Bundestagswahl 2021 (Teil 1)

Realität:

Zwei Drittel der 100 reichsten Deutschen sind Erben.

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natürlich gibt es auch negativ beispiele.
bzw jobs die deutlichnmehr geld bekommen sollten.

aber ich denke da auch an meine chef der gleichzeitig eigentümer der firma ist.

ich mach nach 8 std feierabend. der ist eigentlich immer deutlich über 8 std im betrieb.
also geht er natürlich auch mit deutlich mehr geld nach hause.

@Sodis ich sage ja nicht das ihnen die steuer weh tut in dem sin e.
aber du nimmst jemanden etwas weg, für das er warscheinlich hart gearbeitet hat bzw. warscheinlich irgendwann auch mal irgend welche opfer bringen muste ( und wenn es nur die freizeit in der jugend war).
und deshalb seh ich das etwas zwiespältiger

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Hier lerne ich nur Deutschrussen kennen.

Die Russen die ich meine waren echte Russen und das war auf Festivals im Ausland.

Tu ich nicht. Ein Drittel des Gesammtvermögens in DE besteht aus Erbschaften (Quelle). Dafür müssen die Beteiligten schon mal nichts tuen und Erben tuen eher Reiche als Arme Menschen. Wenn man jetzt noch drauf rechnet, wie viel Vermögen in DE allein durch Mieten von unten nach oben umverteilt wird, kann man sich ausmahlen, wie schwer man als reicher Deutscher im Schnitt arbeiten muss.
Ich sage nicht, dass man jeden Reichen arm machen soll oder das jeder Reiche faul rum sitzt und nicht verdient hat, dass er mehr Geld als andere hat, aber die Ungleichheit geht sichtbar auseinander. Viele Menschen zahlen so viel für Miete und andere Grundkosten, dass sie gar keine Chance haben, etwas zu investieren oder anderweitig große Sprünge zu machen. Das Reiche mehr arbeiten halte ich also erstmal für ne unbelegte Aussage, für die ich gern ne Studie hätte. Denn wenn so viel Vermögen mit Nichtstun (Erbe, Vermieten) angehäuft wird, kann ich mir das nur schwer vorstellen.
Denn wer Geld hat, kann einfach andere für sich arbeiten lassen. Ein Mensch der am Existenzminimum lebt, kann sich keine Nanny, Finanzberater oder sonst was leisten. Die müssen Familie, Job & Co alles selber stemmen. Care-Arbeit ist auch Arbeit.
Es geht bei einer höheren Besteuerung von Vermögen und Erben nicht darum, dass man es denen nicht gönnt, sondern man will die Ungleichheit in der Gesellschafft als Ganzes ausgleichen, damit es hier nicht irgendwann gar keine Mittelschicht mehr gibt.

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Nur gibt es unendlich viele Möglichkeiten das möglichst klein zu halten.

WEnn Millionen zu vererben sind, kann man eben auch 10 000€ an Rechtsanwaltkosten pro Million ausgeben, dass man wenig zahlt.

Ist ja der gleiche Witz, dass du und ich Grunderwerbssteuer zahlen wenn sie was kaufen.

Reiche Leute haben einfach eine Firma speziell für das Gebäude gegründet und wenn sie dann das gebäude verkaufen oder ein anderes kaufen wo das auch so ist, zahlt keiner Grunderwerbssteuer.

Das geht aber eben nur bei Häusern, wo es einem egal ist, dass sowas dann 4stellig im Jahr kostet.

Sobald Geld da ist, hat man eben auch das Geld, andere clevere Leute zu bezahlen, dafür zu sorgen das man möglichst wenig Steuern zahlt.

Das ist bei Angestellten und Arbeitern eben nciht der Fall.

Nicht ohne Grund sagt man ja auch, dass wenn die Leute die ganzen Abzüge nicht abgezogen bekommen würden, bevor das Geld auf dem Konto landet, sondern diese aktiv selbst zahlen müssten per Überweisung, der Aufschrei viel größer wäre.

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Aber man nimmt ihnen ja nichts von wert, weil die Höhe des Betrages auf dem Konto ab einem bestimmten Level vollkommen egal ist. Ob das nun 100Mio oder 1Mrd ist, ist vollkommen egal für die Gestaltung des persönlichen Lebens. Es geht ja explizit nicht darum Reiche komplett zu enteignen, sondern eher darum zu verhindern, dass die auf Kosten der restlichen Gesellschaft noch ein paar Nullen mehr auf dem Konto bekommen.

Nicht wenn du statt auf Amazon und Etsy hier unterwegs bist

Private Islands For Sale Worldwide (privateislandsonline.com)

Wir hatten doch schon festgelegt, dass reiche Leute keine Zeit haben, weil sie dauerhaft arbeiten.

Noch sinnvoller als ne Vermögenssteuer wäre ja einfach eine 100% Erbschaftssteuer, ab einem gewissen Freibetrag (z.B. 1. Mio + 1 Eigenheim + evtl ne Regelung für ganz ganz kleine Betriebe).

Dann fängt wirklich jeder mehr oder weniger gleich an, und wenn es dann jemand schafft, durch ne geniale Idee oder sehr viel Arbeit Milliardär zu werden, dann wäre ich auch in der Lage, der Person zu gönnen, wenn sie sich mit dem verdienten Geld ne schöne Zeit macht.

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mich würde wirklich mal interessieren, wie die vermögen der superreichen denn wirklich so zustande gekommen, vermehrt und erhalten worden sind über generationen und jahrhunderte hinweg.
das könnte man ja wirklich mal bis hin zur sog. ursprünglichen akkumulation aufarbeiten, wär bestimmt interessant.
ebenso interessant fände ich, wenn man den gezahlten steuern die profite aus arbeitskraft, ressourcen, infrastruktur und rechtssysteme, die ja von der allgemeinheit (staat, staatsgewalt, gerichte) zur verfügung gestellt werden, gegenrechnen würde.

wir leben in einer welt und in einem land, in denen seit jahrhunderten ressourcen, arbeitskraft, vermögen und (allgemein-)eigentum umverteilt wird - nämlich von den vielen vielen, die wenig bis nichts (privat) besitzen hin zu denen ganz wenigen, die sehr sehr viel privat besitzen.
das ist kein gottgegebenes naturgesetz. das ist menschengemacht.
das kann man ändern - wenn man will.

aber die erzählung, dass die, die sehr viel (privat) besitzen, einfach nur sehr viel fleissiger sind (oder vormalige generationen es waren) und die, die sehr wenig (privat) besitzen einfach nur kein bock haben (und faul sind), rechtfertigt halt die bestehenden strukturen, erhält sie und schiebt die verantwortung den armen zu, denn die wollen es ja offenbar gar nicht anders. :woman_shrugging:

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Wenn wir dahin gehen, kommen wir ganz schnell in sehr unschöne Bereiche unser Geschichte :upside_down_face:

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wir könnten das mit der viel propagierten „leistungsgesellschaft“ auch mal wirklich ernst nehmen und mal wirklich alle startbedingungen gleich machen.
und jede arbeit (auch die private care-arbeit) mal nach nützlichkeit für die allgemeinheit, ökobilanz und nachhaltigkeit bewerten und bezahlen.
und freilich in die bewertung miteinbeziehen, dass die leistungsgrenzen verschieden sind, wenn man bspw. eine behinderung hat oder chronische erkrankungen etc.

so eine leistungsgesellschaft wär doch mal was.

Ich bitte dich glaubst du wirklich die Bezos, Musks und anderen großen Visionäre unserer Erde, würden so hart Arbeiten wenn sie nicht 100+ Milliarden, sondern nur einige mickrige Millionen an ihre Kinder vererben könnten?

Siehst du nicht wie das unserer Geselschaft schaden würde wenn wir all den Errungenschaften dieser großen Genies beraubt wären.

Bezos: Ausbeutung von Arbeitskräften perfektioniert, Steuervermeidung perfektioniert, noch absurderen und billigeren Konsum ermöglicht, inkl Umweltzerstörung und Rohstoffverbrauch…

richtig krasse gesellschaftliche Errungenschaften, wo wären wir nur ohne Bezos Visionen :ugly:

Musk: naja, der ist verrückt und nazistisch genug, dass er das ganze auch machen würde, wenn seine Kinder nichts erben. Und auch bei ihm kann man infrage stellen, wo der gesellschaftliche Nutzen wirklich ist

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Nur mal so eine kleine persönliche Geschichte zum Thema Reichtum. Mein Vater ist Selbstständig und besitzt aktuell 7 Firmen entweder komplett oder anteilig. Er hat vor 2 Jahren angefangen diese langsam in eine Holding mit Sitz in der Schweiz zusammen zuführen. Sollte mein Vater sterben, müsste ich nur ein Jahr in die Schweiz ziehen, um meinen Anteil am Erbe komplett steuerfrei erben zu können. Ich würde, ohne jemals was dafür geleistet zu haben, Vermögen im Millionenbereich bekommen.
Wobei ich jetzt keine Million auf meinem Konto hätte und die Vermögenswerte der Firmen auch erstmal nur so lange theoretischer Natur sind, bis jemand tatsächlich auch das Geld dafür hinlegen würde. Aber unabhängig davon hab ich so oder so leistungsfreies Einkommen bekommen. Und jetzt ganz direkt an die Leute gefragt, die hier die Reichen verteidigen, also @Halbkornbrot1 und @Gramba. Findet ihr das wäre fair und gerecht? Würde ihr in Anbetracht dessen immer noch sagen, dass Reiche ja auch was für ihren Reichtum opfern mussten?

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Das einzige was ich diesbezüglich finde ist das ich meinen Sarkasmus besser Kennzeichen sollte.

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übrigens hört man ja in dem zusammenhang gerne die vision:
„aber meinen kindern und enkelkindern soll es mal besser gehen.“

da lautet meine frage: besser als wer? was ist die bezugsgröße?
besser als dir geht es ihnen ja in aller regel bereits.
besser als den nachbarskindern? besser als den nachfolgenden generationen im globalen süden?
oder wäre eine vision davon, dass es möglichst allen gleichermaßen besser gehen sollte, nicht wünschenswerter?
wenn man etwas „wertvolles“ hinterlassen möchte, warum dann ausschließlich den eigenen kindern und nachfolgenden generationen?

Ich fand den ausreichend :smiley:

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Hm, als die AfD in Sachsen-Anhalt dieses Jahr 3,5% verloren hat, ging ich davon aus, dass die im Rest vom Land noch mehr verlieren könnte… Aber nun legen die noch zu? :frust:

Naja, stagnieren. Ungefähr gleiches Ergebnis wie 2017.