Bundestagswahl 2021 (Teil 1)

Ist dann immer die Frage, ob der Nutzen dieser Kompromisse dem Abkommen vom eigenen Ideal überwiegen. Man muss dazu aber auch sagen, dass das Wahlprogramm der Grünen so extrem generisch und nichtssagend ist, dass es schwer ist, wirklich konkret einzelne Punkte zu argumentieren. Die Grünen haben ihr Wahlprogramm (zumindest das Verkürzte) im Grunde so geschrieben, dass sie mit jedem koalieren können.
Man kann sich bei denen daher nur an Aussagen einzelner Spitzenpolitiker orientieren. Baerbocks Klimapolitik der Reichen erscheint da für mich wenig kompatibel mit den Leitmotiven der Linken zu sein.

Am Ende ist es aber einfach nur Spekulation, es mag sich als korrekt herausstellen aber das werden wir erst nach der Wahl erfahren. Ich finde es daher mühselig sowas zu diskutieren. Einfach wählen was einem am meisten zusagt und gucken was die gewählten daraus machen.

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Das macht sie für dich nicht Kollationsfähig?

Das 30h Modell/verkürzte Arbeitszeit/4 Arbeitstage kommt übrigens aus Skandinavien und wird dort ernsthaft Diskutiert und auch schon in Modellprojekten getestet. Ist also kein Linkes Hirngespinst.

Das Rentenalter wieder abzusenken. zeigen eben die Zahlen der die Früher in Rente gehen und das auch planen.

Klar Verdient Deutschland mit Rüstungsexporten viel Geld, aber man kann es trotzdem infrage stellen. Besonders wenn man sieht an wenn Waffen gehen und wo diese sich dann wiederfinden.

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Es geht doch gar nicht darum, ob ein Vorschlag ein „linkes Hirngespinst“ ist. Es geht um die Frage, ob solche Forderungen in der deutschen Politik konsensfähig sind. Ich persönliche sehe z.B. bei den andere etablierten Parteien keine, die eine 30h-Woche gesetzlich vorschreiben wollen würde. Das ist auch ein ganz anderes Kaliber als Modellprojekte oder freiwillige Umsetzung.

Die Grünen sind z.B. auch dafür, den Rüstungsexport zu limitieren, bzw. nicht in Kriegsgebiete und an Terroristen zu exportieren. Das ist auch eine einfache Haltung, weil die Exporte eher über andere Ländern laufen, die die Waffen dann weiter verkaufen. Aber die Linken gehen dann eben wieder den einen Schritt weiter und wollen Exporte komplett einstellen und gleichzeitig auch in Deutschland abrüsten. Die einen wollen die Rüstungsindustrie also einschränken/regulieren und die anderen wollen sie so gut wie einstampfen. Die setzen quasi immer nochmal einen oben drauf. Und genau das ist nicht konsensfähig.

Ich frage mich ja, ob die Leute, die eine Grün-Rot-Rote Koalition für möglich halten, die letzten 16 Jahre Bundes- und Landespolitik komplett verpennt haben. Die SPD hatte in dieser Zeit im Bund dreimal die Chance auf eine Rot-Rot-Grüne Regierung. Zweimal mit absoluter Mehrheit und einmal als Minderheitsregierung. Und sie sind jedes Mal lieber mit der Union in Verhandlungen getreten.
Die Grünen haben in Baden-Württemberg und Hessen bewiesen, dass ihnen eine Koalition mit der CDU nichts ausmacht und ihnen teilweise sogar lieber ist als eine mit der SPD oder der Die Linke. Die SPD hat in Niedersachen sogar eine Koalition mit der CDU einer Ampel bevorzugt. In Brandenburg hatte man sogar eine Rot-Rot-Grüne Regierung und ist dann auf eine Regierung mit CDU-SPD und Grüne gewechselt. Im Saarland hätte man eine mega stabile Mehrheit für Rot-Rot-Grün und es gibt trotzdem die große Koalition.
Die einzigen Ausnahmen sind Berlin, Thüringen und seit 2 Jahren Bremen. Aber erstens sind Berlin und Bremen als Städte nicht repräsentativ (weder für Parteien noch für die Bevölkerung). Und zweitens ist der große Unterschied, dass Die Linke genügend Sitze holt, um diese Koalition forcieren. Und das wird im Bund sicher nicht passieren.

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Ja, bei manchen funktioniert der Link nicht. Ich würde mich ja auch eher am Wahlprogramm der FDP orientieren, wenn man sich dafür entscheidet sie zu Wählen. Wie ich es bei den anderen Parteien auch mache. So wie ich es mit bekommen habe, geht es um Grundrechte, Klima und mittlerweile auch sozial Politik.

Ich würde mich ja zusätzlich auch an der tatsächlich gemachten Politik orientieren, und den Aussagen, die hochrangige Vertreter der Partei tätigen. In ein Wahlprogramm kann immer „Irgendwas mit Klima“ reinschreiben.

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Das sagst du, ich glaube aber eher Bartsch wenn er sagt, das Koalitionsverhandlungen nicht an sowas wie der NATO-Frage scheitern würden.

@Lassic eben das, ich glaube auch das man einfach nicht mit der Linken zusammen arbeiten will. :aluhut: Ich glaube das man es einfach nicht will, weil es die eigenen Vorteile die man aus dem Lobbysystem ziehen wird schmälert. NATO, Russland, Rüstung ect. sind einfach nur dankbare Gründe die man benennen kann. :aluhut:

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Du kannst doch nicht das Parteiprogramm von der Parteispitze loslösen. Im AFD Programm findest du überraschenderweise auch nichts Rechtsextremes, wenn du die Personalie Höcke und viele andere anschaust, sieht das ganz anders aus.

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Ich glaube halt erstmal das was die FDP als Partei beschließt. Natürlich kann es bei den Koalitionsverhandlungen immer noch etwas ändern, da eine Demokratie immer aus Kompromissen besteht. Wenn die FDP als Partei im Wahlkampf grob davon abweicht, dann können wir gerne weiter diskutieren.

Die AFD mit der FDP gleich zusetzen finde ich nicht wirklich fair. Anna Lena Baerbock hält die FDP auch für eine demokratische Partei und hat Lindner sogar zu seiner Wahl als Parteivorsitzender gratuliert. Bei der AFD würde sie so etwas sicher nicht machen.

Habe ich nicht, nur die AFD als Beispiel für eine Diskrepanz zwischen Parteiprogramm und Parteispitze bemüht, weil es da am eindrucksvollsten ist.

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Es geht ja nicht nur um die NATO. Dieses Muster, dass die Linke immer nochmal eine Schippe drauflegt, findest du quer durch das ganze Wahlprogramm.^^

Entscheidend ist, ob sie nach der Wahl grob davon abweicht. Das kann man natürlich nicht hellsehen, aber man kann auf Basis der Erfahrungen aus der Vergangenheit Prognosen erstellen.

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:cluelesseddy: sie wollen sich abgrenzen und dabei auf der linken Seite bleiben. Was sollen sie sonst tun?

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Könnte man dann ja auch von jeder anderen Partei behaupten… Wohin willst du eigentlich mit dem Argument? Das die FDP verkappte Nazis sind, Esken heimlich den Kommunismus in Deutschland einführen will, die Grünen unseren Wohlstand zerstören, die CDU uns zu Tode langweilen will?

Das auch obwohl sie da in letzter Zeit weniger auf Bundesebene mit aufgefallen ist. Abweichen muss man immer, weil Demokratie so ist. Stimmt aber auch, dass sie ihre Grundsätze nach der Wahl nicht einfach Überbort werfen sollte. Das gilt aber glaube ich für jede Partei.

Dass die FDP aus der Mitte nach rechts gerückt ist in den letzten Jahren, so dass die Reihenfolge jetzt CDU - CSU - FDP - AFD ist.

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Spiegelt das aktuelle Wahlprogramm der FDP das für sich wieder?

Wir drehen uns im Kreis…

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Das sehe ich auch so. Die FDP will eine europäische Verfassung ^^. Das ist schon ziemlich am rechten Rand. Da ist die AFD sicher auch für und Flamme für ^^. North Stream 2 muss von der EU entschieden werden. Sie ist für die Stärkung von LSBTI Rechte usw… Zum Thema Flüchtlinge steht da, das Grundrecht auf Asyl ist unantastbar.

Ja, schon klar, dass man behaupten kann, dass sich die Partei zum Schein nur so gibt, aber das halte für sehr weit hergeholt…

Edit: