Bundestagswahl 2021 (Teil 1)

Oder auch Verbitterung erzeugen.

Beispiel bei mir in der Gewerkschaft:

aus einem Fachbereich von einer Firma gibt es 20 Personen die Aktiv die Gewerkschaft von der Firma vertreten (Vertrauenspersonen). Davon sind aber i.d.r. schon nur noch 4 Frauen, davon sind dann nur noch 2 aktiv.

Es gibt dann aber nochmal 10 andere Gremien die aus Vertretern dieser fachbereiche zu besetzen sind. Durch die selbsternannte Quote heißt es meistens „mindestens 1 Frau“ wenn es zwei Vertretern (was in der Regel ist) vertreten werden sollen.

Jetzt kannst dir mal ausrechnen wieviele Gremien die Frauen sein müssen und wieviele auf die Männer aufgeteilt wird. Da das alles dann noch Freiwillig und unbezahlt ist, leidet hier auch stark die Qualität, da es nicht zumutbar ist, dass die gewählten Frauen sämtliche Gremien aktiv sein können.

Auch ein Fall der mal bei einer Bewerbung war:

Es gab 8 Bewerber, eine davon eine Frau, sie war die fünfte an der Reihe gewesen. Danach hieß es schon das man die Frau nehmen will für den Posten, unabhängig wie die restlichen 3 Bewerber war. Sehr zum Missgunst des Personalvertreters, dieser wollte schon aufstehen und rausgehen und den anderen drei erklären, dass sie nach Hause gehen können. Also man wollte sie anhören aber halt nicht mehr offiziell bewerten. Nach kurzer DIskussion hat man sich dann doch nicht festgelegt und am ende ist es dann tatsächlich passiert das einer der letzten 3 Bewerber besser überzeugt hatte.

Klar hätte man aufgrund der Frauenquote die Frau nehmen können, aber wäre das nicht am ende gegen die Gleichberechtigung? Um Gleichberechtigung zu fördern muss ich Ungleichberechtigt Handeln?

Ich verstehe defintiv dass das ein Problem ist, aber woran liegt das? woher kommt das?

Im Personalrat habe ich eine Frau meine Stimme gegeben, weil ich ihr mein vollstes Vertrauen habe und sie mehrfach ihre Kompetenz erwiesen hat. Kann doch nicht sein das ich da so ne kleine Ausnahme bin.

Verstehe ich, aber die Aussage „es muss eine Frau sein“ oder „bevorzüglich eine Frau besetzt werden“ finde ich halt schon ein großen unterschied.

Hier ich, sowohl Männer als Frauen :kappa:

Die Sache ist auch, wie aktiv wo wer ist. Ich sehe es ja in der Gewerkschaft, bei der JAV sind mehr Frauenanteil zu finden, in der Gewerkschaft anschließend verschwindet dieser Anteil um fast 70/80%. Woran liegt das, dass plötzlich von über 60% Anteil auf unter 20% verschwindet? (zumindest bei uns ist die JAV mit der Gewerkschaft eng verflochten).

Meine Abteilung besteht aus 100% Männern, wir haben aber auch 0 Bewerbungen von Frauen. Dafür haben wir aber weibliche Vorgesetzte zumindest über die Stufe von unseren Chef.

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naja, das ist doch etwas, das starken gesellschaftlichen, ökonomischen gegebenheiten und rollenbildern folgt, oder?

willst du diskutieren, wie die perfekte welt aussähe, wenn wir sie uns backen könnten, oder die jetzigen realen bedingungen?

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Jain,es ist halt oft etwas was von außen vorgegebenen wird. Von Frauen wird halt eher erwartet, dass sie die Care Arbeit übernehmen. Bei Frauen wird ja auch heute noch im Bewerbungsprozess danach geschaut ob sie Nachwuchs kriegen könnte. Bei Männern wird da eher weniger nach geschaut, weil er im Normalfall 2 Monate, durch elternzeit, ausfällt. Bei Frauen wird da mit 3 Jahren gerechnet.

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Übrigens finde ich Persönlich Baerbock als Vize-Kanzlerin mittlerweile geeigneter als Habeck :kappa: und hoffe auch das sie es wird.

Wobei immer mehr Männer die Auszeit nehmen als Frauen.

Unsere ehemalige Vorstandsvorsitzende würde dafür sogar schon Kritisiert dass Sie kurz nach der Geburt ihres xten Kindes (glaube viertes oder füntes) direkt wieder gearbeitet hat. Ihr Mann war halt Hausmann gewesen.

Ein Ausbilder von mir war auch dann in Elternzeit nach Geburt des Kindes gegangen, seine Frau ging dann weiter Arbeiten.

Der trennt wechselt sich da so langsam, aber prozentual müssen wir hier davon ausgehen das es immernoch sehr klein ausfällt.

Heißt aber nicht, dass die Frau nicht die bessere Wahl gewesen wäre.
Evtl. hat der letzte ja nur überzeugt, weil er gut UND ein Mann war. Die Frau war eben gut und eine Frau und das hat den Ausschlag gegeben.
Solange du nichts messbares hast, werden unterbewusst eben immer Dinge passieren.

Stimmt, aber „Bevorzugt eine Frau“ lässt halt die Tür offen, dass der „Rat der Männer“ beschließen kann, dass die Frauen so schlecht waren, dass es doch wieder ein Mann regeln muss.
Sieht man ja daran, wie lange die Frauenquote im Raum stand, ohne das sich was geändert hat. Da wurde auch immer appelliert, dass man doch bitte Frauen mehr beachten sollte. Passiert ist nichts, bis die Quote kam.

Frauen haben halt bei den Kindern zu bleiben. Da sieht man doch schon einen Teil des Problems.

Das Problem ist ja auch, dass Frauen da von außen ziemlich unter Druck sind.
Frauen, die sich für Karriere und „gegen“ Kind entscheiden, werden oft als Rabenmütter betrachtet. Dieser Ächtung wollen halt auch viele entgehen.
Und andersrum auch.
Hausmänner werden auch noch oft schräg angesehen.
Da geht schon einiges an „Druck“ von außen auf ein Paar ein.

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Ja es gibt mittlerweile immer mehr Männer die mehr Elternzeit nehmen, da wird es aber auch eher auf den beruflichen Stand der Eltern angehen. Oft bleibt halt der zu Hause, der weniger verdient. Was öfter die Frau ist

Frage wäre da aber auch, wer hat bei dem 3-4 Kindern vorher den Löwenanteil der Elternzeit genommen?

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Ja gut aber das könntest du höchstens entfernen, wenn Lebensläufe genderneutralisiert werden und alle Hinweise auf das Geschlecht entfernt werden und die Bewerbergespräche dann digital ohne Bild, mit Stimmverzerrer durchgeführt werden.

Und selbst dann reicht eine Frage wie „was würden sie sagen wenn man sie für 3 Monate nach Land XY schicken würde“ , um die meisten Frauen die bereits Kinder haben oder bald planen eins zu haben, zu erwischen

Ich hoffe wirklich sehr, dass die meisten Väter dann ebenfalls etwas sagen werden.

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Naja, ist mit „Montage“ ja bei diversen Handwerkern der Fall, ok teils alle 14 Tage mal für 1 Wochenende heim, aber das bringt der Mutter mit Kind ja auch nichts, das Kind kann sie je nach Alter ja nicht daheim lassen,

Teilweise ist es eben auch einfach die Fixierung des Kindes auf die Mutter.
Meine Nichte ist 99,8% auf die Mamma fixiert.
Der Pappa kann das Kind zwar mal 2-3 Stunden oder so bespaßen, aber wenn dann nicht langsam die Mamma wieder da ist, oh da haben die Nachbarn keine Freude.

Kann ich dir sagen, dass es so nicht gewesen ist. Das läuft so bei uns nicht, hier sind schon viele Positionen vergeben worden weil die Person eine FRAU war. Hier legt man viel Wert auf diese „Quote“, auch ist in jeder Bewerbung Frauenvertretung, Schwerbehinderten Vertretung, Personalrat, Gesamtpersonalrat, Personeldienststelle die fast nur aus Frauen bestehen - mit dabei. Hier heißt es wirklich bei gleicher oder fast gleiche, werden Frauen schon bevorzugt genommen. Öffentliche Anstalt des Rechts halt eben.

Die Kritik kam von der Frauenvertretung selbst, weil es ein „schlechtes“ Beispiel ist, dass Frauen direkt nach der Geburt arbeiten gehen sollen. Die Kritik kam nicht von Männern.

Bei Ihr schon immer der Mann, sie hat Karriere gemacht, er war schon immer Hausmann gewesen.

Vollkommen richtig.
Man kann niemals 100% Gerechtigkeit erreichen.
Es reicht ja schon, dass ich den gleichen Vornamen wie der Ex habe, oder ähnlich aussehe wie die Freundin mit der sich der Einstellende gerade verkracht hat und schon werde ich unterbewusst anders behandelt.

Aber einfach zu sagen „Weil es nicht perfekt geht, ändern wir gar nichts!“ wäre doch auch falsch.
Was wäre denn dein Ansatz um das bestehende Problem der Unterrepräsentation der Frauen in Führungs-, Management und allgemein Verantwortungspositionen anzugehen?

Kurz überlegen…
3 Monaten ungestört schlafen? Bin dabei! Wo kann ich mich anmelden?

Spaß, 3 Monate ohne meine Verlobte und meine Tochter und ich wäre todtraurig!

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Hab ne Vermutung, woran das liegen könnte

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Wer macht denn bei deiner Nichte die Care Arbeit? Wenn ich raten darf würde ich auf die Mama tippen und dann ist es doch logisch

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Ja klar, wir auch.

Pappa 10 Stunden am Tag ausser Haus und da Handwerker am Wochenende oft noch „so arbeiten“ :wink: und Sonntag fußball spielen.

Die Mamma dagegen 100% daheim im 1 Jahr und danach Home Office danke Corona.

Plus Eltern 200km weit weg, also auch nicht so das oft andere Personen da waren und „dank corona“ auch nicht viele andere Erwachsene oder Kinder.

Da ist die Mamma eben die eine Bezugsperson.

Da braucht man sich aber auch über die Fixierung nicht wundern.

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Ja klar, vergleich dazu,

gleichaltrige Tochter einer Freundin, wo beide im Schichtdienst arbeiten im Altenheim, also auch Wochenende.
Mit Familie von beiden in der nähe, wo das Kind in den ersten 2 Jahren quasi schon bei X verschiedenen Familien Wochenende, Nächte und co verbracht hat und viel mehr andere Leute gewohnt ist.

Und ich wette es wurde nicht nur einmal darüber gesprochen wieso sie sich nicht um ihre Kinder kümmert und stattdessen lieber arbeiten geht :beanjoy:

Das glaube ich dir gerne.
Aber leider ist noch nicht jedes Unternehmen so weit. Und je höher es in der Hierarchie geht, desto egaler ist einem Manager der „Wunsch“ einer Frauenvertretung oftmals.

Ändert doch nichts an der Kritik, von wem sie kam.
Es gibt ja auch genug Frauen, die der Meinung sind, dass Frauen in die Familie gehören und nicht an den Arbeitsplatz. Aber das macht es Frauen, die gerne Karriere machen wollen nur noch schwerer.

Ist halt ein Teufelskreis.
Mama ist wichtiger, also geht Papa öfter weg --> Mama wird noch wichtiger fürs Kind --> Mama darf gar nicht mehr weg.
Das ist echt schwer zu durchbrechen.
Bei uns war es auch so, dass es eine Phase gab, wo mich die Arbeit sehr gefesselt hat und ich nicht so viel Zeit für die Kleine hatte. Das hat sich direkt bemerkbar gemacht und richtig Energie und Zeit gekostet, dass Mama und Papa für sie wieder gleichgestellt waren.
Und diese Energie wollen viele dann nicht aufbringen und tun es lieber ab mit „Ein Kind will halt immer lieber die Mama.“.

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Absolut und mMn ist er nur zu durchbrechen, wenn wir auf einer Makroebene an die Sache herangehen. Sprich wirklich gleiche Bezahlung unabhängig der Geschlechter. Ich persönlich wär auch dafür, dass die Karenzzeit 50:50 für beide Elternteile abgeleistet werden müssen. Und gibt sicher noch x andere Optionen, mit denen man an die Sache rangehen kann, die mir grad nicht einfallen. Auf individueller Ebene lässt sich sowas, wie dus eh schön beschreibst, nur mit riesen Aufwand beheben. Aber wenn wir das Problem eine Ebene höher anpacken, kommt es gar nimmer erst (oder zumindest wesentlich weniger) zu dieser Problematik.

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