Bundestagswahl 2021 (Teil 1)

Damit würde er sich nur selbst schaden.

Söder macht weiter Ministerpräsident und tritt das nächste mal an. Von der alten CDU Riege ist dann niemand mehr da und er hat breite Unterstützung.

Die Forschungsgruppe Wahlen veröffentlicht zur Umfrage auch immer die „politische Stimmung“. Das sind die wirklichen Ergebnisse der Umfrage, nur gewichtet nach Alter und Geschlecht, aber noch nicht mit den internen Methoden gewichtet.

Aktuell sieht das dann so aus :smiley:

Und das hier ist der Verlauf der politischen Stimmung

Direkt vor der Wahl durften sie die rechtlich nicht veröffentlichen.

Es war irgendwie klar, dass das Thema als erstes einem Kompromiss zum Opfer fällt.

Ich glaube Söder muss sich um seinen Arsch recht wenig sorgen machen. Auch wenn die CSU nicht so gut abgeschnitten hat, wurden alle außer ein Direktmandat gewonnen. Ich hab jetzt auch noch keine ernsthaften Stimmen gehört, die den Rücktritt von Söder fordern.

hier mal eine aktuelle doku über ihn, behind the scenes
ähnlicher stil und qualität wie cui bono und jetzt noise

https://www.der-maerchenonkel.com/folge-1

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korrekt. knapp jeweils 400.000 personen zu spd und grüne gewechselt, 90.000 zur afd. das sind knapp 1.000.000 stimmen die fehlen. und die, die zu spd/grün gewechselt sind, wollten wohl in erster linie laschet verhindern, demnach taktisch gewählt

wären sie nicht gewechselt, würden die stimmen bei spd/grün fehlen und RRG wäre dennoch nicht möglich, ändert also nichts an der derzeitigen situation

dennoch unfassbar schade, habe gestern meinen mitgliedsantrag eingereicht

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Bin ja mal gespannt wie viele ministerien grüne und fdp für sich rausschlagen können, vielleicht kriegen die es sogar hin das alle drei gleich viele kriegen

Das wollte ich ja eigentlich sagen. Eine gewaltsame Revolution bringt in meinen Augen nichts.
Ich sehe es dennoch etwas anderes, es ist meiner Meinung nach auch schwer, Berlin mit dem Rest von Deutschland zu vergleichen.
Ich habe gerade auf Arbeit mit einigen AFD Wählern zu tun, privat sind nun ein paar Querdenker dazu gekommen und Klimawandel ist ein ganz schweres Thema in meiner Bubble. Ich würde fast sagen, das die meisten Menschen die ich kenne, der Meinung ist, das nicht wir Menschen dafür verantwortlich sind.
Als 2015 Flüchtlingskrise war, musste ich mir selbst von heutigen Grünenwähler, rassistische Kackscheiße anhören.

Bildung alleine ist in meinen Augen keine Lösung. Paradebeispiel ist für mich der Bernd Höcke, der hat genug Bildung bekommen, ist sogar Geschichtslehrer…

Die Bild-Zeitung ist schon eine riesen Katastrophe und gefühlt in den letzten Jahren immer schlimmer geworden.

Zum Schluss noch einmal, ich möchte keine Terroristische Vereinigung Gründen :beanjoy: Für mich ist Gewalt in dieser Sache auch keine Lösung. Menschen werden einfach unterschiedlich geprägt, es wird wohl immer Egoisten, Faschisten, Kapitalisten etc. geben und in meinem Umfeld wurde es die letzten Jahre eher schlimmer als besser.

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Kann ich unterschreiben. Aber die Frage ist ja wie kann man das ändern? Mehr moralische Bildung?

Aber vieles ist so irrational. Meine ehemalige Chefin kommt aus einem kirchlich geprägten Haushalt, ist vor der wirtschaftlichen Karriere Krankenschwester gewesen und hat selbst in ihrer wirtschaftlichen Karriere recht sozial gehandelt.

Aber jetzt ist ihr Mann einer der höchsten Funktionäre bei der Afd… Verstehe bis heute nicht wie das geht.

Ich denke bei mehr moralischer Bildung wären einige Eltern nicht damit einverstanden. Ist auch etwas schwierig, wer gibt diese moralische Werte vor? Die Regierung? Das sehe ich persönlich etwas problematisch. Aber keine Ahnung, eine Lösung habe ich auch nicht.

Na die Qualität der formalen Bildung könnte auch mehr sein als einfach nur rein und raus, dann bleibt auch mal was nicht nur im Kopf sondern auch Herzen hängen.

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zitat eines lehrers zur politischen bildung:

> wie unschwer an der Absenderadresse zu erkennen, bin ich Lehrer. Sozialkundelehrer, so heißt das Fach hier in Rheinland-Pfalz. Du sprichst an, dass man den Erstwählern doch in der Schule mal näherbringen sollte, was für Leichen die Parteien so alle im Keller haben. Das sehe ich genauso. Aber wir haben dafür überhaupt keine Zeit. Hier in Rheinland-Pfalz haben Gymnasiasten 3 Jahre lang zwei Stunden pro Schulwoche Sozialkunde (mehr wenn sie Leistungskurs wählen). In der Zeit machen wir im Unterricht alles, was die Schüler in ihrer Schulzeit über Recht lernen (nicht viel), einen Großteil dessen, was sie über Wirtschaft lernen, alles, was sie über Soziologie lernen und dann eben noch Politik. Der Lehrplan ist dabei zum Beispiel so, dass Leute, die keinen Leistungskurs belegen, gar nichts über Einkommens- oder Vermögensverteilung lernen, das ist nur im Leistungskurs vorgesehen. Dazu muss ich aber was wissen, wenn ich die Politik der FDP beurteilen will. Ich packe dann ein paar Stunden dafür auch in den Grundkurs rein, aber dann kommt schon wieder etwas anderes zu kurz. In der Regel stehe ich vor der Wahl, ob ich zu einem Thema das Grundwissen vermittle oder ob wir das versuchen, kritisch zu hinterfragen. Wenn ich beides machen will, dann fällt wieder irgendwas komplett hinten runter. Und wenn ich nur die Kritik thematisiere, ohne die Grundlagen richtig bearbeitet zu haben, dann kommt auch nur oberflächlicher Unfug dabei raus. Letzten Endes bleibt es dann meistens bei den Grundlagen und vielleicht einem kurzen Ansatz von Kritik. Mir ist das selbst zu wenig, aber mehr geht mit dem Stundenansatz nicht. Ich hoffe dann immer, dass die Grundlagen vielleicht irgendwann dazu beitragen, dass die Schüler sich selbst ein kritisches Bild machen. Jetzt bei der Bundestagswahl war es so, dass ich es zwischen Ferien, sonstigem Stoff und Bundestagswahl meist gerade mal geschafft habe, ganz grundsätzlich auf die Programme der Parteien zu schauen und mal den Wahlomat gemeinsam durchzugehen, um einen groben Überblick über die aktuellen Themen zu bekommen. Da müsste man aber dann eigentlich erstmal zu jeder Frage eine Stunde Hintergrundwissen machen. So gut wie niemand auch in der Oberstufe weiß, was eine Fallpauschale ist oder welche Gründe für oder gegen Nordstream 2 sprechen. Nachdem zwei Kurse, mit denen ich weitgehend ohne große Kommentierung den Wahlomat gemacht hatte, sich mit klarer Mehrheit gegen eine Verteuerung von Flügen ausgesprochen hatten, habe ich mir mal den Spaß erlaubt, in zwei anderen Kursen jeweils nur kurz zu erwähnen, dass Kerosin weniger besteuert wird als Benzin. Zack, klare Mehrheit für eine Verteuerung. Die Schüler sind einfach bei den meisten Themen noch uninformiert, was ein Grund für die Attraktivität der oberflächlich erstmal einfach und logisch erscheinenden Vorschläge etwa der FDP sein kann. Und wir sind, ehrlich gesagt, in der Schule nicht in der Lage, das wesentlich zu verbessern, so mein Eindruck. Immerhin haben sich auch alle Gruppen gegen ein Wahlrecht ab 16 ausgesprochen, etwas Selbstreflexion ist also da…auch wenn ich eine Absenkung des Wahlalters aus anderen Gründen eigentlich gut fände. Dann aber bitte mit doppelt so viel Politikunterricht in der Schule. Weiß allerdings auch nicht, was ich dafür weglassen würde.

Gute politische und soziale Bildung würde eben auch bedeuten, dass man als Lehrer nicht nur zu Frontalunterricht kommt, sondern auch regelmäßig Gäste einlädt um das politische und soziale Leben aus deren Sicht kennenzulernen und zusammen mit dem Lehrer vor- und nachzubereiten. Aber der Politik- und Sozialunterricht kommt eben über das Lernen von den absoluten Grundlagen nicht hinaus, es sei denn man wählt das Fach als Leistungskurs.

Es gibt soviele Perspektiven, die man einnehmen könnte, und hier würde der geschützte Raum Schule schon ideal helfen, auch mal Kontakt herzustellen, der ansonsten innerhalb von Blasen nicht passiert.

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Also haben alle nicht die CDU gewählt weil sie CDU wollten :cluelesseddy:

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:dizzy_face: :exploding_head:

Wer hätte gedacht dass Merz auch Mal was schlaues sagt :smiley:

Er spielt Wohl darauf an, dass er gesagt hat, die CDU hat das thematische Denken verlernt.

Bei Apokalypse und Filterkaffee wurde es diese Woche sehr gut auf den Punkt gebracht. Die CDU hat im gesamten Wahlkampf kein eigenes Thema bespielt, sondern war immer damit beschäftigt andere Parteien anzugreifen. Jetzt, trotz dieses Wahlergebnis, und der Umfragewerte einen Regierungsauftrag zu sehen ist realitätsfremd.

Alle Parteien haben ein oder mehrere Gesichter in ihren Reihen, eigene politische Merkmale. Die CDU ist nach Merkel viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, muss einen Umbruch schaffen. Im Fußball würde man ein Übergangsjahr einläuten. In der Politik sollte man in die Opposition gehen.

Inhaltslosigkeit war doch Merkels Erfolgsgeheimnis :smiley: Leider funktioniert nicht ohne sie. Die Partei wurde nur durch den Erfolg zusammengehalten, große inhaltliche Debatten ließ Merkel nie zu. Nun ist alles weg. Die klassische übervorsichtige Unnachhaltigkeit hat auch die CDU getroffen. Oder zumindest, als Merkel einen Nachfolger bestimmen wollte, waren nur Idioten übrig. Hat wohl zu vielen das Vertrauen ausgesprochen, um einen eigenständigen Nachfolger wachsen zu lassen.

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Du sagst es doch: Merkel war das Gesicht der CDU. Dahinter hat es keinen anderen gegeben. Jetzt muss sich dort alles neu sortieren. Wer hat es ihr denn abgekauft, dass sie wirklich hinter Laschet steht, wenn sie es doch immer war, die für alles den Kopf hingehalten hat?