Bundestagswahl 2021 (Teil 1)

Nestle hat bestimmt noch was frei. :ugly:

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Mich hat man nicht zur extra Prüfung für die Gymnasiumzulassung gelassen, weil ich es mit dem Hintergrund eh nicht schaffe, später hab ich erfahren das mein Klassenlehrerin das extra Erwähnte und nicht nur bei mir. Ich kann dir 10 solcher Geschichten erzählen.

Schön das du es geschafft hast, leider ist das nicht der normal Fall.

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Das ist auch unfair und nicht zu entschuldigen.

Aber sowas passiert und dann können sich Kinder/Jugendliche denn A… aufreißen wie sie wollen.

Es ist nicht mit Faulheit zu erklären, das man zwischen Grundschule, Gymnasium, Uni und Master so viele Personen mit nicht akademischen Hintergrund verliert.

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Exakt, wirf in seine gleichung noch zb einfach mal Eltern rein, die zb medizinische Probleme haben und man als junger erwachsener sich entscheiden muss, den Eltern zu helfen oder sie einfach zu ignorieren, sieht die Sache zb wieder gleich anders aus.

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1% der Arbeiterkinder promovieren.

Wahnsinn oder?

Es muss nicht jeder Mensch studieren, es ist gerade in kreativen/kulturwissenschaftlichen Bereichen nicht immer gleich eine bessere Stellung. Ich kenne einen promovierten Philosophen, der in einer Maßnahme war.

Akademikerkinder haben Grundbausteine, Arbeiterkinder müssen mehr für Networken und Kontakte tun… Ich bin an einem Punkt, an dem es mich enorm runterzieht…auch am Selbstwertgefühl. Ist man klug genug, um in die Forschung zu gehen? Und zuhause findet man dann nicht den Anklang, da ist man vielleicht sogar die, die sich für schlauer hält - obwohl man schon alles vermeidet, da am Kaffeetisch nicht mit Foucault zu kommen, sich zurückhält oder sowas…

Ich hab manchmal Zweifel, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe… Manchmal fühlt es sich an, als wäre man fehl am Platz und man sollte hier gar nicht sein.

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Ich bin einmal die Abgeordneten durchgegangen, die auf zeit.de zu finden sind.

Die durchschnittlich jüngste Partei sind, wenig überraschend, die Grünen (42,6 Jahre). Die älteste Partei stellt die AfD mit durchschnittlich 51,2 Jahren. Aber auch die Linke ist mit 50,4 Jahren überdurchschnittlich alt. CDU (49,5), FDP (47,8) und SPD (46,4) folgen. Die SPD stellt damit die zweitjüngste Partei im Bundestag.

Auch interessant zu erwähnen: SPD und Grüne bringen insgesamt fünf Abgeordnete in den Bundestag, die jünger als 25 Jahre sind - damit wird Amthor locker überflügelt.

Der Frauenanteil in den Parteien überrascht auch nicht wirklich.
SPD: 43%. CDU: 22%, Grüne: 56%, FDP: 23%, AfD: 12% und Linke: 49%.

Ich habe zum Thema Migrationshintergrund keine Daten, aber wenn man sich die Listen so anschaut, dann sollte die SPD hier führend sein. Auch fällt es auf, dass in der SPD viele junge Frauen mitwirken, ähnlich wie bei den Grünen. Die CDU hat einen auffallend sehr alten Kern, genauso wie die AfD. Aber auch das ist alles eigentlich nichts Neues.

Ich habe keinen Vergleich, aber mir erscheint es so, dass der Bundestag insgesamt jünger geworden ist.

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Die bpb schlüsselt das auch regelmäßig auf und nicht vergessen, diesmal gibt es sogar zwei trans* Frauen in den Bundestag! - zumindest die Frauen, die sich geoutet haben

etwas ähnliches gibt es auch mit Wählergruppen

und von den ganzen „softskills“ ganz zu schweigen, wie sprache, sicheres auftreten in förmlichen gesellschaften, ganz einfach auch vorbilder in der unmittelbaren umgebung zu haben, die man fragen kann, wie funktioniert das eigentlich an der uni oder das von dir angesprochene hochstapler-syndrom …

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Meine Eltern haben beide in der Pflege gearbeitet, ich bin studieren gegangen. Das Ganze wäre ohne die richtige Auswahl der Hochschule, Bafög und arbeiten neben dem Studium nicht finanzierbar gewesen. Ich war zum Teil auf die Unterstützung meiner Eltern angewiesen wenn sich Termine verschoben haben, oder mal wieder der Semesterbeitrag bezahlt werden musste. Ich habe nach meinem Studium keinen überragend bezahlten Job bekommen, musste aber trotzdem mein Teil des Bafögs zurückzahlen.

Bei meiner Schwester sehe ich es derzeit wieder. Sie kommt nur durch, weil meine Eltern und ich sie finanziell unterstützen, weil so etwas wie das Kindergeld wegfällt und sie sich mit 130€ pro Monat selbst versichern muss.

@SteveRogers So etwas kommt deswegen nicht gut an, weil es durchaus Menschen gibt, die sich anstrengen, aber nicht allem gerecht werden können. Ich war immer ehrgeizig, wollte mein Studium abschließen. Dann kommt aber auch mal das Leben dazwischen. Ich habe gearbeitet, gelernt und bin zur Hochschule gegangen. Damit hatte ich mehr Stunden pro Woche als ich heute arbeite. Das alles hat dann länger gedauert als gedacht, aber am Ende war das Ergebnis gut.

Ich kann mich heute auch nicht beklagen, es könnte aber definitiv besser sein. Mein Vorgesetzter bescheinigt mir, dass ich beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt habe, weil ich ein grundsätzliches Verständnis für das habe was ich mache. Ich weiß aber auch, dass ich dann immer noch eins draufsetzen muss.

Ich sehe aber auch wie schwer es andere haben, die aufsteigen wollen, aber einfach nicht über einen Stundenlohn von 12€ hinauskommen. Was das mit einem Menschen macht, das muss ich hoffentlich nicht erklären.

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Alle Rahmenbedingen wollen auch, dass man bis zur Vollendung des 30. Lebensjahr fertig wird.

Egal ob man nebenbei arbeitet, besonders ab dem Punkt, wenn das Kindergeld wegfällt, dann wirds so ein Paradox (arbeiten um die Krankenkasse zu bezahlen) und dann hat man den permanenten Druck, muss mehr leisten und überzeugen, sich besonders machen, mithalten, Exkursionen bezahlen, unbezahlte Praktika…

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wir könnten einen arbeiterkinder-thread aufmachen :beanjoy:

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In Köln I hatte sich Sanae Abdi von der SPD dann doch recht deutlich durchgesetzt gegen den CDU’ler, der sogar von Grün überholt wurde. :+1:

Köln ist Rot und Grün gestern gewesen. In Köln II hat die AfD sogar bundesweit eines der schlechtesten Ergebnisse.

Somit aber dann sechs NRW Jusos im neuen Bundestag, mal schauen was die so machen. Ye-One Rhie sogar das erste Mitglied mit koreanischen Hintergrund, da hatte sogar die koreanische Botschafterin Glückwünsche ausgesprochen.

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Wobei mich mal brennend interessieren würde, wie viel einfluss die Vorurteile der eltern darauf haben, ich kenne einige arbeiter eltern, die ihren kindern quasi eingeredet haben etwas „richtiges“ zu lernen und nicht studieren zu gehen.

Oder andersherum, einige Akademikerkinder würden vielleicht lieber etwas handwerkliches machen. Ich kenn einen Fall, da sind beide Eltern Professoren, die Tochter war schlecht (eher relativ) in der Schule und ist jetzt in einer privaten Uni und die Eltern drücken sie dadurch. - Daran müsste man auch arbeiten, Handwerk und Studium wieder auf Augenhöhe zu bringen und das nicht immer als „einfach“ abzuwerten.

Ich glaub, ein ganz zentrales Problem ist, dass viele nicht wissen, was sie werden wollen. „Ihr habt alle Optionen heutzutage“, gerade bei Eltern die in der DDR aufgewachsen sind, die wirklich nicht ihre Ziele verwirklichen durften und Biographien ganze Brüche haben. Jetzt sind wir mit Optionen verwöhnt, aber es entsteht diese Optionslähmung und so wirklich „alles“ können wir auch nicht machen.

Und da kommen wir vielleicht auch mehr zurück zur Bundestagswahl: Welcher der Parteien bringt das eigentlich auf den Punkt, kann diese sozialen Ungleichheiten klar erkennen und zu benennen und wer tritt für Bildungsreformen ein?

Überall fehlen Handwerker_innen und Fachkräfte, aber gerade wie unser Schulsystem aufgebaut ist, gibt gar nicht so den Raum für Entfaltung, wenn man nicht angepasst in der ersten bis dritten Reihe sitzt und viele Bemühungen zeigt. Und dass ist sogar ökonomisch und eigentlich auch kapitalistisch fahrlässig nicht darin vorrangig zu investieren, wenn im Grunde Innovation alles ist, was wir zu bieten haben.

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Klar das geht in beide richtungen, als Student fallen mir die Vorurteile der arbeiter nur mehr auf weil ich mit denen konfrontiert werde.
Und in der grafik gings ums studieren bzw. Die folgen davon

Was ist eigentlich mit der CDU Regierungsbildung, wenn Laschet morgen zurücktreten sollte. Wird dann automatisch ein anderer Kanzlerkandidat besetzt oder ist dann die Regierungsbildung vom Tisch?


Mal was Gutes, Julia „Schweine sind keine Tiere“ Klöckner tritt nicht mehr an. Hoffentlich kommt jetzt jemand denen die Tiere auch was bedeuten. Bitte einer von den Grünen, da gibt es wenigstens noch Hoffnung.

Was mir bis gerade gar nicht bewusst war und hier glaube ich noch nicht erwähnt wurde:
Da die SPD stärkste Fraktion ist, verliert Schäuble das Amt des Bundestagspräsidenten. Irgendwie genugtuend, dass er sich das, durch seine Unterstützung von Laschet, wahrscheinlich selbst eingebrockt hat.

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Wer wäre da denn dann wahrscheinlich?

Wenn man sich die Töne aus der SPD gegenüber der FDP anhört, dann könnte man meinen, die wissen nicht, dass ein FDP Parteitag über den Koalitionsvertrag abstimmen muss.