Da ich jahrelang im Schachverein war, stellt sich erstmal die Frage, welchen oder welche Inder du meinst. Mit Königsindisch (gibt es mit Weiß und Schwarz), Damenindisch (Schwarz), Grünfeldindisch (Schwarz), Nimzowitschindisch (Schwarz) wären die bekanntesten Inder, natürlich gibt es noch mehr. Oder meinst du generell Fianchettosysteme, nicht alle werden hier allerdings als Inder bezeichnet.
Was Italienisch angeht, eigentlich ist das eine aggressive Eröffnung (gilt übrigens auch für einige indisch Systeme), daher weniger solide sondern aktiv. Natürlich kann man auch hier Nebenvarianten spielen, wo man versucht alles ruhiger zu halten, aber das ist eigentlich nicht der Kern der Eröffnung. Der Lc4 schielt immer schön auf f7 und versucht eher schnell mal einen Angriff auf den Gegner zu starten, der ja meistens kurz rochiert.
Was schon eher solide ist unter den e4 Eröffnungen, wäre Spanisch, wobei es auch hier echt abgehen kann. Allerdings ist der Kern, Druck auf e5 auszuüben eine langfristig orientierte Angelegenheit. Häufig ist das Geschehen hier positioneller, auch wenn es wie gesagt hier ganauso auch zu wilden Stellungen kommen kann.
Allerdings haben wir heir ein wenig viel über Eröffnungen geredet, was du am meisten üben solltest ist allerdings Taktik. Egal ob du Angriffspieler bist und gerne was opferst oder ob du eher solide spielst und vor allem so etwas vermeiden willst, Taktik muss am meisten trainiert werden, gerade am Anfang. Die Sache ist nämlich auch die, dass du nicht nur ein Gefühl für Kombinationen bekommst, deien Rechenstärke verbessert sich und tatsächlich auch deine Strategie, da du etwas über Schwachstellen und aktives Figurenspiel lernst.
Edit: Du solltest auch nicht zu stark auf Eröffnungen gucken gerade am Anfang, dass blockiert das Lernen wichtigerer Sachen. Ich traf sogar schon Spieler die bei 2200 liegen und nicht wirklich viel Eröffnungen gelernt haben. Die haben halt gelernt, wie man sich einfach vernünftig aufbaut.
Ich muss mittlerweile sagen, dass ich den königlichen Inder meinte. Mittlerweile habe ich meine Meinung auch geändert.
Die Ursprüngliche Meinung kam daher, dass ich schnelle Siege bekommen habe. Ich habe aber festgestellt, dass man wirklich einiges Wissen muss, um den Königsinder spielen zu können. Ich hab mir extra 2 Bücher nur für das Thema geholt. Ich Spiele ihn aktuell sowohl mit weiß, als auch mit Schwarz. An den Läufer g4 hab ich lange geknabbert und ist auch immer noch kein Festval, wenn der Gegner dann den Läufer für g3 opfert. Queens Gambit hat mir auch länger zu schaffen gemacht. Eigentlich hauptsächlich weil Leute im Internet gesagt haben man sollte nie die Dame hergeben. Mittlerweile mag ich es ganz gerne weil sich meine Gegner oft die Rochade versauen.
Grünfeldindisch finde ich auch ganz spannend weil man nicht auf so viel achten muss. Das liegt aber auch eher daran, dass mein Niveau nicht so hoch ist.
Wenn ich heute meine Aussage nochmal treffen darf, würde ich Nakamura zustimmen, das Caro-Kann eine bessere Wahl ist. Da steht man meistens sehr stabil.
Mir ist damals nur aufgefallen, dass Königsindisch die erste Eröffnung war wo ich gemerkt habe, ich habe ein Ziel auf das ich hinarbeiten kann und auch nicht immer das ganze Brett im Augen haben muss, weil sich das meiste ja auf dem Königsflügel abspielt. Wenn weiß am Anfang e4 spielt verwende ich mittlerweile eher Caro-Kann, obwohl ich weiß, dass ich den Königsinder als System auch einleiten kann.
Edit: Wenn du einen Tipp fürs Taktiktraing hast, dann nehme ich ihn natürlich gerne ^^.
Ja die Inder sind schon kompliziert. Gerade Grünfeld ist eigentlich hardcore, selbst auf nicht so hohen Spielstärken, aufgrund des weißen Bauernzentrums, musst aber wissen was du bevorzugst. Viele Caro Kann Spieler mögen ja auch Slawisch, was erst in höheren Spielstärken wirklich kompliziert wird, wobei man die Varianten die theorielastig sind, gut vermeiden kann.
Bei Taktik gibt es natürlich ein paar nette Bücher die ich empfehlen kann, gerade die ersten Beiden sind am Anfang gut.
Das letzte gibt es sogar als eBook. Natürlich findet man noch mehr Taktikbücher und es gibt auch Websites wie z.B. Killerzug.de, aber die 6 Bücher sind alle empfehlenswert. Ein Basiswerk zu Endspielen solltest du auf jeden Fall auch haben, z.B. eines der beiden Bücher:
Zweiteres ist mit noch mehr Endspieltheorie versehen. Natürlich gibt es auch hier mehr, aber das sind nur zwei Beispiele. Bei Endspielen macht es übrigens mehr Sinn Theorie zu pauken, als Eröffnungen. Es gibt mehr Stellungen mit forcierten Varianten.
Super, danke dir muss mich jetzt erst mal durch meine königsindisch Bücher durchwälzen, den Post hab ich mir aber schon gespeichert. Den Königsinder mag ich ganz gerne ^^. Ich spiele den auch wie gesagt mehr als System und variieren die Eröffnung, je nach dem was der Gegner macht. Also im Gegensatz zum Italiener habe ich nicht das Gefühl beim Königsinder so schnell den Faden zu verlieren. Ich hab auch irgendwie an dem Fianchetto einen Narren gefressen. Katalanisch werde ich mir wohl auch noch mal reinziehen.
Schon gut, aber wie gesagt übertreibe es nicht mit den Eröffnungen. Da ist es schon sinnvoller sich Endspieltheorie reinzuhauen als Eröffnungstheorie, auch wenn das dröge sein kann.
Wenn du dich verbessern willst, solltest du auch Schachturniere spielen und dir danach die Partien angucken. Offline ist zwar da Pause, sowie es auch leider beim Go so ist, aber online gibt es da ja auch was.
Edit: Ach ja, bei Fragen sind die Leute auch in folgenden Forum sehr hilfreich:
Ich spiel fast nur Online. Tuniere hab ich mir schon überlegt. Gibt ja auf lichess Tuniere ^^. Jan sagt ja immer das Gegenteil, das man die Eröffnung können muss und nicht das Endspiel. Ich denk mir halt auch, wenn ich gut in der Eröffnung stehe, dann ist das Endspiel leichter. Ich werde mir aber sicher noch End Game Theorie einfahren ^^.
Ganz im Ernst, Jan ist GM und denkt einfach nicht wirklich im Rahmen schwächerer Spieler. Ich habe schon Kinder trainiert usw. und weiß da schon ganz gut Bescheid und die meisten Trainer stimmen mir übrigens auch zu, auch die die noch ein Stück besser sind.
Es kann ja sogar unter GMs welche geben, die es mit Eröffnungen nicht so genau nehmen, z.B. Predrag Nikolic und der hats gepackt ein wirklich starker GM zu werden, zumindest auf seinem Zenit.