Bundestagswahl 2021 (Teil 1)

Das ist eine gute Frage. Die die Möglichkeit bietet mal wieder darüber zu diskutieren, in wie weit diese Umfrageinstitute selbst politische Akteure im Wahlkampf sind. Die Intention hinter der gesonderten aufführen der Freien Wähler könnte sein, sie mehr Leuten als Alternative schmackhaft zu machen. Konservative Wähler, die von Laschet vergrault wurden, würden inhaltlich sicher sehr gute von den Freien Wählern abgeholt werden. Diese würden aber sehr wahrscheinlich nicht gewählt werden, weil sie an der 5%-Hürde scheitern und die Leute ihre Stimme nicht verschwenden wollen. Dadurch, dass man sie gesondert auflistet, wird jetzt suggeriert, dass sie doch in den Bundestag kommen könnten. Und das wiederum dürfte dazu führen, dass mehr Leute die Freien Wähler wählen würden. Das führt zu höheren Werten in den Umfragen und diese dann zu mehr Wählern. Sehr gutes Bespiel für Medien-Wirkungsforschung.

Solange du keine andere Partei findest die ähnliche Werte wie die Freien Wähler hat und nicht gesondert aufgeführt wird finde ich die Aussage sehr gewagt.

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Allensbach hat immer so hohe CDU-Werte.

Hier wären wir wieder bei der „großen“ Koalition.

Freude :sweat_smile:

Generell gilt ja, traue nie einer Umfrage, die du nicht selber gefälscht hast. Ich denke auch, dass man immer mehrere Anfragen ansehen sollte, um sich ein Gesamtbild machen zu können.

Bei den Freien Wählern bin ich mir nicht sicher, ob man die noch wählen kann. Der Herr Eiwanger hat in letzter ein sehr befremdliche Verhalten an den Tag gelegt.

Sind die Freien Wähler mittlerweile eigentlich in allen Bundesländern aktiv? Ich hab nur mal gehört, dass sie expandiert haben, aber leider nicht mit welchem Erfolg.

Ich versteh den Zweck nicht ganz, warum man nun täglich auf prozentuale Schwankungen achten muss, wenn die Umfragen eh ne Fehlerbereich von 5pp haben.

Da ich nicht mal eine Möglichkeit habe, die Werte der Freien Wähler zu überprüfen, ist das natürlich ziemlich einfach zu sagen. Aber wenn wir nach der Logik gehen, dass nur Parteien mit über 3% berücksichtigt werden, dann müsste auch Die Linke zum Beispiel in Rheinland Pfalz oder Bayern in Zukunft öfter nur unter Sonstige gelistet werden. Apropos Bayern, da wird bei den Umfragen von GMS regelmäßig die Bayernpartei mit aufgelistet, obwohl diese nur auf 1% kommt.

e: und wo ich das gerade so bisschen nachschaue: Insa hat BIW in Bremen schon bei 2% aufgelistet. Und die FreienWähler in Berline ebenfalls schon bei 2%. In Hessen sogar schon mal bei 1,5%. Und dann gibt’s noch ein paar Einzelbeispiele mehr. Die Behauptung „Ab 3% werden sie halt aufgelistet“ ist also schlicht falsch.

Bei Allensbach hab ich aber auch schon länger ein Fragezeichen im Kopf.
Es wird ja eher dem Konservativen Lager zugerechnet aber es ist schon merkwürdig genug das ein wissenschaftliches Umfrageinstitut überhaupt einem Lager zugeordnet werden kann.
Oder halt eher das Wirtschaftsnahe Umfrageinstitut, wie auch immer man es einordnen möchte.

Die gewichten die Umfragewerte, da diese nicht ganz dem Bevölkerungsschnitt entsprechen. Da bestehen entsprechende Freiheiten. Dass das nötig ist, hat man an Brexit und Trump Wahl gesehen. Da wurde ja groß berichtet, wie die Umfrageinstitute alle komplett falsch lagen.

Edit: Beispielsweise AfD-Wähler sind ja bekannt dafür, dass sie staatlichen Institutionen usw nicht vertrauen. Demzufolge werden diese bei solchen Umfragen evtl auch nicht für die AfD stimmen.

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Ich würde einfach mal behaupten unterschiedliche Firmen haben unterschiedliche Ansätze dazu welche Parteien sie bei ihren Umfragen wie darstellen.

Die Umfrageinstitute entscheiden doch auch schon darüber indem sie die FW überhaupt aufschreiben. Ich vermute dass es zu den anderen Sonstigen auch gar keine Werte gibt, weil die nicht aufgeschrieben werden. Jedenfalls konnte ich keine Werte für die anderen finden.

Natürlich gibt es für die anderen Werte, die werden halt nicht veröffentlicht. Willst du wirklich für jede Umfrage die Prozentpunkte von 50+ Parteien sehen? Mal abgesehen davon, dass die eh nicht aussagekräftig sind, wenn zB gerade mal ein Befragter für eine der sehr kleinen Parteien gestimmt hat. Das ist keine Verschwörung, sondern Statistik.

Ich würde gerne zumindest die Möglichkeit haben, diese Werte irgendwo zu finden.

Ja, das auch ein gewissen Baies kann man nie ausschließen. Ich glaube aber schon, dass einige Institute einige Parteien etwas bevorzugen, aber jetzt auch nicht so krass, das man von Verzerrungen reden kann. Deshalb ist es immer gut sich mehrere Umfragen anzusehen und dann bekommt man schon einen ganz guten Überblick, wie es wirklich aussieht.

Nein nicht in der Übersicht aber auf der Internetseite der Umfrageinstitute oder vom ZDF Politbarometer würde ich mir die schon gerne ansehen.

Warum ist es denn bei einer größeren Partei wie der FDP aussagekräftiger als bei Sonstigen?

2013 landete die FDP am Ende auch in den Sonstigen.

Weil Umfragen Unsicherheiten unterworfen sind. Du fragst eine kleine Menge und rechnest dann auf die Gesamtbevölkerung hoch. Ist doch offensichtlich, dass dabei Abweichungen auftreten. Nehmt euch mal ein Statistikbuch in die Hand, falls euch das Thema interessiert.

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Warum sollten die Sonstigen davon mehr betroffen sein als die „Etablierten“ war meine Frage

Aber warum sollte das relevant sein dafür, ob diese Daten zugänglich sind oder nicht?

Weil es einen größeren relativen Unterschied in der Prozentzahl macht, ob 1 oder 2 von 1000 für eine Partei stimmen oder 100 bzw 101 von 1000. Im ersten Fall ändert sich das Ergebnis um 100%, im zweiten gerade mal um 1%.

@Lassic Weil fast niemand Statistik versteht. Bin auch nicht dagegen, dass die Institute die kompletten Daten veröffentlichen, für die allgemeine Berichterstattung sehe ich den Nutzen allerdings nicht.

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wenn meinungsforschungsinstitute ihre erhebungsmethoden, ihre rohdaten, ihre gewichtung und die abschließende auswertung frei zugänglich machen, ist das bestimmt interessant.
aber wenn die das machen, für was sollte man sie dann noch bezahlen?

Ich vermute auch, dass sie sich zwecks Gewichtung nicht in die Karten schauen lassen wollen. Ist ja quasi Betriebsgeheimnis für die.