtlich der Ärzte) ist zum Glück relativ wenig passiert.
Aber …
Ich will als Frau dahin gehen. Und als sie/ihr angesprochen werden. Ja, im Pass steht noch das alte Geschlecht. Und der alte Namen. Andererseits hab ich mir nochmal die Bestätigung meiner therapeutischen Begleitung ausgedruckt (die das mit dem Geschlecht erklärt) und hab ich Null Bock mich deswegen ausfragen zu lassen. Laut ihr kann ich darauf bestehen, dass das Gericht auf meine geschlechtliche Identität achtet. Aber dieser ganze Stress. Kollege war ja Zeuge/Mitopfer und ja ich will, dass er meinen Namen und mein Geschlecht benutzt.
Glaube rufe morgen mal das Gericht an und kläre das in Ruhe davor.
Gibt ja - speziell für Transfrauen wie mich - Unterwäsche, die versucht das Ding zwischen den Beinen auszublenden und mehr das zu formen, was frau gerne hätte. Hab mir das mal aus „Versuchszwecken“ bestellt. Ist heute gekommen.
Ja, fühlt sich an, wie eine Plastikwand. Aber wenn ich dann mich im Spiegel schau . Vor allem unterschätzt man es ein wenig, wie selbstsicherer frau dann auftritt. Ist ein kleiner Schritt, aber trotzdem, ich bin einfach wieder mehr ich.
Hab’s in Large bestellt und eigentlich überhaupt nicht. Würde aber weitere eher in Medium bestellen, fühlt sich ne Größe zu groß an. Muss ich halt austesten, weil schmerzhaft sollte es nie sein. Egal wie toll du ausschauen willst, hin und wieder sollte frau auch auf den Körper hören.
Richterin war super. Hat das voll akzeptiert - musste halt meine Aussage wiederholen und paar Kleinigkeiten präzessieren.
Kollege der auch als Zeuge aussagte und mich als seine Bekannte bezeichnete - wo dann die Angeklagten lachten - so schnell haste nicht diktiert, wie die Richterin die Angeklagten zur Sau gemacht haben. Also nicht zur Sau, sondern kurz und knapp fragte, wo ihr Problem ist und das es meine Identität ist. Das ich einfach ich bin .
Sind vor dem Richterspruch gegangen … 5 Stunden ausharren für gut 45 Minuten Zeugenaussage waren mir einfach genug. Aber ja, man wird akzeptiert.
Aso, nun er hat mit einem Kollegen noch einen Türsteher (? - mein Freund hat sich während der Einvernahme mit ihnen unterhalten) krankenhausreif geschlagen (von hinten angegriffen und am Boden nachgetreten) und einem Gast, der dem zur Hilfe kam genauso. Der Gast musste dann auf die Toilette flüchten und sich einsperren, der Türsteher hat dann in der Blutlache die Polizei gerufen. Und auch bei der Festnahme haben die sich wohl gewehrt. Jedenfalls war ich nicht das einzige schwer verletzte Opfer von ihm.
Die Zeugeneinvernahmen waren alle recht “schnell” vorbei - wurde halt die Aussagen vor der Polizei wiederholt und sagten da der Angeklagte nix, auch sein Verteidiger fragte nur sehr wenig. Aber machte einen super Eindruck, breitbeinig zwischen den Polizisten zu hocken und blöde Sprüche abzulassen, als mein Freund mich als Freundin bezeichnete (wurde von der Richterin gleich zurecht gewiesen).
Beim Angriff auf mich erzählte auch ein Zeuge, der den Angreifer kannte, dass er frisch aus dem Knast kommt und sich besoff und dann mit der Prüglerei anfing.
Noch eine Kleinigkeit, aber wie oft man heutzutage den Namen ändern muss … oder nicht kann. Einfach ein Paket von amazon an meinen Namen schicken lassen. Ja, auf dem Briefkasten steht nur mein Nachname, aber was ich da erlebe (vom Postbeamten, der im Postamt herumschreit, das das Paket aber an Frau DORA adressiert ist, bis zum DHL-Boten, der es mal einfach im Stiegenhaus liegengelassen hat - ich war daheim …).
Essen bestellen, aber muss noch den alten Namen benutzen, weil das Bankkonto halt darauf lauft …
Dagegen war der Termin am Gericht richtig ein Honigschlecken …
). Und sich einfach mit anderen „Trans“*menschen austauschen ist wichtig. Tipps zu bekommen, wohin man sich wenden kann zB das Barthaar wegzulasern (jeden Tag rasieren an arbeitsreichen Tagen nervt, aber ohne das ist frau einfach nicht Frau).
Nikkie ist ne liebe 
).
. Vor allem unterschätzt man es ein wenig, wie selbstsicherer frau dann auftritt. Ist ein kleiner Schritt, aber trotzdem, ich bin einfach wieder mehr ich.