Habe es mir, nachdem ich schon live dabei war, gestern nochmal als VoD angeguckt und muss sagen, dass meine Sorgen bezüglich Mirko unberechtigt waren. Er hat sich super in das Event eingefügt und war eine große Bereicherung.
Was Civ selbst angeht, so merke ich nach diesem Gipfel und ein paar eigenen Runden mit allen DLC leider, dass sich Civ für größere MP-Events immer weniger eignet. Viele Inhalte, gerade aus den Erweiterungen, zwingen neue Spielende dazu, sich mehrere Minuten eine Wall of Text durchzulesen. Das erhöht die Downtime zwischen den Zügen und sorgt (immer ein bisschen und bei allen) für Unmut.
Stellaris hat diese Probleme nicht, zwar gibt es auch hier viele Textwände, aber handelt es sich dabei um Fluff, den sich die Spielenden durchlesen können wenn sie grad Zeit dafür haben und wenn’s grad hektisch ist, schauen sie nur auf die Zusammenfassung.
Außerdem gibt es in Stellaris durch die DLC und die Content-Updates mittlerweile so viele diplomatische Möglichkeiten und wundersame Wesen und Ereignisse im Universum, dass eine Partie auch langfristig spannend bleibt - auch zum Zusehen, was ja lange Zeit ein Argument FÜR Civ und gegen Stellaris war, weil Weltall eben grundsätzlich eher nicht so hübsch zum Ansehen ist, wie Dschungel, Wälder und Naturwunder - wobei sich eben genau das inzwischen massiv geändert hat. Gigantische Weltraummonster, Anomalien schwarze und weiße Löcher und Trümmer untergegangener Weltraumzivilisationen, Stellaris ist heute um ein Vielfaches schöner anzusehen als noch vor ein paar Jahren.
Auch das Gameplay finde ich belohnender, langjährige Allianzen der Völker zueinander, haben auch spielmechanische Vorteile und durch die Möglichkeit, die Reiche von Mitspielenden als Ganzes zu vasallisieren und / oder in galaktische Bündnisse zu integrieren, muss sich auch niemand künstlich zurückhalten, um nur ja keine Mitspielende zu früh aus dem Spiel zu nehmen, bei Stellaris kann die:der Unterlegene sich unterwerfen, ganz normal weiterspielen und sich zu einem Partner auf Augenhöhe entwickeln oder im Geheimen den Aufstand planen und sich von den Besatzern emanzipieren.
Auch das Spielziel ließe sich viel abwechslungsreicher gestalten, auch weil es nicht irgendeine Form der Weltherrschaft sein müsste, sondern die gemeinsame Interaktion gegen die Spielwelt - das Besiegen eines gefallenen Reiches oder einer großen Krise, um nur 2 Möglichkeiten zu nennen.
Zu Stellaris kann ich nichts sagen (generell gesehen finde ich den Gedanken den G8-Gipfel auch mit anderen Spielen umzusetzen nicht verkehrt), aber Civ möchte ich da doch in 2 Punkten verteidigen.
Das liegt daran das Civ kein einfaches Spiel ist und man etwas bzw. einiges an Erfahrung/Wissen braucht, bestes Beispiel dafür Krogi der sich vor dem letzten Gipfel sehr gründlich vorbereitet hat und dem man kaum anmerkte das er ein kompletter Anfänger ist.
Was die Downtime betrifft so würde zum einen ein Timer helfen (das alte Lied), zum anderen liefert dies auch allen kleine Pausen in denen sie sich auch unterhalten können und diese Interaktionen sind ja eigentlich mitunter das was wir wollen.
Dem würde ich einfach pauschal wiedersprechen da mMn. Civ im Multiplayer viel spaß macht, es gibt natürlich einige Sachen die nicht optimal sind bzw. besser sein könnten, aber die gibt es ja in jedem Spiel.
Man muss auch bedenken das bei den Gipfeln bisher nicht alle Ingame-Möglichkeiten ausgeschöpft wurden, alleine schon die DLC-Modis.
Das stimmt, besonders die „Barbaren werden zu Stadtstaaten“-Einstellung habe ich inzwischen schon sehr schätzen gelernt, die kaufbaren Einheiten sind teilweise etwas unbalanced aber grundsätzlich wäre es auch für den Gipfel super, damit es nicht immer diese eine Spielerperson gibt, die zu Spielbeginn beinahe von Barbaren zerpflügt wird.
Da sag ich auch gar nichts gegen. Würde es keinen Spaß machen, hätten wir ja gar keinen Civ-Gipfel. Nur ist die Komplexität von Civ - gerade durch die Erweiterungen, eben deutlich angestiegen. Stelle dir einmal vor, wir hätten Menschen wie Simon und Ede damals in eine Runde Gathering Storm gesetzt, statt in eine Civ6-Vanilla-Runde. All der Frust und die „Problemchen“, die sie damals schon hatten, hätten sich mit den noch komplexeren Spielmechaniken der Erweiterungen multipliziert.
Wenn die Spielenden schon ~50 Stunden in den DLC reingeschnuppert haben und mit den Events und grundlegenden Spielmechaniken vertraut sind, sind sie spielfähig - aber die Geschwindigkeit (bei Nils 3/4 Planung, 1/4 Umsetzung, bei anderen vielleicht eher umgekehrt, weshalb sie gelegentlich halt trotzdem auf ihn warten müssen) eines Nils, bekommen sie eben nur hin, wenn sie eben wie Nils schon viele MP-Partien bestritten haben.
Das kann natürlich trotzdem passieren, die Vorteile sind halt wie du sagst das die Barbarendörfer auch Vorteile bringen (günstige Einheiten und kann zum Stadtstaat werden), also nicht wie jetzt „nur“ eine Plage sind und einen nerven.
Man sollte halt eben keine Spieler reinsetzen die relativ wenig Wissen über das Spiel haben, da Civ eben so ein komplexes und forderndes Spiel ist.
Die Spieler brauchen halt Erfahrung, oder entsprechende Zeit/Motivation für die Vorbereitung (siehe Krogi), sonst kann Civ nunmal sehr frustig sein.
Außer natürlich man kann damit leben das man kaum gewinnen/oben mitspielen wird, dann kann man trotzdem sehr viel spaß haben.
Aber so ist das nunmal in Strategie-Spielen mit entsprechender Schwierigkeit
Kann ich bestätigen
Nils spielt btw. gerade mit Maurice auf ihrem jeweiligen Kanal Civ.
Beide zusammen in einem Team gegen KI’s.
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